DE749496C - Verfahren zur Extraktion des Herzes aus harzhaltigen Pflanzenstoffen - Google Patents

Verfahren zur Extraktion des Herzes aus harzhaltigen Pflanzenstoffen

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DE749496C
DE749496C DESCH120293D DESC120293D DE749496C DE 749496 C DE749496 C DE 749496C DE SCH120293 D DESCH120293 D DE SCH120293D DE SC120293 D DESC120293 D DE SC120293D DE 749496 C DE749496 C DE 749496C
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    • C09F1/00Obtaining purification, or chemical modification of natural resins, e.g. oleo-resins
    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M13/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
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Description

  • Verfahren zur Extraktion des Harzes aus harzhaltigen, Pflanzenstoffen Die Extraktion des Harzes aus harzhaltigem Holz oder sonstigen harzhaltigen Pflanzenstoffen mit organischen Lösungsmitteln, z. B. Alkohol, Benzol, Benzin, Terpentinöl, oder mit anorganischen Lösungsmitteln von ähnlichen Eigenschaften, z. B. Schwefelkohlenstoff, ist bekannt und wird zum Teil betriebsmäßig durchgeführt. Es ist ferner bekannt, zu dem gleichen Zwecke wäßrige Ätznatron- oder Sodalösungen zu benutzen. Wäßrige Lösungen haben den Vorteil, schneller und tiefer in das Exträktionsgut einzudringen als die genannten Flüssigkeiten, ohne daß es einer weitgehenden Vortrocknung des Extraktionsgutes bedarf, ferner nicht wie die meisten organischen Lösungsmittel feuergefährlich zu sein. Hingegen bereitet die Abscheidung des Harzes aus den Ätznatron-oder Sodalaügen Schwierigkeiten und ist in befriedigender Vollständigkeit nur nach Ansäuern der Laugen zu erzielen, was nicht nur einen Vertust an Ätznatron bzw. Soda, sondern auch einen Verbrauch an Säure beding t.
  • Um einen solchen Chemikalienverbrauch zu @7ermeiden und dennoch wäßrige Extraktionsflüssigkeiten benutzen zu können, wurde bereits vorgeschlagen, die Extraktion mit wäßrigen Ammoniaklösungen durchzuführen und das Harz aus dem Extrakte entweder in der Weise zu gewinnen, daß man daraus das gasförmig,- Ammoniak durch Auskochen entfernt und das sich dann in fein verteilter Form abscheidende Harz abfiltriert, oder daß man den Extrakt völlig eindampft und das Harz als trockenen Rückstand erhält. Da auf diese Weise das Ansäuern entfällt und das abdestillierte Ammoniak zu einer neuerlichen Extraktion verwendet werden kann, ergeben sich zwar Vorteile gegenüber Natronlauge oder Soda, aber auch die folgenden Nachteile: Die ammoniakalischen Harzlösungen schäumen in störender Weise beim Kochen. Dampft man die Flüssigkeit ganz ein, so ist dies unwirtschaftlich (Mehrkörperapparate würden versagen, weil das Harz die Heizflächen verkrusten würde) ; filtriert man aber das in fein verteilter Form ausfallende Harz ab, so verklebt es das Filter.
  • Daß die Harzextraktion mit wäßr:gem Ammoniak bisher keine technische Verwendung gefunden hat, ist außer mit den erwähnten Schwierigkeiten auch damit zu erklären, daß wäßrige Ammoniaklösungen im allgemeinen durchaus keine guten Harzlösungsmittel sind, falls nicht bestimmte Konzentrationen und Temperaturen eingehalten werden, die bisher nicht bekannt waren. Cm eire möglichst starke harzlösende Wirkung des wäßrigen Ammoniaks zu erzielen, wurde daher bisher solches von hoher Konzentration empfohlen und dein 5°joigeti die günstigste Wirkung zugeschrieben. Es wurden Temperaturen von 70° his r io° angewendet und insbesondere eine solche von 70° für die günstigste gehalten, ohne daß aber die Eignung gerade dieser Temperaturen irgendwie begründet oder die Abhängigkeit der günstigsten Temperatur von der Ammoniak- und Harzkonzentration erkannt worden wäre.
  • Erfindungsgemäß wurde nun festgestellt, daß die bisherigen Schwierigkeiten, mit wäßrigem Ammoniak eine befriedigende Extraktionswirkung zu erzielen, darauf zurückzuführen sind, daß, abgesehen von ganz geringen Harzkonzentrationen, für jedes Mischungsverhältnis von Harz, Ammoniak und Wasser der Temperaturbereich, innerhalb dessen eine homogene Lösung besteht, wenn überhaupt ein solcher Temperaturbereich existiert, eng begrenzt ist und es kritische Temperaturen gibt, unterhalb bzw. oberhalb deren die Lösung nicht homogen ist, sondern in zwei Phasen zerfällt, von denen die eine Harzreicher, dickflüssiger und spezifisch schwerer,. die andere harzärmer, dünnflüssiger und spezifischleichter ist. Die kritischen Temperaturen sind nicht nur vom Mischverhältnis der drei Stoffe, sondern auch von der Beschaffenheit des Harzes abhängig; sie liegen z. B. für Weißkiefernharz anders als für Schwarzkiefernharz. Bei Erhöhung der Temperatur über den kritischen Punkt wird die eine der beiden Phasen immer harzreicher. dickflüssiger und spezifisch schwerer, und es geht bis zu einem gewissen Maximum ein .immer größerer Anteil des Harzes in diese Phase über. Bei hohen Temperaturen scheiden sich die beiden Phasen rasch und glatt voneinander, während sie bei niedrigeren Temperaturen Neigung zur Bildung von Emulsionen bis zur kolloidalen Verteilung zeigen. Überdies erstarren die Lösungen von Harr. in wäßrigeni Ammoniak bekanntlich hei tieferen Temperaturen gall:rtartig, und zwar je nach Konzentration der Lösung und Beschaffenheit des Harzes schon etwa bei 5o bis 75@. Es muß daher erfindungsgemäß dasjenige oft sehr enge Temperaturgebiet für die Extraktion gewählt werden, das einerseits oberhalb des Gelierungspunktes liegt und innerhalb dessen andererseits entweder eine homogene Lösung besteht oder wenigstens die harzreichere Phase noch keine solche Anreicherung an Harz aufweist, daß dadurch die Extraktion erschwert wird. Die Extraktion kann nämlich nur dann glatt erfolgen, wenn das Harz entweder finit dem Extraktionsmittel eine homogene Lösung bildet und sich darin gleichmäßig verteilen kann, oder aber sie kann innerhalb des zweiphasigen Gebietes unter der Voraussetzung erfolgen, daß nach Einstellung des Gleichgewichts die harzreichere Phase noch eine verhältnismäßig geringe Harzkonzentration zeigt und zur Etnzilsionsbildung neigt und daß somit das zu extrahierende Harz auch innerhalb der harzrescheren Phase dse \löglichkeit hat, unter beträchtlicher Volumvergrößerung in Lösung zu gehen. Dagegen würde hei Temperaturen. bei denen die schwerere Phase bereits sehr an Harz angereichert ist und sich rasch von der leichteren scheidet, an Stelle des Herauslösens des Harzes aus den Pflanzenstoffen nur ein unwesentliches Aufquellen des ersteren an Ort und Stelle erfolgen.
  • Die untere und obere Grenze der für die Extraktion günstigsten Temperatur kann etwa wie folgt ermittelt werden: Aus einer Durchschnittsprobe des zu extrahierenden Holzes o. dgl. wird in üblicher Weise z. B. mittels Benzol das Harz quantitativ extraliiert. Aus letzterem werden bei etwa 75° Lösungen in wäßrigem :@inmon:al; von vcrscliiedenen N '11, -Konzentrationen, z. B. 2. 3. 5 °/", jedoch mit gleicher Harzkonzentration hergestellt, und zwar diese in Übereinstimmung finit derjenigen Harzkonzentration, die im Betrieb auf Grund des ermittelten Harzgehaltes des Extraktionsgutes und des Verhältnisses zwischen letzterem und Lösungsmittel zu erwarten ist. Von diesen aninioniakalischen H<irzlösur,gen wird einerseits durch Abkühlung und wiederaufschmelzen der Gelierungspunkt, andererseits durch Erhitzen ini 17-iinschnielzrohr diejenige Temperatur bestimmt, bei welcher der Zerfall in zwei Phasen beginnt. Gegebenenfalls wird diese Versuchsreihe mit Zusatz von Salzen wiederholt. Die günstigste Ainmoniakkonzentration ist diejenige, bei welcher sich der größte Unterschied zwischen Zerfalls- und Gelierungstemperatur ergibt, und man wird die Extraktion zweckmäßig bei einer in der Mitte liegenden Temperatur durchführen. Bei der Einstellung des Aniinoniakgelialtes ist ztt berücksichtigen, dafi die im Holz enthaltenen bzw. daraus sich bildenden sauren Stoffe einen Teil des Ammoniaks binden, was sich ebenfalls durch N-orversuche ermitteln läßt.
  • Die erfindungsgemäße Auswahl der Extraktionstemperatur erlaubt es, im Gegensatz zu den bekannten Verfahren, auch mit wesentlieh schwächeren als 5"/"igen :Xnitnotrial;-lösungen eine gute Extraktionswirkung zu erreichen. Weiterhin kann erfindungsgemäß durch Zusatz von geringen Mengen von Alkali- oder Ammoniumsalzen zum wäßrigen Ammoniak die Gelierung des harzhaltigen Extraktes verhindert oder wenigstens die Gelierungstemperatur herabgesetzt werden, wodurch die Extraktion bei noch niedrigeren Temperaturen als bai 5o bis 75° ermöglicht wird. Um Ammoniakverluste zu vermeiden, wird im geschlossenen Gefäß extrahiert; dies ist besonders dann nötig, wenn die erfindungsgemäße Extraktionstemperatur oberhalb des Siedepunktes des Extraktionsmittels liegt und daher erhöhten Druck bedingt.
  • Die erfindungsgemäße Extraktion.mit verdünntem Ammoniak läßt sich auch im Gegenstrom durchführen, derart, daß die neue Holzheschickung o. dgl. mit schon harzhaltigem Extralot und das schon weitgehend erschöpfte Extraktionsgut mit noch harzfreiem wäßrigem Ammoniak behandelt wird.
  • Wenn grobstückige Pflanzenstoffe, insbesondere größere Holzstücke, zu extrahieren sind, so kann die Ausbeute an Harz erfindungsgemäß durch folgendes Hilfsmittel erhöht werden: Das Holz o. dgl. wird mit dem heißen Extraktionsmittel bedeckt, bzw. dieses kalt eingefüllt und im Extraktor aufgeheizt. Sobald auch das Innere der Holzstücke die beabsichtigte Extraktionstemperatur angenommen hat, läßt man das Extraktionsmittel ablaufen, wobei der bisherige Druck aufrechterhalten wird, und entspannt dann möglichst plötzlich auf wesentlich niedrigeren Druck; sofern die Extraktion bei einer erheblich über dem Siedepunkt des Extraktionsmittels liegenden Temperatur, also bei erhöhtem -Druck vorgenommen wurde, genügt die Entspannung auf Atmosphärendruck, andernfalls muß unter diesem entspannt werden. Durch diesen Vorgang gerät das 2m Holz aufgesaugte Extraktionsmittel ins Kochen, und das Extrakt wird durch den innerhalb der Poren des Holzes entwickelten Dampf aus diesen herausgeschleuderf. Führt eine einmalige Entspannung nöch nicht zum erwünschten Ergebnis, so kann neuerlich heiißes Extraktionsmittel aufgegeben, der Temperaturausgleich hergestellt, das Extrakt abgelassen und der Druck nochmals plötzlich entspannt werden; nötigenfalls wird dieser Vorgang mehrmals wiederholt.
  • Zur Anwendung des im vorigen Absatz beschriebenen Hilfsmittels ist es nicht erforderlich, das Extraktionsgut mit dem flüssigen Extraktionsmittel zu bedecken. Man kann vielmehr die notwendige Tränkung des Holzes o. dgl. mit dem Extraktionsmittel auch in der Weise bewirken, daß man dieses in Dampfform auf das kältere Holz einwirken läßt, dessen Poren vorher zweckmäßig durch Evakuieren o. dgl. luftleer gemacht werden. Der Dampf kondensiert sich am kälteren Holz, und das Kondensat dringt durch den Druck des Dampfes in die Poren ein.
  • Ein weiteres wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung besteht in folgender neuartiger Gewinnung des Harzes aus den ammonakalischen Extrakten: Durch Erhitzen auf höhere Temperaturen oder durch reichliche Zugabe von Alkali- oder Ammoniumsalzen oder durch beides zugleich, gegebenenfalls unter Verdünnung mit Wasser, wird der Extralot in zwei flüssige Phasen zerlegt, deren eine die Hauptmenge des Harzes in konzentriertem Zustande enthält. Diese Phase wird entweder noch bei der Zerfallstemperatur in flüsigem Zustande oder nach Abkühlung in fester bzw. zähflüssiger Form abgeschieden und daraus das Harz z. B. durch Auskochen der darin noch enthaltenen geringen Ammoniak- und Wassermengen oder auf sonstige bekannte Weise gewonnen, wogegen die andere, dem Volumen nach wesentlich größere Phase, im folgenden als Mutterlauge bezeichnet, gegebenenfalls unter Zusatz von neuem wäßrigem Ammoniak, als Extraktionsmittel für eine neuerliche Extraktion so lange dienen kann, als dies nicht ihre allmähliche Anreicherung an Fremdstoffen verbietet. Unter Umständen ist es auch möglich, nach Abscheidung der harzreicheren Phase durch weiteres Erhitzen der harzärmeren Phase aus dieser die weitere Abscheidung einer harzreichen Phase zu erzielen und auf diese Weise insgesamt mehr Harz abzuscheiden als mittels einmaliger Erhitzung. In solchen Fällen, wo die Extraktion unter Bedingungen durchgeführt wurde, unter denen der. Extrakt bereits aus zwei miteinander mehr oder weniger emulgierten Phasen mit verhältnismäßig geringem Harzgehalt in der harzreicheren Phase bestand, wird durch das erfindungsgemäße Erhitzen auf noch höhere Temperatur oder durch Zusatz reichlicherer Salzmengen oder durch beide Maßnahmen gleichzeitig bewirkt, daß die die Hauptmenge des Harzes enthaltende Phase konzentrierter und weniger voluminös wird, wodurch eine glatte Abscheidung dieser Phase ermöglicht wird und das Harz daraus leichter und wirtschaftlicher gewonnen werden kann. Zur Erleichterung der Abscheidung des Harzes in flüssiger Form kann statt der Erhitzung im völlig geschlossenen Gefäß das ammoniakalische Extrakt auch bis zu einer Dampfspannung von mehreren atü erhitzt und daraus unter Aufrechterhaltung des erhöhten Drucks ein Teil des Ammoniaks abgeblasen werden; hierbei wird das beim bekannten Verjagen des Ammoniaks unter Atmosphärendruck auftretende Schäumen weitgehend vermieden, und das Harz scheidet sich nicht in fein verteilter, nur schwierig filtrierbarer Form ab, sondern in Form einer zusammenhängenden flüssigen Phase, die leicht von der übrigen Flüssigkeit getrennt werden kann. Dieses Abblasen des Ammoniaks unter Druck kann auch aus den schon vorher voneinander getrennten Phasen erfolgen, insbesondere aus der Mutterlauge, wenn diese nicht mehr für eine weitere Extraktion verwendbar ist. Der darin etwa an Säuren gebundene Teil des Ammoniaks kann durch Zugabe von Basen frei gemacht werden.
  • An Stelle der wäßrigen Ammoniaklösungen lassen sich auch solche von Methylamin verwenden.
  • Kleinere Mengen ätherischer Öle, die als Begleiter des Harzes auftreten, stören die Extralotion nicht und werden zusammen mit dem Harze gewonnen. Bei der beschriebenen Sonderausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, die auf der plötzlichen Entspannung des Druckes beruht, wird die Hauptmenge der ätherischen Öle von dem bei der Entspannung entweichenden Dampf mitgeführt und kann mit diesem kondensiert werden. Wird eine noch vollkommenere Abtrennung der Öle angestrebt, so sind die Pflanzenstoffe in bekannter Weise vor der Extralotion mit strömendem Wasserdampf zu behandeln.
  • Das nach der vorliegenden Erfindung gewonnene Harz entspricht in seinen Eigenschaften weitgehend dem in bekannter `'eise aus harzhaltigen Pflanzenstoffen mittels Natronlauge extrahierten Harz. Beispielsweise wurde bei Verwendung von harzhaltigem Stammholz von Pinus nigra als Ausgangsstoff ein verhältnismäßig dunkles Kolophonium mit folgenden Eigenschaften erhalten: Erweichungspunkt nach Krämer-Sarnow 67,50, Säurezahl 169,.1, Verseifungszahl 190,3, Unverseifbares 6,o9 °l,. Derartiges Kolophonium läßt sich für die gleichen Zwecke wie Balsamkolophonium verwenden, gegebenenfalls, wenn die dunkle Farbe stört, nach vorheriger Vakuumdestillation. Das gleichzeitig durch plötzliche Druckentspannung gewonnene Holzterpentinöl hatte ein spezifisches Gewicht von o,86.17 hei 20°; 76 °/o destillierten his 156° hzw. 82 °/p bis 159°. Derartiges Holzterpentinöl läßt sich wie Balsamterpentinöl verwenden, infolge seines hohen Pinengehaltes auch zur Erzeugung von künstlichem Kampfer.
  • Von der eingangs erwähnten amerikanischen Literatur sei beispielsweise die amerikanische Patentschrift 133.1679 genannt. Nach dem hier beschriebenen Verfahren wird Holz mit kaltem wäßrigem Ammoniak extrahiert, muß aber vor der Extraktion mittels Walzen zerquetscht werden, wenn es in Form von Hackspänen und nicht in Form von Sägemehl vorliegt. Aus der Lösung wird das Harz durch Auskochen abgeschieden, wobei nicht angegeben ist, wie die Schwierigkeiten des Schäumens und der Abtrennung des ausgefallenen Harzes überwunden werden. Ferner ist in der deutschen Patentschrift 359 oho ein Verfahren beschrieben, wonach harzhaltiges Holz mit organischen Lösungsmitteln, gegebenenfalls unter gleichzeitiger Anwendung von Alkalien oder Ammoniak extrahiert wird; hier dient also das Ammoniak nur als Zusatz zu den organischen Lösungsmitteln, außerdem ist es nach dem hier beschriebenen Verfahren erforderlich, das Holz vor der Extraktion in einer Schlagkreuzmühle zu vermahlen. Die Abscheidung des Harzes aus der Lösung erfolgt durch- Ansäuern. Gegenüber diesen kompliizerten Verfahren kann nach der vorliegenden Erfindung auch verhältnismäßig grobstiickiges Holz mit wäßrigem Ammoniak allein, ohne Zusatz, extrahiert und überdies aus dem Extrakt das Harz in einfacher Weise ohne Ansäuern und ohne Auskochen des Ammoniaks gewonnen werden. Beispiel i ioo kg schon teilweise extrahiertes Schwarzkiefernholz, das noch 8,i kg extrahierbares Harz enthält, «-erden mit einer wäßrigen Lösung, enthaltend 2,5 g Ammoniak und 24 g Natriuniclilorid im 1,ii-er. hei 65'-extrahiert. Hierbei werden 2251 eines Extraktes mit insgesamt 8,1 g Harz gewonnen, das aus einer Emulsion zweier flüssiger Phasen besteht, worin die harzreichere etwa 70 1 ausmacht. Nach der Erhitzung auf i8o° im geschlossenen Gefäß beträgt die harzreichere Phase nur mehr 7,5 1, enthält jedoch die Hauptmenge des Harzes, nämlich .1,8 kg, wogegen in der harzärmeren Phase. 217.5 1, nur mehr 3,3 kg Harz verbleiben. Aus der konzentrierten Phase wird durch Abdestillieren des restlichen Wassers und Ammoniaks das Harz gewonnen, während die andere Phase nach Ergänzung durch das aus der ersten Phase wiedergewonnene Ammoniak zur Extraktion einer neuen noch nicht behandelten Menge von ioo kg Schwarzkiefernholz in Form von groben Hackspänen mit insgesamt 12,9 kg extrahierbarem Harz dient. Daraus werden wieder bei 65° 4,8k- Harz extrahiert. so daß in diesem zweiten Extrakt unter Hinzurechnung der darin schon vor der Extraktion enthalten gewesenen 3,3 kg nunmehr 8.i kg enthalten sind. lin Holze bleiben ebenfalls 8,1 kg Harz zurück, so daß es wieder in der selben Zusammensetzung wie bei der ersten Extraktion für eine dritte zur Verfügung steht. Das zweite Extrakt wird wieder durch Erhitzen auf i8o° in zwei Phasen zerlegt und aus der harzreicheren das Harz abgeschieden. Die harzärmere Phase dient diesmal nicht mehr zu einer weiteren Extraktion, sondern wird in zunächst geschlossenem Gefäß auf 150' erhitzt und dann daraus unter Aufrechterhaltung dieser Temperatur und des ihr entsprechenden Druckes die Hauptmenge des Ammoniaks abgeblasen, wobei sich die restlichen 3,3 leg Harz als zusammenhängende Schicht abscheiden. Beispiel 2 Hackspäne von harzhaltigenKiefernstubben werden im geschlossenen Gefäß mit wäßrigem Ammoniak, 2,7 g NH3 im Liter, im Gegenstrom bei 115° extrahiert und ioo 1 eines Extraktes mit einem Harzgehalt von 7 kg gewonnen. Hierzu wird unter Aufrechterhaltung der genannten Temperatur eine gleich hoch vorgewärmte Lösung von 4 kg Natriumchlorid in 121 Wasser hinzugegeben und die Mischung auf 14o° erhitzt. Dadurch bilden sich zwei Phasen von folgendem Volumen und Harzgehalt: 1. 13,5 1, enthaltend 6,3 kg Harz, und 2. etwa ioo 1, enthaltend 0,7 kg Harz. Aus der ersteren Phase werden Ammoniak und Wasser unter Atmosphärendruck ausgetrieben und so das darin enthaltene Harz, rund 9o °1o der Gesamtmenge, gewonnen. Sofern man auch die restlichen io °% des Harzes aus der zweiten Phase gewinnen will, wird daraus bei i.50° unter Aufrechterhaltung des entsprechenden Druckes der größere Teil des Ammoniaks abgeblasen, wobei sich das Harz wieder als zusammenhängende Schicht abscheidet.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Extraktion von harzhaltigen Pflanzenstoffen, wie Holz, mittels wäßriger verdünnter Ammoniaklösungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Extraktion des Harzes, insbesondere unter Verwendung von weniger als 5°/aigen Lösungen und gegebenenfalls unter Zusatz harzhaltiger ammoniakalischer Extrakte aus vorangegangenen Extraktionen, bei einer oberhalb des Gelierungspunktes der entstehenden Harzlösung liegenden Temperatur, die jedoch unterhalb derjenigenTemperatur liegt, bei welcher die ammoniakalische Harzlösung in eine sehr harzreiche schwerere und eine harzarme leichtere Phase zerfällt, vorgenommen und anschließend die Harzlösung durch Erhitzen derselben im geschlossenen Gefäß oder durch Zugabe von Salzen oder durch Abblasen eines Teiles des Ammoniaks unter erhöhtem Druck oder durch vereinigte Anwendung dieser Hilfsmittel, gegebenenfalls stufenweise oder unter Verdünnung mit Wasser, in eine großenteils aus Harz bestehende und eine harzärmere Phase zerlegt wird, worauf die erstere abgeschieden und auf Harz aufgearbeitet und gegebenenfalls die harzärmere Phase als Extraktionsmittel für eine neuerliche Extraktion verwendet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dem wäßrigen Ammoniak schon vor der Extraktion kleine Mengen von Alkali- oder Ammoniumsalzen zugesetzt werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach erfolgtem Temperaturausgleich zwischen Extraktionsgut und Flüssigkeit letztere unter Aufrechterhaltung des Druckes abgelassen und unmittelbar nachher der Druck' rasch herabgesetzt und dieser Vorgang nötigenfalls mehrmals wiederholt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Tränkung des Extraktionsgutes mit dem Extraktionsmittel durch Einwirkung von ammoniakhaltigem Wasserdampf, gegebenenfalls unter erhöhtem Druck, auf das vorher unter die Kondensationstemperatur des Dampfes abgekühlte Extraktionsgut erfolgt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle des Ammoniaks Methylamin verwendet wird. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Seifensiederzeitung (1934), S.743/..; Chem. Zentralblatt (1934) 11, S. 3188; deutsche Patentschrift ..... Nr. 359 oho; österreichische Patentschrift - 79 422; USA.-Patentschrift ...... Nr. 1 334 679.
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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT79422B (de) * 1917-03-15 1919-12-10 Alois Ing Loebel Verfahren zur Gewinnung von Harz aus Holz oder dgl.
US1334679A (en) * 1919-02-26 1920-03-23 Walter H Sawyer Treatment of resinous woods for the recovery of resins and turpentine
DE359060C (de) * 1921-03-06 1922-09-18 Plauson S Forschungsinstitut G Verfahren zur Raffinierung von Scharrharzen und zur Gewinnung des Harzes aus den Bestandteilen der Nadelhoelzer

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