DE827506C - Einrichtung an Druckzylindern, insbesondere Pressluftzylindern fuer Druckluftbremsen - Google Patents

Description

• Einrichtung an Druckzylindern, insbesondere Preßluftzylindern für Druckluftbremsen Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung an Druckzylindern, insbesondere Preßluftzylindern für Druckluftbremsen, bei der die Kolbenkraft während des Kolbenhubes auf ein bestimmtes Maß verringert wird, und besteht darin, daß der Druckzylinder aus einem Preßluftbehälter bestimmten Anfangsdruckes und solchen Volumens gespeist wird, daß der Behälterdruck sich während des Kolbenhubes auf das vorgenannte Maß verringert.
• Die Wiederauffüllung dieses Behälters für den nächstfolgenden Kolbenhub erfolgt gemäß der Erfindung durch ein Steuerorgan, das den Preßluftbehälter bei der Entlüftung des Druckzylinders gegen diesen absperrt und mit einerFülleitung verbindet, aus der er auf den Anfangsdruck wieder aufgefüllt wird. Bei Belüftung des Druckzylinders verbindet dieses Steuerorgan den Preßluftbehälter wieder mit dem Druckzylinder und sperrt ihn gegen die Fülleitung ab.
• In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel ein Schema einer erfindungsgemäß gestalteten Druckluftbremse mit Anlege- und Festbremszylinder im gelösten Zustand dargestellt.
• An die Hauptluftleitung i ist ein Steuerventil 3 angeschlossen. Im Innern des Ventilgehäuses ist ein Kolben 5 beweglich gelagert, auf welchen eine Feder 7 einwirkt. Der Kolben 5 betätigt einen Schieber 9, welcher in der gezeigten Stellung eine zum Festbremszylinder i i führende Leitung 13 mit dem Auslas 15 verbindet. Außerdem wird über die Leitung 17 auch ein Raum i9 eines Steuerorgans 21 mit der Leitung 13 verbunden. Das Steuerorgan 21 enthält einen Kolben 23, der von einer Feder 25 beeinflußt wird und eine hohle Kolbenstange 27 mit einer Öffnung 29 aufweist. Die Kolbenstange 27 ist abgedichtet geführt in einer Zwischenwand 31 des Steuerorgans 21 und setzt sich in einem ebenfalls hohlen Teil 33 fort, welcher eine Mündung 35 besitzt und seinerseits in einer Wand 37 abgedichtet geführt ist. Auf dem einen Ende des rohrförmigen Teiles 33 sitzt der Teller 39 eines Doppelventils41 auf, dessen andererTeller43 von seinem in der Zwischenwand 45 befindlichen Sitz 47 abgehoben ist. In den zwischen den Wänden 31 und 37 des Steuerorgans 21 befindlichen Raum mündet eine Leitung 49, welche zum Anlegezylinder 51 führt. An den von den Wänden 37 und 45 begrenzten Raum ist über eine Leitung 53 ein Behälter 55 von bestimmtem Volumen angeschlossen. Schließlich gehört zu der gezeigten Bremsanlage noch ein Druckluftbehälter 57, welcher sowohl durch eine Leitung 59 an das Steuerventil 3 als auch durch eine Leitung 61 an das Steuerorgan 21 angeschlossen ist.
• Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist folgende: Im dargestellten gelösten Zustand der Bremse teilt sich der in der Hauptluftleitung i herrschende Druck über die vom Kolben 5 freigegebene Nut 63 auch dem Raum 65 im Steuerventil 3 mit. Der Behälter 57 ist durch die Leitung 59 ebenfalls mit diesem Druck aufgefüllt. Schließlich kann dieDruckluft über die Leitung61, das geöffnete Ventil 43 und die Leitung 53 auch in den Behälter 55 gelangen. Der Anlegezylinder 5 i ist bei der durch die Feder 25 bedingten Stellung der beweglichen Teile des Steuerorgans 21 über die Öffnung 29, die hohle Kolbenstange 27 und den Auslaß 63 ins Freie entlüftet, während seine Verbindung zum Behälter 55 durch das geschlossene Ventil 39 unterbrochen ist.
• Wird zwecks Einleitung einer Bremsung der Druck in der Hauptluftleitung i verringert, so entsteht ein Druckgefälle im Steuerventil 3, welches den Kolben 5 unter Mitnahme des Schiebers 9 gegen die Kraft der Feder 7 in Pfeilrichtung bewegt. In der neuen Schieberstellung ist der Auslaß 15 gesperrt, und die Leitungen 13, 17 sind mit der Leitung 59 über das Ventilgehäuse verbunden. Druckluft aus dem Behälter 57 kann damit einerseits zum Raum i9 des Steuerorgans 21 und andererseits, durch die Drosseldüse 66 stark verzögert, über die Leitung 13 zum Festbremszylinder i i gelangen.
• Die über die Leitung 17 in den Raum i9 strömende Luft beaufschlagt den Kolben 23, bewegt ihn gegen die Kraft der Feder 25, schließt die Öffnung 29 und das Ventil 43 ab und öffnet das Ventil 39. Der durch seinen vorgeschriebenen Druck mengenmäßig festgelegte Inhalt des Behälters 55 expandiert nun in den Anlegezylinder 5i, dessen Kolben unter einer dem Verlauf der Expansionskurve folgenden Druckverringerung das Anlegen der Bremsklötze an die Radreifen durchführt. Damit ist die Gewähr gegeben, daß die anfängliche Haftreibung des Gestänges immer mit dem gleichen

  hohen Anfangsdruck im Zylinder 51 überwunden

  wird und an diesen Druck anschließend die An-

  legebewegung unabhängig z. B. von großem oder

  kleinem Gestängewiderstand immer mit der erfor-

  derlichen Luftmenge und damit unter den ge-

  wünschten Druckverhältnissen verläuft. `@''enn der

  Kolben des Anlegezylinders 51 seine Endstellung

  erreicht hat, ist das Gesamtvolumen aus Zylinder,

  Behälter 55 und dazwischenliegenden Leitungsteilen

  so groß, daß der gewünschte Enddruck und damit

  die gewünschte verringerte Endkraft des Kolbens

  im Anlegezylinder erreicht sind.

  `'Während des beschriebenen Anlegevorganges

  der Bremsklötze hat sich der Festbremszylinder i i

  über den Drosselquerschnitt 66 in einem solchen

  Maße mit Druckluft gefüllt, daß nunmehr derFest-

  bremskolben zur vollen Wirkung kommt und in

  Ablösung des Anlegekolbens die an die Radreifen

  herangebrachten Bremsbacken mit der gewünsch-

  ten Stärke anpreßt.

  Zum Lösen der Bremse wird der Druck in der

  Hauptluftleitung i wieder erhöht. Damit geht der

  Kolben im Steuerventil 3 wieder in die gezeigte

  Stellung, und der mitbewegte Schieber 9 trennt die

  Leitungen 13 und 17 von der Leitung 59 und ver-

  bindet sie mit dem Auslaß 1,5. Der Festbrems-

  zylinder i i und der Raum i9 des Steuerorgans 21

  werden dabei entlüftet. Infolge der Druckvermin-

  derung im Raum i9 schiebt die Feder 25 den Kol-

  ben 23 mit den anderen beweglichen Teilen wieder

  in die --'#,usgangsstellttng zurück. wobei über die

  Öffnung 29 und den Auslaß 63 nun auch der An-

  legezylinder 51 entlüftet wird. Das Ventil 39 ist

  wieder geschlossen und dafür das Ventil 43 ge-

  öffnet.

  Durch die Lösebewegung des Kolbens im Steuer-

  ventil 3 wurde auch die Nut 63 wieder auf-

  gesteuert, so daß über diese und die Leitung 59 der

  Behälter 57 und weiter über die Leitung 61, das

  geöffnete Ventil 43 und die Leitung 53 auch der

  Behälter 55 mit Druckluft aus der Hauptluft-

  leitung i gefüllt wird. Ist der Höchstdruck in

  dieser Leitung erreicht, sind auch die Behälter 57

  und 55 wieder aufgefüllt, so daß der Behälter 55

  wieder mit der vorgeschriebenen Luftmenge für

  eine neue Betätigung des Kolbens im Anlegezylin-

  der 5 1 bereit ist.

  An Stelle des gezeigten Steuerventils 3 könnte

  auch eine andere Ventilkonstruktion, z. B. ein so-

  genanntes Dreidruckventil oder ein aus Zwei-

  druck- und Dreidruckteil mit zwischengeschalteter

  Hilfssteuerkammer bestehende: Ventil. verwendet

  werden.

Claims (2)

1. PATENT ANS1'I;(`CIIE: i. Einrichtung an Druckzylindern, insbesondere Preßluftzylindern für Druckluftbremsen, bei denen die Kolbenkraft während des Kolbenhubes auf ein bestimmtes Maß verringert wird, nach Patent 821 366, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckzylinder (5i) aus einem Preßluftbehälter (55) bestimmten Anfangsdruckes und solchen Volumens gespeist wird, daß der Behälterdruck sich während des Kolbenhubes auf das vorgenannte Maß verringert.
2. 2. Einrichtung an Druckzylindern nach Anspruch i, gekennzeichnet durch ein Steuerorgan (21), das den Preßluftbehälter (55) bei der Entlüftung des Druckzylinders (51) gegen diesen absperrt und mit einer Fülleitung (i) verbindet, aus der er auf den Anfangsdruck wieder aufgefüllt wird, und ihn bei Belüftung des Druckzylinders mit diesem verbindet und gegen die Fülleitung absperrt.