DE813822C

DE813822C - Antriebsvorrichtung fuer Vorspinn- und Spinnmaschinen

Info

Publication number: DE813822C
Application number: DEP51575A
Authority: DE
Original assignee: MECHANISCHE BAUMWOLL-SPINNEREI; WEBEREI; Mechanische Baumwoll Spinnerei und Weberei
Current assignee: MECHANISCHE BAUMWOLL-SPINNEREI; WEBEREI; Mechanische Baumwoll Spinnerei und Weberei
Priority date: 1949-08-10
Filing date: 1949-08-10
Publication date: 1951-09-17

Description

Der Antrieb von Vorspinn- und Spinnmaschinen, insbesondere von Flyern und Ringspinnmaschinen, erfolgt bisher entweder mittels Riemen, die auf Fest- und Losscheiben laufen, oder durch elektrischen Einzelantrieb mit Voll- und Leerscheibe und Spannrolle. Bei kingspinnmaschinen ist außerdem der Antrieb mittels direkt gekuppelten Kollektormotors bekannt. Mit diesen Antrieben ist jedoch ein sanftes Anfahren der Maschine nur möglich, wenn der Riemen nicht zu stramm aufgelegt ist oder wenn die Tourenzahl des Motors so verändert werden kann, daß ein langsames Anlaufen möglich ist. Die Bedienung erfordert deshalb einige Geschicklichkeit und Übung. Bei dem Mangel an Facharbeitern entstehen häufig durch das Einrücken des Riemens von der Los- auf die Festscheibe, d. h. vom Übergang der Geschwindigkeit Null bis zur Maximalgeschwindigkeit, Fehlverzüge, Fadenbrüche, schlechte Spulen und Ausschußspulen. Außerdem benötigen die bekannten Antriebe sehr viel Platz und schwere Konsolen, so daß eine entsprechend 'eringere Anzahl von Spindeln auf der Maschine vorgesehen werden kann.
Die Erfindung schlägt eine Antriebsvorrichtung für Vorspinn- und Spinnmaschinen, und zwar insbesondere für Flyer und Ringspinnmaschinen, vor, bei der auf die Hauptwelle eine Kupplungsscheibe fest aufgesetzt ist, der eine zweite Kupplungshälfte mit einem Schwungrad auf der Welle gleitbar gegenüberliegt. Vorzugsweise ist die zweite Kupplungshälfte in das Schwungrad eingebaut, welches vom Elektromotor aus angetrieben wird. Durch eine verhältnismäßig geringe Seitenbewegung der gleitbaren Kupplungshälfte wird die zweite Kupplungshälfte langsam mitgenommen und die Geschwindigkeit der Maschine im Verlauf des Schließungsvorganges allmählich gesteigert. Dadurch ergibt sich ein sanfter Anlauf, der Fadenbrüche und Fehlverzüge sehr weitgehend herabmindert. Zum Ein-und Ausrücken der Kupplung kann ein Gestänge dienen, das auf die mit dem Schwungrad ausgerüstete Kupplungshälfte unter Vermittlung einer mit Drucklager versehenen Kulissenscheibe einwirkt. Bei der bevorzugten Ausführungsform ist in das Gestänge noch eine einstellbare Druckfeder eingeschaltet, die die beiden Kupplungshälften zusammenpreßt.
Die Kraftübertragung ist zuverlässiger, und die Tourenzahl und der Lauf der Maschine sind gleichmäßiger als bei den bekannten Antrieben; daher treten weniger Fadenbrüche, geringerer Riemenverschleiß und kein Rutschen des Riemens auf, auch ist die Produktion erhöht. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß der Antrieb nur den halben Platz im Vergleich mit den bisherigen Konstruktionen benötigt; dadurch ist es möglich, auf der gleichen Maschinenlänge eine größere Zahl von Spindeln unterzubringen.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen der Antriebsvorrichtung dargestellt: Fig. i ist eine Seitenansicht des Antriebes mit geschnittener Kupplung, Fig. 2 zeigt im Schnitt eine andere Ausführung der Kupplung.
Auf der Hauptwelle i sitzt das Schwungrad 2 mit dem Kupplungskonus 7, das vom Elektromotor aus angetrieben wird. Letzterer kann z. B. als Wippmotor aufgehängt sein. Dem Schwungrad gegenüber liegt das Rad 3 mit dem Kupplungskonus ,4 und dem Belag 5, der z. B. aus Leder besteht. An der der Nabe 6 gegenüberliegenden Nabe ist die Kulissenscheibe 8 mit dem Kugeldrucklager 9 angeordnet. In die Kulisse greift die Gabel io, die in einem Ansatz i i am Maschinengestell schwenkbar gelagert ist. Der Arm 12 greift an der stumpfwinkligen Stange 13 an. Letztere besitzt an ihrem Ende ein Gewinde, auf das Stellmuttern 14 aufgesetzt sind. Zwischen diesem und dem Hebel 12 ist eine Druckfeder 15 eingesetzt.
Auf einer Konsole 16 am Maschinengestell ist der Winkelhebel 17 gelagert, an dessen einem Arm die Stange 13 angreift, während der andere Arm mit dem Handhebelgestänge 18 verbunden ist.
Durch Betätigung des Handhebels wird die Gabel io verschwenkt und damit die Kupplungshälfte 7 über die Kupplungshälfte 4 geschoben. Die Druckfeder 15 sorgt dafür, daß die Schließung der Kupplung nicht ruckartig, sondern unter gleichmäßigem Druck erfolgt.
Bei der Kupplung gemäß Fig. 2 sitzt die zweite Kupplungshälfte 7 nicht, wie in Fig. i dargestellt, für sich auf der Nabe des Schwungrades, sondern ist mit diesem selbst zu einem Bauteil vereinigt, indem die Innenfläche des Schwungrades konisch ausgeschliffen ist. Auch ist der Kupplungskonus 4 mit dem Rad 3 zu einem Bauteil vereinigt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Antriebsvorrichtung für Vorspinn- und Spinnmaschinen, insbesondere Flyer und Ringspinnmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Hauptwelle eine Kupplungsscheibe fest aufgesetzt ist, der eine zweite Kupplungshälfte mit einem Schwungrad auf der Welle gleitbar gegenüberliegt.
2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Kupplungshälfte in das Schwungrad eingebaut ist.
3. Antriebsvorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ein-und Ausrücken der Kupplung ein Gestänge vorgesehen ist, das auf die mit dem Schwungrad ausgerüstete Kupplungshälfte unter Vermittlung einer mit Drucklager versehenen Kulissenscheibe einwirkt.
4. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in das Gestänge eine einstellbare Druckfeder eingeschaltet ist.