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Verfahren zur Herstellung von Guß- und Streichmassen und daraus hergestellte
Gegenstände
Es ist llekanm. I;atiplatten aus eitler Mischung |
von `isalfa seral>fall, der illit organischen Säuren |
neutralisiert ist. \lagnesit, \I.tgnesiumsulfat und |
=Sahen herzustellen. die in hlrmen gelweßt und |
dann ausgetv@tlzt «-erden. Pie Henutzung von Ma- |
gnesit hat indessen immer den \aclaeil, daß lange |
.llillitidezeiteil erforderlich sind. |
l?s ist auch ein \' erfahren bekannt, nach dein |
I-lolzwollc, Schilf. Stroh. Seegras oder Asbest |
durch 1?intauchen in eilte Aufschwemmung von |
\lagtwsit und (`herziehen mit hiseritlösung unter |
13etlutztiiig voll 1#ornicn, in denen die Mischung |
getrocknet wird, zli 1_eichthatiplatten verarbeitet |
werden. Ein ebenfalls noch verbesserungsfähiges |
1?rzetignis ergibt die Herstellung von Isolierform- |
lingeu durch 'Kränken von Iläcksel finit einer \la- |
gnesitiinsalzl<istitig und Vermengen des getränkten |
Stoffes mit \lagliesitpulver. |
Durch die I?rfindung gelingt es. Gegenstände aus |
Guß- oder Streichmassen herzustellen. die nur eine |
kurze Abhindungszeit haben und eine wesentlich |
bessere Festigkeit erreichen. Es wurde nämlich ge- |
funden, <lall Alagnesiumsulfac das teilweise z. B. |
bis zu do"/o, vorteilhaft his zu to bis 30°/0 1g0 |
zweckmäßig unter Einhaltung reduzierender 13ediii- |
gungen thermisch zersetzt wurde, mit Wasser in |
kurzer Zeit zu sehr festen Massen erhärtet. Auf |
Grund dieser Erkenntnis wird erfindungsgemäß das |
teilweise zersetzte Magnesiutnsulfat mit Wasser zu |
einer breiigen, gieß- oder streichfälligen Masse an- |
gesetzt utld c11 Masse zu Bauplatten vergossen oder |
geprellt. Mit dieser Masse können die bereits ge- |
nannten hüllstoffe, z.13. Sägemehl, Tdolzshä lie. |
hieselgur, Silttersand, Schlackenwolle. :West |
o. dgl, gemischt werdest, oder es können Einlagen, |
z.13. aus Drahtgeflecht, Streckmetall o. dgl., ein- |
gelegt werden, die gleichzeitig Härtungsrisse und |
Verforinungeu verhindern und die Biegefestigkeit |
des Erzeugnisses wesentlich erhöhen. ÜberraschenderweIse haben
die erfindungsgemäß hergestellten hassen eine gute \\'asserfestigkeit. Diese kann
noch gegebenenfalls durch einen zusätzlichen Gehalt von Kalitunsulfat gesteigert
werden. Kaliunisulfat und .lztgtiesiutnsulfat können in der schon erhärteten oder
erhärtenden Masse sich zu äußerst schwerlöslichen Doppelverbindungen vorn Typ K,
S04 2 .1g S ()t umsetzen. Dadurch 'wird außerdem verhindert, (laß durch Feuchtigkeit
Magnesiumsttlfathydrate gebildet werden, die durch 'treiben den Zerfall der Masse
bewirken würden. Auch durch Zusatz wasseral>vveisender Stoffe oder Imprägnieren
und :Anstrich mit diesen läßt sich die Wasserbeständigkeit, falls erforderlich,
noch verbessern.
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Das erfindungsgemäß verwendete, teilweise zersetzte @lagnesiumsulfat
wird vorteilhaft fein verinahlen zur Anwendung gebracht, z. B. so, daß seine einzelnen
Teilchen nicht mehr als 0,3 min Korngröße aufweisen. Vorteilhaft ist es,
ein teilweise zersetztes Magnesiumsulfat zu verwenden, von dem 8o% Korngrößen unter
o,o88 nim aufweisen. Dadurch gelingt es, die Festigkeit gegenüber einer maximalen
Korngröße über o,3 bis o,5 m111 tnn nahezu das Zehnfache zu erhöhen. Durch die llitverwendung
von Füllstoffen wird nicht nur ein geringeres Raumgewicht der erfindungsgemäßen
Urzeugnisse erreicht, sondern sie vermindern die Sprödigkeit, ohne die Bruchfestigkeit
des Erzeugnisses wesentlich herabzusetzen. Werden sie in \lengen von j3 bis 15 Gewichtsprozent
angewe.tidet, so treten diese günstigen Wirkungen schon nach wenigen Tagen ein.
heisl>iele i. 'teilweise zersetztes Magtiesittnisulfat, das rund 20% IN g0 enthält,
wird mit Wasser bis zur Gußfähigkeit gemischt. Die Masse wird in eine Bauplatteriform
gegossen, die sie io tnni hoch füllt. Auf die teilweise erhärtete Masse wird ein
Drahtgeflecht gelegt, und es wird die gleiche Masse in etwa derselben Höhe darübergegossen.
Die fertige Platte hat eine Biegefestigkeit bis zu etwa i .3o kg/ctn'=. 1?s kann
hierbei mit \.'asseriil>ersclitil;i gearbeitet werden, da sich dasÜberschüssige
\\'asser über der Gußmasse absetzt und diese unter dem Wasser erhärtet. Die Erhärtungszeit
kann wenige Minuten dauern. Durch Wasserüberschuß läßt sich die Erhärtungszeit in
weiten Grenzen regeln und sich auf die Zeit von mehreren Stunden bis zu Tagen ausdehnen.
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Legt nian auf besonders hohe Festigkeiten Wert, so empfiehlt es sich,
mit geringen Wasserzusätzen zti arbeiten. Zweckmäßig wird dann nur so viel \%'asser
zugesetzt, (laß die -lasse gerade noch gußfältig ist, z. 1'>. 35 bis go% Wasser.
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2. Die gleiche Masse wird reit Sägespänen geinischt und zu Platten
geformt. Die Platten werden gepreßt. Die Festigkeit ist wesentlich besser als die
der bisherigen Bauplatten. Außerdem hat die Platte ein viel besseres .-'Aussehen.
3. Das teilweise zersetzte Magnesiumsulfat mit etwa 40"/o M90 wird zu einet- streichfähigen
-lasse angeteigt. In eine Ilolzform, die nach dem unteren Teil eines Sarges ausgebildet
ist, wird diese I\lasse finit io nnit Sticke eingetragen. Daraufhin wird auf die
Bodenplatte ein Drahtnetz gelegt und Eh" .nach eine Deckschicht von ebenfalls io
niiti Stärke aufgetragen. Die Seitenwände erhalten die gleiche Stärke von io nini
ohne Einlage. Die Bodenplatte kann mit einer oder mehreren Querrippen zur Erhöhung
der Festigkeit versehen werden. 'Drei Bandeisen von etwa i5 min Breite und o,i bis
o,2lnni Stärke werden ebenfalls mit eingeformt zum nachträglichen Anbringen der
Traggriffe. Der Deckel wird in entsprechender Weise, jedoch ohne Drahteinlage, hergestellt.
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4, Bei der Herstellung von Gebrauchsartikeln, wie Schalen, Vasen o.
dgl., wird die gußfähige .lasse in entsprechende Formen gegossen. Nach dein Erhärten
werden die Gegenstände aus der Form entfernt; sie können i111 Gußzustand oder nachbearbeitet,
-z.13. geschliffen, poliert oder mit Anstrichen, Überzügen o. dgl. versehen, auf
den Markt gebracht werden.
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5. 111 der gleichen ..reise können auch Möbel und Möbelteile
aus den gleichen Gußniasseti hergestellt werden. Die Gußtnasse kann mit oder ohne
Zusatz von Sägemehl, llolzschliff, l>ilnssand, Kieselgur o. dgl. leichtert Stoffen
verarbeitet werden.
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Ein weiterer Vorteil bestellt darin, daß die Oberfläche der erfindungsgemäß
hergestellten Gegenstände nach bekannten Verfahren mit Anstrichen, Überzügen o.
dgl. versehen werden kann. Beispielsweise können durch Spritzverfahren Metalle,
Lacke, Kunstharz o. dgl. aufgebracht werden, oder es können die Anstriche und Überzüge
nach anderen bekannten Verfahren hergestellt werden.