DE74425C - Registerbeschneidmaschine - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 11: Buchbinderei.

PAUL ZINKE in MÜNCHEN. Registerbeschneidmaschine.

Bei der Anfertigung der Buchregister ist das zwecks gleichmäfsiger Vertheilung der 26 Nachweisungsbuchstaben vorzunehmende Ausmessen und Eintheilen der zu beschneidenden Blätter eine überaus zeitraubende Arbeit, zumal dieses Eintheilen bei jedem einzelnen Buche vorgenommen werden mufs.

Vorliegende Erfindung bezweckt nun, eine Maschine zu schaffen, die es ermöglicht, ohne jedes vorhergehende Eintheilen Register jeder Art, sowohl durchgehendes als auch halbes, in Bücher der verschiedensten Länge genau einzuschneiden.

Dies wird durch folgende Einrichtung erreicht:

Das rechtwinklig gekröpfte Messer M ist auf einem in der Gleitbahn F sich führenden Schlitten S angeordnet, der durch das Gewicht G an der doppelreihigen Zahnung Z entlang geführt wird. Seitlich trägt der Schlitten eine Klinke K, die, als einerseits unter dem Einflufs der Messers M stehend, andererseits mit den Flügeln KK¹ in die Zahnung Z eingreifend, die Hemmung des Schlittens gestattet.

Die Zahnung Z besteht aus einer mit zwei gekreuzten Zahnreihen ^ ^¹ besetzten sogenannten Nürnberger Scheere und kann, als bei D befestigt, bei D¹ jedoch mit einer durch die Kurbel L zu drehenden Spindel verbunden, beliebig ausgedehnt oder zusammengezogen werden, d. h. die Zahnungen \ \^J können erweitert oder verengert werden'.

Diese Einrichtung arbeitet wie folgt:

Zunächst wird der Schlitten £ unter Ueberwindung des Gewichtzuges von Hand aus nach vorn in die äufserste Arbeitsstellung (Fig. 1) gebracht und hier durch den sich an den vorderen Zahn χ der Zahnreihe ^¹ anlehnenden Flügel K¹ festgehalten.

Sodann wird der Zahnung Z durch Drehen der Kurbel L die Länge des zu beschneidenden Buches gegeben, wobei sich die Zähne so auf diese Länge vertheilen, dafs sie in einer Anzahl von 26 Stück die das ganze Alphabet umfassenden 26 Abstufungen des zu schaffenden Registers darstellen.

Nun wird der erste, längste Ausschnitt aus dem unter das Messer gegen den verstellbaren Anschlag JV gelegten Blatte mit einem Schnitt vollzogen. Hierbei drückt das Messer die Klinke K nieder und hebt infolge dessen die Flügel KK¹ aus der Zahnung heraus (Fig. 3). Der Flügel Κ^λ verläfst hierbei den Zahn χ und wird nun der Schlitten nur mehr durch den sich an den Zahn χ anlehnenden Anschlag A¹ festgehalten (Fig. 3). Geht sodann das Messer M wieder zurück, so drückt der wieder niedergehende Flügel K¹ den nach abwärts federnden Zahn zurück (Fig. 4), der Anschlag A¹ gleitet über denselben hinweg, und rückt nun der ausgelöste Schlitten zum nächsten, in der Reihe ^¹ stehenden Zahn λ:¹ vor, wo er durch den zweiten Flügel K wieder angehalten wird.

Das Messer hat sich nun für den zweiten, um den Abstand der beiden Zähne kürzeren Ausschnitt selbsttätig eingestellt. Nachdem auch dieser vollzogen, rückt der Schlitten unter denselben Umständen zum dritten Zahn χ² vor u. s. w., wobei abwechselnd der Flügel K im Verein mit der Zahnreihe \ und der Flügel K¹ mit der Reihe ^¹ die Hemmung des Schlittens besorgt. Die Ausschnitte werden hierbei immer

kürzer, nach Mafsgabe des Zahnabstandes, bis zuletzt, wenn auf die eingestellte Länge der Zahnung Z 26 Zähne in gleichmäfsigen Abständen sich vertheilten, das gleich lange Buch mit einem 26 stufigen, also durchgehenden Register beschnitten ist.

Soll nun aber ein halbes Register beschnitten werden, d. h. ein solches mit paarweiser Reihenfolge der Nachweisungsbuchstaben, so wird einfach der Flügel K¹ nach Lösung des Stiftes t, sowie der Anschlag A¹ durch Zurückklappen aufser Thätigkeit gesetzt, wonach unter dem alleinigen Wirken des Flügels K im Verein nur mit der Zahnreihe ^ ein doppelt so weites, periodisches Vorrücken des Schlittens erfolgt als vorher, so dafs, da nur noch 13 Zähne in Betracht kommen, das schliefsliche Resultat ein nur 13 stufiges, also halbes Register ist.

Die Maschine ist im Stande, nach vorstehender Weise jede Art Bücher mit durchgehendem oder mit halbem Register, ohne jede vorherige Vorbereitung der Bücher und unter Einhaltung der den Abstufungen zu Grunde gelegten Mafseinheit sehr rasch zu beschneiden.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:

1. Registerbeschneidemaschine, bei welcher der das Messer oder das Buch aufnehmende Schlitten (S) eine Hemmvorrichtung (K) trägt, welche durch periodisches, durch das Messer (M) bewirktes Eingreifen in eine Zahnung (Z) ein schrittweises Vorrücken des Schlittens bewirkt.

2. Bei der unter 1. gekennzeichneten Maschine zur Ermöglichung einer beliebigen Graduirung des Schlittenvorganges die Anordnung einer auswechselbaren oder in der Zahnweite verstellbaren Zahnung (Z).

3. Zu der unter i. gekennzeichneten Maschine eine verstellbare Zahnung, bestehend aus einer mit Zähnen besetzten Nürnberger Scheere.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.