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Vorrichtung an Zahnprothesen und Verfahren zur Herstellung derselben
T)ie
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung an Zahnprothesen sowie Verfahren
zur Herstellung derselben. Die Erfindung bezweckt eine vollständige Lösung derjenigen
Probleme, die mit der Verwendung von Kunststoffen für Kronen- und Brückenprothesen
verbunden sind. Die Vorrichtung sowie das Verfahren ermöglichen eine effektive Ausnutzung
von Kunststoffen, insbesondere Acrylaten, die, richtig verwendet, besonders gute
Eigenschaften haben, und zwar in bezug auf Formfähigkeit, Färbfähigkeit und Elastizität
der herzustellenden Zähne, und die es erlauben, neues Material auf früher hergestellte
Gegenstände aufzubringen.
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Erfindungsgemäß ist eine Facette oder ein künstlicher Zahnteil aus
Kunststoff hergestellt, herausnehmbar und in genau dieselbe Lage wieder einsetzbar
und mit einer oder mehreren Hülsen aus Nfetail oder einem anderen Material, das
härter als die Facette ist, versehen, welche Hülse mit genauer Anpassung durch seitliche
Verschiebung. der Facette auf einen oder mehrere Metallzapfen aufschiebbar ist,
welcher oder welche Metallzapfen derart in der
Prothese oder dem
Metallteil angebracht sind, daß sie mit der zentralen Achse oder Längsachse des
Zahnes einen Winkel bilden, und daß die beiden Teile nach dem Einpassen derart endgültig
miteinander verbunden sind, daß sie wieder voneinander getrennt werden können. Mit
Hilfe der obigen Vorrichtung ist es möglich, die Facette an jede notwendige Nuxsgestaltung
der Gotdbas is anzupassen, äußerst dünne Facetten zu verwenden und diese auch in
einfacher, schneller und zuverlässiger Weise so anzubringen, daß sie von vorn gesehen
das Gold ganz decken und auch dem Druck des gegenüberliegenden Zahnes augesetzt
werden dürfen. Ohne irgendwelche Nachteile kann man deswegen die Vorteile der aus
Kunststoff hergestellten Facette ausnutzen und gleichzeitig viele der mit Porzellanfacetten
verbundenen Nachteile, besonders in bezug auf Herstellungs- sowie Anbringungsweise,
völlig ausschalten.
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Bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung ragt der Zapfen von der Goldbasis
weit in die Facette hinein und hat eine recht große Oberfläche im Verhältnis zu
derjenigen Oberfläche der Facette usw., die nach der Prothesenbasis zu gelegen ilst.
Der Zapfen kann deswegen, gleichgültig ob er in die Goldbasis eingegossen, eingeschraubt
oder eingelötet wird, und ob die Facette usw. sehr dünn gemacht wi rd, besonders
große mechanische Belastungen aufnehmen und die Facette sicher an ihrer Basis festhalten.
Wenn auch die Facette die Kaukante deckt, braucht auf Grund des zähen Materials
keine Gefahr für ein Zerspringen der Facette zu bestehen.
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Es ist zweckmäßig, dem Innern der Hülse eine nicht runde und dem
Zapfen eine dementsprechende Querschnittform zu geben, wodurch ein Verdrehen der
Hülse auf dem Zapfen vermieden wird. Dies ist von Bedeutung für die Führung der
Facette während der Arbeit sowie nach der Befestigung, ermöglicht eine genaue Kontrolle
von dem Anschluß und erleichtert das Einspannen selbst.
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Die Erfindung ermöglicht auch die Verwendung einer einfachen Vorrichtung,
wenn einzelne Stiftzähne oder Brückenbasen durch Verbindungsbalken zusammengekuppelt
werden sollen. Hierbei werden Verbindungsbalken gemacht, die mittels eines Zapfens
mit den zugehörigen Basen verbunden werden, welcher Zapfen eine schraubenförmige
Verlängerung in der Zungenrichtung erhalten hat und der von der Bundseite entweder
direkt in die Basis oder in eine auf der lingualen Seite derselben vorgesehene Mutter
eingeschraubt wird. Der Zapfen ist an seiner buccalen Endpartie unrund gemacht,
und diese Endpartie dient erst als Halt für einen Hülsenschlüssel während des Einschraubens
und nachher, wenn der Hülsenschlüssel weggenommen ist und die Teile zusammengepreßt
sind, als Befestigung für die Hülse einer Zahnfacette, die gemäß des Obigen aus
Kunststoff hergestellt ist.
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Das oben angegebene Verfahren besitzt eine Menge praktischer Vorteile.
Hier soll u. a. der Vorteil erwähnt werden, daß im voraus fabrikmäßig hergestellte
Standardelemente verwendet werden können. Diese Elemente sind nicht nur leicht zu
handhaben, sondern sie können vor, während und nach Ausführung der Arbeit auch verschiedenen
Zwecken dienen, und zwar in verschiedener Weise, wie unten näher angegeben werden
soll.
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Bei der praktischen Durchführung des ollen angegebenen Verfahrens
kann man in gewissen Fällen auch derart verfahren, daß ein als Führung dienender
Metallstift während der Wachsmodellierung den Zapfen ersetzt. Dieser Metallstift
wird durch die Basis und die auf der lingualen Seite derselben ge legene Mutter
geführt und dann mit einer Stopfmutter befestigt, wonach er die Teile in richtiger
Lage festhält, während die Verbindungsbalken in Wachs modelliert werden. Nachdem
das Wachsmodell fertig ist, wird der Stift weggenommen, ohne daß die Lage der Hülse
oder der Mutter im Wachsmodell geändert wird, wonach der verlängerte Zapfen nach
dem Gießen in der Goldbasis festgeschraubt wird, ehe die Teile endgültig befestigt
werden.
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Weiter ist es gemäß des vorliegenden Verfahrens möglich, während
der Modellierung eine Hülse auf der buccalen Seite der Basis anzubringen, welche
Hülse bei der Herstellung des Balkens angegossen wird. Diese Hülse ist im voraus
äußerlich mit Gewinde, Riefen od. dgl. versehen worden, um das angegossene Gold
festhalten zu können. Weiter ist die Hülse dazu eingerichtet, beim Einschrauben
des Schraubenzapfens mittels konischer Endpartien an dementsprechende konische Partien
angepreßt zu werden; diese konischen Partien sind teils auf der buccalen Seite des
Schraubenzapfens, teils auf der buccalen Seite der Basis vorgesehen. Die Hülse wird
innen glatt gemacht, weswegen man keine Gefahr läuft, daß sie von dem Wachs losgeht,
wenn der Schraubenzapfen nach beendeter Modellierung des Wachsbalkens weggenommen
wird.
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Die Erfindung zusammen mit den Eigenschaften der Acrylaten ermöglicht
schließlich auch bei der Herstellung von Zahnprothesen die Verwendung von im voraus
hergestellten Kronen und Zahnfacetten, denen eine äußerst schematische und somit
vereinfachte Form gegeben ist. Erfindungsgemäß werden normalisierte, zahnähnliche
Ausgangsstücke aus Kunststoff hergestellt. Hierbei wird z. B. den Elementen zu den
acht Vorderzähnen des Ober- und Unterkiefers eine gemeinschaftliche Form gegeben,
den vier Eckzähnen eine zweite und den vorderen Backenzähnen eine dritte einheitliche
Form usw.
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Weiter ist den den Nachbarzähnen gegenüberliegenden Seiten der Ausgangselemente
dieselbe Form gegeben. Die für jeden einzelnen Zahn charakteristische Form, z. B.
die hintere, abgerundete Ecke der Vorderzähne des Oberkiefers, wird durch Schleifen
erreicht. Durch Auflegung von weiterem etwaigerweise gleichzeitig farbenkorrigierendem
Material in einem Arbeitsgang auf das Ausgangselement, welches Material durch thermoplastische
Formung oder Polymerisierung mit dem Element vereinigt wird, kann die Größe des
Ausgangsstückes gesteigert werden. Ebenso können Farb- und Formänderungen in ähnlicher
Weise mit in dem Munde festsitzenden Facetten ausgeführt werden.
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Geschliffene Oberflächen können durch einfaches Bürsten blankgeputzt
werden, welches auch stattfinden kann, wenn das Werstück im Munde festsitzt.
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Durch das ()l-en angegeliene Verfahren ist es somit möglich, dell
Lagervorrat an Facettenteilen auf das denkbar kleinste Nlaß herabzusetzen, da man
durch einfache Arbeitsstufen, wie Schleifen und Auflegung, eine individuell geformte
und gefärbte Facette erhalten kann, die ohne besondere und umständliche Arbeit gleichzeitig
mit der Auflegung weiteren Ätaterials auch jetle erwünschte Farbenschattierung erhalten
kann.
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Eine weitere Abhänderung der Form und Größe des Ausgangselementes
kann dadurch erreicht werden, daß ebene oder krumme Platten oder Verlängerungen
auf demselben festgemacht werden, wodurch der Umfang des Ausgangselementes sowie
sein Anschluß an das Zahnfleisch in gewünschter Weise vervollständigt werden können.
Da zu diesem Zweck kein Pressen notwendig ist und ein schnell trocknendes Löse-
oder Bindemittel für die Befestigung verwendet werden kann, ist das in dieser Weise
vergrößerte Ausgangselement schnell gebrauchsklar.
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Es s ist zweckmäßig, den Halsteil des Ausgangselemetites so weit
zu machen, daß man durch Schiefstel len des Elementes und Abschleifen des überschüssigen
Teils davon den erwünschten Übergang zwischen demselben und der Wurzeloberfläche
oder der Prothesenbasis erhalten kann. Die Verwendung Voll Kunststoff 1>ei der
Herstellung erlaubt ein leichtes tind schnelles Abschleifen von ül>erschüssigem
Material.
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Wenn Zahnkronen gemäß dieses Formensystems herzustellen sind, wird
jedes Element mit einem zentralen Hohlraum versehen, der sich vom Zahnhals al) in
Richtung gegen die Kaukante verjüngt.
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Dieser Hohlraum wird am Zahnhals so weit gemacht, daß er heim Einpassen
den Befestigungsstiften erlaubt, verschiedene Winkelstellungen in bezug zur Mittellinie
des Elementes einzunehmen und somit sich ill die erwünschte Richtung zur Wurzel
einzustellen. Der oberenwähnte weite Halsteil lewirkt, daß man den Übergang zur
Wurzelkante ohne Auflegung von Kunststoff erhält.
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Zur näheren Verdeutlichung der Erfindung und ihrer praktischen Verwendung
wird als Ausführungsbeispiel eine Beschreibung unter Hinweis auf die Zeichliong
gegel)en.
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Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch eine Facette gemäß der Erfindung;
Fig. 2 zeigt eiiien für die in Fig. t dargestellte Facette bestimmten Zapfen; Fig.
3 zeigt die in Fig. i dargestellte Facette von derjetiigeii Öberfläche der Facette
gesehen, die nach der Prothesen- oder Metallbasis geht; Fig. 4 zeigt einen Schnitt
längs der Linie IV-IV in l'ig. 3; Fig. 5 zeigt einen Längsschnitt durch eine an
einer Metallbasis befestigte Facette; Fig. 6 zeigt die gemäß Fig. 5 an der Metallbasis
befestigte Facette von ihrem einen Ende gesehen; Fig. 7 zeigt einen Querschnitt
durch zwei an einer Goldbasis befestigte Facetten; Fig. 8 und g zeigen in größerem
Maßstabe einen Querschnitt durch zwei Ausführungsformen von Basen für zwei Stiftzähne
oder Brücken, die in Konstruktionen mit Verlängerungsbalken dicht nebeneinanderliegen;
Fig. 10 zeigt einen Längsschnitt durch eine Zahnkrone gemäß der Erfindung, die auch
mit einer Abnutzungsplatte versehen ist; Fig. 1 1 zeigt eine Vorrichtung, die das
Auswählen von Falzen und Formen erleichtert; Fig. 12 zeigt eine Einzelheit in größerem
NIaßstabe; Fig. 13 zeigt die in Fig. 12 dargestellte Einzelheit in Seitenansicht.
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In der Zeichnung bezeichnet I eine aus Kunststoff hergestellte Facette,
in welcher auf die in Fig. I, 3 und 4 veranschaulichte Weise eine Hülse 2 angebracht
ist, die vorzugsweise aus rostfreiem Stahl oder einem anderen Material, das härter
als die Facette ist, angefertigt ist. Das innere Ende der Hülse ist geschlossen.
Wie aus Fig. 3 hervorgeht, hat die Hülse eine ovale Querschnittsform. Das eine Ende
4 eines massiven Metallzapfens 3 kann mit genauer Anpassung in die Hülse eingeschoben
werden. Die Endpartie 4 hat einen ovalen Querschnitt, die andere Endpartie 5 des
Zapfens ist kreisförmig und mit Gewinde versehen. Die letztere Partie ist zur Befestigung
in der Prothesenbasis bestimmt, was im vorliegenden Falle durch Einschrauben geschiebt,
wobei zweckmäßig ein der Partie 4 entsprechender Hülsenschlüssel verwendet oder
das Ende der Partie 4 mit einer Schraubenrille versehen werden kann, um einen Schraubenzieher
ansetzen zu können. Auch die Partie 4 des Zapfens kann mit Gewinde, Nuten, Vorsprüngen
od. dgl. versehen werden, desgleichen die inneren und/oder äußeren Seiten der Hülse
2. Dadurch, daß der Zapfen in jeder beliebigen Stellung in der Goldbasis befestigt
werden kann, ist es möglich, die Facette in jeder Richtung gegen die Goldbasis zu
führen und demzufolge auch in jedem Winkel zu der Längenrichtung des Zahnes; somit
kann der Zahn praktisch jeder Ausgestaltung der Goldbasis angepaßt werden. Auf Grund
der Form der Hülse 2 und des Zapfens 3 ist die Facette während des Einpassens herausnehmbar
und genau in dieselbe Lage wieder einführbar, wonach die Facette, nach beendetem
Einpassen, endgültig, aber abnehmbar mit dem Zapfen verbunden werden kann.
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Wie aus der Zeichnung ersichtlich, hat der Zapfen 3 eine große Oberfläche
im Verhältnis zu der Facette I, doch kann die Facette, falls sie lang ist, mit z.
n. zwei Hülsen 2 versehen werden. Gleichgültig oh eine oder mehrere Hülsen 2 in
der Facette befestigt werden, kann diese ohne irgendwelche Nachteile sehr dünn gemacht
werden. Der Zapfen 3 I)raucht keinen tieferen Halt in der Prothesenbasis zu haben,
da er bei Bedarf durchgeschoben und selbst an dünnste Basiskonstruktionen angelötet
werden kann. Weiter bietet die Schließung der inneren Öffnung der Hülse große technische
Vor-
teile, da hierdurch ein Anschlag geschaffen wird, der verhindert,
daß erstens der Stift zu weit in die Kunststoffmasse eingeführt wird und zweitens
Kunststoffmasse beim Pressen der Facette in die Hülse eindringt. Weiter ist auch
leicht zu kontrollieren, ob die Hülse immer rein ist, da Verunreinigungen darin
leicht sichtbar werden.
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Der in der Prothesenbasis zu verankernden Partie 5 des Zapfens 3
kann eine andere Form oder Richtung als dem übrigen Teil des Zapfens gegeben werden,
Dadurch kann dieser mit gutem Halt alle denkbaren Lagen in bezug auf die Prothesenbasis
erhalten und der Verankerungsteil des Zapfens in derjenigen Partie der Basis befestigt
werden, die dazu am besten geeignet ist, z. B. in bezug auf die Dicke der Basis
und/oder die Richtung, in welcher die Facette anzumachen bzw. abzunehmen ist. Auf
Grund des Gewindes kann der Zapfen mit Vorteil auch auf alten Prothesenbasen angebracht
werden, wenn Facetten oder Zahnteile einzeln oder auch in Verbindung mit Verlängerungsbalken
reparaturhedürftig sind.
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Es geht aus dem Obigen hervor, daß die Vorrichtung gemäß der Erfindung
schon betreffs Montierung und Solidität bedeutende Vorteile gegenüber den bis jetzt
bekannten Vorrichtungen aufweist. Da die Vorrichtung die Verwendung von Kunststoff
ermöglicht und die Facette ohne weiteres aus diesem Material hergesAtellt werden
kann, oder es bei Verwendung von Standardfacetten möglich macht, sowohl Form als
auch Farbe durch Pressen mit gewöhnlichem Gips in gewöhnlichen Küvetten zu vervollständigen,
kann der Zahnarzt selbst in jedem Laboratorium und ohne neue Ausstattung die notwendigen
Arbeitsgänge durchführen. Die Zapfen und die Hülsen erleichtern auch das Wachsgießen,
ermöglichen eine genaue Kontrolle der Anpassung und erleichtern das Einpassen. Der
bei der Befestigung verwendete Zement erhält ein größeres Bindevermögen durch die
genaue Anpassung von Hülse und Zapfen. Schließlich dienen die Hülsen der Facette
als Parallelometer beim Festmachen der Zapfen, wenn Standardfacetten mit mehreren
Hülsen verwendet werden.
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Die Befestigungsvorrichtungen gemäß der Er findung können, wie oben
erwähnt, bei der Herstellung von Zahnersatz mit Standardfacetten oder auch einzelnen,
für jeden Fall individuell hergestellten Facetten verwendet werden. In letztem Falle
wird eine Aushöhlung im Wachsmodell gemacht, die der gewünschten Form der Facette
entspricht, wonach im Boden der Aushöhlung an der erwünschten Stelle ein Zapfen
angebracht wird, der nach dem Gießen im Gold bleibt. Dann wird auf diesen eingegossenen
Zapfen eine Hülse gesetzt, die Aushöhlung mit Wachs gefüllt und die äußere Form
der Facette darin modelliert. wonach das Niodell mit einliegender Hülse in eine
Küvette gelegt und durch Pressen in Acrylat übertragen wird.
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I)ie standardmäßig hergestellte Facette gemäß dieses Formensystems
ist ein Ausgangselement, das durch seine gegebene Form ein direktes Einschleifen
ohne Zusatz von Acrylat ermöglicht. Das Hülsen-und Zapfensystem erlaubt nämlich
eine praktisch unbegrenzte Freiheit beim Einschleifen. Somit kann die ursprüngliche
Länge und Breite unabhängig von der ursprünglichen Größe des Ausgangselementes derart
vermindert werden, daß die Hülsenlänge I mm, die Dicke des Acrylates vor der Hülse
I mm und peripherisch um die Hülse herum 1/2 mm betragen. Das Ausgangselement oder
die Facette können in dieser Weise bei einem Hülsendurchnzesser von I,8 mm durch
Schleifen in allen Richtungen auf eine minimale Länge bzw. Breite von mm mm und
eine minimale Dicke von 2 mm reduziert werden.
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Das Ausgangselement wird mit verhältnismäßig großer Dicke hergestellt,
so daß der Zahnkörper selbst soweit wie möglich von der Facette ausgefüllt werden
kann und der Verbrauch von Gold dadurch möglichst klein gehalten wird. Die Aushöhlung
erhält hierdurch immer maximale Größe. Dadurch werden günstige Bedingungen für das
Einlegen der Verlängerungsbalken geschaffen, die einen Teil der Erfindung ausmachen
und mit Hilfe des durch die ganze Goldl)asis durchgehenden Zapfens befestigt sind.
Beim Einpassen wird erst das Ausgangselement grob geschliffen, so daß dieses eine
zweck mäßige Form und das Gold die gewünschte Dicke erhält. Dann wird ein Zapfen
in der Hülse angebracht und Wachs direkt auf der Facette und auf dem aus der Facette
herausragenden Teil des Zapfens geschmolzen, wonach das Ganze in gewöhnlicher Weise
gegossen wird. Die Facette sitzt, da genau angepaßt, in ihrer Aushöhlung, in deren
Boden der Zapfen angegossen sitzt.
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Die inzisale Kante ist als eine Ebene gebildet (s. Fig. I) oder wird
anders ausgebildet, so daß sie verhältnismäßig breit wird und som,itbeim Schleifen
Variationen erlaubt. Beim inzisalen Schleifen wird von der lingualen Seite ausgegangen
und so verfahren, ,daß Raum für das tragende Gold in dieser Partie geschaffen wird,
während gleichzeitig eine dünnere Schicht der Facette in buccaler Richtung gelassen
wird, die das Gofd deckt, so daß dies von vorn nicht sichtbar ist (s. Fig. 5). Auf
Grund der Durchsichtigkeit des Acrylates kann ein extra Farbeneffekt dadurch erhalten
werden, daß die Kante dünn gemacht wird, und dieser kann in einer einfachen Weise
durch Aufpinselung von gefärbter Acrylatlösung auf die Innenseite der verdünnten
Stelle variiert werden. Durch diese Schleiftechnik erhält man auch eine Facette,
die auf der Kaukante abgeschliffen werden kann, ohne daß weder die Facette noch
die Goldbasis schwächer werden.
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Die Zahnseiten werden so beschliffen, daß die Rückseite der Facette
schmäler ist als die Vorderseite (s. Fig. 4), wodurch die Facetten nebeneinander
im Zahnbogen so angel>racht werden können. daß der Kontakt in ihren buccalen
Teilen beibehalten wird. Versenkungen, die den Seiteuwänden der Facettenaushöhlung
entsprechen, werden in den Facetten vorgesehen (s. Fig. 7). Weil der in der Goldbasis
befestigte Zapfen eine große Oberfläche hat und weit in die Facette ragt und dadurch
dieselbe besonders gut stützt und befestigt, können diese
Versenkungen
derart beschränkt werden, daß der buccal gelegene Teil <len Eindruck erweckt,
ein vollständig frei liegender Zahn zu sein, und daß das i>efestigungsgold auf
den Zahnseiten nicht sichtbar wird. In derselben Weise kann man auf Grund der großen
Führungs- und Haltfähigkeit des Zapfens sicii weit ausstreckende tufstellungen bauen
und dadurch große frei liegende Zahnteile erhalten.
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I)ie Verankerung und Führung der Facette wird durch die Kombination
von Befestigungsorgan und Einschleiftechnik außerordentlich gut, da sie nicht nur
mit fünf Oberflächen auf dem weit in der Facette ragenden Zapfen ruht, sondern sich
auch in einem Kasten stützt (s. Fig. 5 und 6), dessen Boden aus dem lingualen tragenden
Teil der Goldbasis 6, in welchem der Zapfen 3 befestigt ist, besteht, und desseii
Wände von den zwei seitlichen Vorsprüngen der Goldbasis sowie dem inizisalen oder
oedusalen Basisteil und dem Wurzelfächeteil des Zahnes gebildet werdeii.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Zusammenkupplung der Basen einzelner
Stiftzähne oder Brücken mittels Verlängerungsbalken ist oben schon angegeben n-ortlen.
In der Zeichnung zeigen Fig. 8 und g zwei Ausführungsformen bei zwei Verlängerungsbalkenkonstruktionen,
wobei. wie oben erwähnt, die l:iguren Querschnitte durch Basen für nebeneinanderliegende
Stiftzähne oder Brücken darstellen.
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Bei der Ausführung gemäß Fig. 8 bezeichnet 6 zwei Basen und 7 einen
Verlängerungsbalken, welcher durch Schrauben S mit den Basen verbunden ist. Im Ausführungsbeispiel
gemäß der Zeichnung siiid die mit Gewinde versehenen Teile der Zapfen 3 von der
buccalen Seite in Muttern 8 eingeschraubt, welche auf der lingualen Seite angebracht
sind. aber auch in einigen Fällen direkt in die Basen eiiigescliraubt werden können.
Der in Richtung von der buccalen Seite des Balkens 7 ge richtete Endteil 4 jedes
Zapfens ist, wie oben in Verbindung mit den Fig. I bis 7 erwähnt, unrund, und kann
daher sowohl als Halt für einen Hülsenschlüssel während des Einschraubens dienen
als auch als Halt für die Hülse der außenliegenden Facette. Wie aus der Zeichnung
ersichtlich, sind bei der Herstellung des Balkens 7 Hülsen g angegossen worden,
die während der Modellierung auf der buccalen Seite der Basen angebracht worden
sind. I)ie erwähnten. innen gewindefreien Hülsen haben an der Außenseite Gewinde,
Riefen od. dgl. zum Festhalten des Goldes. Weiter hat jede Hülse einen konischen
Endteil 10, der in einen entsprechenden konischen Hohlraum 11 in der betreffenden
Basis paßt, sowie einen innen konischen Teil I2 am entgegeilgesetzten Ende. Ein
Flansch I3 auf dem Zapfen 3 ragt in diesen Teil 12 hinein oder wirkt mit demselben
zusammen. Der Flansch ist mit einer der Ausgestaltung des betreffenden Teils entsprechendeii
Anlagefläche versehen. Jede Hülse 9 nimmt zufolge ihrer konisch gebildeten Endteile
heim Einschrauben des erwähnten Zapfens ihre richtige und genaue Stellung ein, wenn
die Teile zusammengesetzt werden. Während der Modellierung kann tler Zapfen 3 durch
die innen glatte Hülse herausgenommen und wieder eingeführt werden, ohne daß diese
im Wachsmodell des Verlängerungsbalkens verstellt wird.
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Bei der in Fig. 8 dargestellten Vorrichtung sind die Muttern 8 mit
je einem Flansch 14 versehen, der einen guten Halt für das Wachs während der Model-.
lierung ausmacht sowie auch für das Gold, falls eine Stützplatte 15 an der lingualen
Seite des Zahnes anzubringen ist. Nach der Fertigstellung der Teile werden vom Zapfen
3 und/oder vom Flansch 14 verursachte Unebenheiten an der lingualen Seite beseitigt,
und an der buccalen Seite wird der Partie 4 eine geeignete Länge gegeben, die genügt,
um die Facette zu befestigen. Dann wird die aus Kunststoff hergestellte Zahnfacette
1 mit einliegendder Hülse 2 auf die Partie 4 des Zapfens 3 gestellt, so daß die
Anordnung das in Fig. 8 rechts gezeigte Aussehen erhält. Die Partie 4 wird in dieser
Weise in der Facette I in der richtigen Stellung gehalten.
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Aus diesem Grunde kann die geschaffene Schraubenverl)indung zu jeder
Zeit wieder gelöst und geändert oder mit einer neuen Schraubenverbindung versehen
werden.
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In der Ausführungsform gemäß Fig. g ist gezeigt, wie die gewindefreien
Partien I7 von zwei Leitstiften I6 von der buccalen Seite durch die Hülsen g, die
Rasen 6 und die Muttern 8 geführt sind, von welchen die eine mit 8' bezeichnete
konisch gebildet und ohne F Flansch ist. Der Leitstift und die Mutter 8 bzw. 8'
sind mit Hilfe einer an der lingualen Seite der Basis vorgesehenen Sperrmutter I8
befestigt, in welcher der Führungsstift von der buccalen Seite mit Hilfe eines Hülsenschlüssels
eingeschraubt ist, der l>eim Zuziehen der Teile auf die mit 26 bezeichnete Partie
des Stiftes eingesteckt wird und so wie die entsprechende Partie des Zapfens 3 in
Fig. 8 gebildet ist. Der Leitstift hat auch einen Flansch 21, der dem Flansch I3
des Zapfens 3 entspricht. Um eine Drehung der Muttern 8, 8' zu verhindern, wenn
der Führungsstift I6 in die Sperrmutter 18 eingeschraubt oder davon losgeschraubt
wird, sind die Muttern 8, 8' mit zwei axial gerichteten Vorsprüngen Ig versehen.
Mit Hilfe eines verbreiterten Endes kann die Mutter I8 mit den Fingern festgehalten
und während des Einschraubens des Stiftes am Drehen verhindert werden. Wie aus der
Zeichnung ersichtlich, sind die Vorsprünge dazu eingerichtet, in entsprechende Aussparungen
20 in den Sperrmuttern I8 einzugreifen. Bei der Drehung des Leitstiftes 16 werden
also die Muttern 8 und 8' und die betreffende Hülse g gegen die Basis in eine Stellung
gepreßt, die durch die konische Form gegeben ist. Wenn die linguale Stützplatte
15 und/oder der buccale Verlängerungsbalken 7 in Wachs modelliert ist, wird der
Führungsstift I6 weggenommen, was, da seine die Mutter 8 berührenden Flächen glatt
sind, ohne Gefahr, daß sich die Mutter 8 oder 8' oder die Hülse g durch Reibung
gegen den Stift 16 in dem dünnen Wachsmodell lockert, stattfinden kann. Nach dem
Gießen werden die verlängerten Hülsenzapfen 3 eingeschraubt, um die Teile endgültig
zu befestigen,
wonach die Vorsprünge I9 und die übrigen für die
Zunge unbequemen Unebenheiten entfernt werden, ohne deswegentdie Gewindelänge notwendigerweise
zu vermindern. Die konische Mutter 8' ist in erster Linie für den Gebrauch in solchen
Fällen bestimmt, in denen eine sehr dünne oder gar keine Stützplatte I5 angewendet
werden muß. Trotzdem erlaubt die konische Mutter 8' eine genügend lange und genaue
Gewindelänge.
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Außer den Vorteilen, die das Verfahren und die Vorrichtung bei der
Zusammenkupplung der Basen einzelner Stiftzähne und Brücken bietet, wird auch der
sehr bedeutungsvolle Vorteil erzielt, daß die einheitlich hergestellten Teile innerhalb
jedes Zahnes eine Einheit bilden, die von entsprechenden Teilen anderer Zähne unabhängig
ist. Somit existiert kein Parallelitätsproblem, und die verlängerten Zapfen 3 können
deswegen in verschiedenen Zähnen verschiedene Richtungen haben und also in derjenigen
Richtung in der Basis angebracht werden, die für jeden Zahn am besten ist.
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Es ist oben hervorgehoben worden, daß die Erfindung eine Verwendung
von fertig hergestellten, normalisierten Kronen und Zahnfacetten ermöglicht.
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Hervorgehoben ist weiter, daß, wenn ganze Zahnkronen erforderlich
sind, auch diese mittels der Hülse und des Zapfens in abnehmbarer Weise mit einer
Goldbasis verbunden werden können, wobei jedes Element mit einem zentralen Hohlraum
versehen wird, der in Richtung gegen die Inzisalkante verläuft und in derselben
Richtung sich konisch verengt. Eine solche Zahnkrone ist in Fig. IO dargestellt,
in welcher 22 eine Zahnkrone bezeichnet. die mit dem zentralen, sich vom Zahnhalse
ab nach innen verengenden Hohlraum 23 versehen ist. Zufolge der Ausgestaltung des
Hohlraumes 23 kann die Krone beim Einpassen verschiedene Winkel in bezug auf den
Wurzelkanalstift 24 einnehmen. Eine in oben angegebener Weise ausgebildete Zahnkrone
wird in verschiedenen Kombinationen benutzt. Sie kann z. B. als provisorischer Zahn
dienen während der Zeit, in derlder Patient darauf wartet, daß seine Krone oder
Brücke im Laboratorium fertiggestellt wird. Zu diesem Zweck wird der Stift 24 mit
Zement im inneren Teil des Hohlraumes befestigt, wonach der zwischen der Krone und
dem Zahn befindliche Zwischenraum mit zahnfarbiger Guttapercha od. dgl. ausgefüllt
wird. Das Ausfüllen ist auch in einem einzigen Arbeitsgang mittels schnell polymerisierender
Kunststoffmassen erreichbar.
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Falls die Krone als endgültiger Zahn bestehen bleiben soll, wird sie
entweder direkt auf dem Wurzelkanalstift oder an einer Hülse2 festgemacht, welcher
oder welche auf einem in der Goldbasis in bezug auf die Längsachse des Zahnes in
gewünschter Richtung festsitzenden Zapfen festgemacht ist. Die Verbindung zwischen
dem Ausgangselement und dem Wurzelkanalstift bzw. der Hülse ist durch dazwischengepreßte
Kunststoffmasse geschaffen.
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Serienmäßig hergestellte Kronen können selbstverständlich gemäß des
obigen Formgebungssystems geformt werden und somit die damit verbundenen Vorteile
haben.
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Ein Zahn aus Kunststoff besitzt nicht eine solche Härte, daß er auf
die Dauer der bei dem Druck und den Bewegungen des gegenüberliegenden Zahnes entstehenden
Abnutzung widerstehen kann. Bei festen Brücken wird aher die Goldbasis in solcher
Weise ausgebaut, daß sie, wie aus Fig. I ersichtlich, die Facette gegen diese Abnutzung
schützt. Bei Kronen der in Fig. g angegebenen Art ist aber ein solcher Schutz unerreichbar;
statt dessen ist es jedoch möglich, durch Anbringen von rund oder unrund geformten
Metallstiften oder Platten 25, die z. B. in erwärmtem Zustand in die Zahnmasse eingedrückt
werden, zuverlässige Abnutzungsflächen anzubringen, die die Abnutzung der Kunststoffmasse
verhindern.
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Wie oben erwähnt, können Kronen und Facetten aus Kunststoff durch
Schleifen und Auflegung leicht eine gewünschte individuelle Ausgestaltung erhalten.
Die technischen Schwierigkeiten sind in erster Linie auf dem Färbungsgebiet zu suchen,
denn der letzte Farbeindruck ist schwer zu berechnen, weil das durchsichtige Material
während der Arbeit im Laboratorium sowie während der Auisführungsder Arbeit im Munde
wechselnde Farbeindrücke gibt. Es wäre deswegen ein besonders großer Vorteil, wenn
der Zahnarzt eine große Anzahl einheitlich gefärbter Kronen oder Facetten zur Verfügung
hätte, so daß die Farbenwirkung derselben durch einen direkten Vergleich im Munde
kontrolliert werden könnte. Wenn diese Kronen in dem oben klargelegten Formsystem
ausgeführt werden, kann der Zahnarzt sein Lager in bezug auf Formen und Größen vermindern
und dafür innerhalb eines gleich ökonomischen Rahmens eine möglichst große Auswahl
an Farbenabstufungen bereithalten.
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Selbstverständlich ist es unmöglich, beim Farben probieren eine Krone
nach der anderen aus dem Lager herzunehmen und im Mund zu probieren.
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Statt dessen bedient man sich einer Serie von Farbenproben, tdie in
einer sog. Farbenskala zusammengestellt sind. Diese Farbenproben, mit Schaft versehen,
sind früher auf Haltern mit bestimmtem Platz für jede Probe zusammengestellt worden
und haben gleichzeitilg die ganze Farben sortierung des Herstellers ausgemacht,
d. h. eine festgestellte Kombination von Farben, die in ihrer ursprünglichen Ordnung
und Zusammensetzung nicht geändert werden konnte, ohne daß neue Probenhalter gemacht
werden mußten.
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Durch Verwendung von Kunststoffmassen kann man in Zukunft mit einem
Aufhören der Entwicklung ständig neuer Farben und Farbenkombinationen rechnen, weswegen
es nachteilig ist, die Produktion wie früher in gegebenen Farbenskalen festzulegen.
Immer neue Skalen herzustellen, wird dem Hersteller kostspielig und dem Zahnarzt
unbequem. Dieses Problem ist durch die in Fig. II gezeigte Vorrichtung leicht gelöst,
die eine Entwicklung der Möglichkeiten des neuen Systems ist, indem nicht nur Farben,
sondern auch die in Anzahl beschränkten Formen in das System eingeführt werden können,
so daß eine kombinierte Farben-
und Formskala herauskommt. Jede
Farbenprobe wird auf einem Aletallstreifen 27 festgesetzt, der, um in einen Ring
28 od. dgl. angel)racht werden zu können, mit einem Loch versehen ist. Die verschiedenen
Streifen oder Träger sind nach dem gewünschten System in Gruppen verteilt. Jede
Gruppe ist von einem kleineren Ring zusammengehalten, und die Ringe der verschiedenen
Gruppen sind von einem oder mehreren größeren Ringen oder einer Kette 29 zusammengehalten.
In diesen Ringen können die Träger leicht laufen und, wenn die Ringe aufschlagl>ar
gemacht werden, kann jeder Zahnarzt die Träger oder die Ringe untereinander so grupl)ierellt
wie er es für seine Ärbeitsmethode am geeignetsten findet, und doch neue, im Handel
erscheinende Farben und Formproben einsetzen.
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L!m zu vermeiden, daß die Breite des Metallstreifens auf den Farbeneindruck
einwirkt, ist der Streifen 27. wie aus Fig. 13 ersichtlich, um 900 verdreht und
liegt deswegen mit dem inzisalen Teil der Zahnfacette in einer Ebene. Dadurch wird
der Streifen nicht einmal an dem durchsichtigsten Teil des Zahnes, dem Inzisalteil,
das Auge beeinflussen und das Auswählen der Probe schwieriger machen.