DE857415C

DE857415C - Verzoegerte Nullspannungsausloesung fuer Wechselstrom

Info

Publication number: DE857415C
Application number: DEC285D
Authority: DE
Inventors: Ludwig Dr-Ing Schmitz
Original assignee: Calor Emag AG
Current assignee: Calor Emag AG
Priority date: 1943-04-10
Filing date: 1943-04-10
Publication date: 1952-11-27

Description

Bei elektrischen Maschinen und stromverbrauchenden Geräten ist es vielfach erwünscht, daß beim Ausbleiben der Spannung diese vom Netz getrennt werden, um ein unbeabsichtigtes Wiederanlaufen nach Rückkehr der Spannung zu verhindern. Als Schaltgeräte für derartige Stromverbraucher werden deshalb Schalter mit Nullspannungsauslöser verwendet, deren Spule entweder unmittelbar oder unter Zwischenschaltung eines Transformators an das Netz angeschlossen wird.
Diese Nullspannungsauslöser haben jedoch den Nachteil, daß sie auch bei kurzzeitigen Spannungsabsenkungen auslösen. Derartige Schalterauslösungen bei kurzzeitigen Spannungseinknickungen sind jedoch unerwünscht, und die Forderung der Praxis geht dahin, den Stromverbraucher nur dann vom Netz zu trennen, wenn länger andauernde Spannungsabsenkungen sich einstellen. Man verwendet hierfür entweder mechanisch verzögerte Nullspannungsauslöser oder solche, die aus Kondensatoren noch eine Zeitlang gespeist werden, wobei die Kondensatoren durch Gleichrichter ständig in geladenem Zustand gehalten werden. Die mechanisch verzögerten Auslöser versagen leicht, weil das Hemmwerk sich festsetzt. Die mit Hilfe von Kondensatoren verzögerten Nullspannungsauslöser erfordern einen hohen Aufwand an Material, da die Kondensatoren sich sehr schnell über die Nullspannungsspule entladen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe der verzögerten Nullspannungsauslösung dadurch gelöst, daß die Nullspannungsspule über einen Transformator an das Netz angeschlossen wird, dessen Primärseite durch ein beim Einknicken der Spannung ansprechendes Unterspannungsrelais vom Netz getrennt wird. Eine mit einem Transformator zusammengeschaltete Nullspannungsspule hat nämlich in jedem Augenblick einen bestimmten Energieinhalt in Form von magnetischer Energie. Dieser Energieinhalt entlädt sich nach der Trennung des Transformators vom Netz über die Sekundärwicklung des Transformators und die Nullspannungsspule, so daß auch nach Trennung des Transformators vom Netz der Anker durch diesen Ausgleichstrom noch eine Zeitlang genalten wird.
In der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Bei i wird das zu kontrollierende Wechselstromnetz angeschlossen, 2 ist ein Unterspannungsrelais, das beim Absinken der Spannung auf einen bestimmten Wert den Transformator 3 , vom Netz trennt. 4 ist die vom Transformator 3 gespeiste Nullspannungsspule, die in bekannter Weise die Auslösung eines Schalters bewirken kann. 5 ist ein der Nullspannungsspule parallel geschalteter veränderlicher Widerstand.
Die Einrichtung ist weiter getroffen, daß die Nullspannungsspule 4 länger 'hält als das Relais 2. Beispielsweise läßt die Spule 4 ihren Anker bei 40% der Nennspannung los, während das Relais 2 schon bei 60% Nennspannung abfällt.
Die Wirkungsweise ist folgende: Bei allen Spannungseinknickungen bis 6o% der Nennspannung bleibt die gesamte Einrichtung in Ruhe. Bei Spannungseinknickungen um mehr als 40% fällt das Relais 2 ab und trennt den Transformator vom Netz. Trotzdem fällt der Anker der Nullspannungsspule nicht sofort ab, sondern erst nach einer gewissen Zeit, bis sich nämlich die im System Transformator 3 und Nullspannungsspule 4 enthaltene magnetische Energie ausgeglichen hat. Man kann das Relais 2 derart einrichten, daß die Stromunterbrechung immer nur im Nulldurchgang des Stroms erfolgt. Man erreicht damit, @daß der magnetische Inhalt konstant ist, und damit bleibt auch die Verzögerungszeit konstant. Will man die Verzögerungszeit ändern, so kann man dieses dadurch erreichen, daß man der Nullspannungsspule einen veränderlichen Widerstand 5 parallel schaltet.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verzögerte Nullspannungsauslösung für elektrische ',hIaschinen und Geräte, bei der die Nullspannungsspule über einen Transformator an das Wechselstromnetz angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Primärseite des Transformators (3) durch ein beim Einknicken der Spannung ansprechendes Spannungsrelais (2) vom Netz (i) getrennt wird.
2. Verzögerte Nullspannungsauslösung für elektrische Maschinen und Geräte nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannungsrelais (2) so ausgebildet wird, daß die Stromunterbrechung immer im Stromnulldurchgang erfolgt.
3. Verzögerte Nullspannungsauslösun,g für elektrische Maschinen und Geräte nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Nullspannungsspule (.4) zum Zwecke der Zeitregulierung ein veränderlicher Widerstand (5) parallel geschaltet wird.