DE739926C - Verfahren zur Herstellung eines Futtermittels aus Kartoffelkraut - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Futtermittels aus Kartoffelkraut

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DE739926C
DE739926C DER107016D DER0107016D DE739926C DE 739926 C DE739926 C DE 739926C DE R107016 D DER107016 D DE R107016D DE R0107016 D DER0107016 D DE R0107016D DE 739926 C DE739926 C DE 739926C
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DE
Germany
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feed
hay
potato tops
production
herb
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Expired
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DER107016D
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English (en)
Inventor
Dr Erich Lehmann
Dr Kurt Schwabe
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FRANZ HERMANN RAUCH
Original Assignee
FRANZ HERMANN RAUCH
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Publication date
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23KFODDER
    • A23K10/00Animal feeding-stuffs
    • A23K10/30Animal feeding-stuffs from material of plant origin, e.g. roots, seeds or hay; from material of fungal origin, e.g. mushrooms
    • A23K10/37Animal feeding-stuffs from material of plant origin, e.g. roots, seeds or hay; from material of fungal origin, e.g. mushrooms from waste material
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02PCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
    • Y02P60/00Technologies relating to agriculture, livestock or agroalimentary industries
    • Y02P60/80Food processing, e.g. use of renewable energies or variable speed drives in handling, conveying or stacking
    • Y02P60/87Re-use of by-products of food processing for fodder production

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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Futtermittels aus Kartoffelkraut Über die Herstellung von Futtermitteln aus pflanzlichen Erzeugnissen und aus Abfallstoffen der landwirtschaftlichen Gewerbebetriebe liegt eine große Anzahl von Untersuchungen vor, doch ist ies bisher nicht gelungen, das jährlich in Deutschland in Mengen von a bis 3 Millionen Tonnen; anfallende Kartoffelkraut nutzbringend zu verwerten. Es ist hauptsächlich: versucht worden, das Kraut als Futtermittel zu verwenden, doch hat man bisher auf diesem Anwendungsgebiet schlechte Erfahrungen gemacht. Was die Verwendung als Futtermittel angeht,- so hat sich gezeigt, daß das Kraut als solches wie auch im Gemisch mit anderen Futtermitteln von Tieren nur ungern genomnim@en und schlecht vertragen wird, weil @es wegen seines Sandgehaltes und seines Alkalöidgehaltes schwere Verdauungsstörungen hervorruft. Weiterhin ist man dazu übergegangen, das Kraut zusammmen mit anderen safthaltigen Grünfuttern im Silo zu vergären, doch kann dazu höchstens das Frischkraut der Frühkartoffeln dienen, während das trockene Kraut der Herbstkartoffeln für diesen Zweck einen zu ungünstigen Wassergehalt besitzt und wegen seiner sperrigen Beschaffenheit den Silageprozeßerheblich stört.
  • Es ist schon vorgeschlagen worden, die bei dem Aufschluß von Kartoffelkraut, Unkrautsamen u. dgl. durch Behandeln mit Ätzkahlauge entstehenden Ablaugen in eine für Düngezwecke brauchbare Form zu überführen, was jedoch nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist.
  • Weiter ist vorgeschlagen worden, die aus Kartoffelkraut u. dgl. durch Äufschluß hergestellte Gellulose dadurch für Futterzwecke brauchbar zu machen, daß die Cellulose bis zur Beseitigung der Faserstruktur mit Säure bei erhöhter Temperatur behandelt wird, wodurch eine strukturlose, leicht zerreibb.are Masse entsteht.
  • Schließlich ist auch vorgeschlagen, aus Leinsamen-, Hanfsamenstroh; Jute, Schilf, Nessel, Agave, Kartoffelkraut, Weidenrinde u. dgl. eine leicht bleichbare Zellstoffaser herzustellen, die in der Baumwollspinnerei unmittelbar verarbeitet werden kann oder auch für die Fabrikation von Papier und Nitrocellulose usw. verwendbar ist, indem die Ausgangsstoffe bei gewöhnlicher oder auch erhöhter Temperatur mit wäßrigen, freien, anorganischen oder organischen Säuren mit oder ohne Druck einige Stunden bis zu mehreren Tagen hydrolysiert und dann einem Aufschlußverfahren zugeführt werden, das in einer Druckkochung besteht. Auch dieses sehr kräftige Verfahren, das nur der Herstellung einer bleichbaren Zellstoffaser dient, führt nicht zu einem für Futterzwecke brauchbaren Erzeugnis.
  • Bei einem älteren Verfahren werden Stroh, Reisig oder Holz in eine höher verdauliche Form durch Zerlegung der Holzsubstanz in ihre Bestandteile übergeführt, indem eine 12- bis i 5stündige Kochung der Ausgangsstoffe unter Druck mit für die völlige Aufschließung ungenügenden Mengen von Basen, wie Kali, Natron, Kalk oder schwefliger Säure bzw. schwefligsauren Salzen erfolgt. Bei dieser Kochung werden jedoch, abgesehen davon, daß das erzielte Erzeugnis noch nicht vollständig verdaulich ist, auch die wertvollen Stickstoffverbindungen des Krautes, bei Verwendung von Kartoffelkraut, zerstört, ohne daß gleichzeitig das giftige Solanin entfernt wird.
  • Nun hat sich aber herausgestellt, daß man durch einen mit geeigneten chemischen Mitteln durchgeführten milden Aufschluß, der zweckmäßig mit einer Zerkleinerung verbunden wird, das Kartoffelkraut in ein Erzeugnis überführen kann, das je nach den Mitteln, mit denen man diesen Aufschluß vorgenommen hat, sich in vortrefflicher Weise als Futtermittel eignet. Bei der Umwandlung des Krautes in ein Futtermittel wird erfindungsgemäß mit stark verdünnten, etwa i- bis 2o'oigen anorganischen oder organischen Säuren, wie z. B. Schwefelsäure, Salzsäure, Ameisensäure, Milchsäure, Benzolsulfonsäure usw., gearbeitet, um die Rohfaser und die Stickstoffverbindungen des Krautes leichter verdaulich zu machen und gleichzeitig das giftige Solanin zu entfernen. Die ausgewaschene und getrocknete Masse wird von den pflanzenfressenden Haustieren gerne genommen, und zwar sowohl für sich allein als auch in Mischung mit anderen bekannten Futtermitteln oder Abfallstoffen landwirtschaftlich-gewerblicher Betriebe, wie Zuckermelasse oder Schlempe.
  • Die bei der Verarbeitung des Kartoffelkrautes erfindungsgemäß vorzunehmenden Aufschlüsse können als Kochungen unter Atmosphärendruck oder unter erhöhtem Druck in geschlossenen Gefäßen durchgeführt werden. Das zweite Vorgehen empfiehlt sich besonders dann, wenn das Kraut in stark ausgetrocknetem Zustande vorliegt, während das erste bei noch feuchtem oder grünem Kraut vorzuziehen ist, weil es die organischen Bestandteile des Krautes weitgehender schont. ,Die Dauer der Kochung beträgt 1/2 bis i Stunde.
  • Neuerdings ist man dazu übergegangen, Kartoffelkraut zu Zellstoff zu verarbeiten. Dabei hat sich ergeben, daß man nur bei einer in bestimmter Weise durchgeführten Vorbehandlung des Rohkrautes zu einem für die Papier- oder Kunstseidenindustrie brauchbaren Erzeugnis gelangt. Dieser Vorbehandlungsprozeß liefert einen Abfallstoff, in dem die Proteine, die Fettstoffe und die Pektine des Krautes stark angereichert sind, so daß der Abfallstoff in der gleichen Weise zur Herstellung von Futtermitteln gemäß der Erfindung verwendet werden kann wie das Kraut selbst.
  • Nachstehend werden einige Beispiele zur Herstellung von Futtermitteln nach dem Verfahren der Erfindung gegeben. Beispiele i. i ooo kg lufttrocknes Kartoffelkraut werden gehäckselt, zur Entsandung, gegebenenfalls nach vorangegangener mechanischer Reinigung durch Sieben, Sichten o. dgl., mit Wasser gewaschen und in einem säurefesten Kocher, beispielsweise einem Kugelkocher. mit 8 cbm 0,5- bis i o/oiger Schwefel- oder Salzsäure eine halbe bis eine Stunde bei einem Überdruck von i bis 2 at erhitzt. Zweckmäßig werden in den Kugelkocher noch Zerkleinerungsmittel hineingegeben, die sowohl nach Art der Kugelmühlen in säurebeständigen Steinen als auch in der Ausrüstung mit Schikanen bestehen können. Die Kochmasse wird abgepreßt und zur Entfernung des Säureüberschusses . mit Wasser gewaschen. Statt der Mineralsäuren können organische Säuren, wie Ameisensäure, Essigsäure, Milchsäure und Citronensäure, auch organische Sulfosäuren, statt des lufttrockenen Kartoffelkrautes kann der von der Verarbeitung des Krautes auf Zellstoff stammende Abfall verwendet werden.
  • 2. i ooo kg lufttrocknes Kartoffelkraut werden mit 8 cbm i- bis 2%iger Schwefel-oder Salzsäure bzw. den. unter i. genannten organischen Säuren i bis 2 Stunden unter gewöhnlichem Druck gekocht. Die Kochung kann sowohl durch Heizung von außen erfolgen als auch durch unmittelbares Einleiten von Dampf, der hierbei zweckmäßig in guter Verteilung über den ganzen Gefäßboden hin oder auch noch in höheren Teilen des Gefäßeseingebracht wird. Gleichzeitig wird ebenfalls durch Bewegen und Bearbeiten des Kochgutes mit scharfen Gegenständen für gute Zerkleinerung gesorgt. Nach der Kochung wird das Material gewässert und getrocknet. Die Masse kann'in getrocknetem Zustand aufbewahrt werden. Sie kann aber auch unmittelbar nach der Kochung und Auswaschung in mehr oder weniger feuchtem Zustand verfüttert werden. Die Zerkleinerung kann natürlich .anstatt während der Kochung auch nachher in an sich bekannten Vorrichtungen erfolgen. Als Ausgangsstoff kann auch hier an Stelle des Krautes der bei der Zellstoffgewinnungentstehende Abfall dienen.
  • Aus den nachstehenden Fütterungsversuchen ist die Brauchbarkeit des hergestellten Futtermittels ersichtlich: Fütterungsversuche am Hanunel:
    2. Hauptversuch.
    ä) 42.3,19 Heu mit 131,9 g Rohfaser und
    279,99 Futtermittel mit i99, g Roh-
    faser .ergaben:
    3344g Kot mit 125,4g Rohfaser.
    ;Verdaulichkeit . des Futter-
    mittels 64,80/0
    Verdaulichkeit der Rohfaser
    des Futtermittels 68,20,'o.
    b) 448,3 g Heu mit 127,8 g Rohfaser und
    283,59 Futtermittel mit 172,6g Roh-
    faser ergaben:
    351,39 Kot mit 103,0g Rohfaser.
    Verdaulichkeit des Futter-
    mittels 57, 6 %
    Verdaulichkeit der Rohfaser
    des Futtermittels 75,10/0-

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung eines Futtermittels aus Kartoffelkraut oder aus den bei der Zellstoffgewinnung aus Kartoffelkraut entstehenden Abfällen, dadurch gekennzeichnet, daß vorgereinigtes Kartoffelkraut einer milden, i/2- bis istündigen Kochung mit i- bis 2 %igen organischen oder anorganischen Säuren bei gewöhnlich=en oder gegebenenfalls auch erhöhten Drucken unterworfen und die erhaltene Masse alsdann ausgewaschen und getrocknet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Kraut während der Kochung einer gleichzeitigen Zerkleinerung unterzogen wird. i. Grundfutterversuch mit Heu. 678,8g Heu mit 21 i,o g Rohfaser er- gaben: 361,59 Kot mit ioo,9 g Rohfaser. Verdaulichkeit des Heus 46,6% Yerdaulichkeit der Rohfaser im Heu 52,20/p.
DER107016D 1940-02-24 1940-02-24 Verfahren zur Herstellung eines Futtermittels aus Kartoffelkraut Expired DE739926C (de)

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