DE855096C - Verfahren zur Herstellung von Netzloesungen und Netzmittelgemischen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Netzloesungen und NetzmittelgemischenInfo
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- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
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- B01D19/00—Degasification of liquids
- B01D19/02—Foam dispersion or prevention
- B01D19/04—Foam dispersion or prevention by addition of chemical substances
- B01D19/0404—Foam dispersion or prevention by addition of chemical substances characterised by the nature of the chemical substance
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Netzlösungen und Netzmittelgemisdien Die überwiegende Zahl der bisherigen Netzmittel stellt bekanntlich wasserlösliche Verbindungen dar, welche ihre ohenflächenaktiven Eigenschaften einem ihnen gemeinsamen Aufbauprinzip verdanken. Die Nioleküle dieser Netzmittel bestehen aus einem hydrophoben Kohlensvasserstoffrest und einer döslich machenden hydrophilen Gruppe, welche die Löslichkeit bedingt. In den mittleren und höheren Fettalkoholen, wie Isooctyl- und Laurinalkohol, hat man dagegen in Wasser schwer oder unlösliche Verbindungen gefunden, die trotzdem hochoberflächenaktiv sind und als Zusatz zu wasserlöslichen Netzmitteln deren Netzwirkung steigern oder auch für sich allein netzende Eigenschaften zeigen; zudem sind sie ausgezeichnete Entschäumer und eignen sich daher für Flotationszxvecke, Drucköle u. dgl.
- Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß 3(ieselsäureester, insbesondere Tetraalkylsilicate, wie z. B. Tetrabutyl- und äthylsilicat, welche in Wasser praktisch unlöslich sind und eine ölige Konsistenz zeigen, oberflächenaktiv sind. Wenn man diese Produkte in Wasser oder wäßrigen Lösungen, Flotten usw. dispergiert, kann man sehr wirksame Netzmittellösungen herstellen. Dies kann z. B. geschehen durch Einrühren von I ccm Kieselsäurester in I 1 Wasser und kräftiges Schütteln der Mischung.
- In der Praxis werden zweckmäßig für die erforderliche Dispergierung entsprechende Einrichtungen, wie z. B. Turborührer und Düsenzerstäubung, verwendet, oder es werden Dispergiermittel zugesetzt, die selbst keine Netzxnittel zu sein brauchen, wenn sie auch infolge ihres molekularen Baues gewisse Netzeigenschaften besitzen. Man kann dabei so vorgehen, daß man dem Wasser ein Dispergiermittel zusetzt und in dasselbe den Kieselsäureester einrührt.
- Man kann aber auch solche Dispergiermittel mit dem Kieselsäureester ,mischen und die fertige Mischung in das Wasser einrühren. Bei Verwendung von Dispergiermitteln, welche mit den Kieselsäureestern homogene Mischungen bilden, kann man durch Mischen beider Komponenten Netzmittel auf neuer Basis herstellen, wobei die Netzwirkung durch den dispergierten ,Kieselsäureester bewerkstelligt wird, während die eventuelle Netzwirkung des Dispergators praktisch keine Rolle spielt. Es ist aber auch möglich, durch Mischen eines Kieselsäureesters mit einem Dispergiermittel von geringer Netzwirkung ein hochaktives Netzmittel herzustellen. Wenn beide Komponenten keine homogenen Mischungen ergeben, können dieselben unter Umständen durch Zusatz eines Homogenisiermittels, wie z. B. Isooctylalkohol, hergestellt werden.
- Als Dispergatoren können ganz allgemein oberflächenaktive Produkte, wie Türkischrotöl, Fettalkoholsulfonate, Fettsäurekondensationsprodukte z. B. mit Eiweißstoffen, sowie andere Stoffe, die als Dispergatoren bekannt sind und mit Kieselsäureestern homogene Lösungen bilden, verwendet werden.
- Die erfindungsgemäßen Netzmittel zeichnen sich durch die weitere bedeutsame Eigenschaft aus, daß ihre wäßrigen Dispersionen nicht schäumen bzw. daß sie stark entschäumend wirken, d. h. starke Antischaummittel sind; z. B. steht Tetrabutylsilicat in seiner Wirkung dem Isooctylalkohol nicht nach.
- Der besondere wirtschaftliche Vorteil der Kiesel säureester besteht darin, daß sie schon in verhältnismäßig geringen IKonzentrationen wirksam sind und daß sie billig ohne Verwendung von Fettsäuren oder ihren Umwandlungsprodukten, wie Fettalkoholen, hergestellt werden können.
- Beispiel I Nicht homogene Gemische von Türkischrotöl und Tetrabutylsilicat im Verhältnis I :3 oder I: I ergeben beim Einrühren von 2 ccm dieser Mischungen in I 1 Wasser und Schütteln bei I80 nach I Minute eine Untersinkzeit von 5 bzw. 6 X Demgegenüber zeigt eine Lösung von I ccm des gleichen Türkischrotöls für sich allein in 1 1 Wasser eine Untersinkzeit von 4 bis 1o Minuten.
- Die Untersinkzeit wurde nach der Götte-Methode (»Chemiker-Deitunga, I944, Nr. 5, 5. 86/87) durch Auflegen von Proben eines entschlichteten Baumwollgewebes von 2,5 X 2,5 cm auf die Oberfläche der Lösungen bestimmt.
- Beispiel 2 Ein homogenes Gemisch von I Teil eines oberflächenaktiven Stoffs und I,5 Teilen Tetrabutylsilicat ergibt beim Einrühren von ,5 ccm dieses Gemischs in I 1 Wasser bei I80 eine Untersinkzeit von 4 1 I ccm des oberflächenaktiven Stoffs im Liter allein ergibt dagegen eine Untersinkzeit yon I1/4 Minuten.
- Mit Tetraäthylsilicat ergeben sich die gleichen Werte.
- Beispiel 3 In I 1 destilliertem Wasser werden I g eines Eiweißfettsäurekondensats 400/oil gelöst. IOO ccm dieser Lösung werden in einem Zylinder mit Glasstopfen (IDurchmesser des Zylinders etwa 3 cm) bei I7° I Minute kräftig geschüttelt und die Schaumhöhe nach I Minute Stehen abgelesen; es ergibt sich eine Schaumhöhe von 5 cm. Bei Zusatz von 0,2 ccm Tetrabutylsilicat je Liter Wasser Ibeträgt die Schaumhöhe nur noch 0,3 cm, bei Zusatz von 0,5 cm Silicat sogar 0,2 cm.
Claims (4)
- PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Herstellung von netzenden und gegebenenfalls entschäumend wirkenden Lösungen, dadurch gekennzeichnet, daß man Kieselsäureester, insbesondere Tetraalkylsilicate, einzeln oder in Mischung miteinander, in Wasser oder wäßrigen Lösungen, Flotten usw. dispergiert.
- 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man die Dispergierung durch Zusatz von Dispergiermitteln durchführt.
- 3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man aus Kieselsäureester und Dispergiermittel bestehende Netzmittelgemische verwendet.
- 4. Verfahren nach Ansprüchen I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den beiden Komponenten Homogeni siermittel, wie Isooctylalkohol, zumischt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED9734A DE855096C (de) | 1951-07-06 | 1951-07-06 | Verfahren zur Herstellung von Netzloesungen und Netzmittelgemischen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DED9734A DE855096C (de) | 1951-07-06 | 1951-07-06 | Verfahren zur Herstellung von Netzloesungen und Netzmittelgemischen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE855096C true DE855096C (de) | 1952-11-10 |
Family
ID=7032957
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DED9734A Expired DE855096C (de) | 1951-07-06 | 1951-07-06 | Verfahren zur Herstellung von Netzloesungen und Netzmittelgemischen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE855096C (de) |
-
1951
- 1951-07-06 DE DED9734A patent/DE855096C/de not_active Expired
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