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Kleinbildkamera Kleinbildkameras sind in verschiedener Gestalt und
Konstruktion bekannt. Sofern sie mit einer Optik ,guter Leistung und Verschlüssen
ausgerüstet sind, die kürzeste Belichtungszeiten gestatten, sind sie jedoch ziemlich
sperrig. Das Objektiv befindet sich meist in einem dem Kameragehäuse vorgebauten
Tubus. Andererseits ist man auch schon bestrebt gewesen, Flachkameras zu konstruieren,
die in einer Jackentäsche od. dgl. untergebracht werden können. Die flache Gestalt
hat man dadurch erreicht, daß die Optik durch einen ausziehbaren Balg am eigentlichen
Gehäuse befestigt ist und in dieses eingeklappt werden kann. Infolgedessen ist eine
derartige Klappkamera nicht sofort startbereit. li Andere Apparate besonders kleiner
Abmessungen, wie die sog. Geheimkameras, sind meist derart einfach ausgebildet,
daß sie keine hochwertigen Aufnahmen herzustellen gestatten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kleinbildkamera zu
schaffen, die jederzeit startbereit ist, bei der also der Benutzer tatsächlich nichts
anderes zu tun hat als zu knipsen, und die trotzdem ein solches Format hat, daß
sie bequem in jeder Rocktasche untergebracht werden kann. Um diesen beiden Forderungen
zu entsprechen, muß sich das Objektiv in einer festen Lage zu der Bildebene befinden.
Das Herausziehen des Objektivs bei einer Klappkamera nimmt Zeit in Anspruch, so
daß die schnelle Herstellung von Gelegenheitsaufnahmen nicht gewährleistet ist.
Um
bei einem im wesentlichen festen Abstand nvischen Objektiv und
Bildebene ein flaches Format zu erreichen, muß also die Höhendimension des Gehäuses
möglichst gering gehalten werden.
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Geht man von dieser Voraussetzung aus, so ist erkennbar, daß die bisher
bei Lichtbildkameras üblichen Verschlüsse ungeeignet sind, weil sie sämtlich ein
beträchtliches Höhenmaß haben. Das gilt vor allem für Zentralverschlüsse, die außerdem
den Nachteil haben, daß sie infolge der Bewegungsumkehrung der Verschlußglieder
beim öffnen und Schließen und der an den Verschlußlamellen auftretenden Reibung
nur bis zu begrenzten VerschlußgeschNvindigkeiten brauchbar sind.
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-Mit Schlitzverschlüssen werden zwar sehr kurze Belichtungszeiten
erreicht, ihre Arbeitsweise hat aber den Nachteil, daß sie sich der heute immer
stärker werdenden Forderung auf Lichtsynchronisierung mit einem Blitzlicht zumindest
bei kurzen lklichtungszeiten nicht anpassen lassen.
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Gernälä der Erfindung wird unter Umgehung aller dieser Schwierigkeiten
als Verschluß eine das Objektiv umgebende Trommel verwendet, die zwei einander gegenüberliegende
Schlitze hat. Derartige Trommelverschlüsse hat man bisher lediglich bei Kinoapparaten
verwendet, jedoch -waren sie hier zwischen Objektiv und Film angeordnet bzw. fanden
sich nur bei Vorführapparaten, bei denen es nicht auf einen einwandfreien Lichtabschluß
ankommt -wie bei einem Aufnahmegerät. Auch stand der Verwendung eines Trommelverschlusses
bei Einzelbildaufnahmen das Bedenken entgegen, daß die bei der Rotation der Trommel
auftretenden großen Kräfte nach erfolgter Belichtung wieder aufgefangen werden müssen
und dies schädlich auf den Anschlag wirkt. Handelt es sich jedoch wie im vorliegenden
Fall um die Ausrüstung einer Kleinbildkamera, die z. B. mit Schmalfilm arbeitet,
so kann die das Objektiv umgebende Trommel sehr kleine Abmessungen haben. Hierdurch
werden auch die Fliehkräfte beim Umlauf der Trommel gering gehalten und können sich
nicht schädlich auswirken.
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Vorzugsweise -wird die Drehachse der Trommel senkrecht zur Objektivachse
und senkrecht zur Filmtransportrichtung angeordnet, so daß die Trommel sehr einfach
mit zwei Spurzapfen im Boden und in der Decke des Gehäuses gelagert werden kann.
Zwecks sicheren Lichtabschlusses läuft die Trommel in einem feststehenden Zylinder
um, der gegenüberliegende öffnungen in Richtung der Objektwachse hat. Infolge der
geringen Reibung und der Gleichheit der Bewegungsrichtung beim öffnungs- und Schließvorgang
braucht die Antriebsfeder nur ein kleines Kraftmoment zu haben. Das starre und flache
Kameragehäuse gestattet die Unterbringung des Objektivs im Inneren der Kamera und
ergibt eine geringe Trommelhöhe. Dank des so erzielten geringen Trommelgewichts
kann diese mit höchster Geschwindigkeit umlaufen, so daß Belichtungszeiten von z.
B. 1"0o, Sek. ohne weiteres zu erreichen sind.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird die den Verschluß betätigende
`Federkraft durch auf der Trommelwelle sitzende Zapfen gesperrt, die durch Betätigung
des Auslö seknopfes freigegeben werden. Als Antriebsfeder für den Filmtransport
dient zweckmäßig eine Bandfeder von gewölbtem Querschnitt. Diese Bandfeder hat den
Vorteil, daß sie eine gleichbleibende Charakteristik hat und infolgedessen auf ihrer
ganzen Länge ausgenutzt werden kann, um nach erfolgter Aufnahme den Film zu transportieren
und die Verschlußfeder wieder zu spannen. Wird also bei Betätigung des Auslöseknopfes
der Sperrzapfen freigegeben, so läßt die Verschlußfeder die Trommel umlaufen, wobei
der Film belichtet wird. Beim Zurückgehen des Auslöseknopfes wird die Trommel gesperrt
und die Antriebsfeder freigegeben, so daß diese den Film weiterschaltet und die
Verschlußfeder wiederum spannt. Die absatzweise Schaltung der Trommel und des Filmtransportes
kann z. B. mittels Klinken und Klinkenrädern erreicht werden.
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Zur Einstellung auf verschiedene Verschlußgeschwindigkeiten kann die
Spannung der Verschlußfeder durch eine Kurvenscheibe geregelt werden. Für größere
Belichtungszeiten empfiehlt sich die Verwendung eines federlosen Hertim-verkes,
das vorzugsweise derart verschieblich angeordnet ist, daß der Kranz eines seiner
Zahnräder in die Bewegungsbahn des Sperrzapfens der Trommel bewegt werden kann.
Eine Regelung der Hemmwirkung, d. h. eine Abstufung der längeren Belichtungszeiten,
läßt sich dadurch erreichen, daß die Eintauchtiefe des Sperrzapfens in den Zahnkranz
einstellbar ist.
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Die Verwendung einer Bandfeder als Antriebsquelle für sämtliche Bewegungsvorgänge
bietet den weiteren Vorteil, daß sie auch die VerringerunÜ der Kameraausmaße, insbesondere
der Höhe, begünstigt. Verwendet man nämlich für den Film'-transport Spulen, deren
Durchmesser ein Vielfaches der Breite des Schmalfilms beträgt, so kann die spiralförmige
Bandfeder in der einen Filmspule untergebracht werden. Der Raum im Innern der zweiten
Filmspüle kann zur Aufnahme eines Belichtungsmeßgerätes dienen. Zwecks Anpassung
an die verschiedenen Lichtempfindlichkeiten des Films wird die Belichtungseinrichtung
vorzugsweise verdrehbar oder verschiebbar in dem Belichtungsgehäuse angeordnet.
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Die Verwendung von Filmspulen großen Durchmessers hat gleichzeitig
den Vorteil, daß ein Zahneingriff zwischen Spule und Film überflüssig ist und infolge
Fortfalls der Filmperforation dessen ganze Breite für das Bild ausgenutzt werden
kann. Durch die kleinen Abmessungen von Objektiv und Bildformat und die flache Form
der Kamera ist auch eine nahe Anordnung von Sucher und Objektiv möglich, so daß
seitliche Parallaxe überhaupt nicht und Höhenparallaxe nur in zu vernachlässigenden
Grenzen auftritt. Ein Parällaxenausgleich ist daher nicht notwendig.
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Eine normale Optik würde einen verhältnismäßig großen Raumbedarf haben,
zweckmäßig wird daher ein Objektiv von kurzer Brennweite, z. B. von 2,5 cm, gewählt,
-welches sich infolge der kleinen
Abmessungen gtit in dem Trommelverschluß
unterbringen l:ilit. Letzterer besteht aus sehr wenig Einzelteilen und hat einen
kleinen Kraftbedarf. Die kleine Brennweite ergibt eine Formatverkleinerung. Dies
hat wieder zur Folge, daß die Filmbreite kleiner \\,erden kann, infolge Wegfalls
der Perforation jedoch nicht züi klein. Ein weiterer Vorteil der kleinen Brennweite
ist der große Tiefender wiederum die Entfernungseinstellung nicht mehr kritisch
macht und einen Entfernungsmesser entbehrlich werden läßt.
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Eine Entfernungseinstellung kann deshalb in vielen Fallen entbehrt
«-erden. Sofern sie aber erwünscht ist, empfiehlt es sich, das Objektiv mit dem
Verschltil.t ortsfest zu lagern und die Filmbühne verstellbar anzuordnen.
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Die unveränderliche Lagerung des Objektivs hinter der Stirmvand des
Gehäuses bietet den Vorteil, da(.i ein zwischen der Lichteintrittsöffnung und der
Trommelblende befindlicher, kegelförmiger Lichtschutz gleichzeitig als feststehende
Sonnenblende wirkt. Um das Objektiv mit dem Trommelversehlti15. vor Staub und mechanischen
Beschädigungen zu schützen, ist außerdem vorzugsweise in der vorderen Gehäusewand
ein Lichtfilter verstellbar angeordnet.
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Die durch I?inschaltung des Gelbfilters od. dgl. bedingte Verminderung
der Lichtintensität wird zweckmiil.#ig durch entsprechende Verstellung der Belichtungsanzeige
gegenüber den Skalen am Belichtungsgerät ausgeglichen, indem eine Verstellung des
Instrumentes mit der Ein- und Ausschaltung des Gelbfilters gekuppelt wird.
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Dieses bereits im vorstehenden erwähnte Gerät besteht zwecks Anpassung
an die vorliegende Erfindung aus zwei in parallelen Ebenen angeordneten und in diesen
beweglichen Scheiben, die miteinander so gekuppelt sind, daß sie sich zwangsläufig
in entgegengesetztem Sinne bewegen. Vorzugsweise haben die Scheiben die Form von
Sektoren, die auf gemeinsamer Achse gelagert sind und mittels eines Ritzels verschwenkt
werden können. jeder Sektor hat zweckmäßig einen Zeiger oder eine '.Marke, die auf
die Zeigerstellung des Belichtungsmessers eingestellt werden können. Das die beiden
Sektoren betätigende Ritzel sitzt in einem Schlitz des Kameragehäuses und trägt
auf dessen Außenseite einen Drehknopf. Der Drehknopf ist in dem Schlitz so verriegelbar,
daß er nur um seine Achse drehbar ist und die Sektoren gegenläufig verstellen kann.
An den Sektoren angebrachte Kurven bewirken über Hebel, Gestänge oder Getrieb eine
Verstellung der Blende einerseits und der Verschlußgeschwindigkeit andererseits.
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Die Wirkungsweise der Belichtungsautomatik wie auch des Filmtransportes
und des Trommelverschlusses sind aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung an Hand der Zeichnung ersichtlich.
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Fig. i ist eine perspektivische Ansicht der Kamera mit teilweise weggebrochenem
Gehäuse; Fig.2 ist ein Querschnitt durch die Kamera; Fig.3 zeigt die VerschlLifteinrichtung;
Fig.4 bis 6 sind Draufsichten auf Einzelheiten der Verschlußeinrichtung; Fig. 7
zeigt die Antriebseinrichtung für den Filmtransport ; Fig.8 ist eine Draufsicht
auf die Entfernungseinstellung; Fig.9 ist ein Schnitt durch die Spiegellin.carisierung;
Fig. i o ist eine Draufsicht auf die S.piegellinearisierung; Fig. i i ist eine Draufsicht
auf die Verschlußeinrichtung; Fig. 12 ist ein Längsschnitt durch eine Einzelheit
von Fig. i i ; Fig. 13 zeigt in Außenansicht die Belichtungsautomatik.
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Das Kameragehäuse besteht aus dem flachen Kasten i mit dem abnehmbaren
Boden 2. An üblicher Stelle kann auf dem Gehäuse ein Sucher 3 angebracht sein. In
der Vorderwand des Gehäuses ist der Rahmen 4 für das Gelbfilter verschiebbar gelagert,
so daß er vor die Lichteintrittsöffnung 5 geführt werden kann. Zweckmäßig dienen
der Schlitzhebel 99 und Hebel ioo gleichzeitig zur vorerwähnten Verstellung des
Belichtungsmessers.
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Hinter der Öffnung 5 befindet sich das Objektiv 6 (Fig. 3), das von
der Trommel 7 umgeben ist. Die Trommel besitzt zwei Ausschnitte 8, die miteinander
in Deckung liegen. Die Trommel ist von einem feststehenden Zylinder 9 umgeben, der
lichtdicht mit dem Gehäuse verbunden ist und Durchbrechungen in Richtung der Objektivachse
besitzt. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist nur ein Teil des Zylinders gezeigt.
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Die Trommel 7 sitzt auf der Welle i o, deren Spurzapfen i i in je
einem Lager aus Bronze oder Stahl am Gehäuse bzw. an der Objektivfassung laufen.
Außerdem trägt die Welle ein Zahnrad 12, welches mit dem Zahnrad 13 im Eingriff
steht. Die Welle 14 des zweiten Zahnrades ist wiederum in zwei Spurzapfen gelagert.
Sie trägt außerdem ein Klinkenrad 15, das im dargestellten Beispiel sechs Rasten
im Abstand von 6o° trägt, während die Zahnräder 13 und 12 ein Übersetzungsverhältnis
von 3: 1 haben, so daß eine Teilumdrehung des Klinkenrades von 6o° eine Drehung
der Trommel um 18o° bewirkt.
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In das Klinkenrad greift eine Klinke 16 ein, welche auf einem Bolzen
17 auf der flachen Stange i 8 gelagert ist und durch eine kleine Feder i 9 mit dem
Klinkenrad im Eingriff gehalten wird.
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Die Stange 18 ist in einer Längsführung in Richtung der Klinkenradebene
beweglich und arbeitet gegen die Verschlußfeder 2o, deren Spannung über das Ritzel
21 und das Zahnsegment 22 von der Kurve 84 des Sektors 69 eingestellt wird.
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An der Trommelwelle t o sitzt eine Platte 23, die an ihren Enden je
einen Stift 24 und 24a besitzt, die parallel zur Trommelwelle gerichtet sind. Senkrecht
zur Trommelwelle verschieblich ist ein Schieber 25 geführt, der drei Nasen 26, 27
und 28 besitzt. Diese Nasen liegen in der kreisförmigen
Bewegungsbahn
der Stifte 2:1 und 24a. Gegen die rückwärtige Kante des Schiebers 25 liegt der Bolzen
29 mit einer Schrägfläche an, dessen Schaft 3o die Kameradecke durchsetzt und den
Aus-1(iseknopf 3 1 trägt (Fig. 4 bis 6). Eine Rückholfeder 32 drückt den Schieber
25 gegen den Bolzen 29.
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Bei Betätigung des Knopfes 3 1 drückt die Schrägfläche des Bolzens
29 den Schieber 25 nach vorn in Pfeilrichtung. Hierbei gibt die Nase- 26 den Stift
24 frei. Infolgedessen kommt die Versc.hlußfeder 20 zur Wirkung und verschiebt die
Stange 18 in Pfeilrichtung, wobei die Klinke 16 über das Klinkenrad 15 und die Zahnräder
13, 12 die Trommel ? in Drehung versetzt. Nach einem Umlauf von 18o° trifft jedoch
der Stift 24 auf die Nase 27, und die Trommel befindet sich wieder in Ruhe (Fig.
5). Wird der Knopf 31 losgelassen, so drückt die Feder 32 den Schieber 25
in seine Ausgangslage zurück. Dabei gibt zwar die Nase 27 den Stift 24 wieder frei,
aber die Nase 26 stellt sich nun in den Weg des Stiftes 24a. Schieber 25 und Platte
23 befinden sich damit wieder in der Ausgangsstellung der Fig.4, nur sind jetzt
die Stifte 24 und 24a vertauscht. Die dritte Nase 28 verhindert ein Zurückgehen
der Platte 23 und damit der Tromme17 während des Aufziehens des Verschlusses, sie
bildet also mit der Nase 26 eine Doppelsperre gegen Vor- und Rücklauf.
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Durch Vorschieben der Stange 18, deren Betätigung später erläutert
wird, erfolgt eine neue Spannung der Feder 20, und die Klinke 16 springt in die
nächste Rast des Klinkenrades 15 ein. Durch Regelung der Federspannung mittels der
Kurve 8.4 lassen sich verschiedene Tromm@elgeschwindigkeiten und damit Verschlußzeiten
etwa von Sek. bis 1/100O Sek. ohne Hemmwerk einstellen. Zur Erzielung längerer Verschlußzeiten
dient ein auf der in Pfeilrichtung verschiebbaren Platte 33 angeordnetes Hemmwerk.
Es besteht aus dem mit verhältnismäßig tiefen Einschnitten versehenen Zahnrad 34
und einem uhrwerkartigen Zahnrädersatz mit Anker35. Durch Verschieben der Platte
33 kann das Zahnrad 34 in die Bewegungsbahn der Stifte 24 und 24a gebracht werden
(vgl. Fig. 6).
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Der eine Stift greift dann bei seinem Umlauf in die: Verzahnung ein
und wird durch die bremsende Wirkung des Ankerräderwerkes 35 verzögert. Je nach
der Eintauchtiefc ist das Ausmaß dieser Verzögerung verschieden. Mit dem Hemmwerk
lassen sich Belichtungszeiten bis zu 1 Sekunde erreichen.
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Die Einstellung der Spannung der Feder 2o und des Hemmwerkes wird
bei der bevorzugten Ausführungsform selbsttätig in Anpassung an die Blendenöffnung
und den Lichtwert des aufzunehmenden Objekts vorgenommen, worauf noch später eingegangen
wird.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich, dienen für die Aufnahme des Films die
Spulen 36 und 37, zwischen denen der Film 55 über die Bühne 38 wandert, wo er belichtet
wird. Die Spulen sitzen auf zwei Trommeln, und zwar ruht die Vorratsspule 36 lose
auf dem Gehäuse 39 des Belichtungsmeßgerätes 67, während die Aufwickelspule 37 auf
die Federtro'mmel4o aufgeschoben ist. Letztere besitzt, wie aus Fig.7 deutlicher
ersichtlich, an ihrem unteren Rande Zapfen 4 r, die in entsprechende Löcher des
Spulenflansches 42 eingreifen, so daß die Trommel 4o bei ihrer Drehung die Spule
37 mitnimmt und den Film von der Spule 36 über die Aufnahme bühne 38 transportiert.
Als Antrieb für die Trommel 4o dient eine Spiralfeder 43, die vorzugsweise mit gewölbtem
Querschnitt ausgebildet ist und daher über ihren ganzen Wirkungsbereich eine gleichbleibende
Federcharakteristik hat. Die Trommelwelle 44 ist in der Decke des Kameragehäuses
geführt und trägt den drehbaren Kfiopf 45 mit dem umlegbaren Bügel 46, mittels dessen
die Feder wieder aufgezogen werden kann. Außer Gebrauch, legt sich der Bügel in
die Nut 47.
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Auf dem Deckel der Trommel 40 (Fig.7) befindet sich das Klinkenrad
48, das einerseits mit der Stange 18 und andererseits mit einer Klinke 49 zusammenarbeitet.
Die Klinke 49 besitzt an ihrem freien Ende ein Plättchen 5o, das in der Üsc 51 kippbar
gelagert ist und durch die Feder 52 gegen die Klinke gedrückt wird. Der Schaft 30
des Auslöseknopfes, der unter der Wirkung der Feder 53 steht, besitzt eine Nase
54.
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Beim Niederdrücken des Knopfes 31 zur Auslösung des Trommelverschlusses
wird das Plättchen 5o durch die Nase 54 gekippt und kehrt dann wieder in seine Ausgangslage
zurück, ohne daß die Klinke 49 beeinflußt wird. Wenn aber der Knopf 31 unter der
Wirkung der Feder 53 wieder angehoben wird, so gleitet das Plättchen 5o auf der
Schrägfläche der Nase 54 entlang und verschwenkt die Klinke 49. Unter der Wirkung
der Feder 43 dreht sich dann die Trommel 4o um einen Zahn des Rades 48, so daß der
Film 55 um eine Aufnahmefläche weitertransportiert wird. Gleichzeitig drückt das
Klinkenrad 48 die Stange 18 nach vorn, so daß die Verschlußfeder 20 wieder gespannt
wird und die Klinke 16 in das Rad 15 ein.-rastet. Damit ist die Kamera wieder aufnahmiebereit.
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Zur Entfernungseinstellung ist die Filmbühne 38 (Tig. 8) mit ihrer
Grundplatte 56 in Schienen 57 verschiebbar. Ein Gabelhebel 58, der um den Zapfen
59 drehbar ist, greift mit einem Schlitz 6o über den Zapfen 61 an der Platte 56.
In dem Kameragehäuse ist der den Knopf 45 umgebende Ring 62 gelagert, welcher mit
einem durch die Kameradecke in einem Schlitz geführten Stift 63 in den Schlitz 64
an dem zweiten Arm des Gabelhebels 58 greift. Durch Verdrehen des Ringes 62 wird
also die Lage der Filmbühne 38 gegenüber dem Objektiv verändert. Eine an dem Ring
62 angebrachte Marke 65 spielt über der Entfernungsskala 66 auf der Decke des Gehäuses
1.
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Über dem Gehäuse 39 des Belichtungsmeßgerätes 67 sind zwei Sektoren
68 und 69 auf dem Zapfen 70 gelagert. Der Sektor 68 (Fig. 1 1) besitzt einen
Schlitz 71, welcher die Skala und die Spitze des Zeigers 72 des Meßgerätes frei
läßt. Ein Zeitger 73
an dem Sektor 68 ragt in den Schlitz 71. Der
Umfang des Sektors 69 ist ebenfalls so geformt, daß er die Skala und die Zeigerspitze
72 frei lä(St, und trägt einen weiteren Zeiger 74.
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In der Gehäusedecke ist die Welle 75 (Fig. 2 und 12) gelagert, auf
welcher der Drehknopf 76 sitzt. An ihrem unteren Ende trägt die Welle das I)opp-elritzcl77.
Der eine Zahnkranz des Ritzels steht mit dem Zahnbogen 78 des Sektors 68 (Fig. 1
1) und der andere Zahnkranz mit dem Zahnbogen 79 des Sektors 69 im Eingriff. Die
Anordnung ist so getroffen, daß bei Verdrehen des Knopfes 76 der eine Sektor nach
rechts und der andere nach links verschwenkt wird. Der Sektor 68 besitzt die Kurvenfläche
8o, die über das in Fig. 1 1 angedeutete Gestänge 81 die Öffnung der nicht dargestellten
Blende regelt. Der Sektor 69 besitzt einen Kurvenschlitz 82, in den der Hebel 83
mit einem Zapfen 86 eingreift. Dieser Hebel bewirkt die Verschiebung der Platte
33 mit dem Hemtmwerk 34, 35 (Fig. 3). Die Kurve 84 am Umfang des Sektors 69 verschwenkt
den Hebel 85, der mit einem Zahnbogen 22 das Ritzel 21 verdreht. Der Hebel 85 ist
auf dem Zapfen 87 gelagert.
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Die Welle 75 des Doppelritzels 77 ist in einem Schlitz 88 des Kameragehäuses
geführt, so daß das Ritzel mit den beiden Sektoren in diesem Schlitz verschwenkt
werden kann. Der auf dem Zapfen 70 gelagerte Hebel 89, dessen freies Ende
die Buchse 9o auf der Welle 7 5 umgreift, dient zur Führung des Aggregates der beiden
Sektoren und des Stufenritzels. Die Buchse 9o ist mit einem Gewinde 91 versehen,
und mit dem Mutterhebel 92 kann durch Verschwenken die Lage der Welle 75 innerhalb
des Schlitzes 88 festgelegt werden.
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Die Bedienung erfolgt in der Weise, daß nach Einspielen des Zeigers
72 entsprechend dem Lichtwert des Aufnahmeobjektes die Zeiger 73 und 74 zunächst
durch Drehen des Knopfes 76 miteinander in Deckung gebracht werden. Dann werden
beide Zeiger durch Verschieben des Knopfes 76 über den Zeiger 7 2 geführt, und die
so erreichte Stellung des Knopfes wird durch den Mutterhebel 92 festgelegt. Gleichzeitig
sind durch Kurve 8o und Gestänge 8 t die Blendenöffnung und durch Kurve 84 und Hebel
8 5 die Spannung der Verschlußfeder 20 dem Lichtwert angepaßt worden. Erscheint
es nun aus besonderen Gründen zweckmäßig, z. B. die Belichtungszeit wegen rascher
Bewegung des Objektes zu verkürzen oder die Blendenöffnung noch kleiner zu wählen,
um eine größere Tiefenschärfe zu erreichen, so kann der Zeiger 74 auf einen entsprelchenden
anderen Wert der Skala 93 oder der Zeiger 73 auf einen anderen Wert der Blendenskala
94 eingestellt werden. Die Kupplung der beiden Sektoren durch das Dopp.elritze177
sorgt dafür, daß in jedem Fall das Produkt aus Blendenöffnung und Belichtungszeit
gleichbleibt und dem vom Zeiger 72 angegebenen Lichtwert entspricht.
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Die Kupplung der beiden Sektoren, von denen einer die Einstellung
der Blende und der andere die Einstellung der Zeiten vornimmt, erfordert eine gleichmäl5ige
Teilung der beiden Skalen in sich und zueinander, um bei Erhöhung des einen Wertes
eine äquivalente Verminderung des anderen Wertes zü Herreichen und umgekehrt.
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Die stufenförmige Ausbildung des Doppelritzels 77 empfiehlt sich,
um den durch die unterschiedlichen Radien der beiden Sektoren bedingten Bewegungsunterschied
auszugleichen.
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Eine den beiden Skalen gleiche Teilung von einem Lichtwert ,zum jeweils
nächsten muß auch das Belichtungsmeßgerät haben. Die in den meisten Fällen nicht
gleichmäßige Teilung der Lichtmeßgeräte (Belichtungsmesser) wird vorzugsweise mit
Hilfe von entsprechend gekrümmten Spiegeln in der Anzeige linearisiert, wobei der
Zeiger selbst unsichtbar bleibt und nur auf die lineari:-siert wiedergegebene Spiegelanzeige
eingestellt wird. In einer bevorzugten Ausführungsform nach Fig. 9 und t o werden
zwei Spiegel verwendet. In Fig. 1 o ist die im Spiegel 97 noch nicht korrigierte
Skalenteüung, im Spiegel 98 die nunmehr linearisierte Skalenteilung mit der
Abbildung des Zeigerspiegelbildes zu sehen. Die in Fig. t o gezeichneten Skalenteilungen
sind -nur zum besseren Verständnis dargestellt und sind in diesem Ausführungsbeispiel
nicht notwendig, weil die beiden zu der Anzeige des Meßgerätes zugehörigen Skalen
schon am Gehäusedeckel vorhanden sind.
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Der in Fig. 2 unter dem Gehäuse 39 des Meßinstrumentes sichtbare Hebel
95 ist im Gehäuse 39 gelagert und greift mit dem Stift 96 ins Meßnnstrument und
zeigt die Möglichkeit einer Verstellung des gesamten Anzeigeinstrumentes gegenüber
den feststehenden Skalen an.
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Während bei älteren Vorschlägen die Anpassung an die Lichtempfindlichkeit
des Films dadurch erfolgt, daß der Zeiger des Meßinstrumentes gegenüber dem Magnetfeld
verschoben wird, wird hier das ganze Instrunwnt, also Zeiger mit Magnetfeld; gegenüber
den Skalen der Belichtungseinstelle!inrichtung verschoben. Die ältere Anordnung
setzt ein unverzerrtes Magnetsystem voraus. Da aber die üblichen Belichtungsmesser
ein verzerrtes Magnetsystem besitzen, erscheint es zweckmäßig, das ganze Meßgerät
gegenüber den feststehenden Skalen zu verschieben.
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Durch Vorschieben des Gelbfilterrahmens 4 wird über den Schlitzhebel
99 und Hebel i oo ebenfalls das Meßinstrument verstellt. Diese Anordnung einer zweifachen
Verstellung des Instrumentes wird mit getrennten Hebeln durchgeführt, wobei die
mit dem Gelbfilterhebel durchgeführte Verstellung der Filmempfindlichkeitsverstellung
überlagert ist.