DE832286C

DE832286C - Schneckenfilter

Info

Publication number: DE832286C
Application number: DEN1608A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Erich Noetzold
Original assignee: ERICH NOETZOLD DR ING
Current assignee: ERICH NOETZOLD DR ING
Priority date: 1950-08-05
Filing date: 1950-08-05
Publication date: 1952-02-21

Description

Schneckenfilter Für die Entwässerung von Feststoffen, welche sich in Flüssigkeiten befinden, bedient sich die Technik zahlreicher maschineller Einrichtungen und Verfahren. Die hekannten Eindicker, Klärbehälter, Hydrocyclone dienen zur Eindickung von Schlämmen; Schleudern und Zentrifugen entwässern die Feststoffe durch Abschleudern der Flüssigkeiten mit 11 hilfe der Zentrifugalkraft, die Filterpressen entwässern unter Druck, die Vakuumfilter in Form von Scheibenfiltern, Innenfiltertrommeln, Außenfiltertrommeln entwässern durch Absaugen der Flüssigkeit. Schließlich können auch durch Siebung auf feinen Siehen gröhere Körnungen entwässert werden.
Alle diese hekannten Einrichtungen haben den Nachteil, daß sie bei der Entwässerung feinster Korngrößen nur unvollkommen arbeiten und zum Teil gänzlich versagen. Dies gilt vor allem für die Entwässerung feinster tonreicher Stoffe. Die Ansaugearbeit der Filter reicht z. B. nicht aus, um die Feststoffe aus der Trübe zu saugen und zu entwasser. zumal sich die Filtergewebe nach Ansaugung eines diinnen Filterkuchens bereits zusetzen.
Gemäß der Erfindung ist das Schneckenfilter ein Vaktlumfilter, welches aus einem Vakuumfilterkörper hesteht. in dessen zylindrischem oder konischem Hohlraum eine Schnecke angeordnet ist, deren Sclllleekellflügeldurchmesser etwas kleiner ist als der lichte Durchmesser des Hohlraumes. Diese Filteraggregate lassen sich in beliebiger Anzahl, eingebaut in ihren dazugehörigen Filtertrögen, aneinanderhaufen so das sich die Filteranlage beliebig erweitern läßt. l)as Schneckenfilter kann horizontal oder geneigt angeordnet werden. In diesem Fall wird der eingedickte Schlamm direkt in den Filterraum aufgegeben und fortschreitend entwässert. Vorzugsweise steht das Filteraggregat aber senkrecht im Schlammtrog. Das aus dem Filterraum herausragende untere Ende der Schnecke ist dann so ausgebildet, daß es den zu filternden Schlamm aus dem Trog in den zylindrischen oder konischen Filterraum befördert. Dieser Filterraum ist mit entsprechenden Filtergeweben, Filtertüchern und Schutzauflagen helegt. Durch diesen Filterhelag wird die Flüssigkeit in den Vakuumraum abgesaugt. Am oberen Ende kann sich der zylindrische Raum zweckmäßig zu einer Art Düse konisch verjüngen. l)as Filter saugt also den in den Filterraum geratenden Schlamm an das Filtergewebe. Das Filtrat dringt durch das Filtergewebe hindurch, der Feststoff wird dagegen auf dem Gewebe festgehalten.
Auf diese Weise wird der Schlamm immer weiter entwässert und eingedickt. Da sich jedoch die Schnecke im Filterraum bewegt und ganz knapp über die Schutzauflage streift, wird das sich auf dem Filtergewebe absetzende Material laufend wieder abgehoben. Die Schnecke ist im Filterraum mit steileren Flügeln ausgestattet, so daß das abgehol>ene Material, solange es flüssig oder breiig ist, immer wieder zur Filterfläche hinfließen muß, bis es krümelig nach oben in den Konus gedrückt wird. wo nochmals eine saugende Entwässerung unter Pressung vor sich gehen kann. Das aus deril Konus herausquellende Material fällt über eine lAlechschurre auf ein Transporthand oder in eine .\lwurfschurre.
Um ein Verkleben der Schnecke zu verhüten, werden Abblasdüsen in den Filterraum eingebaut.
I)er Filterkörper wird zwei- oder mehrteilig gebaut, damit sich die verschleißenden Teile leicht erneuern lassen.
I)er Unterdruckraum wird zweckmäßig in mehrere Zonen unterteilt, um die Absaugung an bestimmten Stellen verstärken zu können und um stellenweise eine Abblasung möglich zu machen.
Es ist hei sehr tonreichen Feststoffen zweckmäßig, in gewissen Zeitahständen das Gewebe auszublasen und eine ?ilöglichkeit vorzusehen, durch Druckwasser die Gewebe auszuwaschen.
I)as Filtratwasser fließt aus dem Unterdruckraum nacll unten ab. Die Schneckenwelle ist oben gelagert und unten im Schlammbehälter geführt. Der antrieb erfolgt zweckmäßig durch Einzelantrieb oder sonst durch zentralen Gruppenantrieb, was besonders bei sternartigem Zusammenbau der Filtertröge in Frage kommt.
Die Filtertröge können je nach Bedarf so aneinandergebaut werden, daß eine heliebig große Filteranlage entsteht. Die Tröge können reihenweise oder sternartig oder wabenförmig zusammengefügt werden, wobei es zweckmäßig ist, die Tröge untereinander zu verbinden, damit der Schlamm sich verteilen kann. Die Filtertröge können rund, quadratisch, rechteckig, sechseckig usw. ausgeführt werden, wie es die Erfordernisse des Zusammenhaues wünschenswert erscheinen lassen.
Der Nbtransport des entwasserten Materials kann durch Sturzschächte znvisclletl den Filtereinheiten oder bei Reihenanordnung durch 13änder erfolgen.
An Stelle der Schnecke kann für besondere Materialien eine Schraubenspindel treten, auf welcher sich eine .Scheibe mit kegelförmiger Oberfläche aufwärts und abwärts bexvegell läßt. I)ie Form der beweglichen Scheibe entspricht dem Querschnitt des Filterraumes. Xylit Hilfe dieser Scheibe schiebt die Spindel das zu entwässernde Gut durch den Filterraum und preßt dieses schließlich in den Konus.
Dann läuft die Spindel rückwärts und bewegt die Scheibe wieder nach unten. Während dieser Rücklaufzeit werden die Gewebe ausgeblasen.
Bei horizontaler Lage des Filteraggregates kami durch entsprechende Steuerung der Beschickung der Filterprozeß während des Hin- und Rücklaufes der Scheibe vor sich gehen.
Gemäß der Erfindung zeigen die Abb. I und 2 das Schneckenfilter, bestehend aus den zusammensetzbaren Filtertrögen I und den einzelnen Filteraggregaten. Die Filteraggregate setzen sich zusammen aus zwei- oder mehrteiligen Filterkörpern 3 und der oben gelagerten, II, und unten geführten Filterschnecke IO, deren unteres Teil 7 die Schlämme in den Filterraum hebt und deren mittleres Teil 8 den entwässerten Feststoff vom Filtergewebe 6 abhebt, durch den zylindrischen Hohlraum 4 des Filterkörpers 3 aufwärts bewegt und durch den konischen Raum 5, in dem das Ntaterial noch einmal unter Druck entwässert wird, über eine Abwurfschurre I6 zum Transportmittel 17 ausstößt. Um ein Verkleben der Schnecke mit Feststoff zu vermeiden, blasen in den zylindrischen Hohlraum 4 die Abblasdüsen 9 hinein.
An Stelle der Schnecke kann eine Spindel treten, auf der sich eine Scheibe im Filterraum auf und nieder bewegen läßt, welche den Transport und das Abhel>en des Feststoffes bewerkstelligt wie die Schneckenflügel.
Der Vakuumraum des F ilterkörpers 3 wird zweckmäßig in einzelne Filterzonen I>zw. auch Abblasezonen unterteilt, in denen Saugleitungen I2 und I3 den Unterdruck erzeugen bzw. zur Abführung des Filtrates dienen, die Druckluftanschlüsse 14 das Ausblasen, die Druckwasseranschlüsse 15 das Auswaschen der F i Itergewebe besorgen.
Die Filtertröge sind mit Al,laßstutzen 2 versehen.
Der Antrieb der Filterschnecken erfolgt zweckmäßig durch Einzelantriebe oder bei sternförmiger Anordnung durch zentrale Gruppenantriebe.
PATEXTANSI)RtVCISE I. Filteraggregat. insbesondere auch zum Filtern feinster Ueststoffe. dadurch gekennzeichnet, daß in einem zylindrischen (4) oder konischen Raum eines Vakuumfilters eine diesem Kaum (4) angepaßte Transportschnecke (8) mit entsprechenden Schneckenflügeln angeordnet ist.

Claims

2. Filteraggregat nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Filterraum mit beliebigem, vorzugsweise kreisrundem Querschnitt eines Vakuumfilters ein diesem Quer- schnitt angepaßter Körper, z. IA. eine Scheibe, eingebaut ist, welcher sich im Filterraum mit Hilfe einer Schraubenspindel aufwärts und abwärts bewegen läßt.

3. Filteraggregat nach den Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Filteraggregat senkrecht in einem entsprechenden Filtertrog (1) eintaucht.

4. Filteraggregat nach den Ansprüchen 1 l>is 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Filteraggregat horizontal oder geneigt angeordnet ist.

5. Filteraggregat nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Filtergewebte (6) belegten, teilbaren Filterkörper (3) in einzelne Saug- und Blasekammern unterteilt sind.

6. Filteraggregat nach den Ansprüchen I bis 5, tlatlurch gekennzeichnet, daß sich der Filterraum nach dem .Nustragsende zu konisch (5) verjüngt.

7. Filteraggregat nach den Ansprüchen I bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Preßluftdüsen (g) oder Wasserdüsen im Filterkörper oder in der Schneckenwelle zur Abblasung oder zeitweisen Abwaschung der Schneckenflügel angeordnet sind.

8. Filteraggregat nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß einzelne, runde oder mehreckige Filtertröge mit dazugehörigen Filterapparaten reihenförmig oder sternförmig zu einem erweiterungsfähigen Großfilter aneinandergesetzt sind.