DE81426C - - Google Patents

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DE81426C
DE81426C DE189381426D DE81426DD DE81426C DE 81426 C DE81426 C DE 81426C DE 189381426 D DE189381426 D DE 189381426D DE 81426D D DE81426D D DE 81426DD DE 81426 C DE81426 C DE 81426C
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rolling
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DE189381426D
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B13/00Rolling molten glass, i.e. where the molten glass is shaped by rolling
    • C03B13/12Rolling glass with enclosures, e.g. wire, bubbles, fibres, particles or asbestos

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Surface Treatment Of Glass (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 32: Glas.
LEON APPERT in CLICHY (Seine).
Gitterglas oder Drahtglas wird in der Weise hergestellt, daß bei der Fabrikation ein Drahtgewebe in die Glasmasse eingefügt wird, zum Zweck, das Glas in allen Theilen fest zu verbinden und dadurch allen Gefahren vorzubeugen, die durch Brechen des Glases entstehen können.
Es war also von Vortheil, ein Verfahren ausfindig zu machen, mittels welchem man solches Glas unter ähnlichen Bedingungen wie das zu Bauzwecken dienende Walzglas und nahe zu demselben Preis des letzteren herstellen konnte, und mittels welchem man dem Gitterglas die wesentlichen Eigenschaften des Walzglases: Lichtdurchlässigkeit und Klarheit bewahrte, ohne die Widerstandsfähigkeit zu verringern bezw. die Zerbrechlichkeit zu erhöhen.
Die Versuche, welche in dieser Richtung einerseits im Jahre 1886 durch Becoulet & Bellet, andererseits im Jahre 1892 durch S chum an gemacht wurden, haben beide keine befriedigenden -Resultate ergeben.
Becoulet & Bellet erzielten, indem sie ihre Drahtgaze zwischen zwei. Glasplatten legten, welche nicht gleichzeitig gegossen wurden, ein Fabrikat, welches in seinen Theilen weder Gleichartigkeit noch Zusammenhang besaß; dieses Verfahren war daher von keiner praktischen Bedeutung.
S chum an hingegen kann bei seinem Verfahren keine leichten Drahtgitter verwenden, wie dies nöthig ist, um die wesentlichen Eigenschaften der Durchsichtigkeit und Klarheit zu erlangen; denn' leichte Drahtgitter lassen sich nicht in vorteilhafter Weise in die Glasmasse eindrücken.
Um den verschiedenen Bedingungen zu genügen, welche die Herstellung dieser Glasart erfordert, muß bei dem anzuwendenden Verfahren Folgendes möglich sein:
1. Man muß im Stande sein, das Drahtgitter in vollendeter und regelmäßiger Weise in die Glasmasse einzubetten, und zwar so, daß es in einer vorher bestimmten Entfernung von den beiden Oberflächen der fertigen Glastafel liegt.
2. Es muß ein Drahtgitter verwendbar sein, dessen Drähte möglichst fein sind und dabei möglichst weit von einander entfernt stehen, gerade genügend, um dem Glase die geforderte Festigkeit zu verleihen, ohne dabei der Durchsichtigkeit des Glases Abbruch zu thun.
Das neue, den Gegenstand dieser Erfindung bildende Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß zwei Lagen von Glas während des Auswalzens vollständig mit einander verschweißt und verschmolzen werden, während beim Gießen dieser Glaslagen gleichzeitig ein passend vorbereitetes Drahtgewebe zwischen dieselben eingeführt wurde.
Durch diese Gleichzeitigkeit des Gießens und der Einführung des Drahtgewebes ist das neue Verfahren von demjenigen von Becoulet & B e 11 e t unterschieden, welches letztere niemals ermöglichte, ein praktisch verwendbares Product
r(2. Auflage, ausgegeben am 26. November igoj.)
zu erzielen, da bei diesem Verfahren die zweite über das Drahtgitter gebreitete Glaslage sich stets nur sehr unvollkommen mit der ersten verschweißte.
Die Vorrichtungen, welche zur Ausführung des neuen Verfahrens angewendet werden, sind in beiliegender Zeichnung dargestellt. Die Vorrichtungen sind so beschaffen, daß sich das Drahtgitter selbstthätig auf die Oberfläche einer ersten Lage von geschmolzenem Glase auflegt, deren Dicke man zuvor bestimmte und mit welcher sich das Drahtgitter sogleich verschweißt, während gleichzeitig und unmittelbar über das Drahtgitter eine zweite Lage von demselben geschmolzenen Glase gegossen wird, die sich gleichfalls mit der ersten Lage verschmilzt und deren Stärke, nach erfolgtem Auswalzen, zu derjenigen der ersten La-ge hinzukommt und der fertig gestellten Tafel aus Gitterglas die gewünschte Dicke verleiht.
Zu dem Zwecke wird ein Drahtgitter, dessen Länge und Breite derjenigen der herzustellenden Glastafel gleich oder besser geringer ist, auf einer Walze A befestigt, die über der Walzvorrichtung angeordnet ist.
Die Fig. ι und 2 zeigen bezw. in einer Seitenansicht und einem Längsschnitt zwei Ausführungsformen der zur Ausführung des Verfahrens dienenden Maschinen.
Bei der in Fig. ι dargestellten Maschine ist der Walzapparat fest und die Gießtafel beweglich, bei der Fig. 2 hingegen ist die Gießtafel fest und der Walzapparat beweglich.
Behufs Ausführung des Verfahrens wird das eine Ende α des Drahtgitters an dem Ende einer metallischen Gießtafel T befestigt, auf · welcher das geschmolzene Glas ausgegossen werden soll. Das Drahtgitter wird in passender Höhe und in einem bestimmten Abstande von der Gießtafel, der der Dicke der ersten Glaslage entspricht, durch eine Schiene r unterstützt.
Zwischen der Walze A und dem Befestigungspunkt α läuft das Drahtgitter oder Drahtgewebe über eine Walze B, die auf der Gießplatte T durch zwei Stahlschienen 1-2 (Fig. 4 und 5) getragen wird. Die Dicke dieser Stahlschienen 1 und 2 richtet sich nach derjenigen, welche man der ersten Glaslage verleihen will. Die Walze B kann aber auch auf den beiden Rändern 3 - 4 (Fig. 3) laufen, die die Walze an ihren beiden Enden in Form eines Ringes umgeben und deren Höhe ebenfalls der Dicke der ersten Glaslage entspricht (Fig. 1 und 2). Hinter der Walze B parallel zu ihr befindet sich die Walze C, die auch auf der Gießtafel von zwei Schienen oder durch angedrehte Ränder getragen wird, die aber die Dicke bezw. die Höhe der fertigen Glastafel haben.
Diese Walze C ist von der Walze B so weit entfernt, daß zwischen diesen beiden Walzen ein Schöpflöffel oder ein Gießtiegel mit geschmolzenem Glase ausgegossen werden kann; diese Entfernung muß übrigens veränderbar sein, da sie sich je nach der Beschaffenheit des verwendeten Glases und der Dicke der herzustellenden Platte oder Tafel ändern kann. Ist die Entfernung jedoch einmal bestimmt, so muß sie während des ganzen Arbeitsvorganges dieselbe bleiben.
Der Apparat arbeitet, je nachdem die Gießtafel beweglich und die Rollen fest (Fig. 1) oder die Gießtafel fest und die Rollen beweglich sind (Fig. 2), in folgender Weise:
Erster Fall, die Gießtafel ist beweglich (Fig. i).
In diesem Falle wird die Gießtafel von Rollen 5 getragen, die auf entsprechend weit von einander verlegten Schienen 6 rollen. Die oben beschriebenen Walzen sind auf Wellen 7 angeordnet, deren Enden sich in den Lagern 8 drehen, welche selbst in den Rahmen 9 gleiten. ' Die Rahmen 9 sind auf dem Gestell K befestigt, welches auf dem Erdboden fest aufgestellt ist. Auf die Lager 8 wirken Federn oder Schrauben 10, so daß man mittels der Walzen auf das Glas während des Auswalzens einen Druck ausüben kann. Die Rahmen 9, welche die zu der Walze C gehörigen Lager führen, können nach Belieben dem Rahmen der Walze B genähert oder von diesem entfernt werden. Ferner greifen die Zahnräder P (Fig. 3), welche auf den Wellen der Walzen sitzen, in zwei Zahnstangen R ein, die in der Längsrichtung auf der Gießtafel angeordnet sind, so daß die Zahnräder bewegt werden, wenn man die Gießtafel verschiebt, wobei den ersteren eine Umfangsgeschwindigkeit ertheilt wird, die der Geschwindigkeit der Bewegung der Gießtafel gleich ist. Endlich ist eine vierte Walze D (Fig. 1), die die gleiche Umdrehungsgeschwindigkeit wie die Walze B besitzt, über dieser angeordnet. Diese Walze ist dazu bestimmt, das Drahtgitter herabzuziehen und es gleichzeitig in der Querrichtung auszubreiten. Zu diesem Zwecke ist die Oberfläche der Walze wie bei einer Kardenwalze beschaffen oder mit Vorsprüngen ausgestattet, welche die Drähte des Gitters augenblicklich fassen. Da die Walze ferner in der Gestalt eines Fasses abgedreht ist, so wird das Drahtgewebe aus einander gespreizt und verbreitert.
Um die Spannung des Drahtgewebes aufrecht zu erhalten, empfiehlt es sich, die Walzet, auf welcher das Drahtgewebe aufgerollt ist, mit einer beliebigen Bremse zur Hemmung oder Regelung der Bewegung der Walze auszustatten, wie dies in Fig. 6 schematisch veranschaulicht ist. . ■
Bei der Herstellung einer Tafel von Gitterglas verfährt man in folgender Weise:
Nachdem das Drahtgitter an der Gießtafel mit Hülfe von möglichst feinen Drähten angeheftet ist, gießt man das Glas in gewöhnlicher Weise mittels eines Gießlöffels oder Gießtiegels über die Gießtafel T, vor die Walze B bei b und setzt gleichzeitig die. Gießtafel in Bewegung. Das unter der Rolle B in tangentialer Richtung ablaufende Drahtgewebe verschweißt sich mit dem Glas, welches zur gleichen Zeit unter der Walze ausgewalzt wird. Das Drahtgitter bleibt hierbei in der Entfernung über dem Gießtisch, welche durch die Dicke der Glasplatte bestimmt ist, und zwar auf der Oberfläche der Glasplatte. Sodann gießt man,, sowie dieser Arbeitsvorgang begonnen hat, eine zweite Menge geschmolzenen, durchsichtigen Glases zwischen die Walze B und die Walze C vor die letztere bei c. Diese zweite Glasmenge wird ihrerseits auf der anderen ausgewalzt und verschweißt sich mit ihr so, daß eine Gitterglastafel von gewünschten Dimensionen entsteht.
Zweiter Fall. Der Gießtisch ist fest und die Walzen sind beweglich.
In diesem Fall ist die Walze A ebenfalls über der ganzen Walzvorrichtung angeordnet und das in passender Größe vorbereitete Drahtgewebe um die Walze gerollt. Das eine Ende des Drahtgewebes wird wie im ersten Falle ani Gießtisch bei α befestigt.' Der Theil des Gewebes, welcher sich zwischen dieser Walze A und der Befestigungsstelle' α befindet, läuft wie zuvor über die Spannrolle D, sowie über die Walze B hinweg, unter welcher es sodann in einer Entfernung von der Gießtafel hinläuft, die der Höhe der Bänder der Walze bezw. derjenigen der Schienen, die die Walze tragen, gleich ist. Die Walze D und die Walze C sind mit der Walze B in demselben Gestell E gelagert und folgen somit der geradlinigen Bewegung, die dem Gestell auf irgend eine Weise ertheilt wird.
Man gießt, wie zuvor, das geschmolzene Glas vor die Walze B bei b und setzt das Gestell E, welches die Walzen B und C trägt, in Bewegung; gleich darauf gießt man eine neue Menge Glas vor die Walze C bei c zwischen die Walzen C und B. Das Auswalzen des Glases und die Fertigstellung der Glastafel geschieht nunmehr, wie oben beschrieben.
Ist das Walzen des Glases beendigt, so schneidet man die Metalldrähte, welche das Drahtgewebe an dem Gießtisch festhalten, mit einer Scheere scharf ab und Schiebt die Glastafel in einen Glühofen, wo sie wie gewöhnlich ausgeglüht und langsam abgekühlt wird.
Will man sodann zur Herstellung einer weiteren Glastafel schreiten, so ersetzt man die Walze A durch eine andere, auf welche zuvor ein Drahtgewebe. aufgerollt wurde, befestigt das letztere bei α an der Gießtafel und spannt es an; der" Apparat ist sodann für einen weiteren Arbeitsgang vorbereitet.
Die Walze A muß auf ihrer Welle frei drehbar sein und die Spannung des Drahtgewebes durch die äußere Walze D geschehen.
Durch Anwendung dieses Verfahrens ist man im Stande, Glasplatten herzustellen, die dieselben Dimensionen wie die nach dem gewöhnlichen Walzverfahren hergestellten Glasplatten haben.
Um jede Möglichkeit zu vermeiden, daß sich das Drahtgewebe verzieht, welches aus den .eingangs klargelegten Gründen sehr fein und weitmaschig sein muß, rollt man das Drahtgewebe zuvor um die Walze A und befestigt das eine Ende desselben an der Walze durch Schnüre aus irgend einem verbrennbaren Materiale. Die Schnüre sind so lang bemessen, daß sie von ihrem Befestigungspunkt auf der Walze A bis unter den Walzcylinder B reichen, so daß das Drahtgewebe bis zum letzten Augenblick des Walzverfahrens mit der Walze B in Berührung bleibt. Gleich darauf aber werden diese Schnüre durch die Hitze des Glases durchgebrannt und somit von dem Drahtgewebe getrennt.
Dieses Verfahren zur Herstellung von Gitterglas ist möglichst einfach und kann, im Vergleich zu gewöhnlichem Walzglas, nur eine sehr geringe Erhöhung der Herstellungskosten herbeiführen.
Es ist noch zu bemerken, daß die Gießtafel wie die oberste Walze C geriffelt oder sonstwie gemustert sein kann, falls man wünscht, die Oberflächen der herzustellenden Glastafel mit einem Muster zu versehen.

Claims (2)

Patent-Ansprüche :
1. Verfahren zur Herstellung von Gitterglas (Glas mit Drahtnetzeinlage) in allen Farben und Größen, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehr über einander liegende Lagen flüssigen Glases gleichzeitig von je einer besonderen Walze ausgewalzt und während dieses Auswalzens gleichzeitig ein Drahtnetz zwischen die flüssigen Glaslagen eingebracht wird, so daß eine sofortige Verschweißung der Glaslagen und der zwischenliegenden Drahteinlage eintritt und in einer einzigen Walzoperation Glastafeln mit innerer Drahteinlage erzeugt werden.
2. Zur Ausführung des unter Anspruch i. gekennzeichneten Verfahrens ein Apparat, bestehend aus einer als Gießtafel dienenden ebenen, glatten, gemusterten oder geriffelten Platte, auf welcher man das Glas ausgießt,
nachdem man zuvor an ihr das oder die Drahtgewebe befestigt hatte, in Verbindung mit einem Walzwerk, bei dem ein Satz glatter, geriffelter oder gemusterter Walzen zum gleichzeitigen Auswalzen der -beiden oder von mehreren über einander liegenden Glaslagen beliebiger Stärke, der zweite Satz zum Auf- bezw. Abwickeln des passend vorbereiteten Drahtgewebes, das beim Walzen gleichzeitig zwischen die Glaslagen läuft, und endlich ein dritter Satz zur selbst thätigen Spannung dieses Drahtgewebes vor dessen Einführung zwischen die flüssigen Glaslagen dient, während zur Erreichung der eben genannten Operationen entweder die Gießtafel oder das Walzwerk bewegt wird.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Durch Entscheidung des Reichsgerichts vom 23. Oktober 1897 sind im Patent-Anspruch ι des Patents Nr. 81426 hinter den Worten »in allen Farben und Größen« die Worte »mit dem im Anspruch 2 beschriebenen Apparate« eingeschoben worden.
DE189381426D 1893-10-31 1893-10-31 Expired DE81426C (de)

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