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Verfahren zur Erzeugung räumlich wirkender Bilder Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Erzeugung räumlich wirkender Bilder und besteht darin, daß ein
an sich bekanntes Bild verwendet wird, das die Stereobilder getrennt und versetzt
zueinander, z. B. schachbrettartig verteilt, enthält, und daß dieses Bild durch
zwei hintereinander angeordnete, sich entsprechend der Bildaufteilung ergänzende,
aus komplementärfarbigen und/oder entgegengesetzt polarisierten Elementen zusammenr
gesetzte Raster betrachtet wird.
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Bei dem erwähnten bekannten Bild erfolgt die schachbrettartige Aufteilung
zu dem Zweck, den Fehler der Pseudoplastik auszugleichen. Durch die schachbrettartige
Aufteilung wird nämlich erreicht, daß das Bild, gleichgültig, an welchem Ort sich
die Augen befinden, zur einen Hälfte stereoskopisch, zur anderen Hälfte pseudoskopisch
gesehen wird. Jedes Auge sieht also zur einen Hälfte das ihm zugeordnete Teilbild,
zur anderen Hälfte jedoch das dem anderen Auge zugeordnete Teilbild. Praktisch bedeutet
dies eine völlige Vermischung mit der Folge, daß die Pseudoplastik nicht aufgehoben
und eine orthoplastische Betrachtung nicht möglich ist.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren hingegen ist das Ergebnis der
Betrachtung, wenn
sich die Augen im richtigen Augenort befinden,
ein einwandfrei orthoplastisches Bild; es sieht jedes Auge bei Betrachtung durch
die sich entsprechend der Bildaufteilung ergänzenden, hintereinander angeordneten
Raster aus komplementärfarbigen und/oder entgegengesetzt polarisierten Elementen
nur die seinem Teilbild zugeordneten Bildelemente. Dabei hat von den beiden hintereinanderliegenden
Betrachtungsrastern der eine die Aufgabe, die Teilbilder zu trennen, während dem
anderen, dahinterliegenden die Aufgabe zufällt, den zu jedem Teilbild gehörenden
Bildelementen abwechselnd komplementäre Färbung bzw. entgegengesetzte Polarität
zu verleihen, mit der Folge, daß praktisch jedes Bildelement des rechten wie des
linken Stereoteilbildes sich beispielsweise aus einem roten und einem grünen Anteil
oder aus entgegengesetzt polarisierten Anteilen zusammensetzt. Nach diesem Verfahren
ist es somit auch möglich, ein räumliches Bild farbig zu sehen, eine Möglichkeit,
die bei dem an sich einem ganz anderen Zweck dienenden bekannten, schachbrettartig
aufgeteilten Bild völlig fehlt.
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Die Figuren erläutern die Erfindung an Ausführungsbeispielen. Es zeigt
Fig. i die Herstellung eines Bildes mit räumlicher Bildwirkung, wobei die Raster
und die Emulsion im Schnitt sichtbar sind, Fig. 2 einen Grundriß der Rasteranordnung,
Fig. 3 eine der Fig. i entsprechende, schaubildliche Darstellung, Fig.4 eine andere
Ausführungsform zu Fig. 3, Fig. 5 eine Sonderausführung für die Betrachtung durch
Polarisationsfilter, Fig. 6, 7 und 8 drei verschiedene Ausführungsformen von Klischees
zur Erzeugung von Bildern mit räumlicher Bildwirkung.
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Bei den Fig. i, 2 und 3 handelt es sich um die Erzeugung eines Bildes
mit stereoskopischer Wirkung nach zwei Stereoteilbildern i und 2, denen je ein Projektionsobjektiv
3 und .4 zugehört. Über diese Objektive wird eine lichtempfindliche, panchromatische
Schicht 5 belichtet (zweckmäßig wird hierbei j eine Umkehremulsion verwendet), und
zwar erfolgt die Belichtung durch Raster 6 und 7, von denen der Raster 7 in Kontakt
mit der lichtempfindlichen Schicht 5 liegt, während sich der Raster 6 in einem gewissen
Abstand von dem Raster 7 befindet. Die Raster 6 und 7 sind Linienraster; die Elemente
(Linien) 8 und 9 des Rasters 6 schließen mit den Elementen io und i i des Rasters
7 einen von o° verschiedenen Winkel ein, im gezeichneten Beispiel einen Winkel von
9o'. Handelt es sich um die Erzeugung von räumlich wirkenden Schwarzweißbildern,
so können die Rasterelemente 8 und 9 bzw. io und i i abwechselnd aus gedeckten und
lichtdurchlässigen Linien bestehen. Da aber hierbei Bild-und Lichtverluste eintreten
würden, ist es vorteilhaft, die Rasterelemente 8 und 9 bzw. io und i i komplementärfarbig
auszubilden. derart, daß beispielsweise dieRasterelemente 8 und io aus roter und
die Rasterelemente g und i i aus grüner Farbe bestehen. Diese Ausführung ist auch
für die Erzeugung von räumlich wirkenden, farbigen Bildern notwendig.
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Die Abstände des Rasters 6 zu den Projektionsobjektiven 3, d. einerseits
und zu dem Raster 7 bzw. der Emulsion 5 andererseits sind derart bemessen, daß die
Projektionsstrahlenkegel, welche von den Optiken 3 bzw. 4 kommend durch ein und
dasselbe Rasterelement, z. B. 9' (Fig. i) des Rasters 6, gehen, auf der Emulsion
5 zwei ohne Zwischenraum nebeneinanderliegende, sich nicht überlappende Flächenelemente
erfassen.
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Es sei nun angenommen, daß es sich bei den Stereoteilbildern i und
2 um farbige Teilbilder handle. Es kann demnach ein roter Bildteil des einen Teildiapositivs
i nur durch die roten Elemente 8 des Rasters 6 hindurch und ebenso nur durch die
roten Elemente io des Rasters 7 gesehen werden. Dasselbe gilt für die roten Bildteile
des Teildiapositivs q., und ebenso können grüne Bildteile, mögen sie nun von dem
einen oder anderen Teildiapositiv 3 bzw. d. kommen, nur durch die grünen Elemente
9 bzw. i i der Raster 6 bzw. 7 hindurch abgebildet werden. Man betrachte an Hand
der Fig. 3 z. B. das rote Element 8' des Rasters 6 und das grüne Element 9' des
gleichen Rasters. Ein durch das rote Element 8' gehender Projektionsstrahlenkegel
a des Projektionsobjektivs 3 bildet auf dem Raster 7 einen zur Richtung der Rasterelemente
io und i i senkrecht verlaufenden Streifen b. Das rote Licht dieses Lichtkegels
b kann jedoch den Raster 7 nur im Bereich der roten Rasterelemente io durchdringen.
Diese Elemente sind in Fig. 3 mit ro' bezeichnet. Im Bereich der Felder iö wird
somit die Emulsion 5 mit rotem Licht belichtet.
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Der durch das gleiche rote Rasterelement 8' gehende Projektionsstrahlenkegel
c des Projektionsobjektivs q. erzeugt einen ebenfalls roten Lichtstrahlenkegel d,
von dem jedoch der Raster 7 wiederum nur im Bereich der roten Elemente io durchdrungen
wird. Die hierbei in Betracht kommenden Felder sind mit io" bezeichnet. Im Bereich
dieser Felder wird die lichtempfindliche Schicht 5 mit rotem Licht belichtet, welches
zu Bildanteilen des Stereoteilbildes 2 bzw. des Projektionsobjektivs 4 gehört.
Sinngemäß
ebenso liegen die Verhältnisse für die durch das grüne Element g' gehenden Projektionsstrahlenkegel
e und f. Der Projektionsstrahlenkegel e erzeugt hinter dem grünen
Element g' des Rasters 6 einen grünen Lichtkegel g, welcher mit dem roten Lichtkegel
d zusammenfällt. Dieses grüne Licht durchdringt jedoch den Raster 7 nur im Bereich
der grünen Elemente i i ; die hierbei in Betracht kommenden Felder sind mit i i'
bezeichnet-. Im Bereich dieser Felder i i' wird die Emulsion 5 mit grünem Licht
belichtet, das von dem Teilbild i bzw. dem Projektionsobjektiv 3 kommt. Der Lichtstrahlenkegel
f, der von dem Projektionsobjektiv q. ebenfalls durch das Element g' des Rasters
geht, erzeugt hinter dem grünen Element g' einen grünen Lichtkegel h, dessen Licht
den Raster 7 im Bereich der grünen Elemente i i durchdringt; die hierbei in Betracht
kommenden Felder sind mit i i" bezeichnet. Im Bereich dieser Felder wird die lichtempfindliche
Schicht 5 mit grünem Licht belichtet, das von dem Stereoteilbild 2 bzw. dem zugehörigen;
Projektionsobjektivq. herrührt.
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Auf diese Weise entsteht also auf der lichtempfindlichen Schicht 5
ein aus den Teilbildern i und 2 zusammenprojiziertes. Bild, in welchem die Bildelemente
versetzt und getrennt voneinander schachbrettartig eingelagert sind, in der Weise,
daß diagonal verlaufende Felderreihen abwechselnd dem einen und dem anderen Teilbild
zugehören.
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Das Bild selbst ist in Fig. 3 nicht gesondert gezeichnet; es sieht
aber bezüglich seiner Aufteilung genau so aus wie die schachbrettartige Aufteilung
in die Felder iö , io", i i', i i". Die diagonal verlaufenden Felderreihen mit dem
Index', also die Felderreihen io', i i' usw. gehören zu dem Stereoteilbild i, die
diagonal verlaufenden Felderreihen mit dem Index" hingegen, also die Felderreihen
i o" und i i" usw. gehören zu dem Stereoteilbild 2.
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Die in der angegebenen Weise durch die Raster 6 und 7 belichtete lichtempfindliche
Schicht wird entwickelt und umgekehrt oder kopiert. Als Resultat ergibt sich dann
ein Schwarzweißbild, das sowohl die Farben wie die Plastik in sich trägt, die Plastik
insofern, als, wie schon gesagt, die Elemente mit dem Index' dem einen Teilbild
i und die Elemente mit dem Index" dem anderen Teilbild 2 angehören, die Farben dadurch,
daß, wie erläutert, die Emulsion durch rotes Licht nur im Bereich der roten Farbelemente,
durch grünes Licht nur im Bereich der grünen Farbelemente belichtet wurde.
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Bringt man nun das entwickelte Schwarzweißbild hinter die Raster 6
und 7 in genau die gleiche Stellung, die die Emulsion bei der Belichtung hatte,
und betrachtet man das Bild durch die Raster 6 und 7 hindurch, wobei die Augen ungefähr
die Lage einnehmen, die vorher die Projektionsobjektive 3 und q. eingenommen hatten,
so sieht man das Bild plastisch und farbig, und zwar sieht das eine Auge, beispielsweise
das bei 3 stehende Auge, nur die Bildelemente, die vorn dem Stereoteilbild i herrühren,
und das andere, bei 4. stehende Auge nur die Bildelemente, die von dem Teilbild
2 herrühren. Dies wird ohne weiteres klar, wenn man beispielsweise wieder die beiden
Strahlenkegel a und c betrachtet, die in diesem Falle nun Sehstrahlenkegel sind.
Der Sehstrahlenkegel a sieht durch das rote Element 8' nur die roten Elemente io',
während der Sehstrahlenkegel c durch das rote Element 8' nur die roten Bildelemente
iö' sehen kann. Ebenso verhält es sich mit den grünen Bildelementen; die grünen
Bildelemente i i' werden nur von dem bei 3 stehenden Auge gesehen, die grünen Bildelemente
i i" nur von dem bei q. stehenden Auge.
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Die beschriebene Anordnung gestattet ohne irgendwelche Änderung auch
die Erzeugung bzw. Betrachtung von räumlich wirkenden Schwarzweißbildern.
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Natürlich ist es zweckmäßig, das Bild, das vornehmlich als Durchsichtsbild
in Betracht kommt, bei der Betrachtung von hinten zu beleuchten bzw. zu durchleuchten.
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Bei der Erzeugung plastischer Schwarzweißbilder treten an die Stelle
der Farbteilbilder i und 2 (Farbteildiapositive) Schwarzweißteilnegative. In diesem
Falle wird die panchromatische Emulsion, auf welcher die Belichtung erfolgt, nur
entwickelt und getrocknet, nicht umgekehrt.
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In dem beschriebenen und gezeichneten Beispiel ist die Anordnung gedacht
zur Reproduktion von Bildern, die bereits in Form von Stereoteilbildern vorliegen.
Das Ganze kann aber ebenso zur Aufnahme von räumlich wirkenden Schwarzweiß- oder
farbigen Bildern in der Kamera verwendet werden. In diesem Falle sind die Stereoteilbilder
i und 2 wegzudenken, und die beiden Bilder müssen mittels reflektierender Flächen
(Spiegel oder Prismen) auf der lichtempfindlichen Schicht zusammenprojiziert werden.
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Für die Herstellung der Bilder können selbstverständlich an Stelle
von komplementärfarbigen Rastern auch Polarisationsraster verwendet werden, deren
Elemente das Licht entgegengesetzt polarisieren. Es seien beispielsweise die Elemente
8 des Rasters 6 entgegengesetzt polarisierend zu den Elementen g des gleichen Rasters
und ebenso die Elemente io entgegengesetzt polarisierend zu den Elementen ii des
Rasters 7 (Fig. q.). Unter entgegengesetzter Polarisation ist sowohl entgegengesetzt
lineare
als auch die zirkulare und elliptische Polarisation zu verstehen. In erster Linie
kommt lineare Polarisation in Betracht. Für die Herstellung von räumlich wirkenden
Schwarzweißbildern ändert sich gegenüber der vorbeschriebenen Anordnung bei Verwendung
von Polarisationsrastern an Stelle von komplementärfarbigen Rastern nichts. Sollen
aber Farbaufnahmen hergestellt werden, so ist die Verwendung von Farbfiltern erforderlich.
Beispielsweise wird (Fig. 4.) während eines Teiles der Belichtung ein Grünfilter
L mit Polarisationsfilter in in den Strahlengang geschaltet, der entweder
nur rechts- oder nur linkspolarisiertes Licht durchläßt (unter rechts und links
sind hier die beiden Möglichkeiten der entgegengesetzten Polarisation zu verstehen).
Während des anderen Teiles der Belichtung wird ein Rotfilter entgegengesetzter Polarisation
eingeschaltet.
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Die Betrachtung des entwickelten Bildes erfolgt in der gleichen Weise,
wie oben beschrieben, d. h. durch die aus komplementären Farben zusammengesetzten
Raster 6 und 7. Selbstverständlich muß hierbei die Teilung der bei der Betrachtung
verwendeten Raster die gleiche sein, wie die Teilung der bei der Aufnahme des Bildes
verwendeten Polarisationsraster. Es kann aber auch die Betrachtung durch Polarisationsraster
erfolgen; dann muß aber die Beleuchtungsquelle in zwei Komplementärfarben unterteilt
werden und jede dieser beiden Farben eine zur anderen entgegengesetzte Polarisation
erhalten. In Fig. 5 ist dies gezeigt. Die Augenorte sind mit A1 und Az, die Lichtquellen
mit L1 und L2 bezeichnet. Die Elemente 8 und 9 des Rasters 6 sind entgegengesetztpolarisierend;
desgleichen die Elemente io und i i des Rasters 7. Farbige Elemente besitzen diese
Raster nicht. Im Strahlengang der Lichtquelle L1 liegt ein rotes Farbfilter za mit
einem Polarisationsfilter o, z. B. einem linkspolarisierenden Filter. Im Strahlengang
der Lichtquelle L2 hingegen liegt ein grünes Farbfilter p mit einem Polarisationsfilter
q entgegengesetzter Polarisation, also einem rechtspolarisierenden Filter. Natürlich
kann jedes Farbfilter n bzw. p mit den zugehörigen Polarisationsfiltern o bzw. q
vereinigt sein.
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Bei Schwarzweißbetrachtung erübrigt sich die Verwendung von Farbfiltern
bzw. von komplementärfarbig unterteilten Lichtquellen.
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Schließlich kann man bei. der Aufnahme, d. h. bei der Herstellung
des Bildes auch in der Weise vorgehen., daß man einen der beiden Raster, z. B. den
Raster 6, als Polarisationsraster und den anderen der beiden Raster, z. B. den Raster
7, als kombinierten Farb- und Polarisationsraster ausbildet, letzteres in dem Sinne,
daß z. B. die sämtlichen roten Elemente io rechts und die sämtlichen grünen Elemente
i i entgegengesetzt, also links polarisiert sind. In diesem Falle ist bei der Aufnahme
von farbig wirkenden Stereobildern die Einschaltung von Farbfiltern nicht erforderlich.
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Bei der Betrachtung wird wiederum die in Fig. 3 gezeigte Anordnung
von aus komplementären Farben zusammengesetzten Rastern beibehalten. Man könnte
jedoch auch für die Betrachtung einen der beiden Raster durch einen Polarisationsraster
ersetzen. Bei der Betrachtung von räumlich wirkenden Schwarzweißbildern könnten
sogar beide Raster Polarisationsraster sein.
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Statt bei der Aufnahme des Bildes zwei Raster 6 und 7 in geeignetem
Abstand zu verwenden, welche Raster dann bei der Betrachtung des Bildes in derselben
Anordnung und in gleichem Abstand wieder erforderlich sind, kann man für die Aufnahme
auch Klischees der für die Betrachtung erforderlichen Rasteranordnung verwenden.
Ein solches Klischee für Aufnahmen von räumlich wirkenden Schwarzweißbildern ist
in Fig.6 gezeigt. Es besteht aus einer durchsichtigen Platte, z. B. einer Glasplatte
oder einem Film, und besitzt gedeckte Felder i und offene Felder k, und zwar in
schachbrettartiger Aufteilung. Die Größe dieser Felder entspricht jener der Felder
io', io", i i' und i i"* der Anordnung nach Fig. 3. Für die Aufnahme sind nun in
den Fig. i, 2 und 3 die Raster 6 und 7 wegzudenken; an ihre Stelle tritt das Klischee
der Fig. 6, und zwar in Kontakt mit der Emulsion 5, so wie bei der bisher beschriebenen
Ausführungsform der Raster in Kontakt mit der Emulsion stand.
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Nun wird zunächst mittels des einen der beiden Projektionsobjektive
3 oder 4. die unter dem Klischee in Kontakt liegende Schicht belichtet. Die gedeckten
Stellen i lassen das Licht nicht durch. Die Belichtung erfolgt daher nur im Bereich
der offenen Stellen h. Die bei dieser Lage des Klischees im Bereich der offenen
Stellen k von Licht getroffenen Stellen der lichtempfindlichen Schicht entsprechen
Bildteilen, welche dem Stereoteil-Bild i zugehören. Ist dieser Belichtungsvorgang
beendet, so wird das Klischee, während die lichtempfindliche Schicht unverändert
bleibt, um den Betrag x der Teilung nach links oder rechts verschoben, und hierauf
wird die lichtempfindliche Schicht durch das Projektionsobjektiv,4 belichtet. Es
sind hierbei die vorher belichteten Stellen durch die gedeckten Flächen i des Klischees
abgedeckt, und die nunmehr freigelegten Stellen der Emulsion werden entsprechend
dem Stereoteilbild 2 belichtet.
Nach der Entwicklung ergibt sich
ein Bild, das ebenso schachbrettförmig in Elemente aufgelöst ist, wie in Fig. 3
gezeigt, das jedoch nur eine räumliche Schwarzweißbetrachtung gestattet. Die Betrachtung
erfolgt, wie in den Fig. i bis 3 gezeigt, durch die Raster 6 und 7, wobei dann das
entwickelte Bild die gleiche Stellung einnimmt wie in diesen Figuren die Schicht
5.
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Sind bei dem Klischee nach Fig. 6 die Felder i und k so ausgebildet,
daß die einen Felder Röntgenstrahlen absorbieren, z. B. aus Blei- oder Wismutverbindungen
bestehen, die anderen Röntgenstrahlen durchlassen, so können mit diesem Klischee
Röntgenaufnahmen in der Weise hergestellt werden, daß man die Emulsion über das
Objekt durch dieses Klischee mit einer Röntgenröhre belichtet, sodann das Klischee
um den Betrag x verschiebt und eine zweite Belichtung folgen läßt, bei, welcher
sich die Röhre ungefähr im Augenabstand von der Stellung der Röhre bei der ersten
Belichtung befindet. Das so gewonnene räumliche Röntgenbild wird in der beschriebenen
Weise betrachtet.
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Ein Klischee für die Erzeugung eines farbigen Raumbildes ist in Fig.
7 wiedergegeben. Dieses Klischee ist wiederum rasterartig aufgeteilt in gedeckte
Felder i und in durchlässige Felder k. Letztere sind jedoch abwechselnd komplementär,
z. B. rot und grün gefärbt (die verschiedene Färbung ist durch verschiedene Schraffur
angedeutet) . Dieses Klischee wird bei der Aufnahme in Kontakt mit der lichtempfindlichen
Schicht 5 gebracht. Die Raster 6 und 7 der Fig. 3 sind bei der Aufnahme wegzudenken.
Der Belichtungsvorgang ist derselbe, wie bei Fig. 6 beschrieben; d. h. es wird zuerst
von dem einen Projektionsobjektiv, z. B. 3, aus belichtet und anschließend, nach
Verschiebung des Klischees um den Betrag x der Teilung, von dem anderen Klischee
¢ aus. Die so belichtete Schicht ergibt nach der Belichtung ein schachbrettförmig
aufgeteiltes Bild, in welchem die Bildelemente io', zo" und ii', ii" genau so eingelagert
sind, wie in Fig. 3 gezeigt.
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Die Betrachtung dieses Bildes erfolgt, wie in Fig. i bis 3 gezeigt,
mittels der im Abstand voneinander angeordneten Raster 6 und 7; das Bild erscheint
farbig und plastisch.
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Die Fig. 8 zeigt die Ausführungsform eines Klischees, bei dem eine
Verschiebung während des Belichtungsvorganges unterbleibt. Dieses Klischee ist ebenfalls
schachbrettförmig aufgeteilt; die Größe der Felder ist dieselbe wie bei den Klischees
der Fig. 6 und 7, d. h. die Felder entsprechen ihrer Größe nach den Feldern io',
io" der Fig. 3. Bei dem Klischee der Fig.8 sind gedeckte Felder nicht vorhanden;
vielmehr sind sämtliche Felder lichtdurchlässig, und zwar sind die Felder jeder
diagonalen Reihe abwechselnd in Komplementärfarben, z. B. rot und grün, eingefärbt
(die verschiedenen Farben sind durch verschiedene Schraffur angedeutet). Außerdem
aber sind noch benachbarte diagonale Felderreihen entgegengesetzt polarisiert; die
entgegengesetzte Polarisation ist durch die Buchstaben R, L in mehreren Feldern
angedeutet, wobei R rechts- und L linkspolarisierend heißen soll. Die Aufnahme mit
diesem Klischee vollzieht sich in der Weise, daß das Klischee in Kontakt mit der
lichtempfindlichen Schicht gebracht wird (die Raster 6 und 7 der Fig. i, a und 3
sind wieder wegzudenken) und daß dann die Belichtung erfolgt, wobei in den Strahlengang
des einen Projektionsobjektivs ein rechtspolarisierendes und in den Strahlengang
des anderen Projektionsobjektivs ein linkspolarisierendes Filter zu denken ist.
Eine Verschiebung des Klischees während des Belichtungsvorganges ist hier nicht
erforderlich. Das Resultat ist wiederum ein Schwarzweißbild, das sowohl die Farben
wie auch die plastische Wirkung in sich trägt. Die Betrachtung dieses Schwarzweißbildes
erfolgt wieder durch im Abstand angeordnete Raster 6 und 7 gemäß der Anordnung der
Fig. i bis 3, wobei die Augen an die Stellen der Projektionsobjektive 3 und q. zu
denken sind. Das Bild erscheint farbig und plastisch.
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Wie schon erwähnt, wird das Bild bei der Betrachtung durchleuchtet.
Für diese Durchleuchtung benutzt man zweckmäßig zwei in den Komplementärfarben der
Rasterelemente gehaltene Lichtquellen von veränderlicher Lichtstärke. Hierdurch
ist es möglich, Farbkorrekturen vorzunehmen. Werden bei der Betrachtung Polarisationsraster
verwendet, so kann die Korrektur durch in der Stärke veränderliche Lichtquellen
und vorgeschaltete Polarisationsfilter erreicht werden, wobei das Filter der einen
Lichtquelle zu jenem der anderen Lichtquelle entgegengesetzt polarisiert.
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Wenn bei der Aufnahme nicht mit Klischees gearbeitet wird, sondern
mit den Rastern selbst, die später bei der Betrachtung Verwendung finden, so ist
es zweckmäßig, Optiken zu benutzen, deren Brennweiten in an sich bekannter Weise
veränderlich sind, damit der Abstand der Raster konstant gehalten werden kann.
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Nachfolgend wird eine Zusammenstellung der bei. der Aufnahme und bei
der Betrachtung möglichen Anordnungen gegeben: A. Aufnahme I. Anordnung der Raster
wie in Fig. i. Beide Raster bestehen aus komplementärfarbigen
Elementen.
Mit dieser Anordnung können Bilder in Schwarzweiß und in Farben kopiert werden.
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Die Belichtungen der Stereoteilbilder können gleichzeitig vorgenommen
werden.
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II. Anordnung der Raster wie gemäß Fig. i ; die Raster sind jedoch
nicht aus komplementärfarbigen, sondern aus entgegengesetzt polarisierenden Elementen
zusammengesetzt.
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Mit dieser Anordnung können Bilder in Schwarzweiß kopiert werden bei
gleichzeitiger Belichtung beider Teilbilder.
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Es können jedoch auch Bilder in Farben kopiert werden. Hierbei ist
jedoch die Vorschaltung von Farb- und Polarisationsfiltern erforderlich (Fig. q.).
Die Belichtungen der beiden Teilbilder können auch in diesem Falle gleichzeitig
vorgenommen werden; jedoch muß während der einen Hälfte der Belichtungszeit beispielsweise
ein Rotfilter mit einer Polarisation und während der anderen Hälfte der Belichtungszeit
beispielsweise ein Grünfilter mit entgegengesetzter Polarisation vorgeschaltet werden.
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III. Die Anordnung gemäß I kann in der Kamera zur direkten Herstellung
von Aufnahmen in Schwarzweiß oder in Farben. verwendet werden.
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Das gleiche gilt für die Anordnung gemäß Il. IV. Verwendung eines
Klischees gemäß Fig. 6 durch Verschiebung des Klischees und abwechselnde Belichtung
der Teilbilder. Auf diese Weise können Vergrößerungen und direkte Aufnahmen in der
Kamera für Schwarzweißbilder hergestellt werden.
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V. Verwendung eines Klischees gemäß Fig.7 durch Klischeeverschiebung
und abwechselnde Belichtung der beiden Teilbilder. Auch hier können Vergrößerungen
und direkte Aufnahmen in der Kamera für Schwarzweißbilder und farbige Bilder hergestellt
werden.
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VI. Verwendung eines Klischees gemäß Fig. 8 ohne Klischeeverschiebung,
unter gleichzeitiger Belichtung der beiden Teilbilder. Es können Vergrößerungen
und direkte Aufnahmen in der Kamera für Schwarzweißbilder und Farbbilder hergestellt
werden. B. Betrachtung I. Anordnung wie gemäß Fig. i. Die Elemente beider Raster
sind in Komplementärfarben gehalten. Zur Betrachtung des Raumbildes kann gewöhnliches
Licht (Tageslicht) oder Lampenlicht verwendet werden. Zur Farbkorrektur bei der
Betrachtung kann die Belichtungsquelle in zwei Farben (Komplementärfarben) unterteilt
sein. Durch Veränderung der Beleuchtungsintensität der beiden Teilfarben können
die Bildfarben während der Betrachtung korrigiert werden. II. Anordnung wie gemäß
Fig. i, jedoch unter Verwendung von Rastern, die aus Elementen entgegengesetzter
Polarisation bestehen. Zur Betrachtung des Raumbildes in Schwarzweiß kann gewöhnliches
Licht oder Lampenlicht verwendet werden. Zur Betrachtung des Raumbildes in Farben
muß die Beleuchtungsquelle in zwei. Komplementärfarben unterteilt werden, wobei
diese Farben entgegengesetzte Polarisation erhalten (Fig. 5).
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Bezüglich der Farbkorrektur gilt das zu I Gesagte.
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III. Anordnung der Raster wie gemäß Fig. i, wobei jedoch einer der
beiden Raster aus Elementen entgegengesetzter Polarisation, der andere Raster aus
komplementärfarbigen Elementen entgegengesetzter Polarisation besteht. Es können
die Raumbilder in Schwarzweiß und in Farben betrachtet werden. Die Beleuchtungsquellen
sind wie in der Anordnung I vorgesehen; desgleichen kann die Farbkorrektur wie unter
I durchgeführt werden. Man könnte diese Korrektur aber auch durch Zerlegung der
Belichtungsquelle in zwei Teile mit entgegengesetzten Polarisationen erreichen.
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IV. Anordnung der Betrachtungsraster gemäß Fig. i, wobei jedoch einer
der beiden Raster aus Elementen entgegengesetzter Polarisation und der andere Raster
aus komplementärfarbigen Elementen zusammengesetzt ist. Hierbei können Raumbilder
in Schwarzweiß und in Farben betrachtet werden. Die Beleuchtungsquelle wird wie
im Falle II angeordnet. Bezüglich der Farbkorrektur gilt das zur Anordnung I Gesagte;
es kann aber auch die Beleuchtungspolarisation variiert werden.