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Liniermaschine zum ein- und doppelseitigen Längs- und Querlinieren
einzelner Bogen in einem Arbeitsgang Die Erfindung betrifft eine Maschine zum ein-
oder doppelseitigen Längs- und Querlinieren einzelner Bogen in einem Arbeitsgang.
Sie bezweckt, eine Liniermaschine dieser Gattung mit höherer Leistung zu schaffen,
die mit einem möglichst einfachen Aufbau und einem geringen Raumbedarf den Vorteil
der Billigkeit verbindet, um somit auch kleineren Papierverarbeitungswerk.stätten
eine leistungsfähige tinid preiswerteLiniermaschine an die Hand zu geben. Bekannte
Bogenliniermaschinen weisen in dieser Hinsicht erhebliche Mängel auf. So sind bei
einer bekannten Liniermaschine zwei Liniermaschinen hintereinander aufgestellt,
zwischen denen sich ein Teller- und Winkelwender befindet, durch den der von der
ersten Maschine linierte Bogen um 9o° gedreht und dann in" die zweite Liniermaschine
gegeben wird, wo das Linieren in der Querrichtung stattfindet. Bei einer anderen
bekannten Liniermaschine steht eine zweite Liniermaschine um 9o° versetzt zu einer
ersten Linierinaschine. Hier wird die Laufrichtung des aus der ersten Liniermaschine
kommenden linierten Bogens um 9o° geändert, wobei das Querlinieren in der zweiten
Maschine erfolgt. Die für das Drehen bzw. das Ändern der Laufrichtung des Bogens
zwischen den beiden Liniermaschinen nötigen Vorrichtungen sind ein erheblicher Nachteil,
denn sie beeinträchtigen den einfachenAufbau derMaschine
und verteuern
ihre Herstellung, da sie lang und sperrig bauen. benötigen sie auch einerwünscht
viel Raum für ihre Aufstellung. Da zwischen den beiden Liniermaschinen der quer
zu linierende Bogen jedesmal angehalten werden muß, so sind gröllere Leistungen
mit diesen bekannten Maschinen nicht zu erzielen. Außerdem haftet ihnen aber ungenaues
fehlerhaftes Linieren an, so daß größerer Ausschuß eine weitere Leistungsminderung
hervorruft. Mit diesen Maschinen läßt sich aber auch nur einseitiges Längs- und
Querlinieren erzielen; zum doppelseitigen Längs- und Ouerlinieren müssen die Bojen
ein zweites 1Mal durch die Maschine geschickt werden.
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Dein Längs- und Querlinieren einzelner Bogen steht die grundsätzlich
andere Art des Längs- und Ouerlinierens von der Rolle aus gegenüber, auf die der
Vollständigkeit halber noch hingewiesen werden soll. Es ist bekannt, das Längs-
und Querlinieren vcn der Bahn aus sowohl auf einem Liitierz_vlinder zum Herstellen
der Längslinien und einem Druckzylinder zum Herstellen der Querlinien als auch das
Längs- und Otierlinieren auf nur einem einzigen Linierzylinder vorzunehmen.
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Iit diesen bekannten Liniermaschinen hat die vorliegende Erfindung
nichts zu tun. Sie bezweckt vielmehr. die Mängel der vorher beschriebenen Bogerilinierinaschinen
zti beseitigen unter Verwendung- in der Druckerei bekannter =1Iittel zum Führen
und Steuern der Bogen. Dies geschieht durch eine Liniermaschine zum ein- oder doppelseitigen
Längs-und Ouerlinieren einzelner bogen in einem Arbeitsgang. die sickt der Erfindung
gemäß kennzeichnet durch eine aus Rollen und Leitschienen oder aus Fäden bestellende
Fülirungsvorrichtting für die Bogen, welche die einzelnen Bogen stetig und geradeaus
unter Beibehaltung ihrer Lage durch die Maschine fördert und dabei an die Linierwerke
unmittelbar heran- und von ihnen wieder unmittelbar abführt. wobei die Anordnung
so getroffen ist, daß der Arbeitsbereich der Linierwerke frei von Gliedern der Förder-und
Führungsvorrichtung ist.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise in drei Ausfiihrungsforinen
schematisch dargestellt.
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Fig. i zeigt in Seitenansicht eine Ausführungsform der Liniermaschine
nebst BogenführÜng mittels Rollen und Leitschienen zum beiderseitigen Längs- und
QuerIinieren; Fij. 2 zeigt eine zweite Ausführungsforti der Erfindung. bei der das
Längs- und Querlinieren dis Bogens für jede Seit, auf einem einzigen Linierzylinder
erfolgt und eine Rollen- und Leitscliieiinfülirtztij für die 13o@@eil #..-orgesehen
ist; Fig.3 zeigt ein drittes, der Ausfiilirungsform nach Fig. -a ähnliches Ausführungsbeispiel
mit einer Fadenführung für die zu linierenden Bogen. , Mit i sind die Liniert vliiider
zum Längs-und Ouerlinieren der Vorderseite und finit die Linierzylinder turn Längs-
und Querlinieren der Rückseite eines einzelnen Bogens bezeichnet. Zum Herstellen
der Längsliniert dienen Längsliniensätze 3 bekannter Art. die durch Farbwalzen 4,5
eingefärbt werden. Zum Herstellen der Ouerlinien sind Druckwalzen 6 vorgesehen,
die durch Farbwalzen j, S eingefärbt werden. Die Linierzylinder laufen in Pfeilrichtung
tzm.
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In der Bogenführung ist ein an sich bekannter Rechen 9 angeordnet.
Er bezweckt einerseits, sofern abgesetzte Lineaturen hergestellt werden sollen oder
wenn es darauf ankommt, Ouerlineaturen auf jedem einzelrien Bogen an die gleiche
Stelle zü bringen, die ankommenden Bogen für diese Arbeiten genau auszurichten und
anderseits die Beibehaltung einer gewissen L ltei-lappung der Bogen zu gewährleisten,
damit bei durchlaufenden Längslineaturen das Längslinierfarbwerk 3 vom Linierzylinder
nicht abgehoben zu werden braucht und dieser nicht i, schmutzt wird. In senkrechter
Stellung hält der Rechen die Bogen an.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. i ist für jeden Längsliniersatz
3 und jede Druckwalze 6 eigens ein Linierzylinder i und 2 vorgesehen. Zum Linieren
der Vnrder-und der Rückseite des Bogens sind also vier Linierzylinder erforderlich.
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Bei den Ausführungsbeispielen nach Fig. a und 3 arbeiten erfindungsgemäß
je ein Längsliniensatz 3 und eine Druckwalze 6 zusammen auf einem einzigen Linierzylinder.
so daß für Einfarbetilinierung bzw. Druck für die Vorder- und Rückseite des Bogens
nur mehr zwei Linierzylinder i und a benötigt werden. Durch diese Anordnung spart
man also die Hälfte der Linierzylinder gegenüber d.--r Ausfiihrunjsform nach Fig.
i : die Folgeil sind weitere Raumersparnis, weitere Verbesserung der Betriebssicherheit,
Verbilligung der Herstellung usw.
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Uni Liniermaschinen gemäß der Eründunj durchzubilden, bedarf es jedoch
eirar b@sortderen Führung der zu linierenden Bogen durch die Maschine. Eründungs-emäß
wird dies bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. i durch eine an Bogendruckmaschinen
bekannte Rollenführung erreicht. Die Rollen dieser Führung sind mit io bezeichnet,
sie lätif:n unk und berühren einander oder den Mantel des timiaufenden LinierzvIiiiders,
dem sie zusind. Die Füllrtiiigsi-@JLii io werden bei ihrer Förderarl.ieit durch
behannte Leitvorriclittrri-en i i unterstützt. die
z. B. Leitschienen
oder -bleche sein und die Arbeitsbreite der Linierzylinder haben können; in letzterem
Falle gehen die Führungsrollen io durch Schlitze in den Leitschienen i i hindurch.
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Vor den Druckwalzen 6 ist eine Vorrichtung 12 angebracht; sie bezweckt,
den. zu linierenden Bogen ordnungsgemäß auf die Linierzylinder zu führen und zu
drücken, so daß der Bogen fest auf dem Linierzylinder liegt, sich nicht aufrichten
kann und während des Querliniervorganges unverrückbar mitgenommen wird. Die Andrückvorrichtungen
12 sind möglichst dicht an die Druckwalzen 6 herangebracht, sie bestehen im einfächsten
Falle aus einer Schiene beliebigen festen Werkstoffs und lassen an der der Druckwalze
zugekehrten Seite einen den ungehinderten Durchlaß des Bogens gewährenden Schlitz
zwischen sich und dem Linierzylinder. Die Schienen können auch unter Federdruck
stehen, der so bemessen ist, daß der an.kominende Bogen die Schiene anheben kann.
Die Andrückvorrichtung kann aber auch aus jeglichen anderen Mitteln bestehen, die
zum Andrücken des Bogens auf den Linierzylinder in der beschriebenen Weise geeignet
sind.
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Damit die linierten Bogen von den Linierzylindern i, 2 abgenommen
und weitergeleitet werden können, sind bei Bogendruckmaschinen bekannte Bogenabnehmer
13 angeordnet, die sich federnd gegen die Linierzylinder legen; sie können beispielsweise
Schienen sein und die Arbeitsbreite der Linierzylinder haben.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist an Stelle der Rollenführung
io eine in bekannter Weise aus Ober- und Unterfäden bestehende Fadenführung für
die Durchleitung der zu linierenden Bogen durch die Liniermaschine angewendet. Dieis-
ist ihr wesentlicher Unterschied gegenüber den Ausführungsbeispielen nach Fig. i
und 2, in ihrer Wirkungsweise sind alle drei Ausführungsbeispiele gleich. Die Fadenführung
für den Linierzylinder i besteht aus einem. endlosen, über die Umlenkrollen 14 bis
i8 laufenden Oberfaden ig und einem Unterfaden 2o, welcher der Einfachheit halber
den Oberfaden für die Fadenführung des Linierzylinders :2 bildet. Der Faden 2o läuft
über die Umlenkrollen 15, 16 und 21 bis 27. Die auf dem Linierzylinder i linierten
Bogen werden von einer. Fadenbahn 28 zum Linierzylinder 2 weitergeleitet. Die '
Fadenbahn 28 und die Fadenbahn 29 leiten die auf dem Linierzylinder 2 linierten
Bogen zur Ablage bei 3o weiter. Die Führungsfäden 29 laufen über die Umlenkrollen
31 bis 37, die Führungsfäden 28 über die Umlenkrollen 38 bis 40, 32 bis 34, 41 und
42. Betrachtet man die im einzelnen, so erkennt man, daß die Führungsfäden:2o durch
die Umlenkrolle 21 vom Linierzylinder i abgelenkt werden und die Oberfäden ig die
Weiterführung des Bogens, der durch die Leitvorrichtung i i an den Linierzylinder
i herangeführt worden ist, allein übernehmen, bis auch sie durch die Umlenkrollen
17 vom Linierzylinder i abgelenkt werden. Die Ablenkung der Führungsfäden 2o und
Oberfäden rg geschieht an Stellen, an denen die ordnungsgemäße Weiterleitung des
Bogens gewährleistet ist.
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In gleichem Sinne sind die Umlenkrollen 39 und 24 für die Führungsfäden
28 und die Oberfäden 2o des Linierzylinders 2 angeordnet.
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An Stelle der Fadenführungen zur Durchleitung der Bogen durch die
Liniermaschine nach dem Ausführungsbeispiel der Fig.3 können auch umlaufende Führungstücher
verwendet werden, die, den zu linierenden Bogen als Unterlage dienend, diese über
die Linierzylinder i, 2 hinwegführen. Die Führungstücher können z. B. aus Filz,
Gummi o. dgl. bestehen.
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Die Wirkungsweise einer gemäß der Erfindung durchgebildeten Liniermaschine
sei nach dem zuletzt behandelten Ausführungsbeispiel der Fig. 3 beschrieben.
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Die Bogen gelangen in Richtung des oberhalb der Umlenkrolle 27 eingezeichneten
Pfeiles zwischen die Oberfäden ig und die Führungsfäden.2o der Bogenführung und
werden von dieser weitergefördert. Die Bögen werden nach Ablenkung der Führungsfäden
2o durch die Umlenkrollen 21 von den Oberfäden ig allein weitergeführt, vom Längsliniersatz
3 mit der gewünschten Längslinierung versehen und, gelangen, nachdem durch die Umlenkrollen
17 auch die Oberfäden ig abgelenkt worden sind, unter die And.rückvorrichtung 12.
Der umlaufende Linierzylinder i zieht sie weiter unter die Druckwalze 6, wo die
Bogen ihre gewünschte Ouerlinierung erhalten. Die unter der Druckwalze 6 herauskommenden
Bogen werden sodann wieder von den . Führungsfäden 28 erfa.ßt und durch den Bogenabnehmer
13 den von den Rollen 23 umgelenkten Fäden 2o zugeführt, die ihn mit den Fäden 28
zusammen weiterleiten. Die Führungsfäden 28 werden jedoch bald wieder durch die
Umlenkrollen 39 abgelenkt, und die Führungsfäden 20 und die Leitschienen, i i übernehmen
jetzt die Weiterführung der Bogen über den Linierzylinder 2, bis die Führungsfäden
2o durch die Umlenkrollen 24 vor der Druckwalze 6 abgelenkt "verden. Die Bogen gelangen
dann ebenso wie beim ersten Liniervorgang unter die Andrückvorrichtung 12 und werden
durch sie auf dem Zylinder 2 unverrückbar für die nun folgende
Ouerlinierung
durch die Druckwalze 6 gehalten.
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Die unter der Druckwalze 6 des Linierzylinders 2 hervorkommenden beiderseitig
linierten Bogen werden von der Oberfadenführung 29 weitergeleitet, vom Bogenabnehmer
13 von dem Linierzylinder abgenommen und durch die Fadenführung 29, 28 an der Stelle
3o abgegeben.
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Die Erfindung beseitigt nicht nur die lästigen Vorrichtungen für das
Drehen der Bogen bzw. das Ändern der Laufrichtung der Bogen, sie gestattet vielmehr
auch das Längs- und Querlinieren auf nur einem einzigen Linierzylinder für einseitiges
und auf nur zwei Zylindern für doppelseitiges Linieren. Hierdurch wird der Aufbau
einer solchen Liniermaschine wesentlich vereinfacht und verbilligt und die Wartung
bequemer und leichter gemacht. Die Maschine braucht bedeutend wtniger Raum als die
bisher üblichen Liniermaschinen dieser Gattung und erzielt vornehmlich auch höhereLeistungen
als diese, weil die Bogen ohne Laufrichtungs- bzw. Lagenänderung durch die Liniermaschine
hindurchgehen. Wesentlich für diese Vorteile sind die Fadenführung bzw. die Führungsrollen,
die Andrückvorrichtungen und Bogenabnehmer. für die jedoch, da sie an sieh bekannt
sind, kein selbständiger Schutz beansprucht wird.