DE836703C - Aufbewahrungs- und Transportgefaess fuer medizinische undchemische Fluessigkeiten - Google Patents
Aufbewahrungs- und Transportgefaess fuer medizinische undchemische FluessigkeitenInfo
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Description
- Aufbewahrungs- und Transportgefäß für medizinische und chemische Flüssigkeiten Als Äufl>ewahrungs- und Transportgefäß für medizillische und chemische Flüssigkeiten, insbesondere solche empfindlicher Beschaffenheit, wurden bisher zwei Arten von Gefäßen verwendet; für kleinere Mengen die am Ende zugeschmolzene Glasampulle, für größere Mengen ein Glasgefäß mit eingeschliffenem Glasstöpsel. Bei der ersteren Bauart wird beim Gebrauch zum Offnen die Schmelzspitze auch Einfeilen abgebrochen und der Inhalt durch die Nadel einer Spritze aufgesogen. Wenn nur ein Teil des Inhalts gebraucht wird, wird der Inhalt nur teilweise aufgesogen, und der Rest ist verloren, da keine Verschlußmöglichkeit besteht und der Rest mit der Luft in Verbindung bleibt, wodurch in vielen Fällen der Inhalt verändert und unbrauchbar gemacht wird. Bei der zweiten Bauart ist es zunächst schwer, einen völlig luftdichten Abschluß der Flüssigkeit herzusgtellen, dergestalt, daß über der Flüssigkeit keine Luftblase verbleibt, sondern die Flüssigkeit bis unmittelbar an den Stopfen ansteht, Nach Entnahme eines Teils des Inhalts bleibt über der Flüssigkeit ein mit Luft gefüllter Raum, und die Luft verändert in vielen Fällen die Flüssigkeit, so daß dieselbe unbrauchbar wird.
- Diese Nachteile werden beseitigt; indem erfindungsgemäß das Aufbewahrungsgefäß durch eine Spritze gebildet ist, deren Austrittsöffnung einen Verschluß besitzt.
- Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht. Es stellt dar Fig. I eine Seitenansicht und teilweisen I.ängsschnitt durch ein Aufbewahrungs- und Transportgefäß nach der Erfindung im geschlossenen Zustand, Fig. 2 eine Seitenansicht und teilweisen I.ängsschnitt des Aufbewahrungs- und Transportgefäßes (Ansicht um 90° gedreht) im geöffneten Zustand im Augenblick der Entnahme der Flüssigkeit und in einer etwas anderen Ausführungsform, Fig. 3 eine Seitenansicht eines Oberteils des .\ufbewahrungs- und Transportgefäßes in geschlossenem Zustand und in einer etwas anderen Ausführungsform, Fig. 4 einen Mittellängsschnitt durch eine weitere .\usführungsform, Fig. 5 einen Ntittellängsschnitt durch den Oberteil der Ausführungsform nach Fig. 4 in größerem Maßstab kurz vor dem Verschluß, Fig. 6 eine teilweise Ansicht eines Kolbens.
- Erfindungsgemäß ist das Aufbewahrungs- und Transportgefäß für eine Flüssigkeit a durch eine Spritze 1 gebildet, deren Austrittsöffnung einen Verschluß besitzt, 2 ist der Kolben und 3 die Kolbenstange dieser Spritze. Als Verschluß kann eine Hahn mit Hahnküken 4, Bohrung 5 und Griff 6 dienen. Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ist noch ein zusätzlicher Verschluß, nämlich eine Schmelzspitze 7 vorgesehen, die für die Entnahme der Flüssigkeit nach der Linie,4-A abgebrochen werden kaml. Zum zusätzlichenAbschluß kann auch eine bewegliche Kappe, z. B. Schraubkappe, dienen.
- Nach Offnen des Hahnes kann mittels der Nadel einer Spritze die Flüssigkeit in bekannter Weise wie aus einer Ampulle entnommen werden. lnFig.2 ist bei ß eine solche Nadel angedeutet. Nach Beendigung der Entnahme wird der Kolben 2 so weit nachgezogen, bis die Flüssigkeit das Hahnküken 4 erreicht hat und dieses sodann in Schließstellung gebracht wird. In diesem Fall ist die verbleibende Flüssigkeit wieder dicht abgeschlossen, ohne daß sie mit Luft irgendwie in Verbindung kommen kann.
- Dieser Vorgang kann so oft wiederholt werden, bis die Flüssigkeit a restlos verbraucht ist. Bis zur letzten Entnahme ist bei dieser Bauart die Flüssigkeit der Einwirkung des Luftsauerstoffes entzogen uiid daher lange in gleicher Beschaffenheit haltbar.
- Die jeweilige Einstellung des Kolbens kann dabei auf die verschiedenste Art erfolgen. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel nach Fig. I bis 4 ist folgende Anordnung getroffen: An einem Ende der Spritze I ist ein Außengewinde 9, sei es aus der Glasmasse des Spritzenkörpers gebildet, sei es an einem auf dem Spritzenkörper aufgesetzten Metallring angebracht. Diesem tlewinde entspricht ein Innengewinde 10 einer Hülse 11. Durch Drehen dieser Hülse kann über die Kolbenstange 3 der Kolben 2 stets so eingestellt werden, daß die Flüssigkeit a an den Hahnküken 4 ansteht. Beim gezeichneten Ausführungsbeispiel ist die Hülse als Standhülse ausgebildet und weist hierfür gegebenenfalls einen verbreiterten Fuß 12 auf.
- Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist als Verschluß der Spritze ein eingeschliffener Stopfen 13 gewililt. t m beim Einsetzen des Stopfens Luft bzzY. überschüssige Flüssigkeit auszulassen, ist vorteilhaft an dem Stopfen eine Luftauslaßrinne 14 vorgesehen. Diese ist nur in einer bestimmten Stellung des Stopfens mit einer Anschlußrinne 15 im Spritzenkörper I in Deckung und bildet dann den Auslaß aus der Spritze. Sobald der Stopfen aus dieser Stellung verdreht wird. z. B. in die Stellung wie in Fig. 3 gezeigt, ist die Spritze luftdicht abgesclulossen, und die Flüssigkeit a steht bis an den Stopfen I3 an.
- Im Unterteil der Fig. 2 ist eine etwas andere Ausführungsform für die Einstellung des Kolbens gezeigt. Zum Vorschub eines Kolbens I6 ohne Kolbenstange nach Entnahme der Flüssigkeit dienen lose Stützkörper 17, 18, die nach Einsetzen in den Spritzenkörper 1 durch eine Schraubkappe 19 od. dgl. so gehalten werden, daß im verschlossenen Zustand der Spritze die Flüssigkeit ohne Bildung einer Luftblase in dem Hahnkiiken 4 ansteht. Die Stützkörper können, wie bei 20 angedeutet, auch hohl ausgebildet sein.
- Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 weist die Spritze I einen Ventilsitz, z. B. konische Auslaßöffnung 21 als Sitz für eineVentilkugel 22, auf. Die Konizität der Auslaßöffnung und das Gewicht der Kugel bzw. deren Durchmesser ist dabei so gewählt, daß der Kreis 23, nach welchem die Ventilkugel 22 in der Schließstellung die konische Wandung der Auslaßöffnung berührt, in oder unterhalb des Flüssigkeitsspiegels 24 liegt, so daß im Augenblick des Verschließens die Spritze vollkommen von Flüssigkeit ohne Einschluß von Luft erfüllt ist. Die sonstigen Teile der Vorrichtung sind beliebig, z. B. nach Fig. I oder 2 gestaltet. Zur Entnahme ist es nur erforderlich, den Kolben I bzw. I6 etwas zurückzuziehen, so daß der Flüssigkeitsspiegel die Ventilkugel freigibt. Darauf wird die Kugel mittels eines kurzen Gegenstandes zurückgestoßen und läßt sich dann auf der Flüssigkeit schwimmend leicht von einem Entnahmeröhrchen, z. B. einer Nadel 8 einer Spritze, beiseite schieben. Um den Kolben zur Entlastung der Ventilkugel 22 zurückziehen zu können, kann in der Hülse in eine Scheibe 25 eingesetzt sein.
- Um für längere Lagerung insbesondere von Resten der Flüssigkeit eine absolute Luftdichtigkeit des Kolbens sicherzustellen, ist vorteilhaft ein längerer Kolben, z. B. Glaskolben 26, mit einer I.ängsrille 27 versehen, in die eine indifferente, dichtende Masse, z. B. Paraffin 28, eingegossen ist.
- Vor dem Einfüllen der Flüssigkeit wird der Kolben in dem Spritzenkörper herumgedreht, so daß dessen Innenwandung und der Kolben mit einem Paraffinfilm überzogen wird, der die Dichtigkeit des Kolbens sicherstellt.
- Bei einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist in dem Kolben 2 ein Hohlraum 29 vorgesehen, der durch einen Schlitz 30 in die Außenwandung des Kolbens mündet. Durch eine Bohrung 3I ist es möglich, den Hohlraum 29 mit Paraffinöl zu füllen. Durch Drehen des Kolbens wird die Innenwandung des Zylinders I durch das aus dem Schlitz 3r austretende Paraffinöl mit einem Film, dieses Stoffes überzogen und so eine vollständige Abdichtung des Kolbens gegenüber dem Zylinder gesichert.
- Selbstverständlich kann, wenn es sich nur um die Abgabe der Flüssigkeit an ein anderes Gefäß handelt, dieselbe durch Bewegen des Kolbens aus dem Aufbewahrungsgefäß entfernt werden. In besonderen Fällen kann aber auch das Aufbewahrungs-und Transportgefäß unmittelbar als Injektionsspritze Verwendung finden, indem an der Gefäßmündung ein entsprechender Konus vorgesehen ist, auf den eine Nadel aufgesetzt werden kann. Ein solcher Konus kann auch auf den Stopfen 13 nach Fig. 3 aufgesetzt sein, der in diesem Fall in seiner Längsrichtung durchbohrt ist, so daß bei Drehen des Stopfens der Auslaß zur aufgesteckten Nadel geöffnet wird. In diesen Fällen wird jede Möglichkeit, daß Luft mit dem Inhalt des Aufbewahrungsgefäßes in Berührung kommt, ausgeschlossen.
- Für lichtempfindliche Flüssigkeiten wird vorteilhaft braunes Glas verwendet, auch sind Preßstoffe und gegebenenfalls Porzellan und Hartgummi als Stoffe für die Spritze möglich.
- Die einzelnen Teile der Vorrichtung, die mit der Flüssigkeit in Berührung kommen, sind leicht zu sterilisieren. Unter Spritze im Sinne der Erfindung wird jede Vorrichtung verstanden, deren Aufnahmeraum verkleinert werden kann.
Claims (9)
- P A T E N T A N S P R Ü C H E : 1. Aufbewahrungs- und Transportgefäß für medizinische und chemische Flüssigkeiten, insbesondere solche empfindlicher Beschaffenheit, dadurch gekennzeichnet, daß das Gefäß durch eine Spritze gebildet ist, deren Austrittsöffnung einen Verschluß besitzt.
- 2. Gefäß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschluß durch einen Hahn gebildet ist.
- 3. Gefäß nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschluß durch einen eingeschliffenen Glasstopfen (13) gegebenenfalls mit Luftauslaßrinne (14) gebildet ist.
- 4. Gefäß nach Anspruch I und 3, dadurch gekennzeichnet, daß an dem in der Längsrichtung durchbohrten Stopfen (I3) ein Konus zum Aufsetzen einer Spritzennadel angeordnet ist.
- 5. Gefäß nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein zusätzlicher Verschluß durch eine abbrechbare Schmelzspitze (7) oder Aufsetzkappe gebildet ist.
- 6. Gefäß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschluß durch eine auf der Flüssigkeit schwimmende, gegen eine konische Auslaßöffnung sich anlegende Ventilkugel (22) gebildet ist.
- 7. Gefäß nach Anspruch I und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilkugel im Verhältnis zur Flüssigkeit so schwer ist, daß der Berührungskreis (23) der Kugel mit der konischen Auslaßöffnung in oder unter dem Flüssigkeitsspiegel (24) liegt.
- 8. Gefäß nach Anspruch I bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine gegebenenfalls als Standkörper dienende Schutzhülse (11) gegenüber dem Aufbewahrungsgefäß einstellbar und geeignet ist, den Stand des Kolbens in der Spritze zu bestimmen.
- 9. Gefäß nach Anspruch I bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kolben (I6) ohne Kolbenstange durch Stützkörper (I7, I8) und mittels einer Kappe (19) so gehalten ist, daß die Flüssigkeit an dem Verschlußkörper (4 oder 13) ansteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP7408D DE836703C (de) | 1948-10-02 | 1948-10-02 | Aufbewahrungs- und Transportgefaess fuer medizinische undchemische Fluessigkeiten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEP7408D DE836703C (de) | 1948-10-02 | 1948-10-02 | Aufbewahrungs- und Transportgefaess fuer medizinische undchemische Fluessigkeiten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE836703C true DE836703C (de) | 1952-04-15 |
Family
ID=7361173
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP7408D Expired DE836703C (de) | 1948-10-02 | 1948-10-02 | Aufbewahrungs- und Transportgefaess fuer medizinische undchemische Fluessigkeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE836703C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US8535268B2 (en) | 2010-12-22 | 2013-09-17 | Alcon Research, Ltd. | Device for at least one of injection or aspiration |
-
1948
- 1948-10-02 DE DEP7408D patent/DE836703C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US8535268B2 (en) | 2010-12-22 | 2013-09-17 | Alcon Research, Ltd. | Device for at least one of injection or aspiration |
US9592337B2 (en) | 2010-12-22 | 2017-03-14 | Alcon Research, Ltd. | Device for at least one of injection or aspiration |
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