DE8346C - Gewinnung von Zuckerkalk aus Melasse nach dem Substitutionsverfahren - Google Patents

Gewinnung von Zuckerkalk aus Melasse nach dem Substitutionsverfahren

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DE8346C
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A. Graf BUONACCORSI DI PISTOJA in Wien Frau L. STEFFEN in Wien und J. DRUCKER in Brünn
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B35/00Extraction of sucrose from molasses
    • C13B35/02Extraction of sucrose from molasses by chemical means
    • C13B35/04Extraction of sucrose from molasses by chemical means by precipitation as alkaline earth metal saccharates

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Description

1878.
Klasse 89.
ADOLF Graf BUONACCORSI di PISTOJA in WIEN, LOUISE STEFFEN in WIEN und JOSEF DRUCKER in BRUNN.
Gewinnung von Zuckerkalk aus Melasse nach dem Substitutionsverfahren.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 26. Juni 1878 ab.
Das nachstehend beschriebene Verfahren beruht auf dem Princip, dafs in der Kälte gebildeter Zuckerkalk fC12 j7S! O11, Ca O bis C,2 Ζξ, O11, 2 Ca O) sich in der Wärme in Zucker und schwerlöslichen Drittel-Zuckerkalk (C1 2 A2 O11, 3 Ca O) umsetzt (Peligot).
Wenn man diesen heifs abfiltrirt und durch Zusatz von Zucker und Kalk die ursprüngliche Concentration herstellt, so wird bei erneutem Erhitzen der gesammte neu zugesetzte Zucker als Drittel-Zuckerkalk ausgefällt.
Der Erfinder wendet dies Verfahren zur Verarbeitung von Melassen auf Zucker in folgender Weise an.
In einer Reihe gewöhnlicher Reservoire, deren Gesammtcubikinhalt circa das zehnfache Gewicht an Wasser des pro Tag zur Verarbeitung gelangenden Melassenquantums fassen soll, wird die Melasse mit Wasser verdünnt und mit Kalk (in Form von 300B. Brei) versetzt. Der Grad der Melassenverdünnung mit Wasser mufs ein derartiger sein, dafs die gebildete Zuckerkalklösung, auf oder über 1000C. erwärmt, einen Niederschlag ausscheidet, beispielsweise bei einer Melasse mit normalem Zuckergehalt (47 bis 50 pCt. Zucker) eine Mischung mit dem sechsfachen Gewicht an Wasser; der verdünnten Melasse wird nun so viel Kalk zugesetzt, als sich bei der entsprechenden Temperatur darin auflöst. Die Reservoire befinden sich im Freien unter einem Flugdache, damit sie der herrschenden Lufttemperatur ausgesetzt sind, und die Melassenlösung die möglichst tiefste bezw. die eben herrschende Lufttemperatur annehmen kann. Es soll nur in jener Jahreszeit gearbeitet werden, wo die Melassenlösung sich noch auf die Temperatur von -+- 150C. abkühlen kann, wenn man nicht mittelst Kaltluftmaschinen durch Eintreiben kalter Luft in die Lösung oder durch eine andere künstliche Abkühlung diese abkühlen will. Je tiefer die Temperatur der Melassenlösung ist, desto günstiger ist die Arbeit; doch ist der Unterschied in der Temperatur von o° und + 150C. nicht sehr bedeutend. Das Gewichtsquantum Kalk, das der verdünnten Melasse zuzuführen ist, bestimmen die Löslichkeitstabellen von Kalk 'in Zuckerlösungen. Da die Lösungsfähigkeit des Kalkes von ο "bis -f 150C.
eine unbedeutende Differenz zeigt, so wende man für alle Fälle die Menge Kalk an, die ο ° entspricht, das ist 28 pCt. reinen Kalkes auf 100 Zucker in der betreffenden Lösung. Die Reservoirs, von denen jedes bei einer Verarbeitung von 10000 kg Melasse in 24 Stunden an 2 ο cbm Rauminhalt fafst, besitzen einfache Rührwerke, um durch Umrühren die Lösung des Kalkes zu beschleunigen. Nachdem der Kalk in der Melassenlösung sich aufgelöst hat, was etwa nach acht Stunden der Fall ist, ist die sogenannte Ansatzlauge fertig und man schreitet zum Ausfällen des unlöslichen Zuckerkalkes. Zu diesem Ende bringt man die Ansatzlauge aus dem Reservoir in · geschlossene, cylindrische Gefäfse, die Kochgefäfse, welche mittelst Dampf erwärmt werden. Diese Gefäfse dienen zugleich als Treibkessel für die Beförderung der Masse in die Filterpressen. In diesen Kochgefäfsen wird die Ansatzlauge über 1000C. beispielsweise auf 1100C. erwärmt; dabei fällt unlöslicher Zuckerkalk (Drittel-Zuckerkalk, Pe-'ligot) als flockiger Niederschlag heraus. Nun wird der gesammte Inhalt der Kochgefäfse durch Filterpressen getiieben. Die Schlammfilterpressen haben die Construction der in Zuckerfabriken gebräuchlichen und sind mit einer Auslaugevorrichtung zum Auslaugen der Kuchen mit heifsem (1100C.) Wasser versehen. Nachdem nun die Zuckerkalkkuchen mit heifsem Wasser ausgelaugt sind, öffnet man die Filterpresse, nimmt die Rahmen heraus und packt die Kuchen in Prefstücher von Zwillich, in welchen dieselben mittelst einer hydraulischen Presse bei einem Druck von 100 bis 150 Atm. nachgeprefst werden. Die Ansatzlauge darf während des Filtrirens sich nicht unter 1000C. abkühlen, weshalb die Filterpressen vor dem Einlassen von Flüssigkeit mit Dampf angewärmt werden müssen. Auch die hydraulische Presse wird mit Dampf geheizt.
Die aus den Filterpressen und aus der hydraulischen Presse ablaufende Flüssigkeit heifse Mutterlauge. Sie wird in den Reservoiren, in welchen die Ansatzlauge vor der Fällung sich befand und welche jetzt leer sind, abgekühlt. Man untersucht die Mutterlauge auf Zucker und Kalk und wird gegen die Ansatzlauge eine Ab-

Claims (3)

nähme an Zucker und an Kalk finden, die zusammengenommen dem ausgefällten Zuckerkalk gleichkommt. Diesen Gewichtsabgang an Zucker führt man in Form von Melasse und den Gewichtsabgang an Kalk in Form von 30 ° B. Kalkbrei der Mutterlauge wieder zu. Unter Umrühren bleibt die so behandelte Mutterlauge im Reservoir stehen und kühlt sich ab; man rührt (3 Stunden) bei gewöhnlicher Temperatur weiter, bis aller Kalk, der bei dieser Temperatur löslich ist, in Lösung gegangen ist. Es ist dann die Mutterlauge durch Substitution von Melasse und Kalk der ursprünglichen Ansatzlauge im Procentgehalt an Zucker und Kalk gleich. Man erhitzt nun die Mutterlauge in den Kochgefäfsen; es scheidet sich, ebenso wie vorhin bei der Erwärmung der Ansatzlauge, unlöslicher Zuckerkalk aus, der wie vorhin abfiltrirt und abgeprefst wird. Die darin enthaltene Zuckermenge entspricht dem gesammten Zucker, welchen man in der Melasse der Mutterlauge substituirte. Nun wiederholt man Substitution und Fällung mit derselben Mutterlauge so lange, bis die Mutterlauge durch die sich anhäufenden Nichtzuckerstoffe und Salze, nach 20- bis 25-facher Wiederholung, nicht mehr zu verwenden ist. Die letzte Mutterlauge macht man zuckerarm, indem man nur Kalk nach jeder Fällung substituirt. Erwähnt sei noch, dafs man den nach dem Substitutionsverfahren gewonnenen Zuckerkalk auch in Centrifugen von der Mutterlauge trennen kann und die Centrifuge auch die Pressen ersetzen kann. Nur müssen die Centrifugen zum Schliefsen und für Dampfheizung eingerichtet sein. Die Siebwand der Centrifuge mufs für unseren Fall mit einem Filtertuch bespannt sein. Der gewonnene Zuckerkalk wird in einfachen Mischmaschinen mit Wasser zu einem Brei von 100B. angerieben, mit Kohlensäure zersetzt und so wie saturirter Rübensaft auf !Zucker weiter verarbeitet. Der Zuckerkalk kann auch im Wasser zu einem Brei von 30 ° B. verrieben und .'als Scheidemittel statt Kalk den grünen Rübensäften zugesetzt und mit diesen gemeinsam auf Zucker verarbeitet werden. Paten τ-Ansprüche:
1. Die beschriebene wiederholte Neubenutzung derselben Mutterlauge zu weiteren Ausfällungen von Zuckerkalk durch Erwärmung der mit Melasse und Kalk substituirten Mutterlaugen auf oder über +1000C.
2. Nach jeder Fällung das Abkühlen der heifsen Mutterlauge auf Temperaturen unter 15 ° und das Wiedereinführen (Substituiren) der aus der heifsen Lösung gefällten Mengen von Zucker in Form von Melasse und des Kalkes als solcher in die Mutterlauge.
3. In den Endlaugen das Wiedereinführen (Substituiren) der gefällten Mengen Kalks allein in die Mutterlauge, zum Zweck des Zuckerarmmachens der Mutterlauge.
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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1038171B (de) * 1957-01-28 1958-09-04 Auto Union Berlin G M B H Magnetelektrische Maschine mit Permanentmagneten aus Oxydmaterial
DE1076799B (de) * 1959-01-22 1960-03-03 Auto Union Berlin G M B H Werk Verfahren zum Herstellen des Magnetsystems nebst Stator- oder Rotorkoerper einer magnetelektrischen Maschine mit teilzylinderfoermigen, mit Kunstharzlack ueberzogenen Oxydmagneten
DE1280386B (de) * 1965-04-30 1968-10-17 Siemens Ag Elektromotor mit Dauermagneterregung durch Schalenmagnete
DE202014009976U1 (de) 2014-12-19 2015-02-02 Axel R. Hidde Elektrische Abzweig-, Anschluß- und Verteilerdose

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