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Silo-Sumpfhauseinrichtung für aufbereiteten plastischen Ton bzw. Lehm
Die Erfindung betrifft eine Silo-Sumpfhauseinrichtung für Ziegeleien und verwandte
Betriebe, bei welcher die Füllung und Entleerung des aufbereiteten Tons bzw. Lehms
durch eine fahrbare Anlage (Fahrbühne) mit Greiferbetrieb erfolgt. Ein besonderes
Merkmal der Erfindung ist darin zu sehen, daß der eigentliche Greifer im Innern
beiderseitig eine Ausräumeinrichtung (Rollenschaber) aufweist, welche unter der
Einwirkung von Verdrehfedern oder einer Drehstabfeder um ihre Längsachse schwenkbar
ist, und daß die vorderen Schaberkanten stets auf den Bodenflächen der Greiferhälften
schaben, wodurch ein Festkleben der plastischen Tonmasse im Innern der Greiferhälften
vermieden wird und auch im Dauerbetrieb eine einwandfreie Entleerung garantiert
ist. Betont soll noch werden, daß statt der schwenkbaren Rollenschaber auch andersartige
Schabereinrichtungen, z. B. in Gitterform, oder Flacheisenkonstruktionen Verwendung
finden können, ohne daß dadurch das Wesen der Erfindung verändert oder beeinträchtigt
wird.
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Bisher wurden für Sumpfanlagen zur Loslösung und Beförderung der eingebrachten
aufbereiteten und plastischen Tonmassen grundsätzlich zwei verschiedene Methoden
angewandt: i. die Handarbeit, 2. Einsatz von Eimerkettenbaggern in verschiedenen
Arten.
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Die Sumpf- oder Siloentleerung von Hand zeigt den Anfang des Ton-
und Lehmeinsumpfens. Gut aufbereitete keramische Rohmassen werden zur weiteren Aufschließung
besonders der feinsten Bestandteile vor der Verarbeitung zu Dachziegeln, Mauersteinen
usw. in einem großräumigen Silo möglichst einige Monate gelagert. Beim Handbetrieb
ordnet man das Silo so an, daß das Material mit Haken oder Drahtbogen nach unten
entweder in bereitstehende Muldenkipper oder
auf Transportbänder
gebracht werden kann. Von hier aus wird das geförderte Material der Verwendungsstelle,
meist einem Kastenbeschicker, in mehr oder weniger umständlicher Weise zugeleitet.
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Die zweite Methode verwendet normale Eimerkettenbagger auf Schienen,
wie diese beim Abbau in Lehm-und Kiesgruben üblich sind. Das Gerät arbeitet als
Hoch- und Tiefbagger, das geförderte Gut wird in Muldenkipper oder auf sonstige
Transportmittel, besonders auf Bänder gegeben, die es dann der Verwendungsstelle
zubringen. Diese Anordnung bedingt eine große Anlage mit verhältnismäßig geringem
Wirkungsgrad, weil die Baggereinrichtung einen Großteil des Raumes im Silogebäude
für sich beansprucht. Es gibt auch Einrichtungen mit Eimerkettenbaggern in Verbindung
mit einer Fahrbühne. Dieser Fahrbühnenbagger kann sowohl in der Längs- als auch
in der Querrichtung über den Sumpf bewegt werden, nimmt das im Siloraum befindliche
Material mittels der Eimerketten auf und bringt es auf ein Querband, welches meistens
mit einem zweiten in Längsrichtung angeordneten Transportband in Verbindung steht.
Auch bei dieser Arbeitsweise ist das Gebäude nicht voll ausgenutzt. In all diesen
Arbeitsmethoden sind Füllungs-und Entleerungseinrichtungen des Silos selbständig
und. völlig unabhängig voneinander. Besonders nachteilig sind bei den bekannten
Anordnungen bzw. Arbeitsmethoden vor allem die raumvergeudende Bauweise und die
erforderlichen erheblichen Transporteinrichtungen zur Beschickung und Entleerung
des Sumpfhauses.
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Diese aufgeführten Nachteile werden erfindungsgemäß durch die Verwendung
einer Fahrbühne mit Greiferbetrieb und Ausräumeinrichtung beseitigt. Die Gesamtanordnung
ist denkbar einfach und gewährt eine vorzügliche Raumausnutzung. Eine Lagerung von
großen Tonmengen auf engstem Raum zum Zwecke der Ziegeleifabrikation ist verwirklicht
worden. Die Füllung und Entleerung des Sumpfhauses erfolgt mittels mechanisch, elektrisch
oder hydraulisch arbeitenden Greifers mit eingebauter Ausräumeinrichtung in Verbindung
mit einer fahrbaren Krananlage. Der Greifer kann je nach Größe der Anlage mit einem
beliebig großen Fassungsvermögen eingesetzt werden. Mit einer derartigen Krangreiferanlage
kann der Sumpf gefüllt und auch entleert werden. Die im Innern der Greiferhälften
angeordnete Ausräumeinrichtung verhindert auch im Dauerbetrieb das Festkleben der
plastischen Tonmassen und schiebt beim Öffnen der Greiferhälften das Material aus
diesen heraus. Ein weiterer großer Vorteil bei dieser Arbeitsmethode ist dadurch
gegeben, daß der Greifer das Fördergut direkt in einen entsprechend angeordneten
Kastenbeschicker oder aber in mehrere Beschickungsapparate wahlweise bringen kann.
Mit dieser Einrichtung ist es weiter möglich, im Sumpf mehrere Materialsorten zu
lagern und diese verschiedenen Materialien mit nur einem Greifer getrennt in die
dafür vorgesehenen Beschicker zu bringen.
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Aus dem in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel ist zu
ersehen, daß die Silo-Sumpfhauseinrichtung mit Fahrbühne und Greiferantrieb mit
neuartiger Ausräumeinrichtung gemäß der Erfindung nicht nur sehr zweckmäßig und
vorteilhaft ist, sondern auch besonders einfach, so daß die Silo-Sumpfhauseinrichtung
wirtschaftlich preiswert hergestellt werden kann.
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Fig. i bis 3 veranschaulichen den zweiteiligen Greifer mit der eingebauten
Ausräumeinrichtung (Rollenschaber); Fig. i zeigt einen Längsschnitt, Greiferhälften
geschlossen; Fig.2 einen Querschnitt von Fig. i, und Fig. 3 zeigt den kompletten
Greifer im teilweisen Längsschnitt, Greiferhälften geöffnet; in Fig. 4 und 5 wird
die Silo-Sumpfhauseinrichtung mit Fahrbühne, Greifer und Lehmgut gezeigt; Fig. 4
zeigt einen Querschnitt und Fig. 5 einen Längsschnitt durch die Silo-Sumpfhauseinrichtung.
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In den Fig. i bis 5 ist i der komplette Greifer. Oberhalb an einem
Aufnahmeträger 2 drehbar-schwenkbar aasgelenkt sitzen links- und rechtsseitig die
Greiferhälften 3 und 4. Die Schwenkbewegung der Greiferhälften 3 und 4 kann Bekannterweise
elektromechanisch oder hydraulisch oder sonstwie erfolgen. Die im Querschnitt U-förmig
gehaltenen Greiferhälften 3 und 4 besitzen unterhalb die Bodenflächen 5 und 6. An
dem Aufnahmeträger 2 kraftschlüssig verbunden sitzen im Innern einer jeden Greiferhälfte
3 und 4 je zwei Aufnahmearme 7 und 8, welche unterhalb die unter Federwirkung stehenden
schwenkbaren Rollenschaber 9 und io aufnehmen. Die vorderen Schaberkanten ii und
12 werden unter der Einwirkung einer Verdreh-oder Drehstabfeder, nicht gezeichnet,
stets gegen die Bodenflächen 5 und 6 der Greiferhälften 3 und 4 derart gedrückt,
daß die plastischen Tonmassen beim Öffnen der Greiferhälften 3 und 4 selbsttätig
sauber ausgeschabt werden. Oberhalb der Rollenschaber 9 und io sind durchgehende
Ansätze 13 und 14 vorgesehen, welche eine vollere Füllung des Greifers mit Ton-
oder Lehmgut gewährleisten und durch die federbelasteten Schwenkbewegungen der Rollenschaber
9 und io ein schnelles und gründliches Ausräumen bzw. Entleeren garantieren. Der
komplette Greifer i ist mittels des Drahtkabels 15 mit dem Motorgetriebeaggregat
16 und der Fahrbühne 17 beweglich verbunden. 18 stellt das Kranführerhaus
dar. i9 stellt das Silo-Sumpfhaus mit dem gelagerten plastischen Ton-Lehm-Gut 2o
dar.
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Die Wirkungsweise bzw. Arbeitsweise des neuen Greifers mit eingebauter
Ausräumeinrichtung gemäß der Erfindung ist kurz folgende: Es wird angenommen, der
Greifer ist nach Fig. i geschlossen und mit Lehmgut gefüllt. Beim Entleeren werden
durch elektromechanischen oder hydraulischen Antrieb die zwei Greiferhälften 3 und
4 (s. Fig. 3) geöffnet. Bei dieser Öffnungsbewegung der Greiferhälften 3 und 4 schaben
die Rollenschaber 9 und io mit ihren vorderen Schaberkanten ii und 12 unter Federeinwirkung
gegen die Bodenflächen 5 und 6 der Greiferhälften 3 und 4 und schieben somit das
Lehmgut einwandfrei aus den Greiferhälften heraus.