DE848260C - Verfahren zur Herstellung von Voll- und Hohlprofilen auf Strangpressen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Voll- und Hohlprofilen auf Strangpressen

Info

Publication number
DE848260C
DE848260C DEP33274A DEP0033274A DE848260C DE 848260 C DE848260 C DE 848260C DE P33274 A DEP33274 A DE P33274A DE P0033274 A DEP0033274 A DE P0033274A DE 848260 C DE848260 C DE 848260C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
temperature
strand
alloys
die
mixed crystal
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEP33274A
Other languages
English (en)
Inventor
Wilhelm Dipl-Ing Rosenkranz
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DEP33274A priority Critical patent/DE848260C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE848260C publication Critical patent/DE848260C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22FCHANGING THE PHYSICAL STRUCTURE OF NON-FERROUS METALS AND NON-FERROUS ALLOYS
    • C22F1/00Changing the physical structure of non-ferrous metals or alloys by heat treatment or by hot or cold working
    • C22F1/04Changing the physical structure of non-ferrous metals or alloys by heat treatment or by hot or cold working of aluminium or alloys based thereon
    • C22F1/057Changing the physical structure of non-ferrous metals or alloys by heat treatment or by hot or cold working of aluminium or alloys based thereon of alloys with copper as the next major constituent
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22FCHANGING THE PHYSICAL STRUCTURE OF NON-FERROUS METALS AND NON-FERROUS ALLOYS
    • C22F1/00Changing the physical structure of non-ferrous metals or alloys by heat treatment or by hot or cold working
    • C22F1/04Changing the physical structure of non-ferrous metals or alloys by heat treatment or by hot or cold working of aluminium or alloys based thereon
    • C22F1/047Changing the physical structure of non-ferrous metals or alloys by heat treatment or by hot or cold working of aluminium or alloys based thereon of alloys with magnesium as the next major constituent

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Thermal Sciences (AREA)
  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Extrusion Of Metal (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Voll- und Hohlprofilen auf Strangpressen
    Maßgcbund für (lic Leistung eitler Strangpresse
    mit gegel)ettt@ttt slwzitisrltenr Pressendruck sind die
    drei Faktoren Verfo@rnutngsgrad, hließdruck und
    1'rcl.igescltwitt(ligl<ciu Grundsätzlich gestattet das
    Strangi@rcsscn im Gegensatz zum Walzen und
    t@cscnkscltmieden holte Verfortnungsgrade. Der
    Flie[Mruck und die I'reßgeschwindigkeit stehen in
    1>ekattnter @@-echscl@@ irkttttg zttcitiattder; ltei niedrigen
    @crt@trnumgsteml>craturen steht einem ungünstig
    hohen I' liel.i@iruch cine verlt<iltttisniäliig hohe Preß-
    gescltwittcligkrit gc genüber; ltei ltolieti %'erfortnttrrgs-
    temperaturcn liegen (he %rhältttisse umgekehrt.
    Alts wirtschaftlichon Gesichtspunkten hat man beim
    Stmttgprmsrn gruwisätzlich niedrige Verfortnungs-
    t('tttl)cratttrctt cimgehaltett, da die Leistung einer
    Strangpresse im Hinblick auf den im Gegensatz zum
    Gesenkpressen langen Fließweg des herzustellenden
    Werkstückes in erster Linie von der Prel.igeschwin-
    digkeit lweinflulit wird. Bei gesteigerter Preß-
    geschwindigkeit kommt es aber bei der Herstellung
    von `"oll- und Hohlprofilen auf Stranglwessen ge-
    gehenenfalls zu Sparmungen, die sich dahin aus-
    wirken können, daß das Profil aufreißt. Nach
    eitlem neuerdings bekanntgew@ordetien Schnellpreß-
    verfahren wendet man erheblich höhere als die Ios-
    her ültlichen Preßgeschwindigkeiten an und ver-
    hindert eine die
    hervorrufende
    "llmlwratursteigerung des austretenden Stranges,
    indem man die durch die höhere PreßgeschNvindig-
    l:eit verursachte Mehrerzeugung an Verforntungs-
    wärme durch Anwendung zeitweise oder dauernd gekühlter Werkzeuge (Aufnehmer, Lochdorn, Preß-Stempel) und bzw. oder durch die Verminderung der l)lockeinsatztemperatur ausgleicht. Nach einem weiteren Vorschlag werden ebenfalls hohe Preßgescli\vindigkeiteti, aber im Gegensatz zu dein eben erwähnten Verfahren hohe Blockeinsatz- und Werkzeugtemperaturen angewendet und die erzeugte hohe keibtings- und Verformungswärme unmittelbar an ihrem 1?ntstehungsort, d. h. an der 1\tatrizenreihfläche, durch einen hier vorbeifließenden \Värmeträger abgeführt. Die bei diesem Verfahren verwendete Matrize besitzt einen in geringem Abstand von der :\latrizenreibfläclie ringförmig uni diese angeordnefen Kanal, durch den der Wärmeträger, vorzugsweise Wasser, mit einer Zuflußtemperatur von etwa io- C fließt, und eine an der derReibfläche gegenüberliegenden Seite der Kanalwand angeordnete\Värmeisolierung. Bei Versuchen des Erfinders, lxi denen Gußblöcke aus Altimiiiiumlegierungen der Gattung Al-Cu-Mg mit über go °.!o Verpressungs-(frad bei Blockeinsatztemperaturen von 49o= C mit Preßgeschwindigkeiten von 2_3 in/Min. ohne irgendeine Kühlung der Werkzeuge zu Vlaclistangen verf()rnit wurden, wurde nun festgestellt, daß der niit einer Temperatur von etwa 5do' C aus der Matrize austretende Strang nicht die geringsten Risse oder ( )berflä chenfehler auf\vies, trotzdem hierbei eile sog. Warmbruch auf Grund der bisherigen fachmäniiischen Erfahrungen hätte erwartet \verden müssen. Dieses unerwartete Ergebnis veranlaßte den Erfinder zu einer wohl erstmalig eindeutigen Klarstellung der Bedingungen, unter denen Risse und Brüche beine Strangpressen Überhaupt auftreten. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse ermöglichten es daim unter Benutzung der EIrgebnisse weiterer Versuche, die Bedingungen festzulegen, unter denen (las nette Strangpreßverfahren nach der vorliegenden Hrfindung mit den erwähnten hohen Stratigatistrittsteniperaturen und Preßgeschwindigkeiten allgemein erfolgreich durchgeführt werden kann.
  • Nach den Beobachtungen des Erfinders treten beim Strangpressen von metallischen Werkstoffen zwei Arten von Rissen und Brüchen auf, die im Bachfolgenden als Gewaltbrüche in der Wärme und als eigentliche Warmbrüche bezeichnet \\-erden sollen. Die erste Art von Brüchen macht sich in Vorm von Rissen bemerkbar, die unter einem Winkel von etwa 45v gegen die Preßrichtung verlaufen; die zweite Art unterscheidet sich schon rein äußerlich von den Brüchen der ersten Art dadurch, daß sie meistens sehr tief in den Strang eindringen und unter einem Winkel von nicht ganz 9o-' zur Preßriclitutig verlaufen. Aus der weiteren Beobachtung hei Mikrogefügeuntersuchungen, daß die Brüche oder Risse erster Art intrakristallin, die der zweiten Art interkristallin verlaufen, geht hervor, daß sie durch unterschiedliche Ursachen heditigt sein müssen. Beide Arten von Brüchen werden trotzdem durch die gleiche dein Stratigpressen eigentümliche Beanspruchung des Werkstoffs hervorgerufen.
  • Der Kraftbedarf beine Formungsvorgang dient nämlich einesteils zur Oberwindung des l,orinungs-
    oder Fließwiderstandes und anderenteils zur ül)er-
    windung der äußeren IZeibungskr;ifte. Der zti über-
    windende Fließwiderstand (innere Reibung) der im
    übrigen legierungsabhängig ist, ist im Kern und in
    der Randzone der Stange glcich groll. Zii #;ei11eT-
    ÜI)er\vitidung sind deshalb auch in Prellrichtung in
    der Rand- und Kernzone der Stange gleich grolle
    Kräfte erforderlich. Durch einen zusätzlichen Kraft-
    aufwand inu(A der iitil.iere IZcil)ungs\viderstand an
    der 1Vlatrizenreil)fl@iclie iil)er\vundeii werden, der sich
    auf den äußeren Rand der Mange überträgt und
    diesen gegenüber der 1%1ei-nzrnie in der dem Aus-
    fließen entgegengesetzten Richtung zurückzuhalten
    versucht. Hieraus ergeben sich zwischen der kand-
    zone und der Kernzotte Spannungen, die gegrel)enell-
    falls zur Xlaterialtr(!iiiittiig iin Werkstof führen
    können.
    Diese Trennung entstellt bei den grötiteuteils
    intrakristallin verlaufenden, oben als Ge\\-altl)i-iiclie
    in der Wärme bezeichneten Rissen infolge der bei
    steigender Preßgeschwindigkeit bz\v. bei steigender
    Temperatur des ausftiellellden Stranges den atif-
    tretellden Beanspruchungen nicht mehr gewachsenen
    Festigkeit der innerhalb oder all deii Grenzen der
    Mischkristalle befindlichen heterogenen Bestand-
    teile. Sie kann vermieden werden, \venn die Span-
    nungen zwischen kand ttiid Kei-ii durch Anwendung
    von Matrizen mit möglichst sclunaler IZeil)fl;iclic'
    gering und die Festigkeit der liderogenen Bc;t2iii(1-
    teile durch Anwendtiiig relativ inedrigci- Fliel.i-
    geschwindigkeiten bzw. Strangatistrittstemperaturcn
    hoch gehalten wird. Diese Arl)eitsweise ist z. B. beine
    Strangpressen von Legierungen der Gattung A1-Cti-
    \ig bisher gebräuchlich. Nach neuen l:rkcnntnisseil
    des Erfinders ist alter auch noch ein zweiter Weg
    zur Vermeidung der Gewaltbrüche in (lcr \\'ürme
    möglich, der darin besteht, dal3 die Temperatur des
    austretenden Stranges aus dein Gebiet unterhalt) der
    Löslichkeitslinie mit hier verlf:iltnism@il.üg geringem
    Delin- bzw. Arbeitsvertniigen der Beterogenen I 'Ic-
    Standteile in das homo-ene Temperaturgebiet des
    Mischkristalls mit erheblich gesteigertem l)clln-
    bz\v. Arbeitsvermögen erliölit wird.
    Die weiter oben als eigentliche Warnibriiche be-
    zeichneten Erscheinungen treten bei höherer) Teilipe-
    raturen als die Gewaltbrüche in der \Viirnie auf u11(1
    werden bei Legierungen beobachtet, die eine 1)e-
    grenzte Mischbarken ein testen Zustand aufweiset).
    Sie haben ihre Ursache in dein 1,r\\-eiclieri derjenigen
    im Mischkristall löslichen oder im Grundgefüge un-
    gelösten heterogenen Gefügebestandteile der Korn-
    gretizensul)stanz, deren Schmelzpunkte unterhalt)
    des Soliduspunktes des Mischkristalls bzw. des
    Grundgefüges lieben, wodurch die Brüche elftlang
    den Korngrenzen ohne weiteres erklärlich sind. lii.
    dein Temperaturgebiet, in dem ein @r\veichen bzw.
    Anschmelzeil der im Mischkristall löslichen (te@üge-
    bestandteile in (len l@oriigreiizcii stattliiiclet, besitzt
    der Mischkristall bei gerin"eii absoluten Zerreil.l-
    festigkeiten in jedem lall sclil)il eine so weit ge-
    steigerte 1)elinutig, daß die Diltercuz z\visclieii (leii
    am kand und im Kerii dei- Stange zur Auswirkuii-
    kommenden Spannungen \'l'r@@h\\'lll(h'liil gering \\Ird
    tititi dem \lischkristail ritt außerordentlich ge-
    stei:;'crtcs I)eltnungs- lrztt. .At-beitsvermögen inne-
    w()litit. Zur \-ernicicititit; der eigentlichen Warm-
    hrüc lte ist es daher, arid darin bestellt (las Wesen der
    vl)rliegetirlen I#:rtin(lung, erforderlich, durch dieVer-
    fl)rmutigsllellitigungen eine spontan erfolgende,
    praktisch vc)llstün(ligc =\uflüsuig dieser Bestand-
    teile (ler @linlgrellzensul)stanz zu bewirken und ihr
    \iscltmelzen zu vrrliinelei-n- Es wtir(le schon oben
    atigccleutet, dal3 diese Bedingungen beispielsweise
    hei :\luminiumlegierungen der Gattung Al-C'ti-lIg
    ui-fiillt sind, weisst der austretende Strang eine
    'I'cnilter:ittit vcltt etwa -4o-- C aufweist.
    I;citn @tratl@llressen vl)tl l_e@ierungen, wie denen
    der ti:ttttttig A1-\1- mit z. I;. ,-°/o Magnesittni, deren
    Sc)liclusl,uikt hei ;I0 ( liegt, wurdest normaler-
    weise olie t@ewaltl>rüchc in der Wärme gar nicht
    Ilcclllachtet, (-:l 111f01 -e (ler bei diesen Legierungen
    angewetleletett \"erfc)rintngslte<liigungen dieTetipe-
    ratur Iltis @tratt@@es in der \I:ttrizenc)ttiiutig schon bis
    auf et (v a @+4o t` ei-ltiiht wurde und daher so tveit an
    den S()lidusilutikt heranrückte, daß deni Misch-
    kristall b(#i fliC°scit 'henilteratttren ein -tolles Dehti-
    vcrmiigett inttewl>hite. ()berhall) dieses Temperatur-
    bereiches e-,istiert aller für die Straiigaustritts-
    tem@rcratur dieser I.egicrungen ein kritischer Vber-
    gat@gsl>ereic@t, in <lern ititrrkristalline Warmbrüche
    itif<Ilge \tischmulzciis der I'ciriigrenzenstthstanz
    anftr(tetl- I.iC geit aller \-erflirinungsbeditigungen
    \-1)r, bei -Mutton dei- Stram;g in der \Iatrizetiöfttiuiig
    'I"emlleraturett (V)erhalb de', kritischen Tetiperatur-
    IwreIches erreicht. sei \\erden die interkristallinen
    \1'artnltrürlu@ vermiedest.
    I;eim Stt-att,@l>ressen vlln I.egiernigen, wie den
    i
    technisch verwendeten Legierungen der Gattttitg
    \I-l-u-\IgmitSl)lidustemlteraturetlvottetwa@ioo` C,
    liegcil die @tratt@@austrittstenilleraturen bei den his-
    her angewendeten \"ertl)rntungsl>e(lingungen nor-
    ma@crweise unterhalb ettva 470 t-', also noch im
    iteterlhettetl I;ereiclt Iltis Zust:tiic1sdiagrattinis. ()her
    -lall- cli(>ser "hetiller<tturcn (-es Stratigattstriite; liegt
    ein l`1>crgatigsl)creich, in <lern intrakristallitic
    t@ewaltltrücllc in rlct- \\";irme und ein Cltergangs-
    bereich, ist (lein interkristallinc Warenbrüche auf -
    tt-eteti, wltbei zu 1>cnterkcn ist, (lall (lies(, Bereiche
    1>et @lte,cil l.cgtetutig(,tt ring heleinander liegen bztv.
    incittander ülmrgelien.
    liri den eingangs erw;ilniten neueren \-erfahren
    ziir- l%riie)linn- Iler. I'rrL;geschwindigkeit und darnit
    rler Wirtschaftlichkeit des Strangpressens liegt die
    Temperatur des austretenden Stranges je nach der
    I.egieritl@@ miturhalb des kritischen Temperatur-
    für die (iewaltl)rüche in der Wärme,
    I)eisllielsweisc hei Legiertnigen der Gattung AI-Cu-
    \lg, cl,lcr miturhalb (los kritischen Temperatur-
    hereir@ies für die Warmbrüche, beispielsweise bei
    l.cgierutigett der li:ltttilig AI-\Ig. Bei (lern einen mit
    ttieclrigett 1111>cl:eitisatz- und Wrrkzetigtemperatureii
    arbcitundetl \-erfalirett erreicht der Strang auch
    ckirch die zus:itzlich erzeugte IZeillungs- und Ver-
    fc>rrnit@gsw:irme iill(@i-liattl)t sticht div untere Tetipe-
    raturgrrnzc der kritischen L'bergangsbereiche, und
    es @\crllvtt @l;tltct- die eitlgatt gekentiz(,ichneten
    Gewaltbrüche und die Warmbrüche vermieden. Bei
    dein anderen Verfahren, welches hohe Blockeinsatz-
    und Werkzeugtemperaturen verwendet, wird die
    Temperatur des Stranges in der Matrizenöftnung
    durch starke Kühlung der Matrizenreibfläche niedrig
    gehalten, so daß die gleiche Wirkung erzielt wird.
    Die Einhaltung einer Temperatur oberhalb des
    kritischen Cbergangsbereiches der Warmbrüche
    über die Länge des in der Matrize befindlichen
    Stranges wird durch verschiedene Faktoren bedingt
    bz"v. ermöglicht, und zwar den spezifischen Druck
    der Strangpresse, den Verpressungsgrad, (ü c B1ock-
    einsatztemperatur, die während des Preßvorgatiges
    aufrechterhaltene Preßgeschwindigkeit und die
    Länge und Konizität der Matrizenreibfläche- In
    Anbetracht der I#orderung, die im -Mischkristall
    löslichen heterogenen Bestandteile der Korigrenzen-
    stil>stanz w;ihrend der Verpressung praktisch voll-
    ständig zur Auflösung zu bringen, sollte eine niög-
    lichst lmlie lilockeitisatzteniperatur von Vorteil sein,
    (la sie von vornherein einen möglichst weitgehenden
    Konzentrationsausgleich irn Gefüge begünstigt- Je
    höher die Blockeinsatztetiperatur ist, desto schneller
    wird auch der Preßhlock bei gegebenem Pressen-
    druck ins FlieLlen kommen, Durch Verwendung
    längerer und konisch ausgebildeter \latrizenreilr
    Bächen wird in bekannter Weise mehr 1Zeibungs-
    wiirme erzeugt als bei Verwendung kurzer nicht-
    konischer Preßwerkzeuge. Hohe Verfortnungsgrade
    erhöhen bei gegebenem Pressendruck zwar die
    Aiii)rcl.tzeit, bedingen aber ist entsprechendem 11a1
    die Erzeugung von mehr IZeillutigsw<irnie als
    niedrige \'erfornitiigsgrade. Mit steigendem Ver-
    pressungsgra(@ kann daher die l-tinge der 1teilifl:iche
    vermindert werden und ihr \eigungswinkel zur
    Preßrichtun- kleiner sein, Nvas sich günstig ini Hin-
    blick auf den bei hohen Verpressungsgraden auch
    Hohen Atilirelidt-tickauswirkt. Holte PreL;geschwin-
    digkeiten begünstigen die schnelle Erreichung der
    hohenTeniperaturen im Strang. Litt verhiiltnisni:ißig
    hoher Pressendruck ermöglicht es bei kurzen An-
    preßzeiten holte Verformungsgrade bei niedrigen
    Blockeinsatztetiperaturen mit holten Preßgeschwin-
    digkeiten einzuhalten.
    Die erwähnten Auswirkungen der Preßbe(lin-
    -ittigen sind zwar zum "heil bekannt. Für die
    Erzielung einer konstanten Temperatur oberhalb
    des kritischen Chergangsbereiches für die eigent-
    lichen Warmbrüche ist nun aber zu beachten, daß
    der spezifische Druck einer vorhandenen Presse
    konstant ist und Verpressungsgrad und Preß-
    gescIiwin(ligkeit in Sinn einer wirtschaftlichen
    I#ertigung möglichst hoch sein sollen. Da die
    heibungs- und Verforinungswärme zum größten
    Teil erst in der Matrizenöffnung entsteht, ist stets
    ein Temperaturunterschied zwischen dem Block und
    dein Strang in der 'Matrize vorhanden. Um ein An-
    schmelzen des Stranges in der -Matrize zu vermeiden.
    darf daher die Blockeinsatztemperatur nicht zu hoch
    sein; im allgemeinen wird sie nicht höher als etwa
    ?o C unterhalb (los Atischmelzbeginnes des Guß-
    gefüges liegen. Blockeinsatztemperaturen, die um
    einige Zehnergrade unterhalb dieser olleren Grenze
    liegen, ermöglichen einerseits ein schnelles Anpressen und andererseits die konstante Einhaltung hoher Preßgeschwindigkeiten. Die zur Aufrechterhaltung des Temperaturursprunges Block-Strang erforderliche Wärmemenge wird dann durch die Reibungs- und Verformungswärme erzeugt, deren Hölle durch die Faktoren Verpressungsgrad und Länge und Konizität der Reibfläche bedingt ist.
  • Die höchste Reibungswärme wird nach neueren I--rkenntnissen des Erfinders bei Neigungswinkeln von a bis 6° der Matrizenreibfläche zur Preßachse erreicht. je nach dem Querschnitt des Stranges getliigen vielfach auch Neigungswinkel voll mindestens ',2- oder Neigungswinkel bis zu i2". Entsprechendes gilt fier die Länge der Reibfläche, die bei Profilstangen an den kleinsten im technischen Maßstab hergestellten Querschnitten etwa 3 mm und an den größten Querschnitten etwa zoo mm betragen kann.
  • l;ei sylnmetrischenQuerschnitten, wie Rund- und Vierkantstangen, wird die Länge und Konizität der Matrizenreibfläche über den geformten Umfang konstant gehalten. Für Flachstangen kann die Länge der Reibfläche ebenfalls konstant sein, jedoch muß zwecks Vermeidung von Rissen an den schmalen Seiten, die durch das Bestreben der Stangenmitte vorzueilen, verursacht werden, der Neigungswinkel der Reibfläche an den Schmalseiten kleiner sein als all den Breitseiten. Aus der folgenden Zahlentafel t sind die Verhältnisse der zweckmäßig einzuhaltenden Neigungswinkel zu entnehmen:
    Zahlentafel i
    Verhältnis Schmalseite Neigungswinkel Neigungswinkel
    zu 13reits,-@ite an der Breitseite an der Schmalseite
    l : t a a
    Z : z a 0,7 . a
    z : 3 a o,6 # a
    r : 4 a 0,5 # u
    s : 5 a 0,4 # u
    Bei Preßprohlen mit ungleichen Querschnittsteilen ist auch eilte der Größe dieser Querschnittsteile entsprechende Anpassung der Reibflächenlängen erforderlich, und zwar müssen sich die Reibflächenhingen der verschiedenen Querschliittsteile wie die \ erhältnisse ihrer Querschnitte zu ihren Umfängen verhalten. Dies sei an dem folgenden Beispiel erhiutert. In der Zeichnung ist Gier Querschnitt eines Winkelprofils dargestellt, dessen beide Schenkel die gleiche Länge von 40 mm haben, während der waagerechte Schenkel eine Höhe von 15 mm, der senkrechte Schenkel eine Dicke von 5 mm hat. Der waagerechte Schenkel ist mit A, der senkrechte Schenkel mit B, der ]leiden Schenkeln gemeinsame "heil niit C bezeichnet.
  • Während des Strangpreßvorgatiges würde bei gleichlanger Reibfläche der Querschnittsteil B versuchen, infolge verhältnismäßig größerer äußerer Reibtitig hinter dem Querschnittsteil A zurückzubleiben. LTIn dies auszuschließen und die dadurch verursachte Rißbildung all dem Querschnittsteil B zu vermeiden, muß die Reibflächenlänge an diesem Teil gegenüber der des Teiles A verkleinert werden. Dies hat nach der folgenden Formel zu geschehen: Darin bedeuten: R,4 = Reibflächenlänge am Querschnittsteil A, RB = Ileil>flächenlänge all] Querschnittsteil B, (),l = Ouerschnittsfläche am Ouerschliittsteil A, = Ouerschnittsfläche am Querschnittsteil B, C@A = Umfang am Querschnittsteil A, 1,'H = Umfang am Querschliittsteil B.
  • Wählt man RB mit 8 nini, wie es sich für eitle Wanddicke von 5 lnni als zweckmäßig erwieseli hat, so errechnet sich R,, nach vier Alligen Formel wie folgt:
    also ungefähr 2o mm.
    Bei der holten \\'erkstotitelnliel-attlr erfolgt die
    Auflösung der im Mischkristall löslichen Bestand-
    teile der Korngrenzensubstanz zwar sozusagen
    spontan, genau genommen ist sie natürlich jedoch
    wie jede Gleichgewichtsreaktion um zeitabhängiger
    Vorgang. In Anbetracht der hohen Preßgeschw-ill-
    digkeit oder zutreffender ausgedrückt [)urclifliell-
    geschwindigkeit des Werkstoffquerschnitts durch
    die Matrizenöttnmig ist die Reibfläche aber in jedem
    j Fall so genügend lang zii bemessen, dalli die _\tif-
    lösung bis zum Austritt des Stranges aus der
    Matrizenöfnung mit Sicherheit stattgefunden hat.
    1l iernach betrifft die I:rhndtllig eiti Verfahren zur
    Herstellung von Voll- und 1lohlprotilen auf Strang-
    , pressen, insbesondere aus Leichtmetallen, unter
    Verwendung hoher Prel,igeschwindigkeiten ])ei
    hohen Blockeinsatz- und \\'erkzeugtemperaturell,
    welches dadurch gekennzeichnet ist, claß die Teni-
    peratur des aus der \latrizenötfnung atistretendt'n
    Stranges hoch genug ist und (lie \latrizetireil)fliic'ic
    so genügend lang bemessen wird, (_1a[.» während des
    1'reßvorganges mindesten: bis zum .\ttstritt des
    Stranges eine praktisch vollstälidige Auflöstilig der
    unterhalb der Solidustumperatur des (rundgefüges
    schmelzenden und ini Mischkristall liisliclien l,e-
    Standteile der Korngrenzensubstauz des l'rel3liolzetl-
    gefüges, und zwar sowohl der Primäratlsscheiduu-
    gen des Gußgefüges als auch der Sekundäraus-
    I Scheidungen in vorangehend eileer holnogenisieren-
    den Wärmebehandlung unterworfenen Blöcken ini
    Mischkristall bewirkt wird, der bei diesen Strang-
    austrittstemperaturen bei geringen absoluten
    Festigkeiten eine so weit gesteigerte Dehnung be-
    sitzt, daß die Differenz zw@isclieti den am Rande und
    dem Kern des Stranges zur _\tlsw irktilig kommen-
    den Kräften verschwindend gering wird und denn
    Werkstoff ein außerordentlich gesteigertes Deli-
    nungs- bzw. .-\rlreitsvermögetl ilttlel\olitlt. Durch
    Abschrecken des Stranges «mnittelbalAnach seinem
    Austritt au: (ler \lati-izeiii)tttiuitg kann das :Ausmaß
    der Auflösung der Korngrenzensubstanz ohne
    Schwierigkeit n:ichgelnüft bzw. ermittelt werden.
    Grun(lsätzlich ist das erfindungsgemäße Verfah-
    ren bei allen Legierungen mit einem Temperatur-
    iiitei-v;tll voillstän<liger \lischbarkeit im festen Zu-
    stand anwendbar, deren unterhalb der Widus-
    telriperatur des Grundgefüges schmelzende Bestand-
    teile der h(erigrenzensulistanz sich vollständig im
    Alisclikristall 1iisen können. Nun ist dieses Tem-
    peraturintervall (Abstand Soliduslinie - Ent-
    inischungslinie) aber sowohl bezüglich seiner absoluten Hölw als auch seiner Ausdehnungbekannterniaßen von Legierung zu Legierung verschieden. Die folgende Zaldentafe12 enthält die entsprechenden Werte für eitrige bekannte technisch verwendete Legierungen, wobei betont sei, daß diese Werte natürlich durch neuere Messungen noch geringfügig korrigiert werden können; für die nachstehenden Erörterungen spielt dieser Umstand aber keine Rolle. In der Zahlentafel 2 sind weiterhin auch noch später zu erörternde Werte der Warnizerreißdehnung bei 300" C aufgenommen.
    Zahlentafel z
    Temperatur (b,r Te(nperaturdifferenz I)ehngng gepr3Bter
    L# eernng Sotiduslinie Stan en bei oo°
    Soliduslinie Ent(nischungslinie Entmischungslinie Prilftemperatur
    I. Gattung A1-Cu-Mg mit etwa
    :;0% ('u ... . .................... 600- 47## 130 @ i80%
    IL (iattung A1-Cu-\(g mit etwa
    40,/0 (@tt .. .. . . . . .. . . . .. .. .. . .... 580 5oe(l- S0` 13 11I. Gattung Al-Alg mit etwa 50%31g. . 573' A2- 31i° 65 @%
    1V. Gattung AI-Jlg mit etwa 70% JIg. . 54f1- 3(ei 245 60 0l0
    \". Gattung Al-NIg mit etwa 90% NIg.. 523° 333' igo° 5 5 WO
    VI. Gattung Mg-AI mit etwa 9% Al. . 480' 387° g3° 3009/.
    Das wesentliche Merkmal der Erfindung ist die
    Temperatur des aus der Matrize austretenden
    Stranges; diese Temperatur liegt naturgemäß in
    jedem Vall unterhalb des Solidtispunktes (Anschmel-
    zen des Mischkristalls) und wird im Hinblick auf
    eine betriebssichere Durchführung des Verfahrens
    imllier einige Zehnergrade unterhalb des Widus-
    punktes liegen. 1)a die S(eliduslinie nicht nur bei
    (len verschie(lcneti l.egiei-tingsgattungeli auf ver-
    schiedener Teniperaturhi#lie liegt, sondern auch die
    S(elidusltttnkte bei l.egiertittgen der gleichen Gat-
    tung finit unterschic(llichetn Gehalt an den I.egie-
    rungsbestandteilen verschieden horch liegen, lassen
    sich allgenieingülti, zahlenniäliige Angaben für
    die (>leere "1"emlwraturgrenze des austretenden
    Strange; nach (lein erfitulutigsgem:ilien \"erfahren
    nattirgem<iß überhaupt nicht machen. 1)ie Tempera-
    tur des austretenden Stranges maß aller auch Ober-
    halle und zwar genügend oberhalb der Ent-
    inischungslillie liegen, damit eine Auflösung der ini
    Mischkristall liislichen heterogenen Gefügebestand-
    teile der Koirii"renzensul>stanz überhaulet, und zwar j
    geniigeml schnell bis zutu Austivtt des Stranges aus
    der \latrizeiiidtnung stattfinden kann. Zahlen- j
    mäßige Angaben über die untere Tetnpraturgrenze
    des austretell@len Stranges sind daher gleichfalls
    nicht llliiglicl1.
    1)a die "I"cnrl(eratnr(littcrenz S(lii(Itisliiiie-I,'nt-
    inischmigslinie niit steigendem 1_egierungsgehalt
    i
    kleiner wird, steht also bei lii)herprozentigen 1_e-
    gierungen für die I.inhaltung der Temperatur des
    austretelioleti Stranges ein kleineres Intervall zur
    \'erfügntig als bei iiie(lrigcrl(r@ezentigen l.egieruii-
    @reli. 1)ie bekannte Feststellung über die gri#l.ierell
    \erarl(citttiigsschwierigkcitctl von lliiller1)1-()z(!litigell
    Legierungen bei den bekannten Strangpreßverfahren (Strangteml)eraturen unterhalb der kritischen i`hergangsbereiche) gilt an sich also auch für das erfindungsgemäße `'erfahren. Es sei aber betont, daß dieser Linstand die Durchführung des ertiti(IttiigsgeniäLien Verfahrens für höherprozentige Legierungen nicht etwa verhindert, sondern nur insofern beeinflußt, als die Einhaltung einer Telnlwratur oberhalb des kritischen Übergangsbereiches der Warrnbriiche bedingenden Faktoren wie Blockeinsatzteinlwrattir, Verpressungsgrad nur jeder für sich in engeren Grenzen verändert werden können.
  • \Vesendich für die Verformung finit den hohen Strangaustrittstemperaturen ist zweifellos das bei diesen Tenilwraturen außerordentlich gesteigerte I )ehnvermögen des Werkstoffs. Wenn inan (las in der letzten Spalte der Zahlentafel 2 aufgezeichnete I)elinverlniigen der Legierungen bei 300- C betrachtet, erkennt man, daß diese Werkstoltzitfer 1>ei den Straiigaustrittsteinperaturen gemäß Erfindung griiVeiior(iiiungsgeinäl.i höher sein inuß als selbst bei den Strmwaustrittswmperaturen, wie sie im höchsten lall bei den bisherigen Strangprel.iverfahren angewendet wurden, wobei man für die Legierungen 1, A und VI bcislAelsweise etwa die aus der folgenden Zahlentafel 3 ersichtlichen Werte zugrundc legen kann.
    Zahlentafel 3
    I"egierun@ nacie Temperatur (les austretenden SuanWs
    nach (1(r lishen@@n
    7.;(hh@,t:@i@l . räch der Erfindung .1rt:cits@c(ise
    I. 53o 1-is 54o' 41o bi; 47()
    V. 5((o bis 520 4()o bi; .15(e
    \ I. .12j 1 .'s 4()() 34() bis 3y((
    Beispiel Gußblöcke von 170 mm Durchmesser und 76o mm länge aus einer Aluminiumlegierung mit 3,20/0 Kulifer, 1,22% iNlagnesium, o.81 % Mangan, 0,53% Silicium. o,59 % Eisen, Rest Aluminium wurden auf einer Strangpresse mit einem Gesamtdruck von tjooTonnen bei einer Einsatztemperatur von 48.5 C zu Flachstangen von 1 5 X 8o mm (95% Verpressungsgrad) verpreßt. Die Reibfläche der verwendeten Matrize besaß eine Länge voll 55 mm und wies für die Profilbildung am dicken Querschnitt der Stange einen :Neigungswinkel von und für die Profilbildung am dünnen Querschnitt einen Neigungswinkel voll 1,52 gegen die Prellachse auf. Die Temperatur des mit einer Geschwindigkeit voll 25 bis 30 m/Min. ausgepreßten Stranges betrug 535` C, die Temperatur des Preßrestes lag bei der hintereinander durchgeführten Verpressung von 2o Blöcken konstant bei .I6o lies .17o- C. Die all der Luft erkalteten Stangen besaßen ein -,veitgehend rekristallisiertes Gefüge. Sie wurden l1/2 Stunden hei 49o2 C iiri Umluftofen geglüht, abgeschreckt und zeigten nach 5tägigem Auslagern. bei Raumtemperatur und einer Kaltreckung von 1% die aus der folgenden Zahlentafel .I ersichtlichen Festigkeitswerte.
    Zahlentafel d
    Längswerte I Querwerte
    Zugfestigkeit (aB) 5o bis 52 kglmnl2 .46 bis 48 kg/mm2
    Streck-
    grenze (ß 0,2). . 37 bis 4o kg mm- 3i his3.Ikg'mm=
    Dehnung (b,) . . . . 15 bis 17 o/- 17 b_s 2o o/.
    1)a die Stangen den sogenannten Preßeffekt, welcher bei Strangpreßteilen besonders hohe Werte der Zerreißfestigkeit und der Streckgrenze in der Prellrichtung zur Folge hat, infolge der spontan erfolgten weitgehenden Rekristallisation des Gefüges 1>e1 den hohen Verformungstetnperatttren kaum aufwiesen, hätte erfahrungsgemäß ein merklicher Festigkeitsal>fall erwartet werden können. Wie die vorstehende Zahlentafel 4 zeigt, ist der durch die spontan erfolgte Rekristallisation des verformten Gefüges weitgehend beseitigte Preßeffekt infolge der praktisch vollständigen Auflösung der aushärtenden Bestandteile mehr als ausgeglichen worden. Das Verfahren nach der Erfindung ergibt also auch eine qualitative Verbesserung der erzeugten Halbzeuge.
  • Beinn Pressen von Strangpreßteilen aus Legierungen wie denen der Gattung AI-Zn-Mg, deren Homogenisierungsternperaturen im Gebiet der bisher verwendeten Warinverformungstemperatur liegen, auf (las Fertigmaß hat man schon das Preßgut direkt beim Verlassen der Matrize mit Wasser abgeschreckt und so einen. Arbeitsgang, nämlich die erneute Lösungsglühung, eingespart. Für die Legierungen der Gattung Al-Cu-Mg war diese Arbeitsweise grundsätzlich ebenfalls anwendbar, doch konnten hierbei nur niedrigere Festigkeitswerte der ausgehärteten Werkstucke erreicht werden. Infolge
    der hohen Verforinungstennperaturen kann die wirt-
    schaftlich vorteilhafte Arbeitsweise nunmehr aber
    für alle aushärtbaren Legierungen, beispielsweise
    auch die clerGattungAl-l'u-:\lg, aligewencletwerden,
    ohne daß eine Verminderung der F@stigl:eitswcrte
    in Kauf genommen werden inuß. I 1i Anbetracht der
    hohen Abschreckungstemperaturen ist es nur er-
    forderlich, für besonders wirksame Alkühlungs-
    bedingungen Sorge zti tragen.
    Wie weitere Erfahrungen beim Gesenkschmieden
    von Werkstücken, z. 13. aus einer Magnesitintlegie-
    rung mit 7% Alunninitun, 1% Zink und o,120;0
    Mangan, aus auf der Straigpresse nach dein erfin-
    dungsgemäßen Verfahren hergestelltem Ausgangs-
    material zeigten, läßt :ich dieses ohne die Gefahr
    der Ausbildung eines groben Rekristallisations-
    gefüges bei höheren als den bisher üblichen Tenipe-
    raturen und daher finit liölierer Geschwindigkeit 1111
    Gesenk verformen.
    Lrber die Ursachen von @-erarlie@tnligsschwierig-
    keiten bei der spanlosen Verformung wird in der
    Fachliteratur ausgeführt (vgl. »Praktische Metall-
    kunde« von G. S a c 1i s , :.2. "feil, Berlin 193a1, (1<t1.1
    sehr schwer zu übersehen sei, oh ein neuer Stola
    einen Verforinungsvorgang K11 der Wärine ohne
    schwere Scliä(ligungen, also 1-ilifrei, überstehen
    werde oder nicht. Bei den meisten Werkstoffell sei
    es notwendig, einen bestimmten Herstellungsgruig
    durch Versuche aufzufinden und festzulegen, der
    je nach dem betreffenden 1Verkstott mehr oder
    welliger genau eingehalten werden müsse, wenn
    nicht grolle Schädigungen auftreten sollten. l?>
    wird auch darauf hingewiesen, clal.i (las Vorin-
    iinderungsvermÖgen eines Stottes 1>e1 der Waren-
    verformung oft dadurch eine bedeutende Rolle
    spiele, daß es in gewissen kritischen Temperatur-
    bereichen so gering sei, daß i\tifreif.ien eintrete. 1)1e
    Bedingungen hierfür seien bisher aber kauen be-
    kannt.
    Beim Strangpressen war inan ininier darauf be-
    dacht, die Blockeinsatzteniperatur nicht zu hoch zti
    wählen oder die durch erhöhte l'rel.igescliwiilcligkeit
    erzeugte größere Reibunngs- und Verforniungs-
    wärme so weit unschädlich zu machen, daß das Gut
    während der Verformung nicht auf Temperatureng
    in der Nähe des Soliduspunktes kam, da inan fast
    ausnahmslos allen Werkstoffen bei diesen Tem-
    peraturen die Eigenschaft der sogenannten Waren-
    brüchigkeit zuschrieb, was auf Grund der prakti-
    schen Erfahrungen auch seine Berechtigung zu
    haben schien.
    Es wurde hierbei jedenfalls nicht beachtet, daß
    die auf Grund voll Anschinelzungen beobachteten
    Risse erst unmittelbar am Ausgang der Matrizen-
    öffnung auftreten, und es wurde nicht erkannt. daG
    es daher beim Strangpressen von Legierungen, deren
    unterhalb der Solidtistemperatur des Grundgefüges
    schmelzende Bestandteile der Korligrenzensubstanz
    sich vollständig im Mischkristall lösen können., nur
    darauf ankommt, eine praktisch vollst:in(lige Auf-
    lösung dieser Bestandteile der Korngrenzen-
    substanz in jedem Va11 vor dein Austritt des Stranges
    ans der Matrizenöffnung zu bewirken. 1)1e unter
    tlicscn 1>cdittgungett erreichte Temperatur des
    @trauges erlaubt dann ohne weiteres hohe Prell-
    gesclit\ iiiiligkeiteii chizuhalten, ohne daß man, wie
    hei 11e111 ciitgaugs ert\;ihnten bekannten Schtiellpreß-
    vcrfabn#it, gcztt-uiten Märe, sich 1>e1 Anwendung
    li@@ltrr I'rcl.i@@cscht@ iudigheiten auf niedrige V er-
    zu zu liesclti-:itiketi.

Claims (1)

  1. PATEN -raNSPt;t cit: @crfahrcit zur llerstelltttig v011 Voll- und I loltlprofilcn auf Strangpessen, insbesondere aus Ixlchtinetallen, unter Verwendung hoher I'rcl.lcsclt@@ ititligl:cit lmi hohen Nockeitisatz- und \\cr@zcug@cml@craturett, dadurch gekenn- zcicliiict, dal.i die Temperatur des ans der Ma- trizeiiiitttittiig austretenden Stranges hoch genug ist mid ilic# Matrizenreibftäche so genügend lang l@cmcsseti \\ird. dal.i wahrend des 1'rel.ivorgatiges niiu@lestetis bis -r.11111 :Mistritt cles Stranges eine praktisch vt>Ilst:indige Atifliisung der unterhalb der Solidtistemperatur desGrundgefügesschmel- zcii@lcit ttti(l ini Mischkristall liislichen Bestand- t (-i 'k# d( -i- \ des 1'rel.ii)olzeii-
    gefiiges, und zwar sowohl der Primärausschei- dun<-en des Gußgefüges als auch der Sekundär- atisscheidungen, in vorangehend einer homo- genisierenden `\';irmel)eliandlung unterworfenen Bliickeit im Mischkristall bewirkt wird, der 1>e1 diesen #;trangaustrittstemperaturen hei geringen absoluten Festigkeiten eine so weit gesteigerte Dehnung besitzt, daL3 die Differenz zwischen den ani Rande und dem Kern des Stranges zur Aus- i@ irkung kommenden Kräften verschwindend gering wird und der Werkstoff ein außerordent- lich gesteigertes Delmungs- bzw. Arbeitsver- niügen aufweist.
    Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften N r. 693 10o, 703 161 ; schweizerische Patentschrift N r. 216 468; USA.-Patentschriften \'r. z 107 510. 2 135 193; v. Z e e r 1 e d e r , »Technologie des Alurninittins und seiner Legierungen«, 1947, S. 287; S a c 1i s , »Praktische Metallkunde«, 1f. "heil, 1934, S. 177; Metal-l-landbook, i945, S.77o; Altintittitttti--Fasclietilittcli, 1951, S.=03.
DEP33274A 1949-02-04 1949-02-04 Verfahren zur Herstellung von Voll- und Hohlprofilen auf Strangpressen Expired DE848260C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEP33274A DE848260C (de) 1949-02-04 1949-02-04 Verfahren zur Herstellung von Voll- und Hohlprofilen auf Strangpressen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEP33274A DE848260C (de) 1949-02-04 1949-02-04 Verfahren zur Herstellung von Voll- und Hohlprofilen auf Strangpressen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE848260C true DE848260C (de) 1952-09-01

Family

ID=7373149

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEP33274A Expired DE848260C (de) 1949-02-04 1949-02-04 Verfahren zur Herstellung von Voll- und Hohlprofilen auf Strangpressen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE848260C (de)

Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2107510A (en) * 1936-05-23 1938-02-08 Chame D Skinner Method of manufacturing extruded articles
US2135193A (en) * 1935-04-12 1938-11-01 Aluminum Co Of America Extrusion
DE693100C (de) * 1933-08-18 1940-07-02 Ver Deutsche Metallwerke Akt G Verfahren zur Herstellung von Halbfabrikaten mit homogener Struktur aus Kupfer-Zinn-Legierungen
DE703161C (de) * 1938-01-23 1941-03-03 Ver Deutsche Metallwerke Akt G Verfahren zum Verpressen von Nickel und anderen bei sehr hohen Presstemperaturen zu verarbeitenden Metallen
CH216468A (de) * 1939-04-25 1941-08-31 Fritz Dr Singer Schnellstrangpressverfahren zur Herstellung von vollen und hohlen Werkstücken aus Leichtmetallegierungen.

Patent Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE693100C (de) * 1933-08-18 1940-07-02 Ver Deutsche Metallwerke Akt G Verfahren zur Herstellung von Halbfabrikaten mit homogener Struktur aus Kupfer-Zinn-Legierungen
US2135193A (en) * 1935-04-12 1938-11-01 Aluminum Co Of America Extrusion
US2107510A (en) * 1936-05-23 1938-02-08 Chame D Skinner Method of manufacturing extruded articles
DE703161C (de) * 1938-01-23 1941-03-03 Ver Deutsche Metallwerke Akt G Verfahren zum Verpressen von Nickel und anderen bei sehr hohen Presstemperaturen zu verarbeitenden Metallen
CH216468A (de) * 1939-04-25 1941-08-31 Fritz Dr Singer Schnellstrangpressverfahren zur Herstellung von vollen und hohlen Werkstücken aus Leichtmetallegierungen.

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP2559779B1 (de) Warmfeste Al-Cu-Mg-Ag-Legierung sowie Verfahren zur Herstellung eines Halbzeuges oder Produktes aus einer solchen Aluminiumlegierung
AT391430B (de) Verfahren zum herstellen von rohren aus nichteisenmetall
DE2103614B2 (de) Verfahren zur Herstellung von Halbzeug aus AIMgSIZr-Legierungen mit hoher Kerbschlagzähigkeit
DE10232159B4 (de) Verschleißfester gestreckter Körper aus Aluminiumlegierung, Herstellungsverfahren dafür und dessen Verwendung für Kolben für eine Auto-Klimaanlage
EP2570509B1 (de) Herstellverfahren für AlMgSi-Aluminiumband
DE69825414T2 (de) Aluminium-Legierung und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE2426920A1 (de) Verfahren zum herstellen von betonarmierungsstabstahl
DE2623431A1 (de) Verfahren zur herstellung von elektrischen leitern
DE3323835A1 (de) Verfahren zur gleichzeitigen verbesserung der ermuedungsbestaendigkeit und zaehigkeit der aluminiumlegierungen hoher festigkeit
WO2013124283A1 (de) Verfahren zur herstellung hochfester formteile aus hochkohlenstoff- und hochmanganhaltigem austenitischem stahlguss mit trip/twip-eigenschaften
EP0140827B1 (de) Verfahren zur Herstellung feinkörniger Aluminiumwalzprodukte
CH623359A5 (de)
DE2242235A1 (de) Superplastische legierung
DD147953A5 (de) Verfahren zur behandlung von ausscheidungshaertbaren nichteisenlegierungen
DE3810497C2 (de) Verfahren zur Herstellung einer Aluminiumlegierung mit ausgezeichneter Knetbarkeit
DE848260C (de) Verfahren zur Herstellung von Voll- und Hohlprofilen auf Strangpressen
DE2255824A1 (de) Verfahren zur herstellung einer knetlegierung auf zinkbasis
DE2149546C3 (de) Verfahren zur Herstellung von superplastischen Bleilegierungen mit einer Dehnung von zumindest 100 % bei Raumtemperatur
DE112011104398T5 (de) Verfahren zur Herstellung einer geformten Verkleidung aus einer Al-Legierung für Anwendungen in der Luft- und Raumfahrt
DE102008045441B3 (de) Verfahren zum Herstellen eines Strangpressprofilabschnittes aus einer aushärtbaren Aluminiumlegierung
DE102012108648B4 (de) Verfahren zur Herstellung eines Bauteils aus einem Gießband aus einer Magnesiumlegierung mit gutem Umformverhalten
CH282150A (de) Verfahren zur Herstellung von Voll- und Hohlprofilen auf Strangpressen.
DD220915A1 (de) Verfahren zur herstellung von draht aus metallegierungen mit einer solidustemperatur unter 600 k
DE800204C (de) Verfahren zur Vermeidung der Schweissrissigkeit
DE830571C (de) Verfahren zur Verbesserung der spanlosen Verformbarkeit von schwer verformbaren Metallen