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Vorrichtung zum wechselseitigen Falzen
Die Erfindung bezieht sich auf
Vorrichtungen zum wechselseitigen Falzen von Papier- oder sonstigen Werkstoffbahnen,
insbesondere auf solche Vorrichtungen dieser Art, die eine beliebige itnderung des
Abstandes der Falzstellen innerhalb bestimmter Grenzen, d. h. das Falzen beliebiger
Formate, ermöglichen.
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Das wechselseitige Falzen von Papierbahnen mittels umlaufender Falzzylinder
ist bekannt. Solche Einrichtungen gestatten aber nur das Falzen bestimmter Formate
oder eines ganzen vielfachen davon. Andere Formate können nur nach Auswechseln der
Zylinder gefalzt werden, was zeitraubend und durch Lagerhaltung verschiedener Zylinder
auch kostspielig ist.
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Ferner sind Einrichtungen zum wechselseitigen I;alzen bekannt, bei
denen zwei Falzplatten wechselweise gegeneinander arbeiten. Hierzu sind weiter noch
Festhaltevorrichtungen notwendig. Nachteilig ist dabei insbesondere, daß verhältnismäßig
große Massen ständig hin und her bewegt werden müssen und daß infolgedessen die
Arbeitsgeschwindigkeit solcher Einrichtungen stark begrenzt ist.
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Es sind ferner Einrichtungen dieser Art bekannt, bei denen die Papierbahn
durch ein feststehendes Mundstück hindurchgeführt wird, gegen das ein Rollenpaar
arbeitet, das die Papierbahn periodisch wechselseitig falzt. Diesen Einrichtungen
muß die Papierbahn absatzweise zugeführt werden, was durch eine vor dem Mundstück
liegende Zugvorrichtung erfolgt. Derartige absatzweise arbeitende Zugvorrichtungen
haben jedoch eine Reihe von Mängeln, die die Arbeitsgeschwindigkeit und damit die
Leistung, außerdem auch die Genauigkeit beeinträch-
tigen, abgesehen
davon ist die absatzweise Zuführung der Papierbahn in vielen Fällen unerwünscht.
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Schließlich sind auch noch Einrichtungen dieser Art bekannt, bei
denen die Papierbahn ebenfalls durch ein Mundstück zugeführt wird, das an einem
Pendel befestigt ist und etwa in einer senkrecht zur Papierbahn liegenden Richtung
hin und her schwingt. Die Papierbahn wird an den jeweiligen Umkehrpunkten dieser
Schwingbewegung durch eine ortsfest angeordnete Kniffeinrichtung um den Rand des
Mundstückes herumgeführt und dadurch geknifft, wobei diese Kniffeinrichtung gesteuert
werden muß. Auch bei dieser Einrichtung wird die Papierbahn durch eine unmittelbar
vor dem Mundstück liegende Zugvorrichtung in das Mundstück eingeführt. Die Zugvorrichtung
wird durch die Schwingbewegung selbst angetrieben. Diese Einrichtung ist durch die
Vielzahl der bewegten und gesteuerten Teile verhältnismäßig kompliziert und durch
den nicht kontinuierlichen Betrieb in ihrer Leistung beschränkt.
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L)er Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine in ihrem Aufbau möglichst
einfache Einrichtung zu schaffen, die ein einwandfreies Falzen einer kontinuierlich
zugeführten Papierbahn gestattet.
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Der Lösungsgedanke der Erfindung besteht darin, daß sich das Mundstück
zusammen mit einer periodisch sich öffnenden und schließenden Klemmeinrichtung auf
einer etwa in Richtung des Papierlaufes liegenden Bahn bewegt und hierbei als Zugvorrichtung
wirkend die zu falzende Stelle der Fapier- oder Werkstoff'bahn vorzieht und gegen
die Oberfläche eines während des Falzens feststehenden Körpers, beispielsweise einer
Walze od. dgl., führt.
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L)ieser Gedanke kann in der Praxis auf die verschiedenste Art und
Weise verwirklicht werden.
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Eine Möglichkeit besteht beispielsweise darin, daß sich das Mundstück
auf einer im wesentlichen geradlinigen Bahn hin und her bewegt, die etwa in Richtung
des Papierlaufes liegt, während die das Falzen bewirkenden Teile zwecks Erzeugung
einer wechselseitigen Falzung zwischen den einzelnen Falzvorgängen abwechselnd von
ihrer einen Totlage in ihre andere Totlage umgestellt werden. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, daß die für das wechselseitige Falzen erforderliche seitliche Relativverstellung
zwischen dem Mundstück und den das Falzen bewirkenden Teilen von dem Mundstück ausgeführt
wird, während jene, vorzugsweise aus zwei Falzwalzen bestehenden Teile ihre einmal
festgelegte Lage beibehalten. In diesem Falle ist dem Mund-. stück außer der in
Richtung des Papierlaufes liegenden hin und her gehenden Hauptbewegung gleichzeitig
eine etwa senkrecht dazu verlaufende, jedoch entsprechend langsamere Bewegung in
der Weise zu überlagern, daß das Mundstück abwechselnd gegen die eine und gegen
die andere Falzwalze geführt wird.
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Im Bereich des Mundstückes oder in der Nähe desselben ist, wie schon
erwähnt, eine Klemmeinrichtung angebracht, die das Papier festhält und es infolge
ihrer Eigenbewegung vorzieht. Die Klemmeinrichtung wird auf diese Weise zur Zugvorrichtung
iürdie Papierbahn, sie wird Dabei so gesteuert, daß sie die Papierbahn nun auf einem
Teil ihrer Bewegung festklemmt und dadurch mitnimmt, insbesondere- auf dem letzten
Teil ihrer Bewegung vor der Durchführung des Falzens.
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Soll das Format, d. h. der Abstand der einzelnen Falzstellen auf
der l'apierbahn verstellt werden, dann geschieht das vorzugsweise durch Änderung
des Ausschlages der beschriebenen Hauptbewegung des Mundstückes, die bei kleinerem
Format kleiner und bei größerem Format größer zu wählen ist.
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Hierbei ist jedoch dafür zu sorgen, daß in der Totpunktlage dieser
Bewegung bzw. bei gleichzeitiger seitlicher Verstellung des Nlundstückes in den
beiden Totpunktlagen, bei der das Falzen stattfindet, das Mundstuck mit den das
Falzen bewirkenden Teilen zusammenarbeitet, was zunächst bei wände rung des Ausschlages
nicht ohne weiteres gewährleistet ist. Man muß infolgedessen entweder die Verstellung
des Ausschlages derartig bewirken, daß die Totpunktlagen der Bahn des Mundstückes
ihre Lage in bezug auf die Maschine stets beibehalten, oder man muß die genannten
Teile, z. B. die Falzwalzen, entsprechend der Verlagerung dieser Totpunkte verstellen.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens ist in der Zeichnung
schematisch dargestellt, und zwar zeigt Abb. 1 eine Falzeinrichtung mit den dazu
gehörigen Antriebselementen, Abb. 2 die eine Lage des Mundstückes zu der Falzeinrichtung
im Augenblick des Falzens, Abb. 3 die entsprechende Lage beider Teile zueinander
bei der Entstehung des entgegengesetzt gerichteten Falzes.
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Die Papierbahn 1, die beispielsweise aus einer Druckmaschine oder
aus einer anderen Einrichtung zum Behandeln einer Papierbahn kommen kann und die
vielfach mehrlagig ist, wird der Falzeinrichtung über die Zugwalzen oder Zugrollen
2 und 3 zugeführt. Diese Zugvorrichtung arbeitet vorzugsweise kontinuierlich. Zu
beiden Seiten der Papierbahn ist symmetrisch je ein Führungsstück 4 angeordnet,
das im wesentlichen aus den beiden Gleitbahnen 5 und 6 besteht und um einen Wellenstummel
7 schwingen kann. Die Wellenstummel sind an den nicht dargestellten Seitenwänden
der Maschine gelagert. An dem Führungsstück ist ein Lappen 8 befestigt, in dessen
Bohrung ein Bolzen g sitzt, der einer Schiene lo als Drehachse dient. Ferner befindet
sich an dem Führungsstück4 4 ein weiterer Lappen II, der ebenfalls einen Bolzen
I2 trägt, an den ein Kurbelarm I3 angelenkt ist.
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Innerhalb der beiden Gleitflächen 5 und 6 befindet sich ein Gleitstück
I4, das sich längs der genannten Gleitflächen auf und ab bewegen kann. Diese Aufundabbewegung
wird durch eine bei 15 an das Gleitstück angelenkte Stange I6 hervorgerufen. Die
symmetrisch zu beiden Seiten der Papierbahn befindlichen Gleitstücke 14 sind durch
die Wände I7 und in des Mundstückes miteinander verbunden. Ferner tragen die beiden
Gleitstücke seitlich Lager 19, in denen eine durchgehende Querwelle 20 gelagert
ist.
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Diese Welle dient einer Klemmeinrichtung 21 als Schwenklager, wobei
sich diese Klemmeinrichtung zweckmäßigerwiese über einen größeren Bereich der Papierbahnbreite
erstreckt. Sie ist mit einem Hebelstück 22 fest verbunden, das an seinem äußeren
Eiide drelll)ar eine Rolle 23 trägt. Diese Rolle läuft an dem kurvenförmigen Teil
24 der Schiene 10 entlang, wodurch bei bestimmten Stellungen des Gleitstückes 14
die Klemmvorrichtung 21 entgegen dem Uhrzeigersinn um die Welle 20 gedreht wird.
während sie bei Freigabe der Rolle 23, wie in der Zeichnung dargestellt, durch eine
in der Zeichnung nicht dargestellte Feder im Uhrzeigersinn gedreht wi rd unten ladurch
die Papierbahn gegen die Wandung 17 des Mundstückes klemmt.
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Unabhängig von der bisher beschriebenen Einrichtung sind die l>eideti
Falzwalzen 25 und 26 innerhalb der Maschine fest gelagert.
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L)urcll den Kurbelarm 13 wird dem Führung stück 4 eine hin und her
gehende Bewegung erteilt, und zwar dadurch, daß der rechte Teil dieses Armes ringförmig
ausgebildet ist und die Exzenterscheibe 27 umgreift. Die Exzenterscheibe ist auf
einer Welle 28 gelagert und wird durch das Zahnrad 29 von einer beliebigen Antriebsquelle
aus kontinuierlich angetrieben. Bei dem Umlauf der Exzenterscheide 27 bewegt sich
der Arm 13 hin und her und nimmt das an ihn bei 12 angelenkte Führungsstück 4 mit.
Mit der Exzenterscheibe 27 ist eine Kurvenscheibe 30 fest verbunden, die sich entsprechend
um die Achse 28 dreht. Nn ihrem [ umfang läuft eine Rolle 31 ab. die l)eiderseits
in einem Gehäuse 32 gelagert ist. Das Gehäuse 32 selbst ist in einem am Arm 13 befestigten
Bolzen 33 gelagert, um den es sich drehen kann. DIe Kurvenscheibe hat bestimmte
Erhöhungen, die veranlassen, daß die Rolle 31 und damit das Gehäuse 32 nach links
gedrückt wird.
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Infolgedessen bewegt sich auch die an das Gehäuse angelenkte Koppelstange
34 nach links, und dieser Bewegung folgt die bei 35 an die Koppelstange angelenkte
Schiene 10.
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I)ie auf und alt gehende Bewegung des Gleitstückes 14 wird dadurch
hervorgerufen, daß die bei 15 angelenkte Stange 16 über den bei 36 festgelagerten
doppelhebel 37 mit derStange 38 gelenkig verbunden ist. Das andere Ende dieser Stange
38 greift an einem Gleitstein 39 an, der zwischen den Gleitflächen 40 und 41 mittels
einer Spindel od. dgl. verstellbar ist. Die genannten Gleitflächen bilden für die
Stange 38 einen Kurbelarm, der sich um die Welle 42 dreht. I)er Antrieb dieser Welle
wird durch das Zahnrad 43 eingeleitet, das mit dem obengenaitilten Zahnrad 29 kämmt.
Das Übersetzungsverhältnis der beiden Zahnräder zueinander ist derartig getroffen.
daß die Welle 42 sich doppelt so schnell dreht als die Welle 28.
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Die Arbeitsweise der dargestellten Einrichtung ist folgende: Die
Papierbahn wird, nachdem sie die Zugvorrichtung 2, 3 durchlaufen hat, durch das
Mundstück hindurchgeführt. Hierbei sie zunächst angenommen daß sich das Gleitstück
14 mit dein daran befestigten Mundstück in seiner oberen Stellung befindet. In dieser
Stellung wird die Rolle 23 durch die Führungsbahn 24 nach links gedrückt, so daß
die Klemmvorrichtung 21 geöffnet ist. Wird mit das Gleitstück durch die Stange I6
nach unter gezogen, dann gelangt die erwähnte Rolle an den niedrigeren Teil dieser
Führung, wobei die Klemmvorrichtung infolge des Druckes der in der Zeichnung nicht
dargestellten Feder gegen die Wandung 17 des Mundstückes gepreßt wird. Infolgedessen
wird die I>apierbahn festgeklemmt und bei dem weiteren Lauf des Gleitstückes
nach unten mitgenolllmell. Die Einrichtung kommt dann in die in der Zeichnung dargestellte
Lage, und bie dem weiteren Abwärtsgang des Gleitstückes 14 legt sich die Wandung
18 gegen die Oberfläche der Falzwelle 25, wie es in Abb. 2 näher dargestellt ist.
Die aus dem Mundstück herausragende Papierbahn, deren Fortsetzung zwischen den Walzen
25 und 26 liegt, wird um den Rand der Wandung I8 herumgefalzt, wodurch die gewünschte
Falzung entsteht.
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Die in der Abb. 2 dargestellte Lage entspricht der unteren Totpunktlage,
und von dieser Lage aus wird das Gleitstück 14 mit dem daran befestigten Mundstück
dadurch wieder nach oben gedrückt, daß das Zahnrad 43 und mit ihm der aus den Gleitflächen
40 und 41 gebildete Kurbelarm sich in Pfeilrichtung weiterdreht. Gleichzeitig hat
auch der Arm I3 seine linke Totlage erreicht und wandert von da ab langsam nach
rechts. Ferner läuft kurz hinter der Totlage die Rolle 31 auf den erhöhten Teil
der Kurvenscheibe 30 auf, wodurch die Schiene 10 mit der Führungsbahn 24 und durch
sie die Rolle 23 nach links gedrückt wird. Das hat zur Folge, daß sich die Klemmvorrichtung
2I öffnet und die Papierbahn freigibt. Diese wird dann infolge ihres Eigengewichtes
nach unten fallen, soweit das die kontinuierlich arbeitende Zugvorrichtung 2,3 zuläßt.
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Durch die weitere Drehung der Zahnräder 43 und 29 wird das Gleitstück
14 nach oben geführt, bis es seinen oberen Umkehrpunkt erreicht, was einer halben
Drehung des Zahnrades 43, von der unteren Totpunktlage des Gleitstückes aus gemessen,
entspricht. Das Zahnrad 29 hat während dieser Zeit nur eine Vierteldrehung zurückgelegt.
Das schwingende Führungsstück 4 befindet sich infolgedessen erst in seiner Mittelstellung.
Die Klemmvorrichtung ist in dieser Lage immer noch geöffnet, obgleich die Rolle
31 iiizwischeii von dem erhöhten Teil der Kurvenscheibe 30 wieder abgelaufen ist,
denn das Offenhalten des Kelmmstückes wird nunmehr durch das Auflaufen der Rolle
23 auf den erhöhten Teil der wieder in ihrer Normallage befindlichen Führung 24
gewiihrleistet.
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Anschließend wiederholt sich der soeben beschriebene Vorgang. jedoch
mit dem Unterschied, daß das Führungsstück 4 durch den sich weiter nach rechts bewegenden
Arm I3 noch weiter nach rechts geführt wird. Das hat zur Folge, daß das Mundstück,
nachdem die Papierbahn abermals festgeklemmt worden ist, bei dem weiteren Abwärtslauf
des Gleitstückes schließlich in eine untere Totlage kommt, wie sie in Abb. 3 dargestellt
ist. Der Vergleich mit der vorhin beschriebenen Abb. 2 zeigt, daß das Mundstück,
das in der vorhergehenden
Totlage links von der Walze 25 lag, nunmehr
rechts von der Walze 26 liegt und infolgedessen die Papierbahn in der entgegengesetzten
Richtung falzt. Im übrigen ist jedoch der Vorgang der gleiche wie vorher beschrieben.
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Bei dem weiteren Lauf der Maschine wird das Gleitstück 14 wieder
nach oben geführt. Gleich. zeitig bewegt sich aber auch das Führungsstück, da inzwischen
die rechte Totlage des Armes 13 überschritten worden ist, wieder nach links. Das
bewirkt dann schließlich, daß das Gleitstück bei seinem abermaligen Abwärtsgang
wieder die in Abb. 2 dargestellte Lage erreicht und die Papierbahn wieder in entgegengesetzter
Richtung falzt. Auf diese Weise kommt das Mundstück ständig abwechselnd in die in
Abb. 2 und in Abb. 3 dargestellten beiden Totlagen.
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Wenn der Abstand der Falzstellen auf der Papierbahn beispielsweise
infolge Änderung tles Formats geändert werden soll dann sind die Laufbedingungen
der Einrichtung dem anzupassen. Zunächst sind in diesem Fall die Geschwindigkeitsverhältnisse
zwischen dem Antrieb der Falzeinrichtung und der Zugvorrichtung 2, 3 zu ändern,
weil die je Spiel der Falzeinrichtung zu fördernde Länge der Papierbahn auf das
kürzere oder längere Format eingestellt werden muß. Dem muß ferner die von dem Mundstück
bzw. der Klemmeinrichtung 2I geförderte Papierlänge je Spiel angepaßt werden. Das
kann auf verschiedene Art und Weise geschehen. Ein einfacher Weg hierfür ist beispielsweise
der, daß die Klemmeinrichtung 2I bei kleinerem Format später und bei größerem Format
früher zur Wirkung kommt, wodurch die Papierbahn auf eine entsprechende kürzere
oder längere Wegstrecke mitgenommen wird. Um das zu erreichen, müßte beispielsweise
die Führung 24 in Richtung der Gleitbahn verschoben werden. Dabei ist jedoch zuberücksichtigen,
daß die Geschwindigkeit der von der Zugvorrichtung zugeführten Papierbahn im Augenblick
des Klemmens nicht mit der Geschwindigkeit des Nlundstückes und der Klemmvorrichtung
übereinstimmt, was unter Umständen zu Schwierigkeiten führen kann, so daß dieser
Weg im allgemeinen nur für Formatänderungen innerhalb enger Grenzen gangbar ist.
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Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß der .çNusschlag des Gleitstückes
14 vergrößert oder verringert wird. Um das zu erreichen, muß man den Gleitsteiu
39 längs der Gleitflächen 40 und 41 verstellen. wodurch der Kurbelarm, an dem die
Stange 38 angreift, geändert wird. Aus der Zeichnung ist ersichtlich, daß der Ausschlag
des Gleitstückes 14 bei einer Verstellung des Gleitsteines 39 nach dem fittelpunkt
zu verkleinert und bei Verstellung des Gleitsteines 39 nach außen vergrößert wird.
Auf diese Weise ist eine sehr einfache Verstellmöglichkeit bei Formatänderung gegeben.
Einer Verstellung der Leitkurve 24 für die Rolle 23 bedarf es in diesem Fall im
allgemeinen nicht.
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Ifierltei ist jedoch noch zu berücksichtigen, daß durch Vergrößerung
oder Verkleinerung des Ausschlages die unteren Totpunkte der Bahn des Mundstückes
verlegt werden. Das Mundstück wird daher in diesen Totpunkten nicht mehr mit den
Walzen 25 und 26 zusammenarbeiten. Deshalb ist noch eine weitere Verstellung erforderlich,
für die es hauptsächlich zwei Möglichkeiten gibt. Entweder werden nämlich die beiden
Walzen 25 und 26 in der Weise verstelll)ar gemacht, daß sie sich auf einer senk-;
echten Gleitführung itach oben und unten verstellen lassen, so daß sie auf die neuen
Totpunktlagen eingestellt werden können, oder die Bahn des Mundstückes wird nach
oben bzw. nach unten verschoben.
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Au der Zeichnung ergibt sich, daß diese Verschie-I;ullg auf die verschiedenste
Art und Weise durch geführt werden kaiin. Beispielsweise kann der l)rehpunkt 36
des Doppelhel,els 37 verlegt werden, der zu diesem Zweck auf einer Gleitschiene
ein- und feststellbar angeordnet sein kann. Dasselbe läßt sich al)er auch dadurch
erreichen, daß entweder die Stange I6 oder die Stange 38 den geänderten Bedingungen
entsprechend verlängert oder verkürzt wird, l)eispielsweise dadurch, daß einer der
in Betracht kommenden Gelenkpunkte ähnlich ausgebildet ist, wie der aus den Führungen
40 und 41 und dem Gleitstein 39 gebildete Kurbelarm.
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Eingangs wurde eine weitere Ausführungsmöglichkeit des Erfindungsgedankens
erwähnt, die darin besteht, daß das Mundstück sich auf einer geraden Bahn hin und
her bewegt, wobei das wechselseitige Falzen dadurch bewerkstelligt wird, daß die
Falzwalzen zwischen je zwei Falzvorgängen seitlich verstellt werden. Nach der eingehenden
Beschreihung des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsheispiels des Erfindungsgedankens
ist auch diese weitere Ausführungsmöglichkeit leicht zu verstehen, ohne daß es einer
zeichnerischen Erläuterung bedarf. Der grundsätzliche Aufbau einer derartigen Ausführung
ist nämlich der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform in den wesentlichen
Teilen ähnlich. Der Unterschied besteht hauptsächlich darin. daß die Fiihrungsstücke
4 nicht pendelnd aufgehängt, sondern starr an den Seitenwänden der Maschine befestigt
sind. Infolgedessen greift der Kurbelarm I3 nicht an diesen Führungsstücken an,
sondern an einem Lagerkörper, in dem die beiden Walzen 25 und 26 gelagert sind.
Schließlich ist auch die Antriebsbewegung der Schiene 10 durch die Koppel stange
34 eine andere, weil der Drehpunkt dieser Schiene an dem in diesem Fall feststehenden
Führungsstück 4 befestigt ist. Aus diesem Grunde rotiert die Kurvenscheibe 30 zentrisch
um die Achse 28, und der Drehpunkt 33 des Gehäuses 32 ist nicht auf dem Kurbelarm
13, sondern fest an der Maschine anzubringen.
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Alle übrigen Antriel>s- und alle sonstigen Teile entsprechen den
in der Abb. I dargestellten Teilen, tind auch die Arbeitsweise dieser Einrichtung
ist unter Berücksichtigung der geringen Abweichungen in ihrem Prinzip dieselbe wie
oben beschrieben: das Gleitstück 14 mit dem daran befestigten Mundstück wird von
seinem oberen Totpunkt aus durch die Stange I6 nach unten geführt. Dabei ist zunächst
die Klemmcinrichtung 21 geöffnet. Sobald die Rolle 23 auf den schmäleren Teil der
Schiene 10 kommt,
schließt sich die Klemmeinrichtung und nimmt die
Papierbahn mit, bis das Mundstück zu seinem unteren Umkehrpunkt kommt. Hierbei legt
sich die eine Wandung des Mundstückes beispielsweise gegen die Rolle 25, etwa in
der in Abb. 2 dargestellten Art. Bei dem anschließenden Aufwärtsgang wird durch
das Auflaufen der Rolle 31 auf den erhöhten Teil der Kurvenscheibe 30 die Koppelstange
34 und damit die Führungsbahn 24 nach links gedrückt, wodurch die ebenfalls nach
links gedrückte Rolle 23 die Klemmvorrichtung 21 öffnet und die Papierbahn freigibt.
Diese Freigabe wird bei weiterem Aufwärtsgang des Gleitstückes 14 dadurch fortgesetzt,
daß die Rolle 23 auf den erhöhten Teil der Führung 24 aufläuft. Das Gleitstück 14
mit allen daran befestigten Teilen kommt dann wieder an seinen oberen Umkehrpunkt,
worauf sich das Spiel von neuem wiederholt. Nach dem abermaligen Abwärtsgang des
Gleitstückes 14 mit dem Mundstück kommt dieses jedoch nicht wie vorher gegen die
linke Seite der Walze 25 zu liegen, sondern gegen die rechte Seite der Walze 26.
Während der Aufundabbewegung des Gleitstückes sind nämlich die in einem waagerecht
verschiebbaren Lagerkörper angebrachten Walzen durch den Kurbelarm 13 von ihrer
rechten Stellung in ihre linke Stellung verschoben worden, so daß nunmehr die Rolle
26 in der Bewegungsrichtung des Mundstückes liegt. Nach einer weiteren Aufundabbewegung
des Mundstückes befindet sich wieder die Rolle 25 infolge der Bewegung des Kurbelarmes
nach rechts in ihrer Arbeitsstellung, und auf diese Weise wird die Papierbahn mit
Falzungen in stets wechselnder Richtung versehen.
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Für die Änderung der Abstände der einzelnen Falzungen auf der Papierbahn
bestehen bei dieser .tusführungsform genau dieselben Möglichkeiten, wie sie in Verbindung
mit der zuerst beschriebenen Ausführungsforin erläutert worden sind. Dazu ist itoch
zu bemerken. daß sowohl bei dieser, wie bei der erstbeschriebenen Ausführungsform,
der Schwingungsausschlag des Gleitstückes 14 nicht gleich der Formatlänge ist. die
gefalzt werden soll, sonden nur einen Bruchteil davon beträgt. Infolgedessen ist
auch bei einer Änderung des Formats die Änderung des Schwingungsausschlages nicht
gleich der Differeiiz der Formatlängen. sondern beträgt ebenfalls nt1r einen Bruchteil
davon, so daß im allgemeinen selbst bei größeren Formatdifferenzen nur eine geringe
Verstellung der Einrichtung nötig ist.
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Es sei auch an dieser Stelle nochmals erwähnt, daß die verschiedenen
Ausführungsmöglichkeiten im Rahmen des Erfindungsgedankens den verschiedensten Änwrungen
unterworfen werden können.
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Eine dieser Änderungen besteht darin, daß die Wandung des Slundstückes
selbst als Klemmeinrichtung l)enutzt werden kann. Wird'beispielsweise die Wandung
1 8 des Mundstückes schwenkbar angeordnet und mit dem Hebel 22 fest verbunden, dann
kann sie die gleiche Wirkung ausüben wie die Klemmeinrichtung 2I. Das Mundstück
wirkt in diesem Fall neben seinen anderen Funktionen gleichzeitig auch als Zugvorrichtung
für die Papierbahn.