DE74208C - Selbsttätige Getreidewaage - Google Patents

Selbsttätige Getreidewaage

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DE74208C
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DENDAT74208D
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F. H. RICHARDS in Hartford, 64 Farmington Avenue, Conn., V. St. A
Publication of DE74208C publication Critical patent/DE74208C/de
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Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01GWEIGHING
    • G01G13/00Weighing apparatus with automatic feed or discharge for weighing-out batches of material

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Filling Or Emptying Of Bunkers, Hoppers, And Tanks (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 42: Instrumente.
Selbstthätige Getreidewaage.
Diese Erfindung bezieht sich auf diejenige Klasse von selbstthätigen Getreidewaagen, welche eine einzige schwingende Waagschale oder einen einzigen Eimer haben, und bei welchen durch die auf^ und abgehende Bewegung des Waagebalkens und Eimers ein Ventilmechanismus bethätigt wird.
Auf beiliegenden Zeichnungen ist:
Fig. ι eine Vorderansicht einer nach der Erfindung eingerichteten selbstthätigen Getreidewaage,
Fig. 2 ihre Hinteransicht und
Fig. 3 eine Seitenansicht der Waage, von rechts in Fig. 1 gesehen;
Fig. 4 betrifft eine Einzeldarstellung;
Fig. 5 ist eine der Fig. 3 ähnliche Ansicht der Waage, von links in Fig. 1 gesehen,
Fig. 6 eine rechte Seitenansicht der Waage, welche den ersten Vorgang der Wägung ersichtlich macht,
Fig. 7 eine linke Seitenansicht eines Theiles des Zuführungstrichters und der Verbindungsund Absperrventile; diese Ventile sind in derselben Lage wie in Fig. 6 dargestellt,
Fig. 8 eine rechte Seitenansicht der in Fig. 7 gezeigten und einiger daneben liegenden Theile,
Fig. 9 eine rechte Seitenansicht der Waage, welche den zweiten Vorgang der Wägung zur Anschauung bringt;
Fig. ι ο und 1 1 sind Einzelansichten, ähnlich den Theilen von Fig. 9;
Fig. 12 ist eine rechte Seitenansicht der Waage, welche den dritten Vorgang bei der Wägung veranschaulicht,
Fig. 13 eine rechte Seitenansicht der Waage, welche den ersten Vorgang bei der Rückkehr des Eimers zur Darstellung bringt,
Fig. 14 eine Ansicht eines Theiles von Fig. 13, aber von der anderen Seite gesehen,
Fig. 15 ein Horizontalschnitt durch das Gestell und den Zuführungstrichter der Waage, sowie Oberansicht anderer durch das Gestell getragenen Theile;
Fig. 16 und 17 sind Darstellungen des das Absperrventil bethätigenden Daumens in gröfserem Mafsstabe.
Das Gestell der Maschine besteht aus zwei seitlichen Böcken 2 und 4, die auf ein Bett 3 gesetzt werden, mit welchem sie durch (nicht dargestellte) Schrauben in üblicher Weise verbunden sind. Der Zuführungstrichter H wird durch die Platten 5 und 5' mit diesen Böcken verbunden. Der einkammerige Getreideeimer G wird unter dem Speisetrichter H aufgehängt und ist bei 12 in Lagern drehbar. Diese befinden sich in den Hängeschienen 16 und 18, welche mit V-förmigen Lagerpfannen an den Drehzapfen oder Messerschneiden 15 und 17 der Hauptarme 19 und 21 des Waagebalkens B hängen. Letzterer hat V-förmige Lagerpfannen 20 und 22, welche auf den Schneiden 24 und 26 aufliegen, die bei 23 und 25 von dem Gestell geeignet getragen werden. Die den Armen 19 und 21 entgegengerichteten Balken 28 und 28'· sind mit Schneiden 27 und 27' versehen, an welchen das Gewicht W durch eine T-förmige Stange 29 aufgehängt ist.
Zur Begrenzung der verticalen Bewegung des Gewichtes wird ein Anschlag vorgesehen,
der im wesentlichen wie folgt eingerichtet ist: Zwei Lappen 95, die an dem Bett 3 befestigt oder mit ihm aus einem Stück hergestellt sind, tragen einen Anschlagbolzen 96. Ein schmaler, nach unten tretender Theil 97 des Gewichtes W hat einen Schlitz 99, welcher den Anschlagbolzen 96 aufnimmt, und trägt selbst einen ähnlichen Bolzen 98, der durch Anlage gegen den Bolzen 96 die hochgehende Bewegung des Gewichtes begrenzt. Bei der vollen Bewegung des Hauptgewichtes W nach unten trifft der Bolzen 96 gegen das obere Ende des Schlitzes 99 und begrenzt auf diese Weise den Niedergang des Gewichtes.. Sollen die beschriebenen Theile auseinander genommen werden, so wird zuerst einer der Bolzen 96 und 98 entfernt. Das Hauptgewicht W wird so ausgebildet, dafs es dem unbelasteten Eimermechanismus das Gleichgewicht hält, und ein oder mehr Auflegegewichte 6 dienen zur Ausgleichung des Wä'gegutes. Diese Auflegegewichte sind so gestaltet, dafs sie auf dem Hauptgewichte in ihrer Lage verbleiben, z. B. vermittelst der Leisten und Nuthen 7; sie sind bei 8, Fig. 15, geschlitzt, um ihre schnelle Aufbringung und Abnahme zu gestatten.
Der Waagebalken B schwingt um die Schneiden 24 und 26 und besteht nach der Darstellung aus einem einzigen Stück, welches die vorbezeichneten Arme, die Welle 50 und die verschiedenen Messerschneiden und V-förmigen Pfannen umfafst. Die Welle 50 kann hohl hergestellt werden, um bei einem gegebenen Gewichte eine gröfsere Widerstandsfähigkeit und Steifigkeit zu haben. Die Lager 20 und 22 für die Schneiden 24 und 26 erhalten Ansätze 20' und 22', mittelst deren sie an der unteren Seite der Welle 50 befestigt werden.
Wenn in der Beschreibung von der Bewegung des Waagebalkens gesprochen wird, so ist die Bewegung der den Eimer tragenden Arme des Waagebalkens gemeint; dieselbe Bewegung macht natürlich auch der Eimer selbst.
An einer Stelle, die etwa mit der Höhe des Bodens des Eimers übereinstimmt, werden die Hängeschienen 16 und 18 mittelst eines Jochstückes oder einer Querstange 10, Fig. 1, und der Schrauben 9 und 11 verbunden. Jede zu weit gehende Vorwärtsbewegung der Hängeschienen wird durch die Anschläge 30 und 31 verhindert, die unten von den Seitentheilen des Gestelles nach innen treten.
Um jede Rückwärtsbewegung der Hängestangen oder -Henkel, sowie jede störende schwingende Bewegung des Eimers während der Wägung zu verhindern, werden zwei Stangen angewendet, die nach ihrer Ausbildung und Arbeitsweise gleichartig sind, so dafs die Beschreibung einer einzigen genügt. Die Stange 47 hat zugespitzte oder keilförmige Enden, welche Schneiden bilden, die in die V-förmige Pfanne 51 an dem Eimerhenkel und die Pfanne 53 an dem Gestell der Waage greifen. Diese Einrichtung gestattet eine vollkommene freie verticale Bewegung des Eimers und der Henkel, verhindert dagegen jede schwingende Bewegung derselben. Die Stange 53 wird an dem Gestell durch die Schraube 54 oder in anderer bekannter Weise befestigt.
Der Eimer G wird in seiner schwingenden Bewegung durch Anschläge 13, 14 und 34, 35 begrenzt, welche an ihm selbst befestigt sind und mit Widerlagern auf den Henkeln und dem Gestell in Eingriff treten. Die Anschläge 13 und 14 begrenzen die Rückwärtsbewegung des Eimers dadurch, dafs sie die Henkelwiderlager bei 32 und 33 treffen. Die Vorwärtsbewegung des Eimers zwecks Abgabe des Wägegutes, wie in Fig. 12 dargestellt, wird durch ähnliche Anschläge 34 und 35 des Eimers begrenzt, die mit den Widerlagern 36 und 37 an den Böcken 2 und 4 in Berührung treten (Fig. 3, 4 und 12).
Um den Eimer in seiner Ruhestellung (Fig. 3) festzustellen und zur geeigneten Zeit auszulösen, wird gewöhnlich ein Paar gleichartiger Fallen angebracht, die je auf einer Seite des Eimers vorgesehen sind. Eine solche Falle oder Fangvorrichtung 40 ist so eingerichtet, dafs sie mit dem Knaggen 41 des Fallenhebels 42 in Eingriff tritt, welcher an einem Ende bei 43 an dem Henkel 16 gelenkig angebracht ist. Das andere Ende des Hebels 42 tritt zurück und liegt unmittelbar über dem Anschlagbolzen 46. Dieser Bolzen 46 ist am besten so gekrümmt oder kurbelartig ausgebildet, wie Fig. 2 zeigt, und ist an dem Bock 2 des Gestelles drehbar angebracht. An dem Bolzen 46 ist ein Hebeloder ein Kurbelarm 48 mit Handhabe 49 befestigt, wodurch der die Waage Bedienende den Anschlagstift aus seiner Arbeitslage, Fig. 3, 6, 9, 12 und 14, in seine unwirksame Stellung, die in besonderer Ansicht (Fig. 11) dargestellt ist, bringen kann. Beim Niedergange "des beladenen Eimers trifft das Ende 45 des Fallenhebels 42 den Anschlagbolzen 46, löst die Eimerfalle aus und gestattet, dafs sich der Eimer in seinen Pfannen dreht und seine Ladung ausschüttet.
Der Eimer G besteht aus dem Boden 81, den Seitenwänden 82 und 84, der Thür oder dem Schliefser 83, der an diesen Seitenwänden bei 86 und 88 angelenkt ist, und der Vorderwand 85. Nahe der Vorderkante und unterhalb der Bodenplatte 81 ist das Schutzblech 87 befestigt, um die Wirksamkeit und selbsttätige Regelung der Waage zu erhöhen.
Der Ventilmechanismus besteht aus einem Reducirventil, um den vollen Auslauf des Getreides bis auf ein Geringes zu vermindern, ferner aus einem Absperrventil, um den Aus-
lauf ganz abzustellen, wenn die Beladung vollwichtig ist, des Weiteren aus einem Daumenhebel, der durch den steigenden und fallenden Eimermechanismus zur Bethätigung des Absperrventils benutzt wird. Das Reducirventil, welches im Ganzen mit 60 bezeichnet ist, wird durch Arme 62 und 64 getragen, die an Zapfen 61 und 61 aufgehängt sind, welche in den Wänden des Zuführungstrichters H befestigt sind. Es schliefst von dem Auslafs 65 des Trichters H etwas mehr als die Hälfte ab und wird in seiner Bewegung durch Anschläge 66 (Fig. 3 und 4) begrenzt. Der Arm 64 des Ventils 60 (s. Fig. 5 und 7) ist bei 68 mit einer Rolle 6j ausgestattet. Diese Rolle tritt mit dem nach oben gerichteten Ende 18' des Henkels 18 in Berührung. Infolge dieser Einrichtung wird das Oeffnen und Schliefsen des Ventils . 60 durch die hochgehende und fallende Bewegung des'Waagebalkens veranlafst.
Das Absperrventil 70 wird in ähnlicher Weise durch seine um 63 drehbaren Arme 72 und 74 aufgehängt. Der Arm 72 (s. Fig. 4 und 12) trägt eine drehbare Rolle jy, welche behufs der Ventilbewegung durch den Daumenhebel 78 bewegt wird, der bei 79 an den Bock 2 des Gestelles angelenkt ist. Der Daumenhebel 78 wird zum Theil durch die verticale Bewegung des Henkels und zum Theil durch die schwingende Bewegung des Eimers durch Vermittelung einer Verbindungsstange 80 bewegt, deren unteres Ende an dem Eimer und deren oberes Ende an dem Daumenhebel befestigt ist.
Bei der nach unten gerichteten Bewegung der Henkel folgt der Daumenhebel 78 genau der Bewegung des Eimers. Die Ausbildung und Anordnung der Theile ist derart, dafs die Gleichgewichtslage eintritt, wenn der Daumenhebel in der aus Fig. 8 ersichtlichen Stellung sich befindet, wobei die Rolle η η auf dem nicht wirksamen Theil 75 des Daumenhebels ruht, welcher Theil oder welche Fläche neben der schrägen und wirksamen Fläche liegt. Bei der ersten Bewegung des Eimermechanismus unter die Gleichgewichtslage geht die Rolle jj auf die schräge Fläche 76 des Daumenhebels, wie in Fig._o, und 10 angegeben, so dafs das Gewicht des Ventils 72 selbst (und das Gewicht 71 daran) auf diese Fläche wirkt und so einen nach unten gerichteten Druck auf den Eimermechanismus ausübt und ihn dadurch zur Lösung der Fallen 40 und 41 nach unten bewegt, so dafs der beladene Eimer aus seiner in Fig. 3 angegebenen Lage in die aus Fig. 12 ersichtliche gelangt. Bei der Drehung des Eimers zur Abgabe seiner Ladung, wie aus Fig. 12 ersichtlich, tritt der mit dem Eimer verbundene Zapfen 80' der Verbindungsstange 80 unter das Eimerlager 12 und veranlafst dabei eine Bewegung des Daumenhebels 78 gegen den Henkel 16 nach unten. Nachdem eine theilweise Entlastung des Eimers stattgefunden hat, geht der Waagebalken allmälig nach oben, wobei der Eimer in die Stellung zurückgeht, in welcher er die Ladung aufnimmt. Der das Ventil bewegende Daumenhebel hat danach eine andere Lage gegen den Eimer während der Aufwärtsbewegung als während seines Niederganges. Zweck dieser Einrichtung und Arbeitsweise ist, zu verhindern, dafs das Oeffnen des Abschlufsventiles früher erfolgt, als bis der Eimer so weit zurückgekehrt ist, dafs er das Schüttgut, welches durch die Ventilöffnung hindurchtritt, mit Sicherheit aufzunehmen und zu halten vermag. Diese Stellung ist in Fig, 3 und 14 veranschaulicht.
Die beiden Ventile 60 und 70 sind so angeordnet, wie aus der Zeichnung ersichtlich, d. h. das eine liegt vor, das andere hinter dem Auslafs des Trichters H. Das Gewicht 71 des Absperrventils ist an diesem Ventil so anzubringen , dafs es sich bei geöffnetem Ventil über dem Ventilzapfen 63 befindet, wie in Fig. 3 angegeben. Beim Schliefsen des Ventils geht dieses Gewicht schnell aus der Lage über dem Zapfen fort und wird dadurch zur Ausübung des erforderten Druckes nach unten auf den Daumenhebel 78 wirksam.
Um die Reibung des Daumenhebels 78 auf seinem Zapfen 79 zu vermindern, kann dieser Daumenhebel die Schneide 5 5 erhalten, deren Kante in der V-förmigen Pfanne 56 des Zapfens 79 ruht, Fig. 17. Natürlich mufs die Pfanne mit der Achse des Zapfens 79 zusammenfallen.
Die nach unten gerichtete Bewegung des Waagebalkens umfafst drei Perioden: erstens, die Verminderung des Kornauslaufes, welche durch die Bewegung des Waagebalkens von der Linie a-a (Fig. 5) bis zur Gleichgewichtslinie b-b dargestellt wird; zweitens, die Einstellung des Waagebalkens in die Gleichgewichtslage und drittens, die Abgabe der Eimerladung. Die erste Periode beginnt und endet "mit der schliefsenden Bewegung des Reducirventils. Die zweite beginnt mit dem Schliefsen des Reducirventils und endet, wenn sich das Abschlufsventil zu schliefsen anfängt. Die dritte ist die Periode des Schlusses des Absperrventils, während welcher die Eimerfallen aufser Eingriff gebracht werden und. die Ladung sich zu leeren anfängt. Das Reducirventil wird unmittelbar von dem Eimerhenkel 18 bethätigt; das obere Ende 18' dieses Henkels tritt mit der Rolle 67 auf dem Arm 64 des Ventiles in Eingriff, wie dieses vorher beschrieben wurde. Beim Niedergange des Waagebalkens wird das Ventil 60 allmälig durch den veränderlichen Druck seines Eigengewichtes auf den Eimermechanismus geschlossen und bei dem Hochgehen des Waagebalkens wird dieses
Ventil schnell geöffnet. Die veränderliche Wirkung ist eine Folge der eigenartigen Lage der Rolle gegen den Drehzapfen 61 und den Arm 18, wie aus Fig. 7 ersichtlich; von dieser Lage nimmt bei der Hebung der Rolle der wirksame Halbmesser der Rolle ab, während bei der Schliefsung des Ventiles nach aufsen das wirksame Gewicht zunimmt, wie aus Fig. 5 ersichtlich. Diese Bewegung veranlafst die erforderliche allmälige Niederbewegung des Waagebalkens, um die allmälige Verminderung der austretenden Kornmenge zu bewirken.
Um die Entleerung des Eimers und das Hochgehen des Waagebalkens mit dem Eimer herbeizuführen und die unmittelbare vorzeitige Oeffnung der Ventile zu verhindern, wird der Eimer (gewöhnlich auf jeder Seite) mit einem Daumen 100 versehen, der mit einer Widerlagsrolleio2 in Eingriff tritt, die drehbar auf einem Arm oder Widerlager 103 befestigt ist, welches von dem Bock 2 des Gestelles hervortritt. Dieser Daumen ist so ausgebildet, dafs, sobald der Eimer hochgeht, er dadurch in seine Ruhelage zurückgeführt wird, in welcher er eine neue Ladung aufnimmt, wie aus Fig. 3 ersichtlich.
Die allgemeine Arbeitsweise der Getreidewaage ist folgende: Nachdem der Trichter H mit Getreide gefüllt worden ist, tritt, sobald die Absperrventile 60 und 70, wie aus Fig. 3 und 5 ersichtlich, offen sind, das Getreide aus dem Trichter H in vollem Strom aus und gelangt in den Getreideeimer G. Wenn der gröfsere Theil einer abzuwiegenden Ladung abgegeben worden ist, so beginnt der Eimer niederzugehen und veranlafst dadurch den allmäligen Schlufs des Reducirventils 60, so dafs danach der Zuflufs des Getreides bis auf eine sehr geringe Menge allmälig vermindert wird. Die Lage der Theile in diesem Augenblick ist in Fig. 6 angegeben, wo der Daumen 100 mit der Widerlagsrolle 102 nicht in Eingriff steht. Wenn die volle Ladung an den Eimer abgegeben worden ist, so geht dieser nach unten, bis der Fallenhebel 42 den Bolzen 46 trifft und dadurch die Auslösung des Fallenanschlages 41 von dem Knaggen 40 veranlafst wird, wie aus Fig. 9 ersichtlich. In diesem Momente liegt der Daumen 100 unter der Achse der Rolle 102, d. h. er befindet sich in einer Lage, um das Umstürzen des Eimers zu gestatten. Da die Fallen ausgelöst sind, kann der Eimer sich um seinen Drehzapfen 12 frei drehen, und da der Eimer so beschaffen ist, dafs der gröfsere Theil seiner Ladung vor der Schwerpunktachse liegt, so dreht sich der Eimer, durch seine Ladung getrieben, nach vorn in die aus Fig. 12 ersichtliche Lage. Diese Bewegung bringt die äufsere Fläche 104 des Daumens 100 an die Widerlagsrolle 102, wodurch der Eimermechanismus in seiner untersten Lage zeitweilig festgestellt und die vorzeitige Oeffnung der Ventile auf diese Weise mit Sicherheit verhindert wird. Zu der Zeit, wo das Getreide durch die Oeffnung bei 89 unterhalb der unteren Kante der Vorderwand 85 austritt, schwingt der Schliefser 83 in die geöffnete Lage und das Getreide bildet, wenn bereits unter der Waage eine Entleerung vorher' stattgefunden hat, einen Haufen vor dem Schutzblech 87, wie dies durch punktirte Linien 92-92 in Fig. 12 angedeutet ist. Der Widerstand, welcher durch das Gewicht oder die Masse dieses Getreidehaufens dem unteren Theil des Eimers entgegengesetzt wird, ist ausreichend (wenn der Daumen 100 richtig bemessen ist), den Rückgang des Eimers zu verhindern, ungeachtet der Thatsache, dafs das ganze Hauptgewicht W durch den Daumen 100 den Eimer zurückzuführen trachtet. Zu diesem Zwecke ist die Schräge oder die Steigung der Arbeitsfläche 104 des Daumens 100 nur ein wenig mehr als der eigentliche Ruhewinkel geneigt. Die Folge dieser Einrichtung des Daumens ist, dafs der Reibungswiderstand der Theile die durch die schräge Daumenfläche 104 geäufserte Wirkung ausgleicht, so dafs der geringe weitere Widerstand des Getreidehaufens vor dem Schutzblech 87 (oder der nur gegen die . untere Kante des Eimeranschlages 81 wirkende Widerstand, wenn kein Schutzblech angewendet wird) ausreichend ist, das richtige Zusammenwirken der verschiedenen Theile des Mechanismus zu sichern. Nachdem die Getreideladung, wie beschrieben, abgegeben und die Waage dadurch zur Ruhe gebracht ist, wird, wenn der Getreidehaufen allmälig so weit gesunken ist, bis sein Widerstand gegen die untere Kante des Eimers geringer als die wirksame Kraft des Hauptgewichtes ist, das durch den Daumen 100 zur Wirkung kommt, der Eimer darauf durch den Daumen und das Gewicht aus seiner in Fig. 12 dargestellten Lage in die Lage Fig. 13 gebracht. Hierbei gelangt der Daumen 78 in eine Stellung, in welcher die Oeffnung des Absperrventils wieder beginnen kann, und der Arm 18' wird gegen die Rolle 67 geführt, um die Oeffnung des Reducirventils zu beginnen. Inzwischen ist der Daumen 100, in fester Berührung mit der Widerlagsrolle bleibend, gedreht worden, bis der Eimer die Lage erreichte, in welcher er Getreide wieder aufnehmen kann. Bei der weiteren Rückbewegung des Eimers geht der Daumen 100 von der Widerlagsrolle zurück und der Eimermechanismus wird alsdann durch das Hauptgewicht völlig gehoben, wobei er beide Ventile voll öffnet.
Während der genannten Aufwärtsbewegurig des Eimers und seiner gleichzeitigen, nach rückwärts erfolgenden Kippbewegung erlangt der Eimer ein erhebliches Bewegungsmoment, das
durch die Wirkung des Gewichtes und des Daumens hervorgerufen wird, so dafs, wenn der Daumen 78 das Absperrventil öffnet, seine Bewegung zum Theil durch den Hochgang des Eimermechanismus und zum Theil durch die Drehbewegung des Eimers um dessen Zapfen 12 bewirkt wird. Bei dem Rückgange des Eimers in die in Fig. 3 angegebene Lage greifen die Eimerfallen 40 und 41, wie dort ersichtlich, in einander, wodurch sie den Eimer in der richtigen Lage festhalten, in welcher er eine neue Ladung aufnehmen kann; sobald der Eimer diese Lage erreicht hat, wird der Schliefser 83 durch sein eigenes Gewicht geschlossen.
In den Zeichnungen ist eine Anzeigevorrichtung R dargestellt, die von dem Bock 2 getragen wird und dazu dient, die ausgeschüttete Ladung anzuzeigen. Die Anzeigevorrichtung wird von dem Eimer durch eine Verbindungsstange 90 und den Arm 91 bethätigt. Die Arbeitsweise dieser Anzeigevorrichtung wird, durch Vergleiche der Fig. 3, 6 und 12 deutlich werden. In Fig. 6 ist der Eimer in der Gleichgewichtslage und die Stange 90 hat eine horizontale Lage, in welcher sie der Bewegung des Waagebalkens den geringsten Widerstand entgegensetzt. Der Waagebalken ist in diesem Momente jeder Krafteinwirkung gegenüber aufserordentlich empfindlich. Die Neigung des Eimers zur Abgabe der Ladung schwingt den Arm aus seiner in Fig. 3 bezeichneten Lage in die aus Fig. 12 ersichtliche Stellung, und die Rückbewegung schwingt diesen Arm in seine erste Lage zurück; ein solcher Doppelhub des Armes ist dabei gewöhnlich erforderlich, um die Anzeige einer Ladung zu vollziehen.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüch:
    Die durch den Anspruch 3. des Patentes Nr. 20069 geschützte Einrichtung in solcher Ausführung, dafs das die Beschleunigung gebende Absperrventil (70) durch einen Daumenhebel (78) bewegt wird, der selbst mittelst der Stange (80) durch die lothrechte Bewegung und zugleich durch die Drehbewegung des Eimers eine derartige Bewegung erhält, dafs das Absperrventil genau beim Gewichtsausgleich der Waage geschlossen wird und die Schräge (j6) des Daumenhebels den Eimer zwecks Lösung seiner Sperrung (40, 41) nach unten drückt, während ein am Eimer befestigter, gegen eine feste Rolle (102) wirkender Daumen (100) Veranlassung ist, dafs das Absperrventil durch die Stange zur Verhinderung einer vorzeitigen Oeffnung gegen den aufwärts gehenden Eimer eine andere Einstellung als bei seinem Niedergange erfährt.
    Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
DENDAT74208D Selbsttätige Getreidewaage Expired - Lifetime DE74208C (de)

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