DE838216C - Verfahren zur Herstellung waessriger alkalischer Loesungen von Phenolformaldehyd-Resolen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung waessriger alkalischer Loesungen von Phenolformaldehyd-Resolen

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DE838216C
DE838216C DEG739A DEG0000739A DE838216C DE 838216 C DE838216 C DE 838216C DE G739 A DEG739 A DE G739A DE G0000739 A DEG0000739 A DE G0000739A DE 838216 C DE838216 C DE 838216C
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phenol
condensation
cresol
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alkali
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Dr Alfred Marx
Dr Christian Seidler
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G8/00Condensation polymers of aldehydes or ketones with phenols only
    • C08G8/04Condensation polymers of aldehydes or ketones with phenols only of aldehydes
    • C08G8/08Condensation polymers of aldehydes or ketones with phenols only of aldehydes of formaldehyde, e.g. of formaldehyde formed in situ
    • C08G8/24Condensation polymers of aldehydes or ketones with phenols only of aldehydes of formaldehyde, e.g. of formaldehyde formed in situ with mixtures of two or more phenols which are not covered by only one of the groups C08G8/10 - C08G8/20

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Description

  • Verfahren zur Herstellung wäßriger alkalischer Lösungen von Phenolformaldehyd-Resolen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung wäßriger alkalischer Lösungen von härtbaren Plienolformaldehyd-Resolen.
  • Derartige wäßrige alkalische Lösungen von Phenolfornialdehyd-Resolen sind seit Baekeland her bekannt. Man geht bei ihrer Herstellung so vor, claß die Harzbildungskompönenten in wäßriger Lösung unter Zugabe erheblicher Mengen von .Alkalien, insbesondere Natronlauge, kondensiert werden, wobei die Reaktionszeit und die Menge des verwendeten Alkali so bemessen wird, daß eine Schichtentrennung der Harzphase von der wäßrigen Phase, wie sie bei der Herstellung von festen Harzen eintritt, vermieden wird. Das Harz befindet sich hierbei im Resolzustand. Die Menge des verwendeten Alkali, d. h. die Konzentration seiner wäßrigen Lösung, ist gewöhnlich recht hoch, damit eine Phasentrennung mit Sicherheit vermieden wird.
  • Solche wäßrigen alkalischen Phenolformaldehyd-Kunstharzlösungen fanden unter anderem zum Tränken von zu imprägnierenden Stoffen, z. B. Papierfasern u. dgl., Verwendung und werden neuerdings häufiger zur Herstellung von Hartfaserplatten angewendet, bei der verhältnismäßig grobstückige Holzteile, z. B. Holzspäne, mit solchen Lösungen, sogenannten Flüssigharzen, imprägniert, gegebenenfalls getrocknet und unter Hitze und Druck und Überführung des Harzes aus dem Resol- in den Resitzustand.zu Platten verpreßt werden. Bei diesem Verfahren stört ein verhältnismäßig großer Alkaligehalt der Imprägnierungslösung nicht; auch sind derartige Hartfaserplatten üblicher-«-eise nicht elektrischen Beanspruchungen ausgesetzt, so daß die Anwesenheit eines Elektrolyts in der Hartfaserplatte eine verhältnismäßig geringe oder gar keine Rolle spielt.
  • Anders liegen die Verhältnisse bei der Tränkung von dünnen Holzschichten, sogenannten Holzfolien, z. B. von der Stärke von Furnierholzfolien, mit Kunstharzlösungen, Trocknen der imprägnierten Folien, d. h. Entfernung des Lösungsmittels, Aufeinanderlegen, z. B. nach dem Sperrholzprinzip und Vereinigen der Folien, gegebenenfalls unter Formgebung, durch Pressen in der Wärme unter Härtung des Harzes. Bei derartigen Verfahren, bei denen es im übrigen auch auf ein schönes Aussehen der endgültigen Platten oder Formstücke ankommt, ist es nicht gleichgültig, ob die Tränklösung mehr oder weniger Alkali enthält. Die Verwendung von Phenolformaldehyd-Resollösungen in organischen Lösungsmitteln zur Imprägnierung der Holzfolien hat den Nachteil verhältnismäßig großer Kosten der Wiedergewinnungsanlage für das verdampfte Lösungsmittel und einer gewissen Feuergefährlichkeit. Infolgedessen ist zur Imprägnierung solcher Holzfolien die Verwendung wäßriger alkalischer Phenolformaldehyd-Kunstliarzlösungen vorzuziehen.
  • Ein verhältnismäßig geringer Zusatz von Alkali bei der Kondensation ist dann möglich, wenn als Harzbildner Phenol (C.H50H) selbst verwendet wird, da dessen Formaldehydharze gute Eigenschaften besitzen. Andererseits spricht gegen die Verwendung des Phenols sein verhältnismäßig hoher Preis. Aus diesem Grunde und weil das Phenol in nur verhältnismäßig geringer Menge zur Verfügung steht, ist man in der Kunstharzindustrie seit Jahren dazu übergegangen, als Ausgangskomponente für die Herstellung von Phenolformaldehyd-Kunstharzen Kresol zu verwenden, insbesondere die ,bei der Aufarbeitung von Teeren anfallende Mischung der drei isomeren Kresole, wobei das m-Kresol im übrigen mit Formaldehyd leichter reagiert als Phenol. Auch bei der Herstellung von wäßrigen alkalischen Harzlösungen zur Tränkung von Holzfolien ging man vom Phenol aus den gleichen Gründen wie in der übrigen Kunstharzindustrie auf Kresol, d. h. Kresolgemische, über. Bei der Verwendung von Kresol müssen jedoch erhebliche Alkalikonzentrationen bei oder nach der Kondensation angewendet werden, um das entstehende Resol in Lösung zu halten, so daß also die Flüssigharze verhältnismäßig stark alkalisch sind, was, wie oben ausgeführt, gerade bei der Herstellung von Gegenständen aus imprägnierten Holzfolien mit Übelständen verbunden ist.
  • Versuche, die Alkalikonzentration bei der'Kondensation von Kresöl mit Formaldehyd herabzusetzen, z. B. auf die bei der Kondensätion mit Phenol angewandte, brachten keine Erfolge, da bei Erreichung einer auch nur einigermaßen verwendbaren Kondensationsstufe, eine Schichtentrennung nicht zu vermeiden ist. Infolgedessen wurden die übelstände, die die höhere Alkalikonzentration in der Tränklösung mit sich bringt, zugunsten der Vorteile der Verwendung von Kresol in Kauf genommen.
  • Es wurde nun gefunden, daß überraschenderweise mit niedrigeren Alkalikonzentrationen bei der Herstellung von Flüssigharzen für die Imprägnierung von Holzfolien, und zwar mit Konzentrationen, die etwa denen gleichen, die bei Phenol selbst angewendet werden müssen, um eine haltbare Imprägnierlösung zu erhalten, dann,gearbeitet werden kann, wenn als Harzbildungskomponente ein Gemisch aus Phenol mit einem an o-Kresol reichem und insbesondere an m-Kresol armen Kresolgemisch verwendet wird.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Herstellung eines Flüssigharzes aus einem Gemisch aus Phenol und o-Kresol bzw. einem an o-Kresol reichen und an m-Kresol armen Kresolgemisch, wird ein Teil des Wassers, vorzugsweise im Vakuum, abdestilliert, wonach zur Einstellung des gewünschten Harzgehalts wieder Wasser zugegeben werden kann. Zum Beispiel kann die Harzlösung nach der Kondensation 46 bis 5o % Harz, nach dem Einengen etwa 75 % Harz enthalten. Bei diesem Einengen geht eine erwünschte geringe Nachkondensation vor sich. Es wird dann Wasser zugefügt, z. B. zur Erzeugung einer Imprägnierlösung mit 3o bis 35 % Harzgehalt.
  • Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird als Harzbildungskomponente eine Phenolfraktion verwendet, wie sie bei der Aufarbeitung von Teer bzw. bei der Aufarbeitung der durch eine Behandlung mit Alkalilauge aus dem Teer entfernten sauren Öle anfällt.
  • Bei der Rohphenoldestillation, d. h. der Destillation der sauren Öle, die außer Phenol Kresole, Yylenole und andere Phenolverbindungen enthalten, können verschiedene phenolhaltige Fraktionen gewonnen werden, die in der Technik nach ihrem Erstarrungspunkt unterschieden werden. Für das erfindungsgemäße Verfahren eignen sich besonders Fraktionen mit einem Erstarrungspunkt zwischen 25 und 35°.
  • Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird das Verhältnis von Formaldehyd zur Phenol-o-Kresol-Mischung größer als i : i, z. B. i bis 2 : i, vorzugsweise 1,5 bis 2 Mol Formaldehyd auf i '_%sol Phenol-Kresol gewählt. Es ist jedoch erfindungsgemäß auch möglich, mit der Menge an Formaldehyd auf einen Wert unter 1,5 und sogar in die Nähe von i je Mol Phenol herunterzugehen, während bisher das Verhältnis von Formaldehyd zur Phenol-Kresol-Mischung üblicherweise bis zu 2 : i betrug. Eine gewisse Dunkelfärbung des Harzes und damit auch des Fertigprodukts bei kleinem Molverhältnis kann in Kauf genommen werden. Sie kann nach einem an anderer Stelle gemachten Vorschlag ausgeglichen werden durch eine Säurebehandlung des fertigen Produktes, z. B. Formstückes.
  • Vorzugsweise wird mit der geringstmöglichen Alkalimenge gearbeitet, die so hoch gewählt werden muß, daß bei der Kondensation eine Schichtentrennung nicht eintritt, ohne tlaß die Kondensationsstufe allzu niedrig gehalten «-erden muß, und daß eine solche Schichtentrennung auch bei einem gemäß der lievorztigten Ausführungsform vorgenommenen Abdampfung von \\'asser unter Erhaltung einer stabilen wäßrigen, verhältnismäßig schwach alkalischen Uisung des Kunstharzes vermieden wird. In Sonderfällen kann auch mit einem mehr oder weniger großen AlkaliüJierschuß gearbeitet lverden.
  • Die Verwendung von Phenol-o-Kresol-Gemischen und insbesondere von Fraktionen, wie sie bei der Aufarbeitung von sauren Olen anfallen, bringt außer dein erwähnten \'()rteil der Möglichkeit der Verwendung einer verhältnismäßig geringen Alkalimenge den ausschlaggebenden Vorteil mit sich, daß eine sehr wesentliche Verbilligung ohne Beeinträchtigung der günstigen Eigenschaften bzw. des gefälligen Aussehens der Fertigprodukte und ohne Erschwerung des Imprägnier- bzw. Preßvorgangs eintritt.
  • Zur näheren hrlätiterting des Verfahrens mögen die nachfolgenden Beispiele von Vergleichsversuchen dienen, die zeigen, claß die Phenol-o-Kresol-Mischungen gemäß der Erfindung im wesentlichen und überraschenderweise den Phenolen selbst gleichen.
  • Beispiele Einleitend sei bemerkt, claß Gemische aus 9o Teilen Phenol und io Teilen Kresol DAB 6 (mit 55 % in-Kresol) bei einer Kondensationszeit von nur 30 Minuten zur Vermeidung einer Schichtentrennung, d. 1i. zur Erzielung eines Flüssigharzes, 4 0/0 Alkaliztisatz erfordern (berechnet auf Na OH) gegenüber z. B. 2 % bei Phenol allein bei einer Kondensationszeit von sogar 45 llinuten, und daß sich bei längeren 'Kondensationszeiten die Löslichkeit des Iiarzes so> stark vermindert, daß außerordentlich hohe Alkalizusätze notwendig werden, um eine 2oprozentige klare Harzlösung zu erhalten, z. B. eine solche von 7 % bei einer Kondensationszeit von 40 Minuten bei Phenol-Kresol DAB 6.
  • Zunächst wurde eine hei der Destillation von Rohphenol erhaltene, als Mittellauf bezeichnete Fraktion mit dem Erstarrungspunkt 35,o° und einem Pheriolgehalt von go,6% (Versuch 2) sowie eine in gleicher Weise gewonnene Fraktion mit einem l,.rstarrungspurikt von 30,0° und einem Phenolgelialt vor. 82,1 0/0 (Versuch 3) sowie eine weitere Plienolfraktion mit einem Erstarrungspunkt voll 25,0° und einem Phenolgehalt von 73,6 0/0 (Versuch .I) kondensiert.
  • Die Fraktionen wurden bei einer im Großbetrieb durchgeführten Roliplienoldestillation gewonnen. Ein weiterer Versuch wurde angestellt mit einem künstlich hergestellten Gemisch aus 82,1 % Reinphe11o1 und 17,9 % reinem o-Kresol (Versuch 5). ' In jedem Falle wurden 300 g Phenolfraktion hzw. Phenolmischung mit 510 g 37prozentiger wäßriger F ormaldehydlösung (Molverhältnis i : 2) mit 6 g Na 011 in einem Glaskolben mit Rückflußkühler 5o Minuten zum Sieden erhitzt und anschließend im Vakuum eingeengt.
  • Alle erhaltenen Harze waren verhältnismäßig dünnflüssig und klar und zeigten die übliche gelbrote Färbung. Sie wurden in der üblichen Weise untersucht.
  • Trotz der verhältnismäßig langen Kondensationszeit von 5o Minuten betrug die Alkalikonzentration nur 2 %, d. h. die Konzentration war derjenigen gleich, die bei Reinphenol allein angewendet wurde. Bei geringerer Kondensationszeit kann die Konzentration gesenkt werden auf z. B. i %; sie kann auch höher liegen, z. B. bei etwa 3 0/0.
  • Die nachfolgende Tabelle zeigt die Versuchsergebnisse im Vergleich zu Reinphenol (Versuch i), bei dem die Kondensationszeit etwas geringer (45 Minuten) war.
    Phenol- Mit Wasser Viskosität Kondensa-
    r komponente verdünnt einer tionsgrad
    V er- noch klar 48 °/°igen Übergang in
    such Resitolzu-
    Nr. EP. 'Phenol löslich bis Lösung stand bei 130'
    ° bei 20° nach
    °C "r Harzgehalt Sekunden Sekunden
    1 40,0 99,i 33 9 180
    2 35,0 9o,6 30 io i78
    3 30,0 82,i 30 io i80
    4 25,0 73,6 40 i0 i85
    5 30,0 82.i 30 9 i85
    Wesentlich ist, daß die erfindungsgemäß hergestellten Harze die gleiche Löslichkeit zeigen wie die aus Phenol hergestellten. Das zeigt sich in den Werten für die Klarlöslichkeit (bestimmt durch das Auftreten von Opaleszenz). Diese Daten unterscheiden sich, z. B. bei dem Versuch 3, nicht wesentlich von den Zahlen des Versuchs i, d. h. von den. Verhältnissen bei Verwendung von Reinphenol.
  • Vergleichsversuche zur Herstellung wasserlöslicher Phenolformaldehydharze mit einem geringeren Formaldehydanteil als bei obigen Beispielen, z. B. i,5 bis 1,75 Mol auf i Mol der gleichen Phenol-Kresol-Gemische, ergeben ebenfalls keine wesentlichen Unterschiede der Harzeigenschaften gegenüber den aus reinem Phenol unter gleichen Bedingungen hergestellten Harzen.
  • Weitere Versuche zeigten, daß mit 1,5 % Alkali Harze hergestellt werden können, deren Eigenschaften nicht wesentlich von den in der Tabelle zusammengestellten Untersuchungsergebnissen abweichen. Die etwas geringere Löslichkeit kann durch Zusatz von wenig Alkali, z. B. 0,5 % Na OH, ,nach dem Einengen auf die Vergleichswerte gebracht werden. Mit höheren Alkalikonzentrationen als bei obigen Versuchen, z. B. 3 0/0 Na O H, wird,der gleiche Kon" densationsgrad und die gleiche Löslichkeit nach etwas kürzerer Kondensationszeit, z. B. 40 Minuten, erreicht.
  • Mit diesen Phenol-o-Kresol-Mischharzen getränkte Folien sowie die aus diesen Folien gepreßten Teile zeigten bei der Untersuchung ihrer physikalischen Eigenschaften keine ungünstigeren Werte gegenüber den mit Hilfe von in gleicher Weise kondensierten Reinphenolharzen hergestellten Folien und Preßteilen.
  • Es konnte also überraschenderweise gemäß der Erfindung in jedem Falle bei der Verwendung von Phenol-o-Kresol-Gemischen, vorzugsweise der bei der Aufarbeitung von aus Teeren gewonnener saurer Öle erhaltenen Fraktionen, eine gut imprägnierfähige klare Lösung des Phenolformaldehydharzes gewonnen.werden, ohne daß der Alkalizusatz größer zu sein brauchte als bei Reinphenol, d. h. mit wesentlich geringerem Alkalizusatz als bei Verwendung eines Kresolgemisches (z. B. 4 % und mehr) oder eines Gemisches von Phenol mit dem üblichen an m-Kresol reichen Kresolgemisch.
  • Wenn auch die verhältnismäßig,geringere Reaktionsfähigkeit des o-Kresols gegenüber dem m-Kresol bei der üblichen Kondensation zu Kunstharzen zu beachten ist, so ließ sich aus dieser Tatsache ein Schluß auf die Erfindung nicht ziehen. Im übrigen zeichnen sieh, wie gefunden wurde, die aus dem o-Kresolanteil des Gemisches kondensierten Harze im Gemisch mit den aus dem Phenolanteil kondensierten Harzen durch eine bessere Wasserlöslichkeit, im Gegensatz zu den aus m-Kresol erhaltenen Harzen, aus.
  • Von besonderem Vorteil ist gemäß der Erfindung die Verwendung eines sog. Mittellaufes als Harzbildungskomponente, da hierbei einerseits die Kondensation ohne Übersteigen der Alkaliinenge der Reinphenolkondensation durchgeführt werden kann und Harze mit vorzüglichen Eigenschaften erhalten werden und andererseits solche Mittellauffraktionen sehr viel preiswerter sind als Phenol selbst (es fallen alle Kosten zur Isolierung des Phenols fort) und ein Harz ergeben, das nicht in dem Maße zur Rotfärbung neigt wie das aus Phenol. Die geringere Neigung des Phenol-o-Kresol-Mischharzes zur Rotfärbung gegenüber den aus reinen Phenolen hergestellten Harzen wirkt sich beim Verpressen der mit diesem Harz getränkten Folien giinstig aus, da.diese Preßteile merklich hellere Farbtöne zeigen als die auf Reinphenolbasis hergestellten.
  • Mit Vorteil kann gemäß der Erfindung so vorgegangen werden, daß die Kondensation zunächst nur mit einem Teil des Alkali durchgeführt wird, z. B. mit der Hälfte, so daß also die Alkalikonzentration im Kondensationsansatz z. B. i % (gerechnet auf Phenol-Kresol) betxägt, während der restliche Anteil des Alkali während oder nach der Kondensation, z. B. vor dem Eindampfen oder auch nährend des Eindampfens, zugesetzt werden kann, z. B. zur Erreichung eines Gesamtalkalizusatzes von 2 0/0.
  • Bei der Tränkung verhielten sich die erfindungsgemäß hergestellten Flüssigharze praktisch ebenso wie die aus Phenol erhaltenen. Die getränkten Folien zeigten keinerlei Oberflächentränkungserscheinungen und waren geschmeidiger als die mit Beinphenolharz getränkten Folien, so daß auch die Verluste durch Einreißen, Brechen u. dgl. der Folien geringer blieben. Sie ließen sich ohne jede Schwierigkeit verarbeiten. Nach dem Pressen lösten sich die Körper leicht aus der Form ab.
  • Die Eigenschaften der gepreßten Körper waren bei Verwendung von Mittellauf ebenso vorzüglich wie bei Verwendung von Phenol als Harzbildungskomponente. Die Dichte betrug bei einem Preßdruck von ioo bis 25o kg/cmL, einer Preßtemperatur von Uo bis i6o° und einer Preßzeit von 2 bis 3 Minuten in allen Fällen 1,3o bis 1,36; die Wasseraufnahme lag in dem Bereich von 8,o bis 10,7 mg/ CM" während die Quellung in dem guten Bereich von 3,5 bis 4,0 0/0 lag.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung w äßriger, alkalischer Lösungen von Phenolformaldehyd-Resolen (Flüssigharzen) durch Kondensation der Reaktionsteilnehmer ohne Schichtentrennung, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemisch von Phenol und o-Kresol bzw. ein Gemisch aus Phenol und einem an o-Kresol reichen Kresolgemisch in einem Medium geringer Alkalikonzentration, vorzugsweise der zur Kondensation von Phenol allein hinreichenden, kondensiert wird.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als phenolischer Reaktionsteilnehmer eine bei der Fraktionierung von Rohphenol anfallende Fraktion mit einem Erstarrungspunkt zwischen. 25 und 35'°; vorzugsweise eine phenolhaltige Mittellauffraktion@vom Erstarrungspunkt etwa 30° und einem Phenolgehalt von etwa 8o % verwendet wird.
  3. 3. Verfahren gemäß Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb 4 #/e, vorzugsweise unterhalb 3 0/0, z. B. 2 % und darunter, des Gewichtes des Phenol-Kresol-Gemisches an NaOH bzw. entsprechende Mengen anderer Alkalien dem Kondensationsgemisch zugesetzt werden.
  4. 4. Verfahren gemäß Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch. gekennzeichnet, daß nach der Kondensation. ein Teil des Wassers, vorzugsweise im Vakuum, entfernt wird.
  5. 5. Verfahren gemäß Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Beginn der Kondensation nur ein Teil des zu verwendenden Alkalis zugesetzt wird, dessen Menge so hoch ist, daß eine Trennung in Schichten nicht stattfindet, während die restliche Alkalimenge während oder nach der Kondensation oder vor, während oder nach der Entfernung des Wassers zugesetzt wird. Angezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 1 401953; Scheiber, Chemie und Technologie der künstlichen Harze, 1943, S. 465, 3. Abs. von unten; Fiat Final Report 1077 vom 29.4. 1947 S.41 bis 42.
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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US1401953A (en) * 1918-05-10 1922-01-03 Leo H Baekeland Plastic condensation products from orthocresol

Patent Citations (1)

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US1401953A (en) * 1918-05-10 1922-01-03 Leo H Baekeland Plastic condensation products from orthocresol

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