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Bauelement, insbesondere zur Bildung von Wänden, Decken usw. Es sind
bereits Verfahren bekannt, die dem Ziel dienen, durch Einschließung von Lufträumen
dem Betonstein eine bessere Wärmedämmung zu geben und das Raumgewicht des Bauelementes
herabzusetzen (Gasbeton, Schaumbeton, Kalkleichtbeton).
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Die Erfindung geht davon aus, die zur Zeit noch vorhandenen Nachteile
der bekannten Leichtbetone, als cla sind erheblicherAufwand an Betriebsmitteln,
Zeit und Energie in der Herstellung und daraus resultierender hoher Gestellungskosten
und anderes mehr, nach Möglichkeit auszuschalten.
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,Andere bisher bekannte Verfahren (Zellensteine, Ilohlhfosten, Hohlbalkendecken,
Viellochziegel und \'ielloclisteine) haben ein zu hohes Raumgewicht und eine zu
geringe Wärmedämmung und sind durch starke Kältebrücken, die beim Verbauen zwangsweise
noch erhöht werden, unterbrochen. Die in bezug auf Gewicht und Isolation bekannten
Vorteile des Leichtbetons gegenüber den älteren Bauweisen bleiben beim Bauelement
nach der Erfindung bestehen und werden noch um einige, im folgenden näher beschriebene
Vorzüge erhöht.
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Die Erfindung erstreckt sich auf ein im einfachen oder auch im kontinuierlichen
Strangpreßverfahren hergestelltes, wabenartiges Betonprofil mit einer bestimmten
Vielzahl von Luftkanälen (Waben) mit geringer Wandstärke der Rippen und besonderer
iiußerlicher Formen.
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Die besonderen Vorteile des Bauelementes nach der Erfindung sind:
' r. Sie schließen eine bestimmte Vielzahl kleiner Luftkanäle (Waben) ein, und die
zwischen den \1'aben liegenden Rippen haben nur eine geringe Wandstärke. Hierdurch
wird ein sehr geringes
Raumgewicht erreicht, welches dem der Leichtbetone
gleichkommt. Darüber hinaus ist die Anordnung der Rippen so, gewählt, daß dem Wärme-und
Feuchtigkeitsdurchgang ein großer Umweg aufgezwungen ist.
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2. Trotz einer Gefügezusammensetzung wie der des Schwerbetons besitzen
die Bauelemente eine bessere Wärmedämmung als die bekannten Hohlsteine und Zellensteine.
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3. Die Herstellungskosten der Elemente sind geringer als die von Leichtbetonelementen.
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,4. Durch die doppelt gewinkelte Zickzackform der Stoßfuge (Abb. i)
entstehen keine Kältebrükken in der Längsrichtung. Die Elemente haben fast ausschließlich
Geschoßhöhe, mithin entfallen auch die waagerechten Stoßfugen in der Wandfläche.
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5. Eine hohe Belastbarkeit der senkrecht versetzten Elemente durch
die Ausschaltung jeglicher Gefügeunterbrechung in -der Längsrichtung.
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6. Einsparung an Arbeitszeit und Material auf der Baustelle. Die Elemente
werden nach dem Bestreichen der .Stoßfugen mit einer Bindemittelbrühe aneinandergefügt.
Hierdurch wird die Verwendung von Mörtel auf ein Minimum herabgesetzt. Allein durch
ihre äußere Form ergeben die Elemente eine feste Verbindung in der Wandebene, gleichzeitig
aber auch, ähnlich dem Nut- und Federsystem, senkrecht zur Wandfläche.
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Einsparung von Facharbeitern. Die Elemente können durch angelernte
Kräfte versetzt werden. B. Gleichmäßige, ebene Wände ohne sichtbare Stoßfugen mit
guter Putzhaftung durch die Vergrößerung der Oberfläche mittels Profilierung. Diese
Putzhaftung wird durch das Putzträgerprofil (Abb.,4) noch erhöht.
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g. Beschränkung der Putzarbeit auf ein .Minimum bei der Verwendung
von Elementen mit fertiger Putzschicht (Abb.3).
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io. Durch die Verlegung von Deckenplatten und Dachplatten (Elemente
mit Bewehrung) wird gleichzeitig eine in sich geschlossene Versteifung nach allen
Richtungen erreicht (verlegte Balken können nicht einzeln durchfedern).
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i i. Die normalen Elemente können nach Bedarf noch auf der Baustelle
mit einer Bewehrung durch Einziehen, Verspannen und Vergießen von Spanndrähten versehen
werden.
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12. Eignung zum Bau von transportablen und Behelfsbauten, wie Baracken,
Scheunen, Schuppen u. dgl., unter Verwendung von Kalk oder Lehm als Bindemittel.
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13. Verwendungsmöglichkeit für wasserdichte Wände unter Zuhilfenahme
von Bitum als Binde-und Isoliermittel.
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Die Herstellung von Bauelementen nach der Erfindung beruht auf den
folgenden Vorgängen: Zuschlagstoffe, Bindemittel (wahlweise Zusätze zur schnelleren
Abbindung) werden kontinuierlich erhitzt und gemischt, mit heißem Wasser vermengt
und fortlaufend über eine Schnecken-, Kolben- oder pneumatische Druckanlage (nach
Wahl verbunden mit Vibrationsrüttlern) durch Zuführungskanäle in ein langes, vorn
offenes Formrahr gepreßt. Dieses Formrohr bestimmt die äußere Form des Bauelementes
und seiner Oberfläche. Es ist nach hinten durch eine Rückwand abgeschlossen. In
dieser Rückwand sind lange Profileisenstäbe befestigt, die parallel zum Formrohr
innerhalb desselben verlaufen und die Vielzahl und Form, rechteckig, romboidisch,
wellenförmig od. dgl., der Luftkanäle (Waben) bestimmen.
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Im hinteren@Ende des Formrohrs kann ein zusätzlicher, dem Formrohr
eingepaßter Stempel eingeordnet sein, der sich kurzhübig hin und her bewegt, und
durch den die Profileisenstäbe für die Luftkanäle (Waben) passend geführt werden.
Bei seinem Arbeitshub schließt der Stempel die im Formrohr seitlich angeordneten
Zuführungskanäle für,dxs Betongemisch und preßt dieses in das Formrohr. Beim Rückgang
des Stempels werden die Zuführungskanäle wieder freigegeben. Dieser Vorgang wiederholt
.sich fortlaufend. Durch die Länge von Formrohr und Profileisenstäben und die damit
verbundene Reibung wird dem Druck des Stempels der gewünschte 'Gegendruck geboten.
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Formrohr und Profilstangen werden zur schnelleren Erstarrung des Gemisches
geheizt. Darüber hinaus sind Formrohr und Profileisenstäbe in einer Länge gehalten,
die dafür garantiert, .daß das Gemisch beim Austritt aus der vorderen Formrohröffnung
erstarrt ist. Die endlos aus dem Formrohr austretenden erstarrten Elemente «-erden
jetzt auf gewünschte Länge mittels geeigneter Ablängvorrichtung getrennt.
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Der Weitertransport der geformten und erstarrten, aber noch nicht
erhärteten Elemente geschieht je nach Art der Anlage, welche wiederum den örtlichen
Verhältnissen angepaßt und den jeweiligen Wünschen entsprechend zu wählen ist.
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Die Anlage besteht aus einem langen, mit gespanntem Dampf ausgefüllten
Rohr, in dem die Bauelemente auf einem Rollensystem langsam abwärts gleiten und
nach einigen Stunden als fertig erhärtete, einbaufrähige Elemente kontinuierlich
austreten. Ein besonderes Absperrsystem verhindert unnötige Dampfverluste.
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Die Anlage kann aber auch aus einem bisher bekannten Abtransportsystem
bestehen, bei dem die noch nicht erhärteten Elemente auf einer hierfür besonders
vorgesehenen Unterlage zunächst aus -der horizontalen so in die senkrechte Lage
gebracht werden, daß eine Beschädigung durch Knicken ausgeschlossen ist. In dieser
senkrechten Lage werden sie in abdeckbaren Gruben abgestellt. Die Gruben können
zur Erreichung besonders guter Betonqualität nach Wunsch etwa 24 Stunden später
unter Wasser gesetzt werden.
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Eine andere Möglichkeit für die Anlage ist ein ebenfalls bekanntes
Verfahren, das ähnlich der vorbeschriebenen Anlage ist, mit dem Unterschied, daß
an Stelle des gepreßten Elementes hier die ganze Formmaschine taktmäßig weiterbewegt
wird, während der Formling stehenbleibt.
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Das Verfahren l,äßt sich auf alle gewünschten Erfordernisse in bezug
auf äußere Form und Größe, Anzahl, Größe und Profile der Luftkanäle (Waben)
sowie
auf die Beschaffenheit der Oberfläche und der Stoßfugen abstimmen.
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Als zweckmäßigste Form wird die in Abb. i dargestellte angesehen.
Weitere Formen sind in Abb. 2 als Beispiele angedeutet.
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Das Raumgewicht der Bauelemente ist abhängig von der Zusammensetzung
der gewählten Zuschlagstoffe und Bindemittel, von Form, Größe und Vielzahl der Luftkanäle
(Waben), von der Stärke der Wabenrippen und der Oberflächenbeschaffenheit (Normalprofilierung,
Putzträgerschicht oder Putzschicht).
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Zur Verlegung als Decken- und Dachbalken sowie auf Ausknickung hochbeanspruchter
Stützen werden Elemente benutzt, die durch Einziehung von Bewehrungsdrähten verstärkt
sind.
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In die Luftkanäle (Waben) der Elemente werden zu diesem Zweck, je
nach Maßgabe der gewünschten Belastbarkeit, mehrere Drähte eingezogen und in möglichst
vorgespanntem Zustand vergossen.
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Die Bewehrung kann sowohl innerhalb des Fertigungsprogramms als auch
noch auf der Baustelle vorgenommen werden.
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Die Zellenelemente stellen eine Abart der normalen Elemente mit einer
bestimmten Vielzahl abgeschlossener Luftzellen dar. Dies wird erreicht durch Einschieben
von Abschlußwänden in einem jeweils gewünschten Abstand innerhalb der einzelnen
Luftkanäle (Waben) durch ein besonderes Verfahren.
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Die Elemente werden auf der Baustelle an den Stoßfugen mit einer Bindemittelbrühe
bestrichen und in dem durch ihre Form bedingten Einfügwinkel, meistens 45° zur Wandebene,
aneinandergesetzt.
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Für normale Bauten verwendet man als Bindemittel die üblichen, wie
Kalk oder Zement, für transportable Bauten (Baracken usw.) Lehmbrühe od. ä'hnl.,
für wasserdichte Wände (Kellerräume usw.) Bitumteer (Goudron) und für Dächer Teer
mit 'höherem Schmelzpunkt (Klebemasse).
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Durch die doppelt gewinkelte Zickzackfuge haften die Elemente nunmehr
parallel und senkrecht zur Wandebene fest aneinander. Das heißt, daß jeweils nur
das zuletzt versetzte Element aus der Einfügrichtung heraus wieder entfernt werden
könnte.
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Am zweckmäßigsten lehnt man die Elemente gegen einen vorher erstellten
Richtrahmen an. Bedingt durch ihr geringes Raumgewicht können die Elemente in der
Länge einer Geschoßhöhe angeliefert und eingebaut werden.
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Die Deckenbalken (bewehrte Elemente) werden in gleicher Weise aneinandergefügt.
Durch ihre ineinandergreifenden Stoßfugen haben sie gleichzeitig eine Querverbindung.
Ein Ausgießen irgendwelcher Zwischenräume ist nicht mehr erforderlich, weil die
Balken praktisch fugenlos ineinandergreifen.
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Die Dachbalken (ebenfalls bewehrt) lassen sich auch für schräge Dächer
ohne die für Dachziegelverlegung notwendige Holz- oder Eisenkonstruktion verwenden.
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Soll eine besondere Wärmespeicherung oder Schalldämmung des Bauteils
erreicht werden, besteht die Möglichkeit, die Luftkanäle (Waben) der Elemente mit
trockenem Sand od. -dgl. auszufüllen.
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Bei statisch hoch beanspruchten Stützen kann eine Anzahl Luftkanäle
(Waben) mit Beton ausgegossen werden.