DE8535695U1 - Unbewehrtes Elastomer-Lager für Baukonstruktionen - Google Patents

Description

Halter Battermann, Laatzen Unbewehrtes Elastomer-Lager für Baukonstruktionen

Die Neuerung bezieht sich auf unbewehrte Elastomer-Lager für Baukonstruktionen, in Form von auf einer Seite mit in regelmäßiger Verteilung angeordneten und unter der Wirkung des Auflagerdruckes im Einbauzustand elastisch verformbaren Oberflächenerhöhungen ausgebildeten Platten aus Gummi oder gummiähnlichem Kunststoff.

Unbewehrte Elastomer-Lager sind als kraftübertragende Auflagerel^mente im Bauwesen, im Hochbau wie auch im Brücken- und Einsenbahn-Oberbau in weitem Umfange in Gebrauch. Wegen des Fehlens von Verstärkungseinlagen und aufgrund ihres einfachen einteiligen Schichtenaufbaues lassen sie sich wirtschaftlich in größeren Bahnen herstellen und nachträglich ohne Abfall auf die jeweils benötigte Plattengröße zuschneiden. Infolge der Auflösung ihrer Oberfläche auf der einen Seite in eine Vielzahl von unabhängig voneinander verformbaren Flächenelementen führen sie im Einbauzustand zur Ausbildung eines angenähert gleichmäßigen Spannungsfeldes im Auflage bareich ohne die sonst häufig bestehende, aus übermäßigen Spannungsspitzen .herrührende Gefahr von Ausbrüchen in den benachbarten Kanten tragender Bauwerksteile.

In bekannten Baulagern sind die Oberflächenerhöhungen in aller Regel in Form von Noppen, Zylinderkörpern oder quadratischen oder pülyedrisehen Kantensäulen ausgeführt, wobei die Abstände zwischen jeweils benachbarten Erhöhungen so bemassen sind, daß diese sich im Einbauzustand der Platten ohne gegenseitige Behinderung frei verformen können* Die

aus der symmetrischen Quefschnittsform der Erhöhungen herrührende
Richtungsunabhängigkeit in dem Biegeverhalten und die dafaus folgende Freizügigkeit für die Einbaulage der Platten wurden bisher als Vorteil angesehen, so daß nach allen Erfahrungen aus der Praxis kein
Grund bestand, von den bekannten Ausführungen solcher elastomerer Baulager abzugehen.

Mit dem Aufkommen neuartiger Verfahren im Bauwesen und der Aufnahme
vom bisher üblichen abweichender Bauformen ergab sich zunehmend aber
auch die Notwendigkeit zum Einrichten der Elastomer-Lager in räumlich

gekrümmter Ausbildung. Dies und noch weitergehende spezielle Einbauerfordernisse ließen den Wunsch nach Baulagern mit einer Elastomerplatte von in den beiden Flächenkoordinaten deutlich verschiedenem
Biegeverhalten entstehen. Der Neuerung liegt als Aufgabe zugrunde,
diese in der Praxis schon seit längerem bestehenden Wünsche durch

eine neuartige Gestaltung der Lager zu erfüllen.

Neuerungsgemäß kennzeichnen sich Elastomer-Lager der eingangs genannten Art dadurch, daß die Oberflächenerhöhungen prismatische Körper von

im spannungsfreien Zustand rautenförmiger Grundgestalt und in unter- |

einander achsparalleler Ausrichtung mit gegenseitigen Abständen ihrer I

einander zugekehrten Außenkanten von einer etwa der Plattenschicht- |

stärke entsprechenden Größenordnung angeordnet sind, wobei ihre Höhe I

in einer ebenfalls etwa der Plattenschichtstärke entsprechenden Größen- |

Ordnung bemessen und ihre freie Außenfläche mit einer die Haftreibung |

erhöhenden eingeformten oder eingearbeiteten Aufrauhung ausgebildet ■ |

ist. Zweckmäßig sind die Diagonalachsen der Oberflächenerhöhungen ⁵I

parallel zu den Seitenkanten der quadratischen oder rechteckigen Plat- ·'

ten ausgerichtet. i

Die Neuerung schafft aine Oberflächenstrukturierung der elastomeren 1

Lagerplatten in Form eines Rautenmusters, wobei die einzelnen erhabe- \ nen Rautenelemente in prallelen Reihen in gleichsinniger Ausrichtung

derart angeordnet sind, daß sie in jeweils benachbarten Reihen in der \

Projektion gesehen einander teilweise überlappen. Auf die Biegsamkeit β

der Platten um zu den Längsachsen der Rauten parallele Krümmungsachsen f

J-3

hat dies praktisch keinen Einfluß, überraschend zeigte sich aber als unmittelbare Folge hieraus eine deutliche Versteifung gegen Krümmungen um zu den kurzen Diagonalen der Rauten parallele Achsen. Dieser ausgesprochene Richtungseffekt kann zum Berücksichtigen besonderer Einbaubedingungen oder zum Erzielen neuartiger Wirkungen im Gebrauch der Lager mit Vorteil ausgenutzt werden.

Die Neuerung ist anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung verdeutlicht. In der Zeichnung zeigt:

Fig. 1 einen Abschnitt einer Lagerplatte in perspektivischer Ansicht und

Fig. 2 die geometrische Figur einer Raute mit den verschieden langen Diagonal-Achsen.

Die in Fig. 1 gezeichnete Lagerplatte ist aus einer Kautschukmischung in der auf den jeweiligen Einsatzzweck abgestimmten Zusammensetzung und Härteeinstellung ohne jede Bewehrungseinlagen hergestellt. In die eine ihrer Oberflächen sind netzartig unter einem spitzen Winkel sich kreuzende geradlinig durchlaufende Nuten 3 eingeformt,*die die Platten-Oberfläche in eine Vielzahl von ohne gegenseitige Berührung neben- und hintereinander angeordnete Einzelblöcken 4 rautenförmiger Grundgestalt auflösen. Die Tiefe der Nuten kann wie auch ihre Breite etwa der halben Schichtstärke der Platte entsprechend bemessen sein. Ihre spitzwinkelige Ausrichtung auch gegen die Platten-Außenkanten hat eine symmetrische Orientierung der zwischen ihnen verbleibenden Blöcke 4 mit zu den Plattenkanten parallelen Diagonalen ItI und IHII der Rauten- oder Rhombusflächen (Fig. 2) zur Folge. Aus dieser Anordnung resultiert eine deutliche Versteifung der Platte gegen Krümmungen um zu der kurzen Diagonalen IHII parallelen Achsen bei im Rahmen des üblichen niedrigem Biegewiderstand gegen Krümmungen um die dazu Senkrechte, zur langen Diagonalen 1*1 parallele Achsen.

Die Oberfläche'der rautenförmigen Blöcke 4 ist zweckmäßig aufgerauht, beispielsweise gemäß der Darstellung in Fig. 2 mit einem Vergleichs-

• til« I I I

weise feinen eingeformten Linienmuster od. dgl. versehen. Auf der den Blöcken 4 abgekehrten Oberfläche trägt die Platte einen im Herstellungszustand von einer Schutzfolie 5 abgedeckten Haftmittelaufstrich» der als Montagehilfe die vorgesehene Einbaulage der Platte sichert und gegen Verschiebetendenzen einhält*

f · · (it 9

Claims (5)

Schutzansprüche:

1. Unbewehrtes Elastomer-Lager für Baukonstruktionen, in Form einer auf einer Seite mit in regelmäßiger Verteilung angeordneten und unter der Wirkung des Auflagerdruckes im Einbauzustand elastisch verformbaren Oberflächenerhöhungen ausgebildeten Platte aus Gummi oder gummiähnlichem Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenerhöhungen (4) prismatische Körper von im spannungsfreien Zustand rautenförmiger Grundgestalt und in untereinander achsparalleler Ausrichtung mit gegenseitigen Abständen ihrer einander zugekehrten Außenkanten von einer etwa der Plattenschichtstärke entsprechenden Größenordnung angeordnet sind.

2„ Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der Oberfla'chenerhöhungen (4) in einer etwa der Plattenschichtstärke entsprechenden Größenordnung bemessen ist.

3. Lager nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die freie Außenfläche der Oberflächenerhöhungen (4) mit einer die Haftreibung erhöhenden eingeformten oder eingearbeiteten Aufrauhung ausgebildet ist.

4. Lager nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Diagonalachsen (1*1; IUII) der Oberflächenerhöhungen (4) parallel zu den Seitenkanten der quadratischen oder rechteckigen Platte ausgerichtet sind.

5. Lager nach den Ansprüchen 1 bi? 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte auf ihrer den Oberflächenerhöhungen (4) abgekehrten Seite mit einem im nicht Einbauzustand von einer abziehbaren Schutzfolie (5) abgedeckten Haftkleberaufstrich versehen ist.

Hannover» den 11. Dezember 1985

Sü/Lo

t ι «