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Gieß- oder Spritzmaschine Die Erfindung bezieht sich auf eine Gießmaschine,
mit der insbesondere Leichtmetallguß in einer Kokille hergestellt werden soll. Bisher
hat man die Maschine so aufgebaut, daß bei einer Änderung des Abgusses die gesamte
Maschine mehr oder weniger umgebaut werden mußte, was sehr zeitraubend und teuer
ist.
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Um diesen Nachteil zu vermeiden und außerdem einen sehr einfachen
Aufbau der gesamten Maschine zu erreichen, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
die Kokillenteile sowie die zur Betätigung notwendigen Tragplatten leicht auswechselbar
an dem Maschinengestell oder an auf dem Maschinengestell geführte Schlitten zu befestigen.
So können das Maschinengestell und die Schlitten mit Schlitzen zur Aufnahme der
Kokillenteile oder der Tragplatten versehen sein. Es ist auf diese Weise möglich,
bei einer Änderung des auf der Maschine herzustellenden Abgusses in einfachster
Weise die notwendigen Teile auszuwechseln, wobei aber der gesamte Antrieb und der
Grundaufbau der Maschine unverändert bleibt. Das Einführen der Kokillenteile und
der Betätigungsplatten in Schlitze der Maschine hat darüber hinaus den großen Vorteil,
daß man diese einzelnen Teile nicht besonders zu befestigen braucht, da sie in den
Schlitzen genügend festgelegt sind. Auch bei einer Störung der Maschine kann man
die einzelnen Teile sehr einfach herausnehmen und nachsehen und ohne weiteres wieder
in die Maschine einbringen.
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Damit ein möglichst einfacher Aufbau der Gesamtmaschine erreicht wird,
werden sämtliche Schlitten von einem Exzenter oder einer Kurbel aus angetrieben,
wobei der Exzenter auf einen Grundschlitten einwirkt, auf dem eine Steuerwelle für
die anderen Schlitten angeordnet ist. Die Steuerwelle ist mit außen liegenden, durch
feststehende Zahnstangen beeinflußten Treibrädern versehen,
die
entweder über diE Welle selbst oder über eine auf der Welle gelagerte Buchse auf
Zahnräder einwirken, die ihrerseits den Ausstoßschlitten bzw. den Kornträgerschlitten
verschieben. Diese beiden Schlitten sind z. B. zwischen dem Grundschlitten und seinem
Deckel geführt und mit Schlitzen f'ü'r den Durchtritt der Steuerwelle versehen.
Innerhalb dieser Schlitze ist eine Verzahnung aufgebracht, wobei die auf den Kernträgerschlitten
wirkende Verzahnung in gleicher Richtung wie die Offnungsbewegung der Kokille auf
die den Ausstoßschlitten wirkende Verzahnung in entgegengesetzter Richtung wirkt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Gießmaschine gemäß
der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. i einen senkrechten Schnitt, Fig.
2 einen Querschnitt nach der Linie A-B der Fig. i, Fig. 3 einen Querschnitt nach
der Linie C-D der Fig. i, Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie E-F der Fig. 3, Fig.
5 bis 8 schematisch die verschiedenen Stellungen der Kokillenteile, Fig. 9 einen
Längsschnitt nach der Linie G-H der Fig. 6 und Fig. io und i i schematisch den Antrieb
der Schlitten.
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An einer Grundplatte i ist zwischen zwei Armen 2 eine Welle 3 gelagert,
die durch eine Handkurbel 4 oder auch maschinell gedreht werden kann. Auf der Welle
aufgekeilt ist ein Exzenter 5, dessen Exzenterstange 6 mittels eines Bolzens 7 an
einen Grundschlitten 8 angreift.
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Die Grundplatte i trägt zwei senkrechte Schlitze 9, während der Grundschlitten
8 an seinem rechten Ende ebenfalls Schlitze io erhält. Der Grundschlitten 8 ist
mit einem aufgeschraubten Deckel i i ausgerüstet, und zwischen dem Grundschlitten
8 und diesem Deckel i i sind zwei weitere Schlitten 12 mit den Schlitzen 13 und
einem Schlitten 14 mit. den Schlitzen 15 verschiebbar angeordnet. . Diese Schlitten
erhalten in ihren seitlichen Wandungen Schlitze 16 bzw. 17 für den Durchtritt einer
Steuerwelle i8. Diese Steuerwelle ragt an beiden Seiten aus dem Grundschlitten 8
hervor und ist in diesem Schlitten 8 gelagert, z. B. mit Hilfe eines Lagers i9 (Fig.
2 und 3). An den herausragenden Enden trägt die Steuerwelle 18 jeweils ein Treibrad
2o, das mit der Welle fest verbunden ist. Neben diesem Treibrad 20 ist eiri weiteres
Treibrad 21 angebracht, und zwar auf einer Buchse 22 (Fig. 3), die im Innern des
Grundschlittens ein Zahnrad 23 trägt. Hierneben ist ein weiteres Zahnrad 24 angeordnet,
das mit der Steuerwelle i8 gekuppelt ist. Außerhalb des Grundschlittens befinden
sich zwei kurze Zahnstangen 25 und 26, die fest mit der Grundplatte i der Maschine
verbunden sind.
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Wenn der Grundschlitten 8 zum Offnen der Kokille nach links verschoben
wird, so greift das Treibrad 21 in die Zahnstange 26 ein. Hierdurch wird der Schlitten
12 mit erhöhter Geschwindigkeit nach links verschoben, da das Treibrad 21 über die
Buchse 22 das Zahnrad 23 in Umdrehung versetzt, wodurch der Schlitten 12 zusätzlich
nach links verschoben wird, da er an der Oberseite des Schlitzes 16 mit einer Zahnstange
27 ausgerüstet ist. Nach einem bestimmten Hub greift das Treibrad 2o in die Zahnstange
25 ein, wodurch nunmehr die Steuerwelle 1$ und damit das Zahnrad 24 gedreht wird.
Dieses Zahnrad 24 wirkt auf eine Zahnstange 28 ein, die sich auf der Unterseite
des Schlitzes 17 des Schlittens 14 befindet. Hierdurch wird dieser Schlitten entgegen
der Bewegungsrichtung des Gtundschlittens 8 relativ zu diesem nach rechts verschoben.
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Damit die Treibräder 2o und 21 und mit ihnen die Zahnräder 23 und
24 sich nicht ungewollt verdrehen können, sind die Treibräder 2o und 21 mit Steuerflächen
29 und 30 (Fig. 4) ausgerüstet, wobei diese Steuerfläche über Steuerleisten 31 an
den Zahnstangen 25 bzw. 26 gleiten. Solange also die Treibräder 20 und 2i nicht
in Eingriff mit ihren Zahnstangen kommen sollen, gleiten die Steuerflächen 29 über
die Leisten 31 und verhindern somit eine Verdrehung dieser Teile.
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Die Wirkungsweise einer solchen Einrichtung ist in den Fig. 5 bis
9 dargestellt.
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In die Schlitze 9 der Grundplatte i ist z. B. der Unterteil 32 einer
Kokille eingesetzt. Der Grundschlitten 8 trägt in seinen Schlitzen den Oberteil
33 der Kokille, wobei der verbleibende Hohlraum zwischen den beiden Kokillenteilen
den Abguß 34 ergibt. Der Schlitten 12 trägt die Kernhalterplatte 35 mit dem Kern
36, der in die Kokille hineinragt. Schließlich erhält der Schlitten 14 die Auswerferplatt'e
37 mit dien Auswerferstangen 38. Fig. 5 zeigt die geschlossene Kokille, während
nach Fig. 6 der Grundschieber 8 sich nach links bewegt hat. Hierdurch ist die Kokille
geöffnet worden, da der Unterteil 32 stehengeblieben ist. Bei der weiteren
Verschiebung des Grundschiebers nach links öffnet sich, wie aus Fig. 7 hervorgeht,
die Kokille noch weiter, es hat aber nunmehr ein Eingriff des Treibrades 21 in die
Zahnstange 26 stattgefunden, wodurch das Zahnrad 23 gedreht wurde, was wiederum
eine zusätzliche Verschiebung des Schlittens 12 bedingt. Da dieser Schlitten den
Kern 36 trägt, ist dieser durch diese Bewegung aus dem Abguß herausgezogen worden.
In Fig.io und ii sind diese Bewegungen schematisch dargestellt.
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Bei der weiteren Zurückziehung des Grundschlittens 8 kommt nunmehr
auch das Treibrad 2o in Eingriff mit seiner Zahnstange 25. Es wird hierdurch die
Steuerwelle 18 und damit das Zahnrad 24 gedreht, das auf den Schlitten 14 einwirkt,
der hierdurch relativ zum Grundschlitten nach rechts verschoben wird und den Abguß
aus der Kokille herausdrückt (Fig.8). Nach dem Herausnehmen des Abgusses wird dann
durch Zurückdrehen des Exzenters die gesamte Maschine wieder geschlossen, und es
kann ein neuer Abguß vorgenommen werden.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das därgestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt. So kann man natürlich, falls es notwendig ist, noch
weitere
Schlitten anbringen. Eine solche Maschine kann aber auch als Spritzmaschine benutzt
werden, wenn man z. B. die gesamte beschriebene Maschine wiederum als Schlitten
ausbildet, so daß auch der Unterteil 32 der Kokille z. B. von dem Mundstück einer
Gießmaschine abgezogen werden kann. Wesentlich ist die einfache Art des Einbringens
der einzelnen Kokillenteile sowie die gemeinsame Verschiebung sämtlicher Schlitten
durch einen einzelnen Exzenterantrieb od. dgl. Statt eines mechanischen Antriebes
kann man natürlich auch einen pneumatischen oder hydraulischen Antrieb für den Grundschlitten
benutzen. Eine solche Maschine kann statt wie in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
waagerecht ebenso auch senkrecht ausgeführt werden.