DE814990C - Flachbohrer mit Halter - Google Patents

Description

• Flachbohrer mit Halter Zum Bohren von Löchern geringer Tiefe werden in einigen Betrieben Flachbohrer verwandt. Diese bestehen in Abwandlung der altbekannten aus Vollstahl ausgeschmiedeten Spitzbohrer aus einem Schaft aus SM-Stahl mit Morsekonus, in dem vorn in einem-Schlitz eine Schnellstahlplatte mit Schrauben oder Nieten befestigt ist. Die freie Stirnseite dieser Platte ist den Bohraufgaben entsprechend angeschliffen. Die schmalen Längsseiten sind hinterschliffen und führen den Bohrer, der sich in seinem Anwendungsgebiet gut bewährt hat und zudem bedeutend billiger ist als der mehr Schnellstahl erfordernde Spiralbohrer. Außerdem kann der Schneidwinkel beim Flachbohrer kleiner und über den ganzen Bohrerdurchmesser gleichmäßig gehalten werden, so daß die Anwendung beim Bohren von Materialien hoher Festigkeit besonders vorteilhaft ist. Die wirtschaftliche Anwendung der beschriebenen Flachbohrer erfordert jedoch eine wiederholte Verwendung der Schäfte nach Verschleiß der verhältnismäßig kurzen Schnellstahlplatte, die sich außerdem nur über etwa 40°/o ihrer Länge nachschleifen läßt. Der Rest von etwa 6o0/0 ist wegen der Durchbohrungen für die Niete oder Schrauben unbrauchbar. Die Befestigung der Schnellstahlplatte mit Nieten oder Schrauben ist außerdem unbefriedigend und nicht allen Bohraufgaben voll gewachsen. Das Auswechseln der Messer und das oftmals notwendige Nacharbeiten der Schäfte erfordert Werkzeugmacherarbeit. Dieser Umstand hat bisher auch die Anwendung dieser Bohrer in größerem Umfange verhindert.
• Um die Mängel der Messerbefestigung zu beseitigen, eine Anwendung von Flachbohrern in allen Betrieben auch ohne eigene Werkzeugmacherei und insbesondere Härterei zu ermöglichen, die Schnellstahlausnutzung zu verbessern und die Herstellung weitgehend zu verbilligen, wurde erfindungsgemäß ein Spannfutter als Halter für den Flachbohrer entwickelt. Das wesentliche Merkmal dieses Halters ist, daß er mit zwei Spannbacken ein flaches Bohrmesser großer Länge so hält, daß es zentrisch läuft, leicht ausgewechselt werden kann und außerdem in Längsrichtung unter Anwendung einer noch näher beschriebenen Zahnung sich verstellen läßt. Die Zeichnung veranschaulicht eine vorzugsweise Ausführungsform der Erfindung. Es zeigt Abb. i einen Längsschnitt durch den Flachbohrer mit Halter auf der Linie A-B, Abb. 2 einen Längsschnitt durch den Halter auf der Linie C-D und Flachbohrer in Ansicht, Abb. 3 einen Querschnitt durch den Halter auf der Linie E-F, Abb. 4 einen Querschnitt durch den Flachbohrer auf der Linie G-H, Abb. 5 eine Stirnansicht aus der Richtung I.
• Auf einen Schaft mit Morsekonus i wird eine Hülse 2 aufgeschraubt. Diese Hülse umfaßt zwei Spannbacken 3, 4, die den Flachbohrer 5 halten. Konische Flächen an der Hülse und den Spannbacken klemmen den Bohrer fest, wenn die Schraubverbindung zwischen Hülse und Schaft angezogen wird. Andererseits wird durch Lockern dieser Verbindung die Längsverstellung des Bohrers sowie der Bohrerwechsel ermöglicht. Ein Lappen am Schaft greift zwischen die Backen und überträgt das Drehmoment. Die eine Spannbacke 3 besitzt auf der Innenseite eine Längsrippe, die andere Spannbacke 4 eine quer eingearbeitete Zahnreihe. Der Flachbohrer ist dementsprechend auf der einen Breitseite mit einer Führungslängsnut und auf der anderen Breitseite mit einer der Spannbacke 4 entsprechenden Zahnreihe versehen. Die Längsnut bzw. Rippe hält den Bohrer zentrisch, die Quernuten bzw. Rippen übertragen den Bohrdruck vom Bohrer .über die eine Backe 4 auf den Schaft. Rippen und Nuten sind so flach gehalten, daß sie den Bohrerquerschnitt nur geringfügig schwächen. Ein Stift 6 in dem Lappen am Schaft und je ein Loch in jeder Spannbacke gewährleisten deren gleichmäßige Längslage zwischen Hülse und Schaft.
• Der Flachbohrer hat die mehrfache Länge desjenigen der alten genieteten bzw. geschraubten Ausführung und ist nach Abnutzung zwischen den Backen in Längsrichtung zu verstellen, ohne daß die zentrische Lage und Bohrdruckübertragung beeinträchtigt werden. Dabei ist es möglich, das Bohrmesser nur so weit aus dem Futter herausstehen zu lassen, wie es der Bohrvorgang erfordert. Bei Brüchen geht dann höchstens der aus dem Futter herausstehende Teil verloren. Das nicht mehr verwendbare Reststück des aufgebrauchten Bohrmessers ist im Verhältnis zur Länge des neuen Messers nur gering. Da der Halter je nach Größe über einen gewissen Bereich die Anwendung beliebiger Bohrerdurchmesser gestattet und der Bohrerwechsel leicht durchzuführen ist, sind nur wenige Halter für jeden Betrieb erforderlich. Die Längsverstellbarkeit des Flachbohrers gestattet bei mehrspindligen Bohrmaschinen eine einwandfreie Gestaltung des Arbeitsvorganges trotz verschiedener Bohrerlängen, während beim Spiralbohrer oder Flachbohrer mit Schaft meist ein Vorrat an gleichen Bohrerlängen erforderlich ist. Die Form des Flachbohrers gestattet eine einfache Herstellung durch Hobeln, Fräsen, Härten und Schleifen. Zum Nachschleifen kann jede Spiralbohrerschleifmaschine benutzt werden, doch genügt ein gerader Anschliff der Schneiden von Hand oder mit einer einfachen Vorrichtung. Der Halter für den Flachbohrer verbessert die Wirtschaftlichkeit seiner Anwendung und schafft die technischen Voraussetzungen für seine Einführung in größerem Umfange als bisher.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Flachbohrer mit Halter, gekennzeichnet durch ein zwischen zwei Spannbacken (3, 4) eines Halters eingespanntes flaches Bohrmesser (5) großer Länge, wobei dessen eine Flachseite eine in Längsrichtung vorlaufende Führungsnut gegenüber einer entsprechenden Rippe des anliegenden Spannbackens, die andere Flachseite eine vorzugsweise flache Zahnung gegenüber einer entsprechenden Zahnung des anliegenden Spannbackens trägt, derart, daß der Flachbohrer zwischen den Futterbacken zahnweise längs verstellbar ist.
2. 2. Halter für Flachbohrer nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwei vorn mit konischen Flächen versehene Spannbacken (3, 4) von einer vorn ebenfalls mit einem Konus versehenen Spannhülse (2), die hinten auf dem Halterschaft aufgeschraubt ist, _ so gefaßt werden, daß durch die Schraubbewegung die Backen gleichmäßig ,in Richtung auf die Bohrerlängsachse bewegt werden.