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Blockwinde mit feststehendem Getriebe im Trommelinnern und außenliegendem
Motor Blockwinden sind hochentwickelte, weitgehend durchkonstruierte Hebezeuge,
die sich durch gedrängte Bauart, geringes Gewicht, universelle Anwendbarkeit und
ähnliche Vorzüge auszeichnen. Trotz ihrer jahrzehntelangen, eingehenden Durchbildung
bringt die neue Erfindung eine sehr beträchtliche Verminderung des Gewichtes neben
anderen herstellungstechnischen und leistungsmäßigen Vorteilen.
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Die neue Gestaltung der Blockwinde besteht darin, daß die Trommel
am Umfang gelagert, als Schutzmantel für das Getriebe ausgebildet und der Getriebeträger
von Zugspannungen entlastet ist, indem die Seitenflansche durch im Trommelinnern
liegende Zuganker verbunden sind. Die Einzelheiten dieser neuen Gestaltung, wie
z. B. die Lagerung der Trommel oder die Anwendung von Zugankern, sind bekannt. Die
neue Gesamtbauart bringt hingegen in ihrer Kombination den Vorteil einer Gewichtsersparnis,
selbst gegenüber neuen Bauarten um 50%; zumal wenn sie in Verbindung mit weiteren
Maßnahmen angewendet wird, die im folgenden näher erläutert werden.
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Vorzugsweise wird der starre Aufbau der Blockwinde dadurch erreicht,
daß der Getriebeträger nur die Druckspannungen aufnimmt, während die Zugspannungen
von den Zugankern übernommen werden. Der Getriebeträger wird ferner von der
Funktion
des Schutzes für das Getriebe entlastet. Diese Funktion wird nunmehr der Trommel
übertragen, so daß der Getriebeträger verhältnismäßig leicht ausgebildet werden
kann, insbesondere kann er aus Leichtmetall hergestellt sein.
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Da Getriebe und Getriebeträger im Trommelinnern angeordnet werden,
ist der Motor außen angeflanscht. Damit ergibt sich die Möglichkeit, Motoren beliebiger
Bauart und Größe anzuwenden. Die Kühlung der außenliegenden Motoren ist an sich
schon besser als der im Trommelinnern eingebauten %lotoren; erfindungsgemäß wird
sie noch dadurch unterstützt, daß ein außenbelüfteter Motor angewtndet wird. Die
intensive Außenbelüftung erlaubt es, bei gleicher Leistung die Motorenabnessungen
kleiner zu halten, so daß das Gewicht auch durch diese weitere Ausgestaltung vermindert
wird. Noch größere Gewichtsersparnis wird nach einem weiteren Erfindungsgedanken
dadurch erzielt, daß man besonders hochtourige Motoren, also insbesondere Drehstrommotoren
von 3ooo Touren, verwendet, die bisher im E-Zugbau als Hubmotoren nicht oder kaum
Verwendung gefunden haben.
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Um der gesamten Blockwinde trotz der leichten Bauart die nötige Steifigkeit
zu verleihen, andererseits, um auch !das Gewicht der Seitenflansche nach Möglichkeit
herabzusetzen, werden gemäß der Erfindung diese Seitenflansche als tief durchgekröpfte
Blechpreßteile ausgebildet. Die so erhaltene Steifigkeit läßt sich weiter dahin
auswerten, daß diese Seitenflansche als Trommellagerung leerangezogen werden, wobei
vorzugsweise beide Flansche einander gleich ausgebildet sind, so daß sie gegeneinander
austauschbar verwendet werden können. Die Lauffläche für die Trommellagerung kann
gegebenenfalls auch als gesonderter Teil an den unter sichgleichen Seitenflanschen
befestigt sein.
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Dementsprechend sind die Trommeln innen gelagert. Sie werden aber
außen mit Bordscheiben versehen, die nahe an die Seitenflansche herangeführt sind,
so daß sich an dieser Stelle und außerdem vor der Trommelinnenlagerung zwischen
Trommel und durchgekröpften Seitenflanschen je eine Abdichtstelle ergibt. Die Funktion
der Trommel als Schutz für das Getriebe wird durch diese Ausbildung wirksam unterstützt.
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Zweckmäßig ist es, die als Blechpreßteile ausgebildeten Flansche kreisrund
zu machen und die Teei den meisten Anwendungsfällen erforderlichen Abstützfüße an
diesen Flanschen abnehmbar anzubringen. Vorzugsweise werden die Flanschfüße selbst
auch wieder als 131echpreßteile ausgebildet. Sie können an beliebigen Stellen des
Umfangs der Flansche angeschraubt, angeklemmt oder sonstwie abnehmbar befestigt
werden.
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Vielfach ergibt sich die Notwendigkeit, bei Blockwinden eine Kabeldurchführung
von der lNlotorseite zur Gegenseite vorzusehen, an der sich die elektrischen lnstallationsteile,
wie Klemmbretter, Endschalter, Schütze u. dgl., befinden. Gemäß der Erfindung kann
diese Kabeldurchführung durch hohle Ausbildung der Zuganker erzielt werden. Man
legt dann das Kabel lediglich durch den Zuganker hindurch, in welchem es geschützt
und sicher verlegt ist, ohne claß irgendwelche zusätzlichen Teile vorgesehen werden
müssen.
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Die vorstehend angeführten Ausbildungen unterstützen sich gegenseitig
zu einer einfachen, gedrängten und leichten Bauart bei großer Leistungsfähigkeit
der Blockwinde. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, in welchem sämtliche genannten
Erfindungsgedanken gleichzeitig verwirklicht sind, ist in der Zeichnung dargestellt.
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Abb. i zeigt die Blockwinde im Schnitt; Abb. 2 gibt eine Einzelheit
wieder; Abb. 3 stellt die Kabelführung dar.
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Der Motor i mit dem Kitzel 2 treibt über die Zahnräder 3 bis
9 den Zahnkranz io an der Trommel i i an. Der Trommelmantel ist bei 12 und
13 auf Ringen 14 und 15 der Seitenflansche 16 und 17 gelagert. Die beiden Flansche
sind, aus tiefgezogenen gepreßten Blechen hergestellt, untereinander vollständig
gleich und austauschbar ausgebildet. Zwischen Trommelmantel und Seitenflansch liegen
die Dichtungen 18 und i9. Außerdem wird eine weitere Abdichtungsstelle dadurch erzielt,
daß die Trommel i i mit Bordscheiben 2o und 21 ausgerüstet ist, an welchen die Seilbefestigungen,
wie bei 22 dargestellt, erfolgen kann und deren Außenenden den entsprechenden Außenenden
des Seitenflansches gegenüberliegen, so daß nur ein schmaler Spalt zwischen ihnen
verbleibt, durch den kaum Fremdkörper eindringen können, die überdies dann von den
Dichtungen 18 und iy abgefangen werden, obgleich die Zahnräder nicht in einem Gehäuse
eingebaut, sondern nur durch die Trommel geschützt werden, ist auf diese Weise eine
zuverlässige Abdichtung gegen das Eindringen von Fremdkörpern, Gasen u. dgl. gewährleistet.
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Die Verbindung zwischen den beiden gleich ausgebildeten Flanschen
16 und 17 wird in bezug auf Druckkräfte durch den Getriebeträger 23 hergestellt,
während die Zugkräfte durch Zuganker 2<1 aufgenommen werden. Die Zuganker können,
wie aus Abb.3 ersichtlich, hohl ausgebildet sein und dann als Kabeldurchführung
für die Stromleitungen 25 dienen, die vorn Klotor i zum Klemmbrett 26, zu Schützen,
Endschalter u. dgl. führen. Die Flansche 16, 17 sind nicht finit Füßen oder sonstigen
Halteorganen für die Blockwinde versehen. Es wird vielmehr ein besonderer Fuß 27,
der zweckmäßig ebenfalls als Preßteil ausgebildet wird, an die Flansche angeschraubt,
angekleinnet oder in sonst einfacher Weise befestigt. Da die Flansche beliebig um
die Mittelachse der Winde gedreht werden können, können auch die Füße des Zuges
in beliebigen Lagen zu den übrigen Teilen der Winde stehen, was dessen Aufstellungsmöglichkeiten
für die verschiedensten Verhältnisse begünstigt.
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Aus der Zeichnung ist ersichtlich, daß die eigentlichen Tragteile
der Blockwinde auf einen Mindestwert reduziert sind und daß die wenigen noch verbleibenden
Tragteile außerordentlich leicht ausgebildet sind. Außer dem Getriebeträger, der
jedoch nicht zu einem geschlossenen Gehäuse vervollständigt
zu
werden braucht und infolge seiner Entlastung von Zugkräften aus Leichtmetallguß
bestehen kann, sind nur Blechpreßteile verwendet und besondere Schutzgehäuse, wie
etwa der bisher vielfach verwendete Schutzmantel um die Trommel, völlig entfallen.
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Wenn auch einzelne dieser Ausbildungen bekannt sind, so ist doch bisher
bei Blockwinden eine weitgehende Gewichtsverminderung bei gleichzeitiger Erhöhung
der Gestaltfestigkeit und der universellen Anwendungsmöglichkeit auch nicht annähernd
erreicht worden.
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Verstärkt wird dieser Vorteil noch dadurch, daß ein hochtouriger Motor
von 3000 Umdr./Min. verwendet wird. Der Erfolg seiner Anordnung außerhalb
der Trommel ist eine weitgehende Kühlung durch Außenbelüftung. Die Luftkühlung kann
noch durch eine Oberflächenbelüftung verstärkt werden, die aus einem auf der Motorwelle
sitzenden Ventilator 29 der Luftführungshaube 30 und den Außenkühlrippen
31 besteht. Durch diese Anordnung und Ausbildung wird auch der elektrische Teil
der Blockwinde besonders leicht, bzw. es kann bei gleichem Gewicht gegenüber den
bekannten Bauarten eine wesentlich höhere Leistung installiert werden.
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Die Bedeutung der Erfindung erschöpft sich nicht in der Gewichtsersparnis,
der weitgehenden Anwendbarkeit und Leistungserhöhung und ähnlichen Vorteilen. Diese
Vorteile sind vielmehr derart groß, daß durch sie die neue Blockwinde allgemein
als Ersatz für andere Winden verwendet werden kann. Bisher scheiterte dies vielfach
an der geringen Hubleistung, am Gewicht oder ähnlichen Umständen. Nunmehr lassen
sich aber ohne Erhöhung der Abmessungen oder des Gewichts Leistungen installieren,
mit welchen bei den üb-' lichen Tragkräften Hubgeschwindigkeiten bis zu 5o bis 6o
m je Minute erzielt werden können. Die Leistungsfähigkeit genügt damit durchaus
den Anforderungen, die beispielsweise an Winden in Umschlagkranen (Hafenkrane) gestellt
werden, so daß die Blockwinde damit zur Kranwinde wird. Andererseits verschaffen
Gewichtsersparnis, Einfachheit und niedrige Herstellungskosten der Blockwinde die
Eignung als Montagewinde oder Bauwinde, so daß auch dieses große Verwendungsgebiet
der Winden dem Blockwindenbau erschlossen wird. Die auf diesen Gebieten (Kranbau,
Montagewindenbau u. d@gl.) erstrebte, wegen der Vielfältigkeit der Bauarten und
Bedingungen aber bisher noch nirgends erzielbare Typisierung wird nunmehr ganz neuartig
von Seitendes Blockwindenbaues gelöst, so daß auch die im Allgemeininteresse liegende
Typenbeschränkung mit allen ihren Vorteilen der Austauschbarkeit, Ersatzteilverwendung
und Verkürzung der Lieferzeit bei Niedrighaltung des Preises nunmehr erhalten wird.