DE851009C

DE851009C - Verfahren zum Ein-, Auf- oder Durchpraegen von Zeichen irgendwelcher Art in Folien warm verformbarer Stoffe, vorzugsweise Kunststoffe

Info

Publication number: DE851009C
Application number: DEP40115A
Authority: DE
Inventors: Tankred Von Dipl-In Hauteville
Original assignee: Standard Elektrik Lorenz AG
Current assignee: Alcatel Lucent Deutschland AG
Priority date: 1949-04-17
Filing date: 1949-04-17
Publication date: 1952-09-29

Description

Verfahren zum Ein-, Auf- oder Durchprägen von Zeichen irgendwelcher Art in Folien warm verformbarer Stoffe, vorzugsweise Kunststoffe Die Erfindung besaß siell mit einem Verfahren, welches es in relativ einfacher Weise gestattet, Verzierungen; Rändelliiiien, Zahlen, Buchstaben, Symbole, Firmenzeichen usw., in folgendem kurz Zeichen genannt, in Folien warm verformbaren Materials, vorzugsweise Kunststoffe, einzuprägen.
Derartige Verformungen bereiteten bishe--, sofern sie überhaupt möglich waren, insofern erhebliche Schwierigkeiten, als es an einer hierfür geeigneten Wärmequelle mangelte. Insbesondere Versuche, die Wärme dem Material durch den metallenen Prägestempel selbst zuzuführen. scheitenen daran, daß einerseits die Dosierung der zugeführten Wärmemenge kritisch war und andererseits das Material wegen seiner im allgemeinen geringen Wärmeleitfähigkeit die nötige Erwärmung nur an seiner Oberfläche erfuhr. Es war auf diese Weise keine Tiefenwirkung der Prägung zu erzielen. Das Material wurde vielmehr an seiner Oberfläche klebrig oder es zerfloß.
Das bei einigen Materialien in auah dann nur sehr begrenztem Umfang durchführbare Verfahren bei dem vor dem Prägevorgang eine Envärmung des Materials bis zur Knetbarkeit desselben erfolgt, ist außerordentlich zeitraubend und umständlich.
Demgegenüber wird bei der vorliegenden Erfindung die Erwärmung des zu bearbeitenden Materials mit Hilfe ultrs,hochfrequenter elektrischer Schwingungen auf dielektrischem Wege erzielt, wobei gleichzeitig die hierzu notwendigen Elektroden oder eine von ihnen als Prägeswmpel ausgebildet sind. Der besondere Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, daß bei seiner Anwendung eine Erwärmung des gesamten Materials und nicht nur seiner Obere fläche erfolgt. Die Wärmeleitfähigkeit der Elektroden gewährleistet es, daß die Erwärmung des Materials in seinem Innern eine größere ist als an seiner Oberfläqhe, so daß während des Prägevorganges im wesentlichen nur eine Materialverdrängung im Innern des Materials erfolgt.
Durch Vereinigung des Vorganges der Materialerwärmung mit dem der eigentliqhen Prägung zu einem Arbeitsgang ist der hierzu benötigte Zeitaufwand außerordentlich gering.
Ein besonderer Vorteil des Erfindungsgeger4-standes ist ferner in der Tatsache seiner umfangreichen Anwendungsmöglichkeiten zu sehen und der Möglichkeit, ihn je nach Verwendungszweck mit auswechselbaren Elektroden versehen zu können.
Zum einmaligen Ein- oder Aufprägen von Zeichen finden als Stempel zweckmäßig starre Elektroden Anwendung, in welche das Zeichen eingraviert ist. Der zu bearbeitende Werkstoff wird hierbei, wie in allen Fällen, zwischen die Elektroden geführt.
Ferner können als Elektroden zwei gegeneinanderlaufende Rollen oder eine ebene Platte und eine Rolle, in welche die gewünschten Gravierungen (Rändel, Verzierungslinien, fortlaufende Zeichen) eingearbeitet sind, Verwendung finden.
Derartige erfindungsgemäße Einrichtungen lassen sich an den bekannten Hochfrequenzschweiß- und Preßgeräten anbringen, wie sie z. B. in »Theorie and Application of Radio-Frequency Heating« van Brown, Ho yle r, Bierwirth (New York 1947) auf S. 280ff. beschrieben wurden.
Um schließlich progressiv eine beliebige Folge von Zeichen in eine Kunststoffolie auf- oder einprägen zu können, ließe sich das Verfahren mittels einer von Hand oder auf irgendeine andere Weise bedienbaren schreibmaschinenähnlichen Einrichtung ausbilden, bei welcher bei jedem Tastendruck oder jedem entsprechenden Impuls eine entsprechende Prägung vorgenommen wird und zwischen je zwei Prägungen eine angemessene Verschiebung entweder der zu bearbeitenden Kunststoffolie oder der Prägevorrichtung bewirkt wird.
Ferner sei noch erwähnt, daß statt der Ein- oder Aufprägung in jedem Fall auch eine Durchprägung des Materials erfolgen kann.
Zur besonderen Hervorhebung der Prägestelle kann vor der Prägung auf die zu prägende Stelle ein Stück einer vorzugsweise andersfarbigen Kunststoffolie aufgelegt werden, das sodann während der Prägung mit dem ursprünglichen Material verschweißt wird. Dieses Verfahren dürfte insbesondere für das Ein- oder Aufprägen von Firmenzeichen geeignet sein.
Von der Vielzahl der Anwendungsmöglichkeiten dieses beschriebenen erfindungsgemäßen Prägeverfahrens seien hier neben der einfachen Zeichenprägung die Möglichkeiten der Herstellung von dokumentarischen Schriftstücken und dauerhaften Vervielfältigungsmatrizen, von Schallplatten, von Schablonen und Farbstempeln jeder Art erwähnt.
Schließlich kann man auch daran denken, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Hellschrift auf einem Kunststoffband herzustellen. Die umlaufende Spirale des Hellschreibens dient hierbei als die eine, die Gegenlage als die andere Elektrode.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Ein-, Auf- oder Durchprägen von Zeichen irgendwelcher Art in Folien warm verformbarer Stoffe, vorzugsweise Kunststoffe, gekennzeichnet durch Erwärmung des zu bearbeitenden Materials mit Hilfe ultrahochfrequenter elektrischer Schwingungen auf dielektrischem Wege unter Verwendung von Elektroden, von denen wenigstens eine als Prägestempel ausgebildet ist.
2. Verfähren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Ein-, Auf- oder Durchprägen von Verzierungen, Rändellinien, Zahlen, Zahlenreihen, Buchstaben, Schriften, Symholen, Firmenzeichen od. dgl.
3. Verfahren nach Anspruch I und 2, gekennzeichnet durch Anwendung auswechselbarer Elektroden.
4. Verfahren nach Anspruch I und 2, gekennzeichnet durch Anwendung solcher an sich bekannter Elektroden, die bewirken, daß der Erwärmungsgrad innerhalb des Materials ein größerer ist als an dessen Oberfläche.
5. Verfahren nach Anspruch s und 2, gekennzeichnet durch Anwendung solcher starrer Elektroden, denen das Zeichen oder dessen Spiegelbild eingraviert ist.
6. Verfahren nach Anspruch l und 2, gekennzeichnet durch Anwendung von zwei gegeneinanderlaufenden Rollen oder einer ebenen Platte und einer Rolle als Elektroden, die jeweils mit den nötigen Eingravierungen versehen sind.
7. Verfahren nach Anspruch l und 2, gekennzeichnet durch Betätigung einzelner Elektroden eines Elektrodensatzes mittels einer von Hand oder auf irgendeine andere Weise bedienbaren .schreibmaschineiähnIichen Einrichtung, bei welcher bei jedem Tastendruck oder jedem entsprechenden Impuls eine entsprechende Prägung vorgenommen wird und zwischen je zwei Präge. vorgängen eine angemessene Verschiebung entweder der zu bearbeitenden Folie oder der Prägevorrichtung bewirkt wird.
8. Verfahren wahlweise nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Prägung auf die zu prägende Stelle ein Stück einer vorzugsweise andersfarbigen Folie derart aufgelegt wird, daß es während des Prägevorganges mit dem ursprünglichen Material verschweißt.
9. Verfahren nach Anspruch 1 und 8, gekennzeichnet durch seine Anwendung bei Hellschreibern derart, daß die umlaufende Spirale und die Gegenlage als Elektroden dienen und statt des Papierstreifens ein Folienband aus warm verformbarem Material Verwendung findet.