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Türschließer Die bekannten hydraulischen Türschließer besitzen eine
Schließfeder, mittels welcher bei geöffneter Tür das Schließen der letzteren bewirkt
wird. Die Schließbewegung wird dabei durch eine hydraulische, einen Bremskolben
aufweisende Bremsvorrichtung gebremst, um das Zuschlagen der Tür zu verhindern.
Es hat sich gezeigt, daß solche Türen von der durchtretenden Person aufgedrückt
oder zurückgehalten werden müssen, umein Durchgehen der Türöffnung zu ermöglichen.
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Dieser Nachteil wird beim erfindungsgemäßen Türschließer dadurch behoben,
daß die hydraulische Bremsvorrichtung Mittel aufweist, mittels welcher innerhalb
eines bestimmten Öffnungswinkels der Tür die Schließbewegung der letzteren zusätzlich
verzögert werden kann. Dieser Ausbildung zufolge wird ein unbehindertes Durchgehen
der Türöffnung möglich.
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An Hand der Zeichnung soll- der Erfindungsgegenstand beispielsweise
näher erläutert werden; es zeigt Fig. i bis 5 die Bremsvorrichtung im Längsschnitt,
und zwar in verschiedenen Arbeitsstellungen, Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie
VI-VI in Fig. i, Fig. 7 einen vertikalen Längsschnitt durch die Bremsvorrichtung
und Fig. 8 in kleinerem Maßstab eine Ansicht des an einer Tür befestigten Türschließers.
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In der Zeichnung ist i ein Bremszylinder der Bremsvorrichtung, in
welchem ein Bremskolben 2
verschiebbar ,geführt .ist.-
-Durch die Wandung des Bremszylinders rägf `eine Kurbelachse 3, die senkr°cht
zur Zylinderachse liegt und im Innern des Zylinders i einen Kurbelarm 4 trägt, an
dessen Kurbelzapfen eine Kolbenstange 5 angreift. Letztere ist in üblicher Weise
am Bremskolben 2 angelenkt. Demzufolge wird der Bremskolben 2 beim Drehen der Kurbelachse
3 axial im Bremszylinder i verschoben. Im Bremskolben 2 ist ferner ein Kugelventil
eingebaut, das eine in einer durchgehenden Kolbenöffnung 6 bewegliche Kugel 7 aufweist,
die zum Zusammenwirken mit einem Sitz 8 und einem Anschlag 9 bestimmt ist.
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Wie in der Zeichnung ersichtlich, besitzt der Bremskolben 2 eine Längsnut
io von rechteckigem Querschnitt (Fig. 6). Zwei Rücklaufleitungen i i und 12 münden
mit ihren beiden Enden i ia, 12" und 11 b, i26 in den Innenraum des
Zylinders i, der durch den Kolben 2 in einen Vorder- und Hinterraum, 13 bzw. 14
unterteilt wird. In die Rücklaufleitung i i ist eine Schließdrossel 15 und - in
die Rück-lauf leitung 12 eine Zusatzdrossel 16 eingebaut. Durch Ein-.oder Ausschrauben
der Drosselorgane 15, 16 können die Durchflußquerschnitte der entsprechenden Leitungen
i i und 12 verkleinert bzw. vergrößert. werden> . die Drosselorgane sind dabei derart
eingestellt, daß die Drosselwirkung des Organs 16 größer ist als diejeüige des Organs
15. Am Zylinder i ist ferner ein Überholventil (Fig. i bis 5) vorgesehen, das eine
in die beiden Zylinderräume 13 und 14 mündende Längsöffnung 17 aufweist; dem Durchgang
der Bremsflüssigkeit durch diese Öffnung wirkt ein unter einstellbarem Federdruck
stehender Ventilteller 18 entgegen. Den genannten Federdruck bewirkt eine mittels
der Schraube 21 einstellbare Feder 211. Ferner sind in der Zylinderinnenband im
Bereich der Leitungsmündung 12b eine Längsnut i9 und auf der den Mündungen der Leitungen
i i und 12 gegenüberliegenden Seite eine Längsnut 20 vorgesehen. Die Länge der Nut
20 ist etwas länger als die Länge des Bremskolbens 2.
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Wie ferner in den Fig. 7 und 8 ersichtlich, ist die Kurbelachse 3
an ihrem freien Ende mit einem Kniehebel 22, 23 verbunden. Die Länge des Armes 23
ist in üblicher Weise einstellbar, wobei das freie Ende dieses Hebelarmes 23 am
Türrahmen 24 befestigt ist. Der Bremszylinder i dagegen ist an der Tür 25 angeflanscht.
Er trägt ferner ein Federgehäuse 26, in welchem eine Schließfeder 27 untergebracht
ist, die einerends am Federgehäuse 26 und andernends an einer in diesem "Gehäuse
26 frei drehbaren, mit der Kurbelachse 3 koaxialen Hülse 28 befestigt ist. Diese
Hülse 28 besitzt einen äußeren Zahnkranz 29, der in ein Zihnsegment 30 eingreift,
das am Hebelarm 22 drehbar gelagert ist.
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Die Wirkungsweise des beschriebenen Türschließers ist im übrigen folgende.
Angenommen, die Tür befinde sich in einer Offenstellung, wobei die Teile der Bremsvorrichtung
die in Fig. i dargestellte Lage einnehmen. Als Bremsflüssigkeit werde beispielsweise
Öl verwendet. Unter der Wirkung der Schließfeder 27 wird nun die Kurbelachse 3 über
die Teile 29,30 und 22 gedreht, was ein Verschieben des Bremskolbens 2 gemäß
Fig. i nach rechts zur Folge hat. Dadurch wird bei geschlossenem Kugelventil 6 bis
9 Öl aus dem Zylinderraum 14 verdrängt. Dieses verdrängte (51 fließt durch die Rücklaufleitung
ii, die Kolbennut io und die Nut i.9 in den Zylinderraum 13. Ein kleinerer Teil
fließt außerdem durch die Leitung 12 in diesen Zylinderraum 13. Je nach der Einstellung
der Drosseln 15, 16 wird demzufolge die Schließbewegung mehr oder weniger gebremst.
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Ist jedoch ein bestimmter Öffnungswinkel der Tür.erreicht, d. h. nehmen
die Teile der Bremsvorrichtung die in Fig.2 dargestellte Lage ein, so schließt der
Kolben 2 die Verbindung der Nuten io und i9. Nun sind die Rücklaufleitungen ii und
12 durch die Kolbennut io hintereinandergeschaltet, wobei für das Ausmaß der Verzögerung
der Schließbewegung das Drosselorgan mit der größeren Drosselwirkung, d. h. die
Zusatzdrossel 16 maßgebend ist. Es ist zu bemerken, daß je nach der Größe dieser
Drosselung die Schließbewegung der Tür innerhalb des bestimmten Öffnungswinkelbereichs,
der den Stellungen des Bremskolbens 2 nach den Fig. 2 und 3 entspricht, beliebig,
d. h. auch bis zum Stillstand, verzögert werden kann, in welchem Fall das Drosselorgan
16 vollständig geschlossen ist. Wenn der Kolben 2 die in Fig. 4 dargestellte Lage
einnimmt, d. h. wepn er die Mündung des Leitungsendes iib freigibt, so fließt das
verdrängte Öl aus dem Zylinderraum 14 durch die Leitung i i direkt in den Vorderraum
13, so daß die Schließbewegung der Tür wiederum nur durch die Wirkung der Drossel
15 gebremst wird. Um zur Sicherstellung des Einschnappens des Türschlosses die Schließbewegung
am Ende des Kolbenhubes. etwas zu beschleunigen, ist die erwähnte Längsnut 2o im
Zylinder i vorgesehen. Hat der Kolben 2 die Stellung gemäß Fig. 5 erreicht, so ist
am Kolben 2 vorbei durch die Längsnut 2o ein zusätzlicher Durchtrittskanal für das
im Raum 14 verdrängte Öl geschaffen, so daß die Bremsung der Schließbewegung der
Tür vermindert wird. Soll die Tür aus irgendeinem Grund von Hand rasch geschlossen
werden, so bewirkt die von der die Tür schließenden Person auf die Tür ausgeübte
Zugkraft eine raschere Kolbenbewegung, die im Zylinderraum 14 einen größeren Öldruck
erzeugt. Dieser pflanzt sich durch die Öffnung 17 fort und bewirkt unter Überwindung
der Kraft der Feder Zia das Öffnen des Ventils 18, so daß zwischen den Zylinderräumen
14, 13 eine direkte Verbindung von relativ großem Querschnitt geschaffen wird; demzufolge
wird die durch die Drossel 15 bzw. 16 bewirkte Bremsung der Schließbewegung der
Tür stark vermindert.
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Beim Öffnen der Tür wird durch den auf der Kolbenvorderseite erzeugten
Überdruck die Kugel 7 im Kolben 2 von ihrem Sitz 8 abgehoben, wobei sie vom Anschlag
9 am Verlassen der Öffnung 6 verhindert wird. Damit ist eine direkte Verbindung
der Zylinderräume 13, 14 geschaffen, so daß der Kolben 2 und demzufolge die Tür
ohne merkliche Bremsung im Sinne des Öffnens der letzteren bewegt werden kann.
Es
ist zu bemerken, daß der Bereich, in welchem der Kolben 2 durch die Drossel 16 zusätzlich
gebremst wird, einem beliebigen Ü$nungswinkelbereich der Tür entsprechen kann. Zweckmäßig
ist die Anordnung derart, daß die Kolbenbewegung während jener Zeit zusätzlich gebremst
wird, während welcher der Bremskolben 2 das größte Hubvolumen je Zeiteinheit verdrängt
und somit auch am stärksten gebremst wird. Dieses größte Hubvolumen wird vom Bremskolben
2 dann verdrängt, wenn der Kurbelarm 4 zur Bewegungsrichtung des Bremskolbens 2
annähernd senkrecht steht. Die stärkste Bremswirkung des Bremskolbens 2 wird demzufolge
dann bewirkt, wenn sich der Kolben aus . der Lage gemäß Fig. 2 in die Lage gemäß
Fig. 3 bewegt.
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Es versteht sich, daß der beschriebene Türschließer auch ohne Überholventil
ausgebildet sein kann. An Stelle der einstellbaren Drosselorgane 15, 16 könnten
in den entsprechenden Leitungen i i und 12 auch feste, der gewünschten Drosselung
angepaßte Durchgangsquerschnitte vorgesehen sein. Ferner könnte die Anordnung derart
sein, daß in der Kolbenstellung gemäß Fig. i das Leitungsende 124 vom Kolben 2 verdeckt
ist und das Öl somit nur durch die Leitung i i in den Zylinderraum 13 gelangen kann.