DE848260C - Verfahren zur Herstellung von Voll- und Hohlprofilen auf Strangpressen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Voll- und Hohlprofilen auf StrangpressenInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Voll- und Hohlprofilen auf Strangpressen
Maßgcbund für (lic Leistung eitler Strangpresse mit gegel)ettt@ttt slwzitisrltenr Pressendruck sind die drei Faktoren Verfo@rnutngsgrad, hließdruck und 1'rcl.igescltwitt(ligl<ciu Grundsätzlich gestattet das Strangi@rcsscn im Gegensatz zum Walzen und t@cscnkscltmieden holte Verfortnungsgrade. Der Flie[Mruck und die I'reßgeschwindigkeit stehen in 1>ekattnter @@-echscl@@ irkttttg zttcitiattder; ltei niedrigen @crt@trnumgsteml>craturen steht einem ungünstig hohen I' liel.i@iruch cine verlt<iltttisniäliig hohe Preß- gescltwittcligkrit gc genüber; ltei ltolieti %'erfortnttrrgs- temperaturcn liegen (he %rhältttisse umgekehrt. Alts wirtschaftlichon Gesichtspunkten hat man beim Stmttgprmsrn gruwisätzlich niedrige Verfortnungs- t('tttl)cratttrctt cimgehaltett, da die Leistung einer Strangpresse im Hinblick auf den im Gegensatz zum Gesenkpressen langen Fließweg des herzustellenden Werkstückes in erster Linie von der Prel.igeschwin- digkeit lweinflulit wird. Bei gesteigerter Preß- geschwindigkeit kommt es aber bei der Herstellung von `"oll- und Hohlprofilen auf Stranglwessen ge- gehenenfalls zu Sparmungen, die sich dahin aus- wirken können, daß das Profil aufreißt. Nach eitlem neuerdings bekanntgew@ordetien Schnellpreß- verfahren wendet man erheblich höhere als die Ios- her ültlichen Preßgeschwindigkeiten an und ver- hindert eine die hervorrufende "llmlwratursteigerung des austretenden Stranges, indem man die durch die höhere PreßgeschNvindig- l:eit verursachte Mehrerzeugung an Verforntungs- - Nach den Beobachtungen des Erfinders treten beim Strangpressen von metallischen Werkstoffen zwei Arten von Rissen und Brüchen auf, die im Bachfolgenden als Gewaltbrüche in der Wärme und als eigentliche Warmbrüche bezeichnet \\-erden sollen. Die erste Art von Brüchen macht sich in Vorm von Rissen bemerkbar, die unter einem Winkel von etwa 45v gegen die Preßrichtung verlaufen; die zweite Art unterscheidet sich schon rein äußerlich von den Brüchen der ersten Art dadurch, daß sie meistens sehr tief in den Strang eindringen und unter einem Winkel von nicht ganz 9o-' zur Preßriclitutig verlaufen. Aus der weiteren Beobachtung hei Mikrogefügeuntersuchungen, daß die Brüche oder Risse erster Art intrakristallin, die der zweiten Art interkristallin verlaufen, geht hervor, daß sie durch unterschiedliche Ursachen heditigt sein müssen. Beide Arten von Brüchen werden trotzdem durch die gleiche dein Stratigpressen eigentümliche Beanspruchung des Werkstoffs hervorgerufen.
- Der Kraftbedarf beine Formungsvorgang dient nämlich einesteils zur Oberwindung des l,orinungs-
oder Fließwiderstandes und anderenteils zur ül)er- windung der äußeren IZeibungskr;ifte. Der zti über- windende Fließwiderstand (innere Reibung) der im übrigen legierungsabhängig ist, ist im Kern und in der Randzone der Stange glcich groll. Zii #;ei11eT- ÜI)er\vitidung sind deshalb auch in Prellrichtung in der Rand- und Kernzone der Stange gleich grolle Kräfte erforderlich. Durch einen zusätzlichen Kraft- aufwand inu(A der iitil.iere IZcil)ungs\viderstand an der 1Vlatrizenreil)fl@iclie iil)er\vundeii werden, der sich auf den äußeren Rand der Mange überträgt und diesen gegenüber der 1%1ei-nzrnie in der dem Aus- fließen entgegengesetzten Richtung zurückzuhalten versucht. Hieraus ergeben sich zwischen der kand- zone und der Kernzotte Spannungen, die gegrel)enell- falls zur Xlaterialtr(!iiiittiig iin Werkstof führen können. Diese Trennung entstellt bei den grötiteuteils intrakristallin verlaufenden, oben als Ge\\-altl)i-iiclie in der Wärme bezeichneten Rissen infolge der bei steigender Preßgeschwindigkeit bz\v. bei steigender Temperatur des ausftiellellden Stranges den atif- tretellden Beanspruchungen nicht mehr gewachsenen Festigkeit der innerhalb oder all deii Grenzen der Mischkristalle befindlichen heterogenen Bestand- teile. Sie kann vermieden werden, \venn die Span- nungen zwischen kand ttiid Kei-ii durch Anwendung von Matrizen mit möglichst sclunaler IZeil)fl;iclic' gering und die Festigkeit der liderogenen Bc;t2iii(1- teile durch Anwendtiiig relativ inedrigci- Fliel.i- geschwindigkeiten bzw. Strangatistrittstemperaturcn hoch gehalten wird. Diese Arl)eitsweise ist z. B. beine Strangpressen von Legierungen der Gattung A1-Cti- \ig bisher gebräuchlich. Nach neuen l:rkcnntnisseil des Erfinders ist alter auch noch ein zweiter Weg zur Vermeidung der Gewaltbrüche in (lcr \\'ürme möglich, der darin besteht, dal3 die Temperatur des austretenden Stranges aus dein Gebiet unterhalt) der Löslichkeitslinie mit hier verlf:iltnism@il.üg geringem Delin- bzw. Arbeitsvertniigen der Beterogenen I 'Ic- Standteile in das homo-ene Temperaturgebiet des Mischkristalls mit erheblich gesteigertem l)clln- bz\v. Arbeitsvermögen erliölit wird. Die weiter oben als eigentliche Warnibriiche be- zeichneten Erscheinungen treten bei höherer) Teilipe- raturen als die Gewaltbrüche in der \Viirnie auf u11(1 werden bei Legierungen beobachtet, die eine 1)e- grenzte Mischbarken ein testen Zustand aufweiset). Sie haben ihre Ursache in dein 1,r\\-eiclieri derjenigen im Mischkristall löslichen oder im Grundgefüge un- gelösten heterogenen Gefügebestandteile der Korn- gretizensul)stanz, deren Schmelzpunkte unterhalt) des Soliduspunktes des Mischkristalls bzw. des Grundgefüges lieben, wodurch die Brüche elftlang den Korngrenzen ohne weiteres erklärlich sind. lii. dein Temperaturgebiet, in dem ein @r\veichen bzw. Anschmelzeil der im Mischkristall löslichen (te@üge- bestandteile in (len l@oriigreiizcii stattliiiclet, besitzt der Mischkristall bei gerin"eii absoluten Zerreil.l- festigkeiten in jedem lall sclil)il eine so weit ge- steigerte 1)elinutig, daß die Diltercuz z\visclieii (leii am kand und im Kerii dei- Stange zur Auswirkuii- kommenden Spannungen \'l'r@@h\\'lll(h'liil gering \\Ird tititi dem \lischkristail ritt außerordentlich ge- stei:;'crtcs I)eltnungs- lrztt. .At-beitsvermögen inne- w()litit. Zur \-ernicicititit; der eigentlichen Warm- hrüc lte ist es daher, arid darin bestellt (las Wesen der vl)rliegetirlen I#:rtin(lung, erforderlich, durch dieVer- fl)rmutigsllellitigungen eine spontan erfolgende, praktisch vc)llstün(ligc =\uflüsuig dieser Bestand- teile (ler @linlgrellzensul)stanz zu bewirken und ihr \iscltmelzen zu vrrliinelei-n- Es wtir(le schon oben atigccleutet, dal3 diese Bedingungen beispielsweise hei :\luminiumlegierungen der Gattung Al-C'ti-lIg ui-fiillt sind, weisst der austretende Strang eine 'I'cnilter:ittit vcltt etwa -4o-- C aufweist. I;citn @tratl@llressen vl)tl l_e@ierungen, wie denen der ti:ttttttig A1-\1- mit z. I;. ,-°/o Magnesittni, deren Sc)liclusl,uikt hei ;I0 ( liegt, wurdest normaler- weise olie t@ewaltl>rüchc in der Wärme gar nicht Ilcclllachtet, (-:l 111f01 -e (ler bei diesen Legierungen angewetleletett \"erfc)rintngslte<liigungen dieTetipe- ratur Iltis @tratt@@es in der \I:ttrizenc)ttiiutig schon bis auf et (v a @+4o t` ei-ltiiht wurde und daher so tveit an den S()lidusilutikt heranrückte, daß deni Misch- kristall b(#i fliC°scit 'henilteratttren ein -tolles Dehti- vcrmiigett inttewl>hite. ()berhall) dieses Temperatur- bereiches e-,istiert aller für die Straiigaustritts- tem@rcratur dieser I.egicrungen ein kritischer Vber- gat@gsl>ereic@t, in <lern ititrrkristalline Warmbrüche itif<Ilge \tischmulzciis der I'ciriigrenzenstthstanz anftr(tetl- I.iC geit aller \-erflirinungsbeditigungen \-1)r, bei -Mutton dei- Stram;g in der \Iatrizetiöfttiuiig 'I"emlleraturett (V)erhalb de', kritischen Tetiperatur- IwreIches erreicht. sei \\erden die interkristallinen \1'artnltrürlu@ vermiedest. I;eim Stt-att,@l>ressen vlln I.egiernigen, wie den i technisch verwendeten Legierungen der Gattttitg \I-l-u-\IgmitSl)lidustemlteraturetlvottetwa@ioo` C, liegcil die @tratt@@austrittstenilleraturen bei den his- her angewendeten \"ertl)rntungsl>e(lingungen nor- ma@crweise unterhalb ettva 470 t-', also noch im iteterlhettetl I;ereiclt Iltis Zust:tiic1sdiagrattinis. ()her -lall- cli(>ser "hetiller<tturcn (-es Stratigattstriite; liegt ein l`1>crgatigsl)creich, in <lern intrakristallitic t@ewaltltrücllc in rlct- \\";irme und ein Cltergangs- bereich, ist (lein interkristallinc Warenbrüche auf - tt-eteti, wltbei zu 1>cnterkcn ist, (lall (lies(, Bereiche 1>et @lte,cil l.cgtetutig(,tt ring heleinander liegen bztv. incittander ülmrgelien. liri den eingangs erw;ilniten neueren \-erfahren ziir- l%riie)linn- Iler. I'rrL;geschwindigkeit und darnit rler Wirtschaftlichkeit des Strangpressens liegt die Temperatur des austretenden Stranges je nach der I.egieritl@@ miturhalb des kritischen Temperatur- für die (iewaltl)rüche in der Wärme, I)eisllielsweisc hei Legiertnigen der Gattung AI-Cu- \lg, cl,lcr miturhalb (los kritischen Temperatur- hereir@ies für die Warmbrüche, beispielsweise bei l.cgierutigett der li:ltttilig AI-\Ig. Bei (lern einen mit ttieclrigett 1111>cl:eitisatz- und Wrrkzetigtemperatureii arbcitundetl \-erfalirett erreicht der Strang auch ckirch die zus:itzlich erzeugte IZeillungs- und Ver- fc>rrnit@gsw:irme iill(@i-liattl)t sticht div untere Tetipe- raturgrrnzc der kritischen L'bergangsbereiche, und es @\crllvtt @l;tltct- die eitlgatt gekentiz(,ichneten Gewaltbrüche und die Warmbrüche vermieden. Bei dein anderen Verfahren, welches hohe Blockeinsatz- und Werkzeugtemperaturen verwendet, wird die Temperatur des Stranges in der Matrizenöftnung durch starke Kühlung der Matrizenreibfläche niedrig gehalten, so daß die gleiche Wirkung erzielt wird. Die Einhaltung einer Temperatur oberhalb des kritischen Cbergangsbereiches der Warmbrüche über die Länge des in der Matrize befindlichen Stranges wird durch verschiedene Faktoren bedingt bz"v. ermöglicht, und zwar den spezifischen Druck der Strangpresse, den Verpressungsgrad, (ü c B1ock- einsatztemperatur, die während des Preßvorgatiges aufrechterhaltene Preßgeschwindigkeit und die Länge und Konizität der Matrizenreibfläche- In Anbetracht der I#orderung, die im -Mischkristall löslichen heterogenen Bestandteile der Korigrenzen- stil>stanz w;ihrend der Verpressung praktisch voll- ständig zur Auflösung zu bringen, sollte eine niög- lichst lmlie lilockeitisatzteniperatur von Vorteil sein, (la sie von vornherein einen möglichst weitgehenden Konzentrationsausgleich irn Gefüge begünstigt- Je höher die Blockeinsatztetiperatur ist, desto schneller wird auch der Preßhlock bei gegebenem Pressen- druck ins FlieLlen kommen, Durch Verwendung längerer und konisch ausgebildeter \latrizenreilr Bächen wird in bekannter Weise mehr 1Zeibungs- wiirme erzeugt als bei Verwendung kurzer nicht- konischer Preßwerkzeuge. Hohe Verfortnungsgrade erhöhen bei gegebenem Pressendruck zwar die Aiii)rcl.tzeit, bedingen aber ist entsprechendem 11a1 die Erzeugung von mehr IZeillutigsw<irnie als niedrige \'erfornitiigsgrade. Mit steigendem Ver- pressungsgra(@ kann daher die l-tinge der 1teilifl:iche vermindert werden und ihr \eigungswinkel zur Preßrichtun- kleiner sein, Nvas sich günstig ini Hin- blick auf den bei hohen Verpressungsgraden auch Hohen Atilirelidt-tickauswirkt. Holte PreL;geschwin- digkeiten begünstigen die schnelle Erreichung der hohenTeniperaturen im Strang. Litt verhiiltnisni:ißig hoher Pressendruck ermöglicht es bei kurzen An- preßzeiten holte Verformungsgrade bei niedrigen Blockeinsatztetiperaturen mit holten Preßgeschwin- digkeiten einzuhalten. Die erwähnten Auswirkungen der Preßbe(lin- -ittigen sind zwar zum "heil bekannt. Für die Erzielung einer konstanten Temperatur oberhalb des kritischen Chergangsbereiches für die eigent- lichen Warmbrüche ist nun aber zu beachten, daß der spezifische Druck einer vorhandenen Presse konstant ist und Verpressungsgrad und Preß- gescIiwin(ligkeit in Sinn einer wirtschaftlichen I#ertigung möglichst hoch sein sollen. Da die heibungs- und Verforinungswärme zum größten Teil erst in der Matrizenöffnung entsteht, ist stets ein Temperaturunterschied zwischen dem Block und dein Strang in der 'Matrize vorhanden. Um ein An- schmelzen des Stranges in der -Matrize zu vermeiden. darf daher die Blockeinsatztemperatur nicht zu hoch sein; im allgemeinen wird sie nicht höher als etwa ?o C unterhalb (los Atischmelzbeginnes des Guß- gefüges liegen. Blockeinsatztemperaturen, die um einige Zehnergrade unterhalb dieser olleren Grenze - Die höchste Reibungswärme wird nach neueren I--rkenntnissen des Erfinders bei Neigungswinkeln von a bis 6° der Matrizenreibfläche zur Preßachse erreicht. je nach dem Querschnitt des Stranges getliigen vielfach auch Neigungswinkel voll mindestens ',2- oder Neigungswinkel bis zu i2". Entsprechendes gilt fier die Länge der Reibfläche, die bei Profilstangen an den kleinsten im technischen Maßstab hergestellten Querschnitten etwa 3 mm und an den größten Querschnitten etwa zoo mm betragen kann.
- l;ei sylnmetrischenQuerschnitten, wie Rund- und Vierkantstangen, wird die Länge und Konizität der Matrizenreibfläche über den geformten Umfang konstant gehalten. Für Flachstangen kann die Länge der Reibfläche ebenfalls konstant sein, jedoch muß zwecks Vermeidung von Rissen an den schmalen Seiten, die durch das Bestreben der Stangenmitte vorzueilen, verursacht werden, der Neigungswinkel der Reibfläche an den Schmalseiten kleiner sein als all den Breitseiten. Aus der folgenden Zahlentafel t sind die Verhältnisse der zweckmäßig einzuhaltenden Neigungswinkel zu entnehmen:
Zahlentafel i Verhältnis Schmalseite Neigungswinkel Neigungswinkel zu 13reits,-@ite an der Breitseite an der Schmalseite l : t a a Z : z a 0,7 . a z : 3 a o,6 # a r : 4 a 0,5 # u s : 5 a 0,4 # u - Während des Strangpreßvorgatiges würde bei gleichlanger Reibfläche der Querschnittsteil B versuchen, infolge verhältnismäßig größerer äußerer Reibtitig hinter dem Querschnittsteil A zurückzubleiben. LTIn dies auszuschließen und die dadurch verursachte Rißbildung all dem Querschnittsteil B zu vermeiden, muß die Reibflächenlänge an diesem Teil gegenüber der des Teiles A verkleinert werden. Dies hat nach der folgenden Formel zu geschehen: Darin bedeuten: R,4 = Reibflächenlänge am Querschnittsteil A, RB = Ileil>flächenlänge all] Querschnittsteil B, (),l = Ouerschnittsfläche am Ouerschliittsteil A, = Ouerschnittsfläche am Querschnittsteil B, C@A = Umfang am Querschnittsteil A, 1,'H = Umfang am Querschliittsteil B.
- Wählt man RB mit 8 nini, wie es sich für eitle Wanddicke von 5 lnni als zweckmäßig erwieseli hat, so errechnet sich R,, nach vier Alligen Formel wie folgt:
also ungefähr 2o mm. Bei der holten \\'erkstotitelnliel-attlr erfolgt die Auflösung der im Mischkristall löslichen Bestand- teile der Korngrenzensubstanz zwar sozusagen spontan, genau genommen ist sie natürlich jedoch wie jede Gleichgewichtsreaktion um zeitabhängiger Vorgang. In Anbetracht der hohen Preßgeschw-ill- digkeit oder zutreffender ausgedrückt [)urclifliell- geschwindigkeit des Werkstoffquerschnitts durch die Matrizenöttnmig ist die Reibfläche aber in jedem j Fall so genügend lang zii bemessen, dalli die _\tif- lösung bis zum Austritt des Stranges aus der Matrizenöfnung mit Sicherheit stattgefunden hat. 1l iernach betrifft die I:rhndtllig eiti Verfahren zur Herstellung von Voll- und 1lohlprotilen auf Strang- , pressen, insbesondere aus Leichtmetallen, unter Verwendung hoher Prel,igeschwindigkeiten ])ei hohen Blockeinsatz- und \\'erkzeugtemperaturell, welches dadurch gekennzeichnet ist, claß die Teni- peratur des aus der \latrizenötfnung atistretendt'n Stranges hoch genug ist und (lie \latrizetireil)fliic'ic so genügend lang bemessen wird, (_1a[.» während des 1'reßvorganges mindesten: bis zum .\ttstritt des Stranges eine praktisch vollstälidige Auflöstilig der unterhalb der Solidustumperatur des (rundgefüges schmelzenden und ini Mischkristall liisliclien l,e- Standteile der Korngrenzensubstauz des l'rel3liolzetl- gefüges, und zwar sowohl der Primäratlsscheiduu- gen des Gußgefüges als auch der Sekundäraus- I Scheidungen in vorangehend eileer holnogenisieren- den Wärmebehandlung unterworfenen Blöcken ini Mischkristall bewirkt wird, der bei diesen Strang- austrittstemperaturen bei geringen absoluten Festigkeiten eine so weit gesteigerte Dehnung be- sitzt, daß die Differenz zw@isclieti den am Rande und dem Kern des Stranges zur _\tlsw irktilig kommen- den Kräften verschwindend gering wird und denn Werkstoff ein außerordentlich gesteigertes Deli- nungs- bzw. .-\rlreitsvermögetl ilttlel\olitlt. Durch Abschrecken des Stranges «mnittelbalAnach seinem Austritt au: (ler \lati-izeiii)tttiuitg kann das :Ausmaß der Auflösung der Korngrenzensubstanz ohne Schwierigkeit n:ichgelnüft bzw. ermittelt werden. Grun(lsätzlich ist das erfindungsgemäße Verfah- ren bei allen Legierungen mit einem Temperatur- iiitei-v;tll voillstän<liger \lischbarkeit im festen Zu- stand anwendbar, deren unterhalb der Widus- telriperatur des Grundgefüges schmelzende Bestand- teile der h(erigrenzensulistanz sich vollständig im Alisclikristall 1iisen können. Nun ist dieses Tem- peraturintervall (Abstand Soliduslinie - Ent- Zahlentafel z Temperatur (b,r Te(nperaturdifferenz I)ehngng gepr3Bter L# eernng Sotiduslinie Stan en bei oo° Soliduslinie Ent(nischungslinie Entmischungslinie Prilftemperatur I. Gattung A1-Cu-Mg mit etwa :;0% ('u ... . .................... 600- 47## 130 @ i80% IL (iattung A1-Cu-\(g mit etwa 40,/0 (@tt .. .. . . . . .. . . . .. .. .. . .... 580 5oe(l- S0` 13 11I. Gattung Al-Alg mit etwa 50%31g. . 573' A2- 31i° 65 @% 1V. Gattung AI-Jlg mit etwa 70% JIg. . 54f1- 3(ei 245 60 0l0 \". Gattung Al-NIg mit etwa 90% NIg.. 523° 333' igo° 5 5 WO VI. Gattung Mg-AI mit etwa 9% Al. . 480' 387° g3° 3009/. Das wesentliche Merkmal der Erfindung ist die Temperatur des aus der Matrize austretenden Stranges; diese Temperatur liegt naturgemäß in jedem Vall unterhalb des Solidtispunktes (Anschmel- zen des Mischkristalls) und wird im Hinblick auf eine betriebssichere Durchführung des Verfahrens imllier einige Zehnergrade unterhalb des Widus- punktes liegen. 1)a die S(eliduslinie nicht nur bei (len verschie(lcneti l.egiei-tingsgattungeli auf ver- schiedener Teniperaturhi#lie liegt, sondern auch die S(elidusltttnkte bei l.egiertittgen der gleichen Gat- tung finit unterschic(llichetn Gehalt an den I.egie- rungsbestandteilen verschieden horch liegen, lassen sich allgenieingülti, zahlenniäliige Angaben für die (>leere "1"emlwraturgrenze des austretenden Strange; nach (lein erfitulutigsgem:ilien \"erfahren nattirgem<iß überhaupt nicht machen. 1)ie Tempera- tur des austretenden Stranges maß aller auch Ober- halle und zwar genügend oberhalb der Ent- inischungslillie liegen, damit eine Auflösung der ini Mischkristall liislichen heterogenen Gefügebestand- teile der Koirii"renzensul>stanz überhaulet, und zwar j geniigeml schnell bis zutu Austivtt des Stranges aus der \latrizeiiidtnung stattfinden kann. Zahlen- j mäßige Angaben über die untere Tetnpraturgrenze des austretell@len Stranges sind daher gleichfalls nicht llliiglicl1. 1)a die "I"cnrl(eratnr(littcrenz S(lii(Itisliiiie-I,'nt- inischmigslinie niit steigendem 1_egierungsgehalt i kleiner wird, steht also bei lii)herprozentigen 1_e- gierungen für die I.inhaltung der Temperatur des austretelioleti Stranges ein kleineres Intervall zur \'erfügntig als bei iiie(lrigcrl(r@ezentigen l.egieruii- @reli. 1)ie bekannte Feststellung über die gri#l.ierell \erarl(citttiigsschwierigkcitctl von lliiller1)1-()z(!litigell - \Vesendich für die Verformung finit den hohen Strangaustrittstemperaturen ist zweifellos das bei diesen Tenilwraturen außerordentlich gesteigerte I )ehnvermögen des Werkstoffs. Wenn inan (las in der letzten Spalte der Zahlentafel 2 aufgezeichnete I)elinverlniigen der Legierungen bei 300- C betrachtet, erkennt man, daß diese Werkstoltzitfer 1>ei den Straiigaustrittsteinperaturen gemäß Erfindung griiVeiior(iiiungsgeinäl.i höher sein inuß als selbst bei den Strmwaustrittswmperaturen, wie sie im höchsten lall bei den bisherigen Strangprel.iverfahren angewendet wurden, wobei man für die Legierungen 1, A und VI bcislAelsweise etwa die aus der folgenden Zahlentafel 3 ersichtlichen Werte zugrundc legen kann.
Zahlentafel 3 I"egierun@ nacie Temperatur (les austretenden SuanWs nach (1(r lishen@@n 7.;(hh@,t:@i@l . räch der Erfindung .1rt:cits@c(ise I. 53o 1-is 54o' 41o bi; 47() V. 5((o bis 520 4()o bi; .15(e \ I. .12j 1 .'s 4()() 34() bis 3y(( Zahlentafel d Längswerte I Querwerte Zugfestigkeit (aB) 5o bis 52 kglmnl2 .46 bis 48 kg/mm2 Streck- grenze (ß 0,2). . 37 bis 4o kg mm- 3i his3.Ikg'mm= Dehnung (b,) . . . . 15 bis 17 o/- 17 b_s 2o o/. - Beinn Pressen von Strangpreßteilen aus Legierungen wie denen der Gattung AI-Zn-Mg, deren Homogenisierungsternperaturen im Gebiet der bisher verwendeten Warinverformungstemperatur liegen, auf (las Fertigmaß hat man schon das Preßgut direkt beim Verlassen der Matrize mit Wasser abgeschreckt und so einen. Arbeitsgang, nämlich die erneute Lösungsglühung, eingespart. Für die Legierungen der Gattung Al-Cu-Mg war diese Arbeitsweise grundsätzlich ebenfalls anwendbar, doch konnten hierbei nur niedrigere Festigkeitswerte der ausgehärteten Werkstucke erreicht werden. Infolge
der hohen Verforinungstennperaturen kann die wirt- schaftlich vorteilhafte Arbeitsweise nunmehr aber für alle aushärtbaren Legierungen, beispielsweise auch die clerGattungAl-l'u-:\lg, aligewencletwerden, ohne daß eine Verminderung der F@stigl:eitswcrte in Kauf genommen werden inuß. I 1i Anbetracht der hohen Abschreckungstemperaturen ist es nur er- forderlich, für besonders wirksame Alkühlungs- bedingungen Sorge zti tragen. Wie weitere Erfahrungen beim Gesenkschmieden von Werkstücken, z. 13. aus einer Magnesitintlegie- rung mit 7% Alunninitun, 1% Zink und o,120;0 Mangan, aus auf der Straigpresse nach dein erfin- dungsgemäßen Verfahren hergestelltem Ausgangs- material zeigten, läßt :ich dieses ohne die Gefahr der Ausbildung eines groben Rekristallisations- gefüges bei höheren als den bisher üblichen Tenipe- raturen und daher finit liölierer Geschwindigkeit 1111 Gesenk verformen. Lrber die Ursachen von @-erarlie@tnligsschwierig- keiten bei der spanlosen Verformung wird in der Fachliteratur ausgeführt (vgl. »Praktische Metall- kunde« von G. S a c 1i s , :.2. "feil, Berlin 193a1, (1<t1.1 sehr schwer zu übersehen sei, oh ein neuer Stola einen Verforinungsvorgang K11 der Wärine ohne schwere Scliä(ligungen, also 1-ilifrei, überstehen werde oder nicht. Bei den meisten Werkstoffell sei es notwendig, einen bestimmten Herstellungsgruig durch Versuche aufzufinden und festzulegen, der je nach dem betreffenden 1Verkstott mehr oder welliger genau eingehalten werden müsse, wenn nicht grolle Schädigungen auftreten sollten. l?> wird auch darauf hingewiesen, clal.i (las Vorin- iinderungsvermÖgen eines Stottes 1>e1 der Waren- verformung oft dadurch eine bedeutende Rolle spiele, daß es in gewissen kritischen Temperatur- bereichen so gering sei, daß i\tifreif.ien eintrete. 1)1e Bedingungen hierfür seien bisher aber kauen be- kannt. Beim Strangpressen war inan ininier darauf be- dacht, die Blockeinsatzteniperatur nicht zu hoch zti wählen oder die durch erhöhte l'rel.igescliwiilcligkeit erzeugte größere Reibunngs- und Verforniungs- wärme so weit unschädlich zu machen, daß das Gut während der Verformung nicht auf Temperatureng in der Nähe des Soliduspunktes kam, da inan fast ausnahmslos allen Werkstoffen bei diesen Tem- peraturen die Eigenschaft der sogenannten Waren- brüchigkeit zuschrieb, was auf Grund der prakti- schen Erfahrungen auch seine Berechtigung zu haben schien. Es wurde hierbei jedenfalls nicht beachtet, daß die auf Grund voll Anschinelzungen beobachteten Risse erst unmittelbar am Ausgang der Matrizen- öffnung auftreten, und es wurde nicht erkannt. daG es daher beim Strangpressen von Legierungen, deren unterhalb der Solidtistemperatur des Grundgefüges schmelzende Bestandteile der Korligrenzensubstanz sich vollständig im Mischkristall lösen können., nur darauf ankommt, eine praktisch vollst:in(lige Auf- lösung dieser Bestandteile der Korngrenzen- substanz in jedem Va11 vor dein Austritt des Stranges ans der Matrizenöffnung zu bewirken. 1)1e unter tlicscn 1>cdittgungett erreichte Temperatur des @trauges erlaubt dann ohne weiteres hohe Prell- gesclit\ iiiiligkeiteii chizuhalten, ohne daß man, wie hei 11e111 ciitgaugs ert\;ihnten bekannten Schtiellpreß- vcrfabn#it, gcztt-uiten Märe, sich 1>e1 Anwendung li@@ltrr I'rcl.i@@cscht@ iudigheiten auf niedrige V er- zu zu liesclti-:itiketi.
Claims (1)
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PATEN -raNSPt;t cit: @crfahrcit zur llerstelltttig v011 Voll- und I loltlprofilcn auf Strangpessen, insbesondere aus Ixlchtinetallen, unter Verwendung hoher I'rcl.lcsclt@@ ititligl:cit lmi hohen Nockeitisatz- und \\cr@zcug@cml@craturett, dadurch gekenn- zcicliiict, dal.i die Temperatur des ans der Ma- trizeiiiitttittiig austretenden Stranges hoch genug ist mid ilic# Matrizenreibftäche so genügend lang l@cmcsseti \\ird. dal.i wahrend des 1'rel.ivorgatiges niiu@lestetis bis -r.11111 :Mistritt cles Stranges eine praktisch vt>Ilst:indige Atifliisung der unterhalb der Solidtistemperatur desGrundgefügesschmel- zcii@lcit ttti(l ini Mischkristall liislichen Bestand- t (-i 'k# d( -i- \ des 1'rel.ii)olzeii- gefiiges, und zwar sowohl der Primärausschei- dun<-en des Gußgefüges als auch der Sekundär- atisscheidungen, in vorangehend einer homo- genisierenden `\';irmel)eliandlung unterworfenen Bliickeit im Mischkristall bewirkt wird, der 1>e1 diesen #;trangaustrittstemperaturen hei geringen absoluten Festigkeiten eine so weit gesteigerte Dehnung besitzt, daL3 die Differenz zwischen den ani Rande und dem Kern des Stranges zur Aus- i@ irkung kommenden Kräften verschwindend gering wird und der Werkstoff ein außerordent- lich gesteigertes Delmungs- bzw. Arbeitsver- niügen aufweist. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften N r. 693 10o, 703 161 ; schweizerische Patentschrift N r. 216 468; USA.-Patentschriften \'r. z 107 510. 2 135 193; v. Z e e r 1 e d e r , »Technologie des Alurninittins und seiner Legierungen«, 1947, S. 287; S a c 1i s , »Praktische Metallkunde«, 1f. "heil, 1934, S. 177; Metal-l-landbook, i945, S.77o; Altintittitttti--Fasclietilittcli, 1951, S.=03.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP33274A DE848260C (de) | 1949-02-04 | 1949-02-04 | Verfahren zur Herstellung von Voll- und Hohlprofilen auf Strangpressen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP33274A DE848260C (de) | 1949-02-04 | 1949-02-04 | Verfahren zur Herstellung von Voll- und Hohlprofilen auf Strangpressen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE848260C true DE848260C (de) | 1952-09-01 |
Family
ID=7373149
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP33274A Expired DE848260C (de) | 1949-02-04 | 1949-02-04 | Verfahren zur Herstellung von Voll- und Hohlprofilen auf Strangpressen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE848260C (de) |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2107510A (en) * | 1936-05-23 | 1938-02-08 | Chame D Skinner | Method of manufacturing extruded articles |
US2135193A (en) * | 1935-04-12 | 1938-11-01 | Aluminum Co Of America | Extrusion |
DE693100C (de) * | 1933-08-18 | 1940-07-02 | Ver Deutsche Metallwerke Akt G | Verfahren zur Herstellung von Halbfabrikaten mit homogener Struktur aus Kupfer-Zinn-Legierungen |
DE703161C (de) * | 1938-01-23 | 1941-03-03 | Ver Deutsche Metallwerke Akt G | Verfahren zum Verpressen von Nickel und anderen bei sehr hohen Presstemperaturen zu verarbeitenden Metallen |
CH216468A (de) * | 1939-04-25 | 1941-08-31 | Fritz Dr Singer | Schnellstrangpressverfahren zur Herstellung von vollen und hohlen Werkstücken aus Leichtmetallegierungen. |
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1949
- 1949-02-04 DE DEP33274A patent/DE848260C/de not_active Expired
Patent Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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