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Springvorrichtung für Kartenloch- und Lochkartenprüfmaschinen Die
bekannten Kartenloch- und Lochkartenprüfmaschinen sind mit einer Schrittschaltvorrichtung
ausgerüstet, deren die Schrittschaltung auslösendes Organ sowohl unter Tastensteuerung
als auch selbsttätig wirksam gemacht werden kann, so daB es möglich ist, nach Wahl
einen spaltenweisen Transport der zu lochenden oder zu prüfenden Karten oder eine
Bewegung derselben über eine beliebig vorausbestimmbare Anzahl von Kartenspalten
herbeizuführen. Sie haben aber den Nachteil entweder der umständlichen Bedienungsweise
und der damit verbundenen Fehlerquellen oder der verwickelten Bauart, die zu häufig
wiederkehrenden Betriebsstörungen Anlaß geben kann. Im ersteren Falle müssen nämlich
für jeden sog. Leertransport in der Schrittschaltung der Karten, lern also ein Tastenanschlag
nicht vorausgegangen ist, Steckverbindungen oder andere Funktionselemente, z. B.
Reiter, vorgesehen werden, die vor jeder Inbetriebnahme der Loch- oder Prüfmaschine
anzubringen oder einzustellen sind, so daß jedesmal so viele solcher Funktionselemente
in Betriebsbereitschaft gebracht werden müssen, wie Leerspaltentran-sporte vorgenommen
werden sollen. Das ändert sich mit jedem Kartenschema. Im anderen Falle sind zwar
die zahlreichen Funktionselemente nicht erforderlich, weil ein vorausbestimmbarer
Bereich des Leerspaltentransports, der eine beliebige Anzahl von Kartenspalten umfaßt,
durch je ein Funktionselement für den Anfang und das Ende dieses Bereichs bestimmt
werden kann; aber es werden hier allein für die Zwecke des Leerspaltentransports
außer
dem normalen .Schrittschaltorgan der Maschine zwei besondere Schaltorgane benötigt.
Bei elektrisch gesteuerten Loch- bzw. Prüfmaschinen sind die genannten drei Schaltorgane
Elektromagnete, von denen die sog. Transportklinke der Maschine gesteuert wird.
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Die Erfindung bezweckt nun eine wesentliche Vereinfachung der Bedienung
und der Bauart der bekannten Loch- bzw. Prüfmaschinen mit selbsttätiger Springeinrichtung
und erreicht dies dadurch, daß dem die Schrittschaltung auslösenden, unter Steuerung
der Loch- bzw. Prürftasten der Maschine stehenden Organ ein Organ zugeordnet ist,
das entweder bei jedem Schaltvorgange des unter Kartensteuerung wirksam zu machenden,
die Schrittschaltung auslösenden Organs zur Wirkung kommt und dadurch einen Schaltschritt
ermöglicht oder aber durch Einstellung einer Schalteinrichtung für die Springbewegung
über eine vorbestimmte Spaltenanzahl nach Auslösung der Schrittschaltvorrichtung
und unabhängig von dem die Schrittschaltung auslösenden Organ wirksam wird.
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Gemäß einem weiteren Neuheitsmerkmal der Erfindung ist das die Dauer
der Springbewegung bestimmende, der Schrittschaltvorrichtung zugeordnete Organ als
Eine auswechselbare Einheit ausgebildet, die in jede vorhandene Loch- oder Prüfmaschine
bequem nachträglich eingebaut werden kann, --einschließlich einer justiervorrichtung,
mittels deren diese Einheit als Ganzes in die erforderliche Betriebslage zu der
in der Maschine bereits befindlichen Schrittschaltvorriehtung eingestellt werden
kann.
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Der Gegenstand der Erfindung, der für Kartenloch- und Lochkartenprüfmaschinen
sowohl des elektrischen als des rein mechanischen Systems gleich vorteilhaft angewendet
werden kann, soll im folgenden an Hand der Darstellung einer bekannten Kartenlochmaschine
des elektrischen Systems näher erläutert werden.
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In der Zeichnung zeigt Abb. i einen Längsschnitt der Maschine mit
!dem Schrittschaltwerk und der Lochvorrichtung, Abb. 2, 2 a und 3 das zusätzliche
Schaltorgan gemäß der Erfindung, Abb. 4 das Schaltschema der Maschine mit den für
das Verständnis der Erfindung erforderlichen Teilen.
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Die in Abb. i gezeigte Lochmaschine ist eine Maschine üblicher Bauart,
deren Lochmagnet zugleich das Schrittschaltwerk steuert, das aus einer Transportklinke
i, der Sperrklinke 2 und der Zahnstange 3 besteht. Die Klinken sind über ein Hebelgestänge
4 mit dem Anker 5 des Magnets LM verbunden .und bewirken bei jeder Erregung
des Magnets einen Transport des Kartenwagens, mit dem die Zahnstange 3 fest verbunden
ist, um einen Zahnabstand, der der Spaltenbreite der Lochkarten entspricht. Der
Kartenwagen steht unter Federzugspannung und wird bei jeder Auslösung der Klinken
i und 2 von rechts nach links bewegt. Er ruht auf Rollen 6 und trägt an seinem linken
Ende einen Handhebel 7; mit dem .der Wagen in seine Ausgangslage nach rechts zurückgeführt
werden kann und der hierbei jedesmal einen normalerweise geschlossenen Kontakt
AK (Abb. q) öffnet, wodurch die Maschine nach jeder Kartenbearbeitung in
ihren Grundzustand zurückgeführt wird. In der Grundstellung,des Kartenwagens ist
ein sog. Überhubkontakt ÜK geöffnet, der aber dann während der ganzen Kartenwagenbewegung
von rechts nach links geschlossen ist. Die Transportklinke i schließt bei ihrem
Ausrücken aus der Zahnstange 3 einen Doppelkontakt Ka, b, c (vgl. Abb. 4),
der bei angehobener Klinke i geschlossen ist und sich wieder öffnet, wenn die Klinke
in eine Zahnlücke der Stange 3 einfällt. Der Magnet LM steuert bei seiner Erregung
einen 'allen Loch- bzw. Prüftasten 8 gemeinsamen Kontakt LT. Er öffnet diesen
Kontakt, nachdem dieser zuvor durch Anschlagen einer der Tasten 8 geschlossen worden
war. Das Schließen dieses Kontaktes geschieht in bekannter Weise mittels eines Hakens
io, der beim Anschlagen einer Taste 8 angehoben wird. Bei Erregung des Magnets
LM wird aber der Haken io durch den Anker aus dem Bereich des mit
LM in Reihe liegenden Kontaktes LT entfernt, so daß sich der Kontakt
wieder öffnet und der Anker 5 sofort wieder abfallen kann. Mit diesem Vorgang ist
eine Schrittschaltbewegung des Kartenwagens durchgeführt. Gleichzeitig wird mit
jeder Schrittschaltbewegung der ider betreffenden Taste 8 entsprechende Lochstempel
i i betätigt und die zugehörige Kartenspalte gelocht (bei Lochkartenprüfmaschinen
geprüft). Außer dem Doppelkontakt Ka, b, c, der als Transportklinkenkontakt bezeichnet
wird, steuert der Magnet LM einen für gewöhnlich geschlossenen Doppelkontakt
Ta, b, c (Trennkontakt), dessen Bedeutung wie die der vorgenannten Kontakte
an Hand der Beschreibung,der Schaltung gemäß A bb. 4 weiter unten noch näher verständlich
gemacht werden wird.
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Es mag noch erwähnt werden, daß von den Lochkarten je eine zwischen
den Haltevorrichtungen ,i2 und 13 im Kartenwagen festgehalten und in dieser Lage
schrittweise durch die Lochstation der Maschine (bei Lochkartenprüfmaschinen ist
dies die Prüfstation) hindurchgeführt wird.
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Das der Schrittschaltvorrichtung der Maschine zugeordnete, in den
Abb. 2, 2a und 3 dargestellte Organ besteht gemäß dem Ausführungsbeispiel des Gegenstandes
der Erfindung im wesentlichen aus einem Elektromagnet SllI mit den Kontakten SMa,
SM b und SM c. Er besitzt zwei Erregerwicklungen SM' und SM2, von
denen die erste über den obenerwähnten Kontakt LT mit der Wicklung des Magnets
LM in Reihe geschaltet ist, so @daß jedesmal mit dem Magnet LM auch der Magnet
SM erregt wird. Die Wicklung SM2 des Magnets SM ist so angeordnet, daß sie
unabhängig von der Er- . regung ,des Magnets L M Strom erhalten kann. Der Anker
14 von SNI trägt einen federnden Haken 15, der im stromlosen Zustand des Magnets
unter die Transportklinke i greift, sobald diese aus der Zahnstange 3 herausgehoben
wird, und sie hält, his der i Magnet SM erregt wird und den Haken von der
Klinke
entfernt, so daß diese wieder in die Zahnstange eingreifen kann. Die durch den Magnet
Lill herbeizuführende Schrittschaltung, d. h. spaltenweiser Kartentransport, kann
also nur unter gleichzeitiger Erregung des Magnets SM stattfinden. Bei nicht
gleichzeitiger Erregung von SM würde zwar der Magnet Lal die Klinke i auslösen,
aber es würde hei seinem Stromloswerden keine Schrittschaltung, sondern eine Springschaltung
einsetzen, weil der Haken 15 unter die Klinke i greift, solange der Magnet S.lf
nicht erregt ist.
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Der Magnet .SM ist mit seinen Bauteilen an einem Gestell t6 gelagert,
das mittels eines Bolzens 17 in eine Bohrung am Maschinengehäuse 18 eingesetzt und
dtirch Klemmschrauben r9 bequem lösbar befestigt werden kann. Das Gestell,16 besitzt
einen Arm 2o, der an seinem freien Ende gabelförmig ausgebildet und Tiber einen
am Maschinengestell befestigten Bolzen 21 greift, der als Anschlag für zwei einander
gegenüberstehende Justierschrauben 22 dient, ,die eine genaue Einstellung des Hakens
15 zur Transportklinke i ermöglichen. Dies ist erforderlich, um eine zuverlässige
Betriebsweise der Schrittschaft- und Springvorrichtung zu gewährleisten, insbesondere
mit Rücksicht auf einen nachträglichen E=inbau der Zusatzeinrichtung in eine vorhandene
Maschine.
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Im folgenden soll nun an Hand der Schaltung der Abb..I die :1@1>eitsweise
der Einrichtung gemäß der Erfindung beschrieben werden.
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Beim :Mischlagen einer Lochtaste 8 schließt sich der allen Tasten
gemeinsame Kontakt LT, wodurch die Wicklung Salt des Magnets SM und die Wicklung
des Magnets L:11 in dem folgenden Stromkreis erregt werden: Leitungsklemme
A, Überhubkontakt ÜK, Leitung 23, Magnetwicklung LM, Kontakt LT,
Magnetwicklung
S117', Leitungsklemme B. . Beide Magnete ziehen ihre Anker an, wodurch der Magnet
LLII einen Lochvorgang bewirkt und den Kontakt LT wieder öffnet, während
der Magnet SM gleichzeitig den Haken 15 aus dem Bereich der Transportklinke 1 entfernt,
so daß beim Abfallen des Magnetankers 5 die Klinke i in den nächsten Zahn der Zahnstange
3 einfallen kann. Damit ist eine Schrittschaltung ,durchgeführt, und die Lochkarte
wird weiterbewegt, so daß sie sich mit ihrer nächsten zu lochenden Spalte in Lochbereitschaft
befindet.
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Gelangt titin aber der Kartenwagen mit einer an ihm befestigten Kontaktbürste
24 einer an sich bekannten Kontaktvorrichtung, die eine Stromschiene 25 und Je Kartenspalte
ein Kontaktstück 26 aufweist, in clie Hölie eines Kontaktstückes 26, das durch eine
Steckverbindung 27 mit einer Steckbuchse 28 verbunden ist, darin erfolgt eine Erregung
des Magnets L AI zu einem Zeitpunkt während des Transportes einer Karte durch die
Maschine, in welchem ein Springvorgang des Kartenwagens über eine bestimmte Anzahl
von Kartenspalten hinweg erfolgen soll. In diesem Falle darf eine gleichzeitige
Erregung des Magnets S111 nicht stattfinden, vielmehr darf dies erst am Ende der
vorausbestimmten Sprunglänge erfolgen. Als Beispiel der Abb. 4 ist dies die 79.
Kartenspalte, weshalb das der 78. Kartenspalte entsprechende Kontaktstück 26 der
Kontaktvorrichtung durcheine Steckverbindung 27 mit der entsprechenden Kontaktbuchse
2@8 verbunden ist.
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Beim Auftreffen der Kontaktbürste 24 auf das der 2. Kartenspalte entsprechende
Kontaktstück 26, wo nach Maßgabe der zeichnerischen Darstellung der Abb.:I die Springbewegung
des Kartenwagens beginnen soll, wird der Magnet LM erregt und öffnet dabei,den Trennkontakt
T, so d aß der Magnet sofort wieder stromlos wird. Hierauf setzt die Springbewegung
des Kartenwagens ein, bis die Biirste 2.4 auf das der 78. Spalte entsprechende Kontaktstück
26 auftrifft. Die Erregung des Magnets LiII erfolgte hierbei in der Höhe der 2.
Kartenspalte auf dem folgenden Wege: Klemme A, Kontakt ÜK, Leitung 23, Magnetwicklung
L hl, Kontakt Ta, b, Steckbuchse 28, Steckschnur 27, Steckbuchse 2,
Kontaktstück 26, Bürste 24, Stromschiene 25, Kontakte R_Qc, AK und Klemme
73. Da nun der Magnet S:11 nicht erregt wurde, so kann der Haken 15 seines
Ankers, unter die angehobene Klinke i greifen, wie dies aus Abb. 2 zu ersehen ist.
Beim Auftreffen der Bürste 24 auf das Kontaktstück der 78. Kartenspalte erhält der
Magnet SM auf dem folgenden Wege seinen Erregerstrom: Klemme A, Kontakte
ÜK und K b, c, Leitung 29, Wicklung S112 des Magnets SM, Steckbuchse 28 der
78. Spalte, Steckverbindung 27, Steckbuchse 78, Kontaktstuck 26, Stromschiene 25,
Kontakte RA c,
AK und Klemme B. Der Magnet zieht seinen Anker an und
entfernt den Haken 15 aus dem Bereich der Klinke i, so daß diese in den nächsten
Zahn der Zahnstange 3 wieder einfallen kann, der der 79. Kartenspalte, d. h. der
nächsten zu lochenden Spalte, entspricht.
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Während der beschriebenen Arbeitsvorgänge schließt der Magnet SM sich
selbst Haltestromkreise, und zwar getrennt für jede Erregerwicklung Sjllt und SM2
über die Haltekontakte SMa bzw. SM c. Ein Kontakt SM b des Magnets
SM dient einem Haltestromkreis für den'Magnet LM.
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Es kann auch eine Springbewegung des Kartenwagens von Hand herbeigeführt
werden; in diesem Fall ist die Springtaste ST anzuschlagen. Dabei wird der Magnet
L .II auf dem folgenden Wege erregt: Klemme B, Kontakt AK,
Leitung 3o, Kontakt der Springtaste ST; Leitung 31, Wicklung des Magnets
L_11, Leitung 23, Kontakt ÜK und Klemme A. Diese Springbewegung 'hält so lange an,
wie der Magnet S:II während der Kartenwagenbewegung nicht erregt wird. Erst bei
der Erregung des Magnets S_11 wird die Transportklinke i freigegeben, so daß sie
in die Verzahnung der Stange 3 eingreifen kann.
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Wenn der Kartenwagen aus einer beliebigen Stellung durch eine Springbewegung
in seine Enidlage gebracht werden soll, dann ist die Auslösetaste AT zu drücken.
Hierbei wird ein der Taste zugeordnetes Relais RA, das mit einer Erregerwicklung
I und einer Haltewicklung 1I versehen ist, auf dein folgenden Wege erregt: Klemme
A, Kontakt
ÜK, Leitungen 23, 32, Wicklung I des Relais RA, Leitung
33, Kontakt der Auslösetaste AT, Leitung 3o. Kontakt AK und Klemme
B. Das Relais RA schließt hierbei seine Kontakte RAa und RA b und
öffnet einen Kontakt RA c. Dabei wird für das Relais RA ein Haltestromkreis
geschlossen, der wie folgt verläuft: Klemme A, Kontakt ÜK, Leitungen 23, 32, Wicklung
II des Relais RA, Relaiskontakt RAa, Leitungen 34, 3o, Kontakt AK und Klemme
B. Durch Schließen des Relaiskontaktes RA b wird beian Drücken der Auslösetaste
AT der Magnet LM auf dem folgenden Wege .erregt: Klemme A, Kontakt ÜK, Leitung
23, Wicklung des Magnets LM, Leitung 34 Relaiskontakt RA b, Kontakt
der Auslösetaste AT, Leitung 30, Kontakt AK und Klemme B. Da hierbei
der Magnet SM nicht erregt wurde, greift der Haken 15 unter die Transportklinke
i, und der Kartenwagen ,springt in seine Endstellung, weil der Magnet
SM infolge der Unterbrechung des Kontaktes RAc, der während der Dauer der
Erregung des Relais RA geöffnet ist, nicht mehr zum Ansprechen kommen kann.