DE811650C

DE811650C - Stirnrad-Differentialgetriebe fuer Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE811650C
Application number: DEP27481D
Authority: DE
Inventors: Arthur Gaunitz
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1948-12-28
Filing date: 1948-12-28
Publication date: 1951-08-23

Description

Die Herstellung der bekannten Kegelrad-Differentialgetriebe ist sehr teuer, weil das Verzahnen und der Einbau der Kegelräder sowie die Herstellung der rechtwinklig zueinander stehenden Bohrungen für die Lagerung der Differentialachsen im Differentialgehäuse schwierig und umständlich sind und größte Genauigkeit erfordern, um eine gleichmäßige Belastung aller Kegelräder , zu gewährleisten. Zur Verbilligung der Fertigung und Vereinfachung des Zusammenbaues wurden schon Stirnrad-Differentialgetriebe vorgeschlagen, die sich in der Praxis aber nicht einführen konnten, weil sie fast die doppelte Baubreite erforderten und sich deshalb in die beschränkten Raumverhältnisse des Achsantriebes nicht einordnen ließen.
Zur Beseitigung dieser Mängel schlägt die Erfindung ein neues, billiges Stirnrad-Differentialgetriebe vor, dessen Baubreite nicht größer ist als beim Kegelrad-Differential und sich dadurch den normalen Baumaßen des Achsantriebes angleicht. 'Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Differentialwellenstirnräder erfindungsgemäß mit kleinstem Abstand nebeneinander angeordnet und wie ihre Umlaufräder mit entsprechend gleichen Zähnezahlen, jedoch verschiedenem Zahnmodul ausgeführt, wobei das kleinere Differentialwellenstirnrad mit den kleineren Umlaufrädern durch ein Zwischenrad im Eingriff steht und. die unmittelbar nebeneinanderliegenden, mit verschiedenem Modul ausgeführten Umlaufräder je ein ganzes Doppelrad bilden.
Die Abb. i und 2 zeigen die beispielsweise Ausführung eines Stirnrad-Differentialgetriebes gemäß der Erfindung im Querschnitt und Seitenriß. Es besteht aus zwei unmittelbar nebeneinanderliegenden Differentialwellenstirnrädern a und b, drei Doppelrädern c-d und drei Zwischenrädern e, die in den Differentialgehäusehälften f und g lagern. Letztere, f, g, sind mit dem Antriebszahnkranz h durch Schrauben i verbunden und auf zwei Kugellagern k im Achsgehäuse l gelagert. Das linke Differentialwellenstirnrad a sitzt auf der linken Differentialwelle m. Es besitzt beispielsweise einundzwanzig Zähne mit Modul 4,5 und steht mit dem Zwischenrad e im Eingriff, das dreizehn Zähne mit Modul 4,5 besitzt. Letzteres e steht mit dem linken Umlaufrad c im Eingriff, das elf Zähne mit Modul 4,5 besitzt. Das Umlaufrad c bildet mit dem rechten Umlaufrad d ein Ganzes. Dieses besitzt elf Zähne mit Modul 5 und steht mit dem rechten Differentialwellenstirnrad b im Eingriff. Letzteres hat einundzwanzig Zähne mit Modul 5 und sitzt auf der rechten Differentialwelle n. Die Kopfkreisdurchmesser der Stirnräder a und c sind so ausgeführt, daß zwischen ihnen etwa i bis 2 mm Spiel bleibt. Die Doppelzahnräder c-d werden gefräst oder gestoßen, wobei das größere Zahnrad d immer gefräst werden kann, weil die Zähne und Lücken der Radhälften c und d auf gleicher Mitte liegen und dadurch ein durchlaufendes Fräsen gestatten. Die Gehäusehälften f und g können an Stelle des Stirnradkranzes h auch einen Kegelrad- oder Schnekkenradkranz tragen und für ihre Befestigung nach Bedarf auch symmetrisch oder anders gestaltet sein. Da die relative Drehbewegung aller Zahnräder a bis e sehr gering ist, können die Kopfkreisdurchmesser der Zahnräder a und c kleiner als normalerweise ausgefühit werden, um den Unterschied der Teilkreisdurchmesser der Differentialwellenstimräder a und b möglichst klein und dadurch fast gleiche Zahndrücke zu erhalten. Die Drehmomente der Differentialwellen m und n sind immer gleich, da die Zähnezahlen der Differentialwellenstirnräder a, b einerseits und der Doppelumlaufräder c, d andererseits immer gleich sind.
Eine wesentliche Verbilligung des Stirnraddifferentiales wird gegenüber dem Kegelraddifferential nicht nur durch die billigere Verzahnungsweise der Stirnräder, sondern auch durch die verbilligte Herstellung der Bohrungen der Differentialgehäusehälften f und g erreicht, da alle Bohrungen parallel liegen und mittels Mehrspindelbohrkopf gleichzeitig gebohrt werden können. Für langsamlaufende Ackerschlepper mit großen. Antriebszahnkränzen h können die Differentialwellenstirnräder a, b so groß ausgeführt und dadurch die Zahndrücke so vermindert werden, daß zwei um i8o° versetzt liegende Doppelstirnräder c-d und Zwischenräder e ausreichen. Nach Abb. i sind die Umlaufräder c, d und e mit ihren in den Gehäusehälften lagernden Zapfen aus einem Stück ausgeführt. An Stelle der Zapfen können in den Gehäusehälften auch feststehende Bolzen eingebaut werden, auf denen sich die ausgebohrten Umlaufräder lose drehen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Stirnrad-Differentialgetriebe für Kraftfahrzeuge, dadurch gekennzeichnet, daß die Differentialwellenstirnrädnr (a, b) gleiche Zähnezahl und ungleichen Zahnmodul besitzen und in kleine Umlaufradpaare (c, d) mit gleicher Zähnezahl und ungleichem Zahnmodul eingreifen, wobei das größere Differentialwellenstirnrad (a) unmittelbar mit den größeren Umlaufradhälften (c) und das kleinere Differentialwellenstirnrad (b) durch ein Zwischenrad (e) mit den kleineren Umlaufradhälften (d) im Eingriff stehen.
2. Stirnrad-Differentialgetriebe nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Differentialwellenstirnräder (a, b) mit kleinstem Abstand nebeneinanderliegen und daß die Kopfkreisdurchmesser des kleineren Differentialwellenstirnrades (a) und der kleineren Umlaufradhälften (c) zur Überbrückung etwas Spiel besitzen und kleiner als normal gestaltet sind.