DE753204C - Verfahren und Vorrichtung zum Schwelen von Brennstoffen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Schwelen von Brennstoffen

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DE753204C
DE753204C DEW104924D DEW0104924D DE753204C DE 753204 C DE753204 C DE 753204C DE W104924 D DEW104924 D DE W104924D DE W0104924 D DEW0104924 D DE W0104924D DE 753204 C DE753204 C DE 753204C
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DE
Germany
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smoldering
schwelgut
individual
fuels
briquettes
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Expired
Application number
DEW104924D
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English (en)
Inventor
Ludwig Dipl-Kaufmann Weber
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B49/00Destructive distillation of solid carbonaceous materials by direct heating with heat-carrying agents including the partial combustion of the solid material to be treated

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Schwelen von Brennstoffen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Schwelen von stückigem, beim Erhitzen zum Erweichen neigendem Schwelgut, wie backende Steinkohle oder Briketts aus backender Steinkohle, ferner Briketts aus nichtbackenden Brennstoffen, die mit Pech gebunden sind. Die Schwelung hat dabei derart zu erfolgen, daß die Stückform des Ausgangsbrennstoffes bzw. des Briketts erhalten bleibt.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, beim Erhitzen zum Erweichen neigendes Schwelgut, insbesondere backende Steinkohlen, dadurch schwelfähig zu machen, daß das Schwelgut einer meist mehrstündigen oxydierenden Vorerhitzung unterworfen wird, um durch den Einfluß von Wärme und Sauerstoff das Backbitumen in hinreichendem Ausmaß zu mindern oder völlig zu zerstören. Erst im Anschluß an diese Vorbehandlung kann dann das Schwelgut der eigentlichen Schweleinrichtung zugeführt werden. Ähnlich ist die Sachlage bei den seitherigen Bestrebungen, mit Pech gebundene Briketts derart zu verkoken, daß unterErhaltung derBrikettform ein teerfreier, daher rauch- und rußlos verbrennender Brennstoff entsteht. Durch stufenweise Verkokung mit dazwischengelegten Abkühlungsphasen versucht man, einer Erweichung der ganzen Brikettfarm entgegenzuarbeiten. In allen Fällen handelt es sich demnach seither um zwei- oder mehrstufige Verfahren, die umfangreiche Einrichtungen erforderten, die in der Praxis erforderlichen hohen Durchsatzleistungen nicht gestatteten und durch ihre Umständlichkeit viel zu teuer waren. Eine erfolgreiche Einführung in die Praxis haben diese Vorschläge daher nicht gefunden.
  • Die vorliegende Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß die angestrebte Erhaltung der Stückform von beim Erhitzen zum Erweichen neigendem Schwelgut in einer einzigen Verfahrensstufe dann gelingt, wenn vorsichtiges, d. h. langsames und schonendes Erhitzen bei Lagerung in dünner Schicht und bei ständiger Bewegung des Schwelgutes in dem Sinn zusammenwirken, daß immer neue Oberflächen des Schwelgutes mit der Heizfläche der Schweleinrichtung in Berührung gebracht werden und zugleich auch infolge von Umwälzen des Schwelgutes dessen Stücke unter sich eine Drehbewegung ausüben, die immer neue Oberflächen in Berührung bringt und damit ein Abreißen bzw. Auseinanderreißen von solchen Kohlenstücken bewirkt. bei denen infolge der vorgeschrittenen Erhitzung die Neigung zum Zusammenkleben sich geltend machen will.
  • Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß für das Verfahren ein Rohrbündeldrehofen mit in den einzelnen Schwelrohren eingebauten Spiralen, Wendeleisten u. dgl. verwendet wird.
  • Die schräge Lagerung des Rohrbündeldrehofens schafft die Voraussetzung, daß das Schwelgut in dünner Schicht den Ofen durchwandern kann. Die erforderliche Bewegung wird dem Schwelgut teils durch die eigene Schwere und teils durch die Drehung des Rohrbündels gegeben. Dabei sind in den einzelnen Rohren entsprechende Einbauten vorgesehen, um einmal das schonende Umwälzen des Schwelgutes zu bewirken und weiterhin die Kontaktheizfläche zu vergrößern. Bei der Wanderung kommt dann das Schwelgut ständig mit der Kontaktheizfläche in Berührung. Derartige Einbauten können fernerhin die Durchlaufgeschwindigkeit des Schwelgutes beeinflussen, z. B. ein zu schnelles Durchrutschen des Schwelgutes, insbesondere der Briketts, durch die Schweleinrichtung verhindern. Man hat es daher in der Hand, die Schwelzeit entsprechend dem jeweils vorhandenen Schtvelgut genau zu regeln. Auch der Neigungswinkel sowie die Drehgeschwindigkeit können den jeweiligen besonderen Eigenschaften des Schwelgutes angepaßt werden, um den Durchsatz je nach Bedarf zu beschleunigen oder zu verzögern.
  • Selbstverständlich muß diese Bewegung des Schwelgutes so schonend sein, daß kein Stürzen der einzelnen Stücke und folglich keine Zerstörung der Stückform und keine Staubbildung auftreten kann. Je geringer der Durchmesser des einzelnen Sch-,velraumes, d. h. des einzelnen Rohres ist, desto geringer ist die sich daraus ergebende Fallhöhe. So ist es möglich, bei einer richtigen Abstimmung von Stückgröße und Stückform des Schwelgutes mit dem Durchmesser des Schwelraumes ein Stürzen des Schwelgutes überhaupt zu vermeiden. Es findet dann nur noch ein schonendes Gleiten statt. Als besonders günstig hat sich ein Verhältnis von Schwelgutstück zum Durchmesser des Schwelraumes gezeigt, wenn der letztere etwa das Fünffache der Längsachse eines Schwelgutstückes in Form eines Eiformbriketts beträgt.
  • Auch ein Einbetten der backenden Stückkohle bzw. der - zum Erweichen neigenden Briketts in ein inertes feinkörniges Material, wie Koksgrus, Sand usw., kann von Vorteil sein, zumal sich diese Hilfsmittel infolge der großen Verschiedenheit in der Form nach Verlassen des Schwelofens von dem Schwelgut, z. B. durch Absieben, leicht trennen und in den Verfahrensgang zurückführen lassen. Der durch diese Maßnahme in vielen Fällen gebotene Fortschritt besteht darin, daß das fertige Schwelgut von einer besonders gleichmäßigen Beschaffenheit ist und sich dadurch auch für anspruchsvolle Sonderverwendungszwecke, wie Fahrzeuggeneratoren, hervorragend eignet.
  • Das Einbetten von Brennstoffen, die geschwelt werden sollen, in inertes, feinkörniges Material, wie Koksgrus, Sand usw., ist bekannt. Der Schutz für diese -Maßnahme soll demgemäß nur in Verbindung mit dem Anspruch i gelten.
  • Mit Hilfe der verschiedenen, vorbeschriebenen Maßnahmen liegt das Schwelgut im Schwelraum einerseits dicht genug, um jedes Fallen und Stürzen zu vermeiden, andererseits aber auch locker genug, um den sich im Schwelraum bildenden Schwelgasen und Schweldämpfen einen ungehinderten und damit schnellen und schonenden Abzug aus dem Schwelraum zu gestatten. Damit werden schädliche Überhitzungen und Zersetzungen der Dämpfe vermieden, und die Güte des Schwelteeres wird erheblich gesteigert.
  • In besonderen Fällen kann es angebracht sein, in den Schwelraum eine gewisse Menge Dampf einzuführen. Es bleibt dabei der Lage des Einzelfalles überlassen, ob diese Dampfzufuhr in ihrer Eigenschaft als zusätzlicher Wärmeträger zur Beschleunigung des Schwelvorganges beitragen soll, oder ob die Beeinflussung der Ausbeute an Schwelteer nach Menge und Güte beabsichtigt ist oder ob schließlich die Aufgabe des Dampfes darin besteht, eine erhöhte Entschwefelung des Kokses oder eine Erhöhung seiner Reaktionsfähigkeit zu bewirken.
  • Es war schon vorgeschlagen worden, einen Rohrbündeldrehofen mit in den einzelnen Schwelrohren eingebauten Spiralen, Wendeleisten od. dgl. und unmittelbarer oder mittelbarer Beheizung zu benutzen, um mit wasserlöslichen Bindemitteln hergestellte Briketts einer ErhItzung auf etwa 30c' >C zu unterwerfen. Bekanntlich erfahren alle mit wasserlöslichen Bindemitteln hergestellten Briketts durch eine Wärmebehandlung eine wesentliche Steigerung ihrer Festigkeit; bei etwa 300° C tritt eine Verkokung des Bindemittels und damit eine gewisse Wasserunempfindlichkeit und Wetterbeständigkeit ein. Durch eine solche Hitzebehandlung erhalten die Briketts erst die erforderliche Festigkeit und damit Gebrauchsfertigkeit. Andererseits ist eine Steigerung der Erhitzung über 300° C für die angestrebten Zwecke nicht nur nicht notwendig, sondern "sogar falsch, und es würde nur eine Verschwendung bedeuten, die Erhitzung höher zu treiben. Von einer Schweleng von stückigem, beim Erhitzen zum Erweichen neigendem Schwelgut war bei den seitherigen Vorschlägen nie die Rede, da es sich bei diesen um eine grundsätzlich andere Aufgabe handelte.
  • Bei manchen Kohlensorten, insbesondere dann, wenn sie mit solchen kohlenwasserstoffartigen Bindemitteln, wie Rückständen der Teerdestillation u. dgl., brikettiert sind, die durch eine Verkrackung ein sehr festes, pechkoksähnliches Bindemittelgerippe ergeben, kann es zweckmäßig sein, die Erhitzung auf Schweltemperatur schnell durchzuführen. Die Schweleinrichtung muß in solchen Fällen geeignet sein, eine schnelle Zufuhr großer Wärmemengen von begrenzter Temperaturhöhe zu ermöglichen. In solchen Fällen ist ein Schwelofen aus keramischen Baustoffen vorzuziehen, und zwar wird das Verfahren so durchgeführt, daß der Ofen zunächst auf eine verhältnismäßig hohe Temperatur aufgeheizt und dann erst das Schwelgut eingebracht wird. Durch diese Maßnahme gelingt es, die Aufwärmung des Schwelgutes schlagartig durchzuführen. Aus der angegebenen Betriebsweise folgt ohne weiteres, daß man mindestens zwei Öfen benutzen muß, von denen jeweils der eine in der Zeit aufgeheizt wird, in welcher der andere Ofen mit Schwelgut besetzt wird.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Schwelen von Brennstoffen, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Rohrbündeldrehofens mit in den einzelnen Schwelrohren eingebauten Spiralen, Wendeleisten od. dgl. beim Erhitzen von stückigem, zum Erweichen neigendem Schwelgut, wie z. B. backende Steinkohle, insbesondere mit Pech gebundener Briketts.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwelgut in ein inertes feinkörniges Material, wie Koksgrus, Sand usw., eingebettet wird.
  3. 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des einzelnen Schwelrohres etwa das Fünffache der Längsachse eines Eiformbriketts beträgt. ZurAbgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden: Thau, »Die Schweleng von Braun- und Steinkohle«, Verlag Knapp, Halle, 1927, S. 367 und 368, S. 346 oben.
DEW104924D 1939-01-17 1939-01-17 Verfahren und Vorrichtung zum Schwelen von Brennstoffen Expired DE753204C (de)

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