DE752421C - Verfahren zur Aufarbeitung von Abfaellen aus Eisen, die mit Kupfer oder Kupferlegierungen plattiert sind - Google Patents

Description

• Verfahren zur Aufarbeitung von Abfällen aus Eisen, die mit Kupfer oder Kupferlegierungen plattiert sind Es ist bekannt, mit Kupfer oder dessen Legierungen plattierte Eisenabfälle zur Rückgewinnung derMetalle dadurch aufzuarbeiten, daß man die Abfälle beispielsweise elektrolytisch behandelt, wobei das Kupfer oder dessen Legierungen von den anodisch geschalteten Abfällen durch den Strom abgelöst und als Kathode zurückgewonnen werden, während das Eisen als metallfreier Eisenschrott zurückbleibt.
• Bei der Durchführung eines solchen Verfahrens treten dann Schwierigkeiten auf, wenn es sich um stark verrostete Abfälle handelt, also um solche, die z. B, jahrelang im Freien gelegen haben. Diese Abfälle weisen nicht nur an den frei liegenden Eisenflächen, also z. B. den Schnittkanten, Rost auf, sondern es ist auch die gesamte Kupferplattierschicht mit einer sehr fest haftenden und sehr dichten Rostschicht bedeckt. Diese Art der Rostschichtäusbildung hängt vermutlich mit der Lokalelementbildung (Kupfer-Eisen) während des Rostvorganges zusammen.
• Der Versuch, solche Abfälle den bekannten Entplattierungsprozessen zu unterwerfen und wesentliche Mengen der Metallauflage abzulösen, mißlingt. Beispielsweise erreicht bei elektrolytischer Aufarbeitung in cyankalihaltigen Bädern die Badspannung infolge der Deckschicht aus Rost sofort nach dem Einschalten des Stromes oder innerhalb kurzer Zeit so hohe Werte, daß statt der beabsichtigten anodischen Auflösung von Kupfer Sekundärprozesse einsetzen können, welche die Zer-'.störung des Cyangehaltes der Bäder herbeiführen. Es ist ferner auch technisch nicht möglich, durch bekannte Entrostungsverfahren die Rostschichten vor der Entplattierung der Abfälle abzulösen. Einerseits setzen die Rostschichten ihrer Entfernung einen außerordentlich hohen Widerstand entgegen, so daß mechanische Entrostungsverfahren, ganz abgesehen von ihrer Umständlichkeit, schon aus diesem Grunde ausscheiden. Andererseits ist auch ein Abbeizen mit Säure praktisch nicht durchführbar, da die geringsten Mengen von Säure, die auch bei noch so sorgfältigem Spülen auf den Abfällen zurückbleiben können, beispielsweise in den cyankalihaltigen Bädern zur Blausäureentwicklung führen und somit eine stetige Gefahr für die mit der Durchführung der Arbeiten Beschäftigten bilden würden.
• Es hat sich nun überraschenderweise ge- zeigt, daß eine kurze kathodische Vorbehandlung der Abfälle in alkalischen Laugen genügt, um die beschriebenen Schwierigkeiten bei der Aufarbeitung verrosteter Abfälle zu beheben. Beispielsweise genügt eine wenige Minuten dauernde kathodische Behandlung der Abfälle bei einer Spannung von etwa 2 Volt in ioo/oiger Natronlauge, um die Abfälle dann dem anschließenden normalen Entplattierungsverfahren zu unterwerfen. Zweckmäßig werden dabei die Abfälle in das Vorbehandlungsbad in denselben Anodenkörben eingesetzt, die auch in den Entplattierungsbädern Verwendung finden. so daß der metallische Verbundwerkstoff aus dem Vorbehandlungsbad sofort in das Entplattierungsbad wandern kann. Es ist zweckmäßig, in dieser Weise vorzugehen, weil es sich gezeigt hat, daß die Wirkung des Vorbehandlungsverfahrens bei längerer Trockenlagerung des Werkstoffes wieder aufgehoben wird. Auch eine Spülung desselben nach der Vorbehandlung ist nicht erforderlich, da die Bestandteile des Vorbehandlungsbades auch üblicherweise in den Entplattierungsbädern enthalten sind oder zum mindesten in den letzteren keine schädlichen Auswirkungen haben.
• Die Wirkung der Vorbehandlung kann auch noch durch Anwendung von erhöhten Temperaturen verstärkt werden.
• Als Anoden dienen in dem Vorbehandlungsbad Eisenbleche.
• Durch die Vorbehandlung tritt keine eigentliche Entrostung ein. Der allergrößte Teil des Rostes verbleibt vielmehr auf den Abfällen. Nur wenige lockere Teile werden durch die kathodische Wasserstoffentwicklung abgesprengt. Es treten durch die kathodische Vorbehandlung des verrosteten metallischen Verbundwerkstoffes vermutlich Quellungs- und Hydratisierungserscheinungen auf, durch welche die Rostschicht aufgelockert und porös wird.
• Nach Beendigung des Metallablösungsverfahrens läßt sich die nunmehr von ihrer Unterlage gelöste Rostschicht durch Abspülen entfernen.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Aufarbeitung vonAbfällen aus Eisen, die mit Kupfer oder Kupferlegierungen plattiert sind, dadurch gekennzeichnet, daß stark verrostete Abfälle einer hathodischen Vorbehandlung in alkalischen Lösungen unterworfen werden und die eigentliche Trennung der Metalle alsdann in an sich bekannter Weise vorgenommen wird.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfälle mit Laugen, die einen Ätzalkaligehalt von vorzugsweise 5 bis io °/o aufweisen, behandelt werden.
3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfälle bei einer Spannung von etwa 2 Volt und erhöhter Badtemperatur behandelt werden.