DE851610C - Tropf- und Auslaufvorrichtung fuer Fluessigkeitsbehaelter - Google Patents

Description

• Vorliegende Erfindung betrifft eine Tropf- und Auslaufvorrichtung an Flüssigkeitsbehältern, welche in einer besonderen Ausbildung der Ausgußöffnung oder in einem Einsatz besteht, der der halsartigen Ausgußöffnung des Behälters ein- bzw. vorgesetzt werden kann. Das Prinzip der neuen Vorrichtung besteht darin, daß der Hals des Behälters oder ein besonderer im Hals oder in dessen Verlängerung sitzender zylindrischer oder konischer Einsatz eine zu seiner Längsachse schräg gestellte Scheidewand enthält, die in der Nähe ihres oberen und unteren Endes je eine Öffnung besitzt. Durch die obere Offnung, die beim Ausgießen nach vorn bzw. unten gehalten wird, tritt die Flüssigkeit je nach Größe der Öffnung als Tropfen oder als Flüssigkeitsstrahl aus. Durch die untere ffnung, die beim Ausgießen höher als die obere zu liegen kommt, kann die Luft in das Behälterinnere einströmen. Die Hauptvorteile der beschriebenen Vorrichtung bestehen bei der Ausbildung als Tropfvorrichtung darin, daß man bei genügender Neigung der Flasche ohne -weiteres ein gleichmäßiges Tropfen erzielt, während bei den meisten bisherigen Tropfflaschen der Tropfvorgang erst durch ruckartiges Bewegen der Flasche oder durch Anfeuchten des Tropfers in Gang gesetzt werden muß. Bei der Ausgestaltung der neuen Vorrichtung als Flüssigkeitsausguß vermeidet man störendes Stoßen bzw. Glucksen der Flüssigkeit. Dieser Vorteil ist z. B. beim Ausgießen ätzender Flüssigkeiten oder zur sicheren Dosierung kleiner Flüssigkeitsmengen aus einer größeren Flasche sehr erwünscht.
• Die beschriebene Vorrichtung kann mit verschiedenen Ausgußtüllen versehen sein, die der Menge und der Viskosität der ausfließenden Flüssigkeit (Tropfen bzw. Gießen) angepaßt sind und die das Ablaufen des am Ausgußrand hängenbleibenden Flüssigkeitsrestes über den Flaschenhals verhindern. Gleichzeitig kann die neue Vorrichtung leicht so ausgestaltet werden, daß der Flüssigkeitsbehälter, in dessen Hals die Vorrichtung eingesetzt ist, durch einen übergreifenden Schraubdeckel, eine Kapsel, einen Patentverschluß od. ähnl. sicher verschlossen werden kann.
• Als Material für die neue Vorrichtung eignen sich starre und halbstarre Werkstoffe. Gummi oder ein geeigneter Kunststoff ist vorteilhaft zu verwenden, wenn der Einsatz sichersitzend in den meist nicht exakt runden und im Durchmesser schwankenden Gefäßhälsen eingesteckt werden soll. Man kann entweder die Vorrichtung insgesamt aus einheitlichem Material anfertigen oder man kann z. B. eine starre Metallhülse mit aus plastischem Material gefertigten Dichtungsringen umgeben bzw. sie in einen nachgiebigen z. B. aus Kork oder Gummi verfertigten Stopfen einstecken.
• An Hand der Zeichnung seien einige Ausführungsformen der Erfindung beschrieben: Abb. I zeigt eine Platte P, die im Gefäßhals H durch Nocken N gehalten wird. Die Platte hat zwei Ausschnitte A1 und Ap, die als Austrittsöffnung für die Flüssigkeit bzw. als Eintrittsöffnung für die Luft dienen. Sie ist aus plastischem Material angefertigt, so daß sie sich so weit verbiegen läßt, um zwischen den Nockenpaaren eingeklemmt zu werden. Sie legt sich an allen Seiten dicht an die Gefäßwand an.
• Abb. 2 zeigt einen zylindrischen Einsatz Z, der mittels der Dichtungsringe D im Flaschenhals H festgeklemmt wird. Auch hier ist die im Innern des Zylinders befindliche schräg gestellte Platte P mit den beiden Ausschnitten A 1und A2 das wesentliche Kennzeichen der Vorrichtung. Dicht über der Ausgußöffnung A1 ist zur Rückführung des sich hier leicht festsetzenden Flüssigkeitsrestes ein Einschnitt E im Oberrand des Zylinders vorgesehen. Dieser Einschnitt oder eine entsprechende Öffnung knapp unterhalb des Oberrandes dient auch dazu, etwaige im Spalt zwischen dem Einsatz und dem Flaschenhals sich ansammelnde Flüssigkeit beim Wegstellen der Flasche wieder zurückfließen zu lassen. Der Flaschenhals H kann über dem Einsatz Z mit einer Schraubkappe (oder Patentverschluß usw.) verschlossen werden. Zum besseren Herausnehmen und Einsetzen der Vorrichtung kann diese in ihrem Oberteil mit einem Steg St oder einer ähnlichen Haltevorrichtung versehen sein.
• Die beschriebene Vorrichtung kann auch mit einem den Flaschenhals rundum überdeckenden Rand ausgestattet sein, so daß ein Festsetzen der Flüssigkeit zwischen Flaschenhals und Einsatz unmöglich ist.
• Abb. 3 zeigt einen ähnlichen zylindrischen Einsatz mit Ausgußtülle T, eine Anordnung, die besonders zum Abfüllen ätzender Flüssigkeiten aus größeren Vorratsgefäßen, Ballons usw. geeignet ist. An Stelle der Ausgußöffnung in der Schrägplatte P sind hier ein Sieb S oder mehrere kleine Bohrungen angebracht, während die Luftzufuhröffnung wie bisher aus einem Ausschnitt oder aus einer oder mehreren Bohrungen B besteht.
• Der in verschiedenen Formen gezeigte Einsatz kann natürlich auch in den Flaschenhals eingeschraubt oder eingekittet werden, oder er kann mit Hilfe von Dichtungsringen verschiedener Dicke auf Flaschenöffnungen verschiedenen Durchmessers aufgesetzt werden.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: I. Tropf- und Auslaufvorrichtung für Flüssigkeitsbehälter, dadurch gekennzeichnet, daß der Hals des Behälters oder ein besonderer im Hals oder in dessen Verlängerung sitzender zylindrischer oder konischer Einsatz eine zu seiner Längsachse schräg gestellte Scheidewand enthält, die in der Nähe ihres oberen und ihres unteren Endes je eine oder mehrere Öffnungen zum Austritt der Flüssigkeit bzw. zum Eintritt der Luft besitzt.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem zylindrischen Einsatz aus starrem, halbstarrem oder weichem Material besteht, der sich mittels plastischer Dichtungsringe fest in den Flaschenhals einsetzen läßt, und daß gegebenenfalls an der Ausgußöffnung noch besoridere Ausbildungen des Randes des Einsatzes vorgesehen sind, die das Ausgießen erleichtern und bzw. oder den am Rand hängenbleibenden Tropfen in den Behälter zurückleiten.