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Mit Stechschlüssel zu betätigendes Riegelgesperre Zusatz zum Patent
816 803
Die Erfindung bezieht sich auf eine weitere Ausbildung des durch das
Patent 816 803 geschützten, mit Stechschlüssel zu betätigenden Riegelgesperres,
(las aus einem im Mantel drehbar und begrenzt längs verschieblich gelagerten, funktionell
einheitlichen Zylinder besteht. Das Neue besteht im wesentlichen darin, daß die
Außenabmessungen des Gesperres den üblichen Gegebenheiten angeglichen und der Mechanismus
bedeutend vereinfacht wurde. In bezug auf die Größe der Vorrichtung gestattete die
Anordnung sog. Haarnadelfedern, deren Windungen nunmehr in einer Ausnehmung neben
den Stiftbohrlöchern geführt werden, eine Verkleinerung des Drehzylinderdurchmessers.
Das gleiche bewirkte die schwächere Ausbildung des Kupplungsschiebers, wobei der
Forderung nach Festigkeit durch U-förmigen Querschnitt Rechnung getragen wurde.
Möglich wurde dies durch Verwendung einteiliger, mit Eindrehungen 'versehener Stifte,
bei denen eine Verkantungsgefahr nicht besteht. Auch eine Herabsetzung der Mindeststufungseinheit
und somit der Gesamtstiftlängen konnte hierdurch erzielt werden. Die Anordnung der
Kupplungsorgane am Umfang der doppelseitigen Drehzylinder erlaubte die starre Verbindung
beider. Eine Reduktion der Länge des Gesperres auf das übliche Maß war die Folge:
In dieser Beziehung gleichbedeutend war der Verzicht auf
Hubstift, Schiebestift
und federbeeinflußten Spannstift, wobei vor allem eine erhebliche Verbesserung der
Wirkungsweise erreicht wurde. Ohne Vermittlung eines zusätzlichen Mechanismus (Spannwerk)
bewirkt jetzt die nach der Stirnseite gerichtete AYialverschiebung des Drehzylinders
die Rückführung
des Kupplungsschiebers. Die Handhabung des Gesperres,
die bisher durch das zeitlich abgesetzte Herausziehen des Drehzylinders aus dem
Mantel und des Schlüssels aus dem Drehzylinder erschwert war, wurde damit erleichtert.
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Die Abb. i bis 7 veranschaulichen den weiterentwickelten Kupplungsstiftzylinder,
der wie bisher als doppelseitiger Einbauzylinder innerhalb einer Zentralschloßanlage
verwendet werden kann.
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Abb. i zeigt im Aufriß des in Ruhelage befindlichen Kupplungsstiftzylinders
einen Teillängsschnitt; Abb. 2 im Grundriß einen Längsschnitt in der Ruhelage, und
zwar durch den mittleren Anteil des Kupplungsstiftzylinders und den seitlichen Anteil
des Mantels; Abb. 3 ist Grundriß und Aufriß des zweiteiligen Kupplungsschiebers;
Abb.4 stellt einen Querschnitt nach der Linie .=1-ß in Abb. i und Abb. 5 einen Querschnitt
nach der Linie C-D in Abb. i dar; Abb.6 zeigt einen Teillängsschnitt des Kuppseitig
beeinflußt werden. Beim Zussammenbau der Drehzylinder werden die Zähne 13, 14 entlang
zweier an der Innenfläche des hohlzylindrischen Mantelteiles angeordneter Längsnuten
17 (Abb. 5) eingeschoben. Die Kupplungsschieber i5, die im wesentlichen U-förmigen
Querschnitt zeigen, werden innerhalb der Drelizy linder 4 in nach der Stirnseite
zu abgeschlossenen Kanälen axial geführt und weisen so viel Bohrungen 18 (Abb. 3)
auf, als Stifte i9 hindurchtreten. Letztere sind von gleicher Länge, zeigen in verschiedenem
Abstand von der Stiftspitze Eindrehungen 20 oder sind gegebenenfalls durch Zwischenscheiben
21 (Abb. i und 6) unterteilt. Sie stehen ferner unter dem Druck von Haarnadelfederi1
22 (Abb. 2 und 5), die in Ausnehmungen 23 derart angeordnet sind, daß ein Ende die
Stifte durch Einschnitte 24 innerhalb der Stiftbohrlöcher 25 berührt, während das
andere Ende vom Verschlußblech 26 (Abb. i, 5 und 6) abgestützt wird. Die axialwärts
verlaufenden profilierten Schlüsselkanäle 27 dienen bekanntlich der Führung des
gleichartig profilierten Kerbenflachschlüssels 28.
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Mit Hilfe der Kugelrast 3 ist bei jedem Schließvorgang die Stellung,
in der sich die Zähne 13 innerhalb der Längsnuten i i befinden, zu erfühlen. Durch
den Andruck des einstechenden Schlüssels 28 wird die erforderliche Endlage der Drehzylinder
4 erreicht. Die Stege des federbeeinflußten Kupplungsschiebers 15 vermögen dann
in die EindrehUngen2o der mittels der Schlüsselkerben entsprechend angehobenen Stifte
19 einzurücken (Abb. 6). -Die Zähne 13 entfernen sich dabei aus ihrer Lage innerhalb
der Ringnuten 12 und kommen entlang der Längsnuten i i mit den Rippen, die zwischen
den Ringnuten 12 erhalten blieben, in Formschluß, während Zahn 14 an der Schnittfläche
des hohlzylindrischen Mantelteiles anschlägt (Abb.7). Die Steuerung zum Beispiel
eines Riegelschlosses ist nun über die an die Drehzylinder 4 gekuppelte Schließnase
7 möglich.
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Nach beendetem Schließvorgang werden die Drehlylinder 4 durch Anziehen
am Schlüssel 28 in die entgegengesetzte Endlage gebracht und der Kupplungsschieber
15, dessen Zahn 14 dem Mantel anliegt, rückgeführt. Die Zähne 13 treten wieder in
ihre Ausgangsstellung und die Stege des Schiebers geben die Stifte i9 frei, so daß
der Schlüssel aus dem Drehzylinder gezogen werden kann. Die Schließnase 7 ist entkuppelt.
In dieser Stellung gleiten die Zähne 13 beider Kupplungsschieber 15 beim Drehen
der Zylinder 4 in den Ringnuten 12 des Mitnehmers io, wobei jener infolge der Hemmwirkung
der Federrast 8 in seiner Lage bleibt.
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Die getriebliche Grundlage für den Kupplungsstiftzylinder bilden jene
Riegelgesperre, bei denen die Bauteile: Sperrer und Sperrstücke, in gewisser Abhängigkeit
voneinander angeordnet sind. Abb. 8 läßt eine derartige Verriegelung, genannt Kugelverriegelung,
erkennen. Infolge der in einer Gabel gehaltenen Kugel lassen sich von den beispielsweise
zwei Stangen jeweils nur eine verschieben, da der Kugel durch die vorgeschobene
lungsstiftzylinders bei eingeführtem Schlüssel und Abb,. 7 einen gegenüber Abb.
6 um 9o° gedrehten Längsschnitt des mittleren Anteiles bei eingeführtem Schlüssel.
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Der Mantel i des Kupplungsstiftzylinders zeigt im Profil die üblichen
Größenverhältnisse. Das Muttergewinde 2 im massiven, der Einschnitt im hohlzylindrischen
Anteil, -sowie die Kugelrast-3-., entsprechen desgleichen herkömmlichen Konstruktionsmerkmalen.
Ebenso erfolgt die Befestigung dieses Einbauzylinders in bekannter Weise mit einer
Schraube von der Stulpseite eines gewöhnlichen Schlosses her. In der Ruhelage ragt
auch hier die Schließnase aus dem Profil des Zylinders heraus, so daß $er Zylinder
selbst bei gelöster Stulpschraube nicht entfernt werden kann. In den beiden Hälften
des hohlzylindrischen Mantelanteiles lagern die Drehzylinder 4, die, von den Stirnseiten
des Mantels aus eingeschoben, mittels Bolzen 5 (Abb. 4) und Splintstiften 6 (Abb.
2 und 4) an den Innenseiten starr verbunden sind. Ihre Axialverschiebung wird durch
rechtwinklige Absetzungen an den Drehzylindern 4 und der Innenfläche des hohlzylindrischen
Mantelteiles nahe den Stirnseiten begrenzt. In dem Einschnitt des hohlzylindrischen
Mantelteiles wird, wie bisher, die Schließnase 7 drehbar geführt, die eine Federrast
8 (Abb.4) aufweist. Die Innenfläche ihres ringförmigen Teiles gestattet in Längsnutenführung
9 dem ebenfalls ringförmigen Mitnehmer io nur axiale Verschiebung. Letzterer ist
seinerseits über der Trennungsfuge der zusammengebauten Drehzylinder 4 in deren
Absetzungen drehbar gelagert. Im Mitnehmer io sind an der Innenfläche zwei diametrale
Längsnuten i i (Abb. 2, 4 und 7) vorgesehen, in die eine Anzahl Ringnuten 12 (Abb.
i und 6) münden. Sie dienen der Führung einer entsprechenden Anzahl Zähne 13 (Abb.
2 bis 4 und 7) der zweiteiligen Kupplungsschieber 15, welche durch die Druckfeder
16 (Abb. i, 4 und 6) zwei-
Stange keine ;Ausweichmöglichkeit mehr
gegeben ist. Man könnte diese Gesperre auch mit Abhängigkeitssperre bezeichnen,
da immer das Verändern des einen Bauteiles die Sperrung der übrigen Bauteile bewirkt.
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In gleicher Weise erzielen auch die Sperrer der in Abb. 9 und io dargestellten
Grundschemen des Kupplungsstiftzylinders eine abwechselnde Sperrung der Sperrstücke.
Abb. 9 verdeutlicht dies bei Verwendung dreigeteilter Sperrer. Das Einrasten des
Sperrers r, der unter Einwirkung der Feder f
steht, in die geeignete
V-förmige Kerbe des Sperrstückes k1 hat auch hier die Sperrung des letzteren zur
Folge, wenn das durchlochte Sperrstück k2 durch Mitnahme des mittleren Sperreranteiles
(Zwischenstift) seine Lage verändern kann. Dem zwischen den Sperrstücken ki und
k2 befindlichen Sperreranteil (Innenstift) wird hierdurch die Ausweichmöglichkeit
genommen. Kennzeichnend für diese Anordnung der Sperrstücke mit dreigeteiltem Sperrer
r ist die unbegrenzte Verschieblichkeit des durchlochten Sperrstückes k2 in zwei
entgegengesetzten Richtungen.
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Ähnlich verhält es sich, wenn statt dem dreigeteilten ein einteiliger
Sperrer r angeordnet wird, wie aus Abb. io ersichtlich ist. Der lediglich mit Eindrehung
versehene Sperrer r gestattet dem Sperrstück k2 nur begrenzte Verschiebung in beiden
Richtungen, und zwar nach Maßgabe der Tiefe der Eindrehung.
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Der Betriebliche Aufbau des Kupplungsstiftzylinders erlaubt nunmehr
die Entkupplung mittels begrenzter Axialverschiebung der Drehzylinder 4. Die Begrenzungsanschläge
an der Innenfläche des hohlzylindrischen Mantelteiles für die Axialverschiebung
sind derart zu bemessen, daß die Endlagen der Drehzylinder mit jenen der Zähne 14
übereinstimmen. Mit anderen Worten: Bei Einrucken der Drehzylinder von einer Seite
wird dem Zahn 14 des jener Seite zugehörenden Kupplungsschiebers Bewegungsraum geschaffen,
während der Zahn 14 des der anderen Seite zugehörenden Kupplungsschiebers am Mantel
anschlägt (Abb. 2 und 7). Da der Schlüssel durch das Einrücken der Stege des Kupplungsschiebers
in die Eindrehungen der Stifte gesperrt wird, werden dann durch Ziehen am Schlüssel
die Drehzylinder so weit mitgenomtuen, bis der mit dem Zahn 14 am Mantel anliegende
Kupplungsschieber seine relative Bewegung gegenüber dem Drehzylinder vollendet,
d. h. die Ausgangsstellung wieder erreicht hat.
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Der Kupplungsstiftzylinder ist ein Ausführungsheispiel der Sicherheitskupplung
zu Schließ- und j Schaltwerken. lTnter Sicherheitskupplung ist eine ltonstruktion
zu verstehen, bei der ein Abwandlungsinechanismus und ein Kupplungsoder Schaltinechanisintis
unmittelbar über ein Sperrelement zusainineiiwirken. Bei Handhabung des geeigneten
Schlüssels werden mittels gestufter Sperrelemente und begrenzter Längsverschiebung
des die Sperrelemente führenden Zylinders selbsttätige und relative Schaltbewegungen
von Kupplungs- oder Schaltorganen zum Betriebe einer Formschlußkupplung hervorgerufen
und mit Hilfe dieser Kupplung Steuerungsbewegungen zur Betätigung eines Schließ-
oder Schaltwerkes übertragen.
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Je nach dem ob die Längsachsen der Sperrer auf eine ebene oder zylindrische
Fläche bezogen werden, d. h. parallel oder radial angeordnet sind, ist das Sperrstück
der Sicherheitskupplung eben oder zylindrisch begrenzt. Es befindet sich unzugänglich
in einem funktionell einheitlichen Körper und seine Bewegungen sind unabhängig von
denjenigen zur Steuerung des Schließ- oder Schaltwerkes.
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Infolge der Selbsttätigkeit der. Einkupplung ist eine gegenüber dem
Zylinderschloß erheblich verminderte Sperrwirkung zulässig. Die kleinstmögliche
Stufungseinheit konnte daher mit o,i5 mm festgesetzt werden, was wiederum eine relative
Erhöhung der Anzahl möglicher Schließungsvariationen ergab.
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Da die Sperrung des Sperrstückes äußerlich nicht in Erscheinung tritt,
daher nicht unter zusätzlichen Druck gesetzt werden kann, ist das Hobbs-Verfahren
nicht anwendbar.
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Irgendein Feststellgesperre, das den Innenzylinder an den Mantel verriegeln
würde, ist bei der Sicherheitskupplung nicht vorhanden, ein Abscheren von Stiften
oder Plättchen damit ausgeschlossen. Innenzylinder und Mantel sind vielmehr in jeder
Lage der Vorrichtung unbegrenzt gegeneinander drehbar.
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Für das dargestellte Beispiel eines Einbauzylinders erweisen sich
die nach oben gerichteten Sperrer weniger der Verstaubung ausgesetzt.
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Der Anwendungsbereich der Sicherheitskupplung entspricht dem der Zylinderschlösser.