-
Rohrspeichenrad, insbesondere für landwirtschaftliche Maschinen Die
Erfindung betrifft ein Rohrspeichenrad, das insbesondere für große Räder vornehmlich
an landwirtschaftlichen Maschinen, wie Sämaschinen, Heuwendern u. dgl., bestimmt
ist. Es sind Rohrspeichenräder bekannt, bei denen die Speichenrohre auf in der Nahe
ausgedrehte Zapfen aufgeschrumpft sind und unter Vermittlung von Paßstücken oder
Speichenschuhen den darauf aufgeschrumpften Radkranz tragen. Das Ausdrehen von Zapfen
in Radnahen ist nicht nur fertigungsmäßig schwierig, sondern auch gefährlich, da
dabei die Nabe meist so stark geschwächt wird, daß das Rad für größere Lasten nicht
gebraucht werden kann. Auch verlangt das Aufschrumpfen des Radkranzes auf so befestigte
Speichen eine besondere Fertigungsgenauigkeit, ein tTmstand, der den Vorschlag verständlich
macht, Unregelmäßigkeiten in der Speichenstellung durch Paßstücke verschiedener
Stärke auszugleichen.
-
Gegenstand der Erfindung ist demgegenüber ein Rohrspeichenrad, das
sich durch einfache Herstellung, geringes Gewicht und große Festigkeit auszeichnet
und außer Nabe, Speichen und Felge keine zusätzlichen Teile zum Aufbau erfordert.
Durch Schrägstellen der abwechselnd in rechts- und linksseitigen Aufnahmen der Nabe
eingezogenen Speichen wird gegenüber den bekannten Rohrspeichenrädern ein gewisses
Federungsvermögen und eine große Festigkeit gegen Seitenschub erreicht.
-
Zu diesem Zweck ist das Rohrspeichenrad nach der Erfindung mit einer
gegossenen Nabe ausgestattet unter Verwendung eines Werkstoffs, dessen
Lauf-
und Lagereigenschaften eine besondere Achsbüchse entbehrlich macht. Die Nabe wird
gleich mit Ausnehmungen oder Zapfen für das Ein- bzw. Aufziehen der Speichen hergestellt.
Um die Nabe fest mit den Rohrspeichen zu verzapfen, sind die Nabenaufnahmen konisch
ausgebildet. Das Auf- bzw. Eintreiben der Speichen auf bzw. in die Nabenaufnahmen
geschieht in warmem Zustand der Speichenenden. Beim Eintreiben der Speichen in Ausnehmungen
der Nabe erhitzt man die Speichenenden zweckmäßig nur so weit, daß die beim Eintreiben
entstehende Vorspannung ein elastisches Dehnungsmaß erreicht, das die Schrumpfung
beim Erkalten mindestens ausgleicht. Die äußeren Enden derRohrspeichen werden mit
der Felge verschweißt.
-
Es ist vorteilhaft, die konisch gehaltenen Nabenaufnahmen für die
Rohrspeichen auf beide Enden der Nabe anzubringen und sie senkrecht zur Nabenachse
anzuordnen. Dadurch werden die an der Felge zu verschweißenden Speichen schräg gestellt
und Rohrspeichenräder besonders guter Federung und Seitensteifigkeit geschaffen.
-
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele für Rolirspeichenräder
nach der Erfindung veranschaulicht: Abb. i zeigt im Schnitt ein Rohrspeichenrad
mit in Ausnehmungen der Nabe eingesetzten Rohrspeichen; Abb.2 stellt, ebenfalls
im Schnitt, ein Rohrspeichenrad dar, bei dem die Speichen auf Zapfen der Nabe aufgeschrumpft
sind.
-
Das Rohrspeichenrad nach Abb. i besteht aus der Nabe i, die aus einem
Werkstoff mit besonderen Lagereigenschaften gegossen ist. Die Nabe ist an beiden
Enden mit von außen nach innen leicht konischen Ausnehmungen 2 versehen, die radial,
d. h. rechtwinklig, zur Nabenachse stehen. In diese Ausnehmungen sind rohrförmige
Hohlspeichen 3 eingezogen. Zu diesem Zweck werden die Speichenenden erwärmt. Damit
beim nachträglichen Schrumpfen der eingetriebenen Speichenenden die Sicherheit der
Verbindung gewährleistet bleibt, hat das Eintreiben der Speichenenden bei einer
solchen Temperatur zu erfolgen, daß die entstehende Spannung sich federnd wieder
ausgleicht und der Schrumpfung beim Erkalten entgegenwirkt. Die Erhitzung der in
die Nabenausnehmungen eingetriebenen Speichenenden gestattet es auch, die Speichen
3 leicht nach der vorzugsweise ebenfalls rohrförmigen Felge 4 abzubiegen. Da die
Felge schmaler gehalten ist als der Abstand der Ausnehmungen 2 auf den beiden Nabenenden,
läßt sich das Eintreiben der Speichen 3 mit geraden Robrstücken durchführen und
ihr Abbiegen zur Felge anschließend um die noch warmen Eingriffstellen leicht bewerkstelligen.
Die an die Felge 4 herangebogenen Speichenenden werden dann mit der Felge verschweißt.
Durch das Abbiegen der Speichen lassen sich auch kleine Längenunterschiede in den
Speichen, die etwa durch nicht genau gleich tiefes Eintreiben in die Ausnehmungen
entstehen, gut ausgleichen, da sich dann lediglich die Schweißstelle 5 am inneren
Umfang der Felge etwas verschiebt. Gegebenenfalls kann man zwischen Speichenkopf
und Felge in bekannter Weise eine schalenförmige Unterlegscheibe einfügen und mit
beiden Teilen 3, 4 verschweißen. Durch das Abbiegen erhalten die Speichen ein gutes
Federungsvermögen, und durch ihre wechselseitige Befestigung in der Nabe wird dem
Rad eine ganz besondere Widerstandsfähigkeit gegen Seitenschub vermittelt.
-
Bei dem Rohrspeichenrad nach Abb.2 ist die Nabe i anstatt mit Ausnehmungen
auf beiden Enden mit Zapfen 6 ausgestattet, auf die die Speichen mit ihren erwärmten
Enden aufgezogen werden und auf denen sie beim Erkalten fest aufschrumpfen. Auch
hier können die Speichen in der Hitze zur Felge 4 abgebogen und mit dieser dann
verschweißt werden.