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Fahrdeichsel für Einachsschlepper Nach dem Patent 829 408 dient zum
Fahrbarmachen von Einachsschleppern eine an ihrem Hinterende auf einem einachsigen
Fahrgestell abgestützte Deichsel, deren Vorderende mit dem Schlepper unter Einschaltung
eines elastischen :Mittels, vorzugsweise einer Druckfeder, so gekuppelt ist, daß
die unbelastete Deichsel mit seitlichen Stützen gegen den Schlepper gepreßt und
starr oder doch nahezu starr an ihm festgestellt wird. Erst bei Belastung der Deichsel,
deren Fahrachse landwirtschaftliche Geräte oder Fahrzeuge tragen bzw. ziehen soll,
heben sich diese seitlichen Deichselstützen vom Schlepper ab und ermöglichen so
eine Lenkung mit dem üblichen Deichseleinschlag. Um bei bedonderen Arbeiten, z.
B. Hacken von Rüben oder Getreide, die von der Fahrdeichsel getragenen oder gezogenen
Arbeitsgeräte auch unabhängig von der Schlepperlenkung genau auf Reihenspur einstellen
zu können, ist erfindungsgemäß die Fahrdeichsel mit einer eigenen Lenkung versehen,
die vom Führersitz aus durch Fußhebel od. dgl. bedienbar ist. Dadurch kann der Werkzeugträger
sehr schnell und unbekümmert um die jeweilige Fahrbewegung des Schleppers auf die
zu bearbeitenden Reihen ausgerichtet und auch außer der Reihe stehenden Pflanzen
angepaßt werden.
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Durch eine eigene Lenkung für die Laufräder der Fahrdeichsel erhält
diese eine Lenkbeweglichkeit, die es erlaubt, ihre seitlichen Abstützglieder auch
bei belasteter Deichsel am Schlepper in Anlage zu halten,
zumal
die Zugkraft des Schleppers auf das hinter die Fahrdeichsel gehängte Ackergerät
od. dgl. durch ein besonderes Zugorgan übertragen werden kann.
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In Weiterentwicklung dieses Erfindungsgedankens kann diese Deichsellenkeinrichtung
durch den Einbau von Rutschkupplungen od. dgl. nachgiebigen Mitteln so gestaltet
werden, daß bei starkem Deichseleinschlag (beispw. beim Wenden des Schleppzuges)
die Deichseltragräder unabhängig von ihrer Lenkeinrichtung vorübergehend dem Deichseleinschlage
folgen können.
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Eine als Beispiel anzusehende Ausführung der Erfindung ist in der
Zeichnung schematisch dargestellt. Fig. i und 2 zeigen in Seitenansicht und Teilgrundriß
die neue Fahrdeichsel, während Fig. 3 bis 7 Einzelheiten zeigen, und zwar Fig. 3
"und 4 in Seitenansicht, Fig. 5 bis 7 im Grundriß.
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Die nach dem Patent 829 4o8 mit dem Schlepper federnd gekuppelte Deichsel
13 .bildet beispw: mit einem rohrförmigen Querträger 14 ein Gestell, das
von zwei Laufrädern i getragen wird, die ihrerseits um senkrechte Zapfen 15 schwenkbar
am Querträger 14 angeordnet sind. Erfindungsgemäß sind die Räder i mit einer durch
Fußhebel od. dgl. vom Führersitz aus bedienbaren eigenen Lenkeinrichtung versehen,
die unabhängig von der Schlepperlenkung das Hinterende der Fahrdeichsel bis zu einem
gewissen Grade seitlich einzuschlagen gestattet.
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Im gezeichneten Beispiel sind die Zapfen 15, die mit Radgabeln 16
verbunden sind, über Arme 17 an eine Spurstange 18 artgelenkt, so daß beide Räder
i, wie an sich bekannt, immer gleichzeitig und gleichmäßig eingeschlagen werden.
Zum Lenken dienen zwei vom Führersitz 3 aus bedienbare Fußhebel i9, die über Zwischengestänge
20, 21 und Drahtseile 22 mit Leitrollen 32 an den Zapfen 15 angreifen. Federn 23
ziehen die genannten Teile nach jeder Fußhebelbetätigung in die Mittellage zurück.
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Um den Rädern i über die beschriebene Eigenlenkung hinaus bei starkem.
Einschlag der Deichsel 13 vorübergehend ein entsprechend starkes Einschlagen zu
ermöglichen, ist zwischen Zapfen 15 einerseits und Zugseilen 22 und Spurstange 18
andererseits eine Rutschkupplung eingeschaltet, die den Rädern vorübergehend einen
zusätzlichen Ausschlag nach der einen oder anderen Seite ermöglicht. Zu diesem Zweck
ist mit jedem Zapfen 15 eine unrunde Scheibe 24 verbunden, die von einer durch Druckfedern
25 zusammengehaltenen Schelle 26 umschlossen wird. An dieser Schelle 26 greifen
Zugseile 'a und die Spurstange an, wie Fig. i und 2 andeuten. Bei starkem Deichseleinschlag,
z. B. beim Wenden, erzwingt der sich auf die Laufräder i auswirkende Seitendruck
eine Verdrehung der Scheiben 24 in den Schellen 26, wobei sich die letzteren unter
entsprechender Steigerung des Druckes der Federn 25 öffnen. Sobald der Seitendruck
auf die Laufräder i aufhört oder vom normalen Fahrzeugzug überwunden wird, stellen
sich die Laufräder, unterstützt von dem die Schellen schließenden Druck der Federn
25, wieder in die Normallage um (Fig. 2).
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In allen Fällen, in denen an die Fahrdeichsel ein Fahrzeug angehängt
wird, des!3en Deichsel' in n die Kuppelöse 2 der Fahrdeichsel eisgeschoben wird,
gibt diese starre Kupplung zwischen Deichsel und Anhänger dem Schlepperz ug zwar
eine erhöhte Sicherheit gegen unerwünschten seitlichen Einschlag der Fahrdeichsel,
sie verhindert aber das starke Einschlagen der Deichsel z. B. beim Wenden auf engem
Raum. Um diesen Übelstand zu beseitigen, ist erfindungsgemäß die Anhängerdeichsel
27 so ausgebildet, daß sie wahlweise starr oder einschlagbar mit der Fahrdeichsel
gekuppelt werden kann. Zu diesem Zweck kann z. B. mit dem in der Deichseltülle 2
einschiebbaren Deichselende 27 eine Kuppelstange 28 fest verbunden sein, die durch
den Kuppelbolzen 29 mit der Fahrdeichsel 13 kuppelbar ist, wie Fig. 6 und 7 andeuten.
Im gezeichneten Beispiel ist auf die Kuppelöse 2 ein Bügel 31 aufgesetzt (aufgeschweißt),
der eine Einschieböffnung für die mit Einsteckloch 30 versehene Stange 28
bildet. Diese ragt in solchem Maße über das Deichselende vor, daß beim Kuppeln gemäß
Fig. 7 das Deichselende 27 sich außerhalb der Öse oder Tülle 2 befindet, die Anhängerdeichsel
also nach rechts und links stark eingeschlagen werden kann. Der Fahrer hat es also
in der Hand, Fahrdeichsel 13 und Anhängerdeichsel 27 entweder starr (Fig. 6) oder
einschlagbar (Fig. 7) miteinander zu kuppeln.
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Die die Laufradachsbolzen 34 tragenden Zinken der Radgabeln 16 sind
umkippbar gestaltet, indem sie z. B. unter Zuhilfenahme von Bolzen 35 an die Gabelköpfe
36 artgelenkt sind und ihre jeweilige Stellung durch Stift- und Langlochschlitzführungen
37 überwacht wird.