DE80748C

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Publication number: DE80748C
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47: Maschinenelemente.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 29. Mai 1894 ab.

Die elektromagnetische Kupplung und Bremse ist in der Hauptsache durch ein Band gekennzeichnet, welches das vermittelnde Glied zwischen dem treibenden und dem getriebenen Theile der Kupplung bildet.

Bei der Verwendung als Bremse stellt das Band den Bremsgurt dar.

Dieses Band kann entweder ein federndes Stahlband oder ein mit Eisen armirtes Band aus irgend einem anderen Metall sein. Einer der beiden Haupttheile der Kupplung ist als Elektromagnet ausgebildet und die Pole bezw. Polschuhe sind derart angeordnet, dafs ihre Flächen auf dem Mantel eines Cylinders liegen. Um diese so angeordneten Pole liegt das oben erwähnte Band mit einem Spielraum zwischen Magnetpolen und Band herum und kann sowohl an einem Ende befestigt oder als loses, aufgeschnittenes, ringförmiges Band ausgeführt werden. Dies Band trägt auf seinem äufseren Umfange Ansätze oder andere Vorrichtungen, welche bestimmt sind, ein Mitnehmen des zweiten Theiles der Kupplung zu bewirken, bezw. die Verbindung zwischen Band und dem einen Theil der Kupplung herzustellen.

Sendet man nun einen entsprechenden Strom durch die Windungen des Elektromagneten, so wird das Band angezogen und festgehalten; die beiden Theile sind dann mit einander verbunden.

In der Zeichnung stellt Fig. 1 einen Querschnitt senkrecht zur Achse der Kupplung, Fig. 2 einen Schnitt parallel zur Achse dar.

A und B sind die beiden Hälften der Kupplung, und zwar ist in diesem Falle der Theil B als Elektromagnet ausgebildet. Die Wickelung c liegt concentrisch zur Welle.

Das Band α ist in Fig. 1 in der oberen Hälfte als ein ununterbrochenes, in der unteren Hälfte als ein dünnes, mit Eisen armirtes Band dargestellt. Die Ansätze b sitzen auf dem äufseren Umfang des Bandes und greifen in den Theil A der Kupplung ein.

Ist der Elektromagnet in stromlosem Zustande, so wird das Band, wenn es ein federndes Stahlband ist, vermöge seiner Federkraft von dem Theil B losgerissen und an die innere Wandung des Theiles A geprefst; der elektromagnetische Theil kann sich dann ungehindert innerhalb des Bandes bewegen.

Sitzt dagegen die das Band enthaltende Hälfte der Kupplung auf der treibenden Welle, so kann auch die Centrifugalkraft dazu benutzt werden, um das Band von dem elektromagnetischen Theil der Kupplung fernzuhalten. Dies kann indessen auch durch besondere Vorrichtungen erreicht werden.

Um ein genaues concentrisches Laufen der beiden Theile in einander zu ermöglichen, läuft das Ende der einen Welle in einer

Claims

Büchse, welche in den der anderen Welle gehörigen Theil der Kupplung eingelassen ist.

Die Form und Anordnung der Magnete ist verschieden.

So sind in Fig. 3 die Pole sternförmig um die Nabe herum angeordnet und jedes Polstück erhält seine eigene Wickelung, während in Fig. 4 wiederum nur eine einzige Wickelung vorhanden ist und die zwei Pole sich axial gegenüberstehen.

Bei der elektromagnetischen Bremse ist die Einrichtung im wesentlichen wie bei der Kupplung, nur mit dem Unterschiede, dafs der eine der beiden Theile der Kupplung feststehend angeordnet ist; hier dient darin das Metallband als Bremsband.

Pateντ-Anspruch:

Eine elektromagnetischeHohlcylinderreibungskupplung oder Bandbremse, dadurch gekennzeichnet, dafs die Polflächen eines Elektromagnetes die eine und der Anker die andere cylindrische Reibfläche bildet und dafs der Anker die Form eines geschlitzten, mit Eisen ausgerüsteten oder ganz aus Eisen oder Stahl bestehenden Bremsbandes hat, das mit dem zweiten Kupplungstheile undrehbar, aber radial beweglich verbunden ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.