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Zeichdngerät zum Ziehen paralleler Linien und zum Schraffieren Die
Erfindung betrifft ein Zeichengerät zum Ziehen paralleler Linien und zum' Schraffieren.
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Bei der bisher üblichen Arbeitsweise mußten hierfür außer einem Lineal
noch Dreiecke, Winkelmesser, Zirkel u. dgl. benutzt werden. Zu diesem. Zwecke werden
oft Zeichengeräte aus Holz oder durchsichtigem Werkstöff verwendet, die mit parallel
zurr Arbeitskante verlaufenden Lineaturen versehen sind. Es werden auch an einem
Lineal fest oder schwenkbar angeordnete hölzerne bzw. undurchsichtige Lineale verwendet.
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Die Erfindung soll die bisherige Arbeitsweise zum Ziehen paralleler
Linien vereinfachen und verbessern durch Verwendung eines Zeichengerätes aus :einem
Lineal und einer als Spiegel ausgebildeten Hilfsschiene.
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Bekanntlich werden durch das menschliche Auge in einem Spiegel die
geringsten Lageveränderungen einer beispielsweise angenommenen Geraden deutlich
erkannt, wie auch umgekehrt durch Veränderung der Spiegelstellung die Lage der beispielsweise
angenommenen Geraden im Spiegel verändert erscheint. Diese hohe Empfindlichkeit
der Spieelwirkung auf das menschliche Auge wird' bei der vorliegenden Erfindung
nutzbar gemacht.
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Die Erfindung besteht darin, daß an einem Lineal eine senkrecht hochkant
gestellte, in der Zeichenebene senkrecht oder schräg zur
Linealarbeitslkante
stehende, ein- oder beiderseitig spiegelnde und mit Maßeinteilung versehene Schiene
angebracht ist.
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Die Spiegelschiene ist mit dem Lineal in einem gewählten Winkel fest
verbunden. Wird für die Anwendung der Erfindung ein übliches Zeichengerät benutzt,
bei dem das Lineal mit einem Winkelmesser fest und in dessen Mittelpunkt mit einem
Zeichenstab schwenkbar verbunden ist, dann kann erfindungsgemäß die Spiegelschiene
im Mittelpunkt des Winkelmessers schwenk- und feststellbar angeordnet sein.
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Mit dem Winkelspiegellineal ist es ohne weitere Hilfsmittel möglich,
parallele Linien zu ziehen und zu geraden Linien andere, unter sich parallel laufende
gerade Linien in bestimmten Abständen in jedem gewünschten Winkel anzulegen. Das
Winkelspiegellincal kann auch ,als Schraffiergerät-benutzt werden.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführnngsbeispiefe des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigen Abb. i und 2 das erste Ausführungsbeispiel in je einer
Aufsicht und Vorderansicht, Abb.3 und 4. das zweite AiisführLngsbcispiel in einer
Aufsicht bzw. senkrechtem Querschnitt, teilweise in Ansicht, Abb. 5 eine schaubildliche
Ansicht des -Gerätes:.
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In den Abb. i und 2 ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise für
ein Zeichengerät mit feststehender Spiegelschiene dargestellt. Dieses Zeichengerät
besteht aus dem Lineal i und der als Spiegel ausgebildeten Schiene 2 (Spiegelschiene),
die zur Arbeitskante 3 des Lineals i im rechten oder einem anderen Winkel stehend
mit ihm fest verbunden ist. Die Schiene 2 ist ein- oder beiderseitig spiegelnd und
mit einer Maßeinteilung versehen.
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In den Abb.3 bis 5 ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise für
ein Zeichengerät mit schwenkbar angeordneter Spiegelschiene dargestellt. Dieses
Gerät besteht aus dem Lineal i, der als Spiegel ausgebildeten Schiene 2,z, die schwenkbar
am Lineal i angeordnet und je nach Erfordernis mit der Klemmeinrichtung-5 feststellbar
ist, sowie aus dem mit .4 bezeichneten festen Winkelmesser. Außerdem ist auf dem
Lineal i sowie auf der als Spiegel ausgebildeten Schiene 2" jeweils eine Längeneinteilung
(Millimetereinteilung) und auf dem Winlzelmesser4 eine entsprechende Gradeinteilung
angebracht.
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Die Einteilung des Winkelmessers 4. ist so getroffen, daß ' sinngemäß
die Zahlen der linken Hälfte für linksseitige Winkel und die Zahlen der rechten
Hälfte für rechtsseitige Winkel gelten, wobei die äußeren Zahlen sich auf die Außenwinkel
(go bis i8o-) und die inneren Zahlen sich auf die Innenwinkel (o bis 9o) beziehen.
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Für die Anbringung der als Spiegel aus-7ebildeten Schiene 2,Z mit
dem zugehörigen Wiiikelmesser.l ist es gleichgültig, an welcher Stelle diese Teile
oberhalb der Arbeitskante 3 am Lineal i angeordnet werden. Diese Teile 2" und 4.
mit Feststellschraube 5 können also an einem der beiden Enden des Lineals i, in
der Mitte des Lineals i oder zwischen der Mitte und einem der beiden Enden am Lineal
i angeordnet sein.
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Die Anwendung der beschriebenen Zeichengeräte ist folgende: Man legt
das Zeichengerät an der Aus-Exangslinie so an, daß im Spiegel der Schiene die Ausgangslinie
als verlängerte Gerade erscheint und über die Spiegeloberkante hinweg der hinter
der Spiegelschiene liegende Teil der Ausgangslinie in der gleichen Geraden wie im
Spiegel liegt. Die Lage des Lineals i entspricht dann der gesuchten Linie, die mit
Hilfe des Lineals ausgezogen wird. Durch Benutzung der an der Spiegelschiene angebrachten
Einteilung können sinngemäß weitere Linien parallel verlaufend in jedem gewünschten
Abstand mit dem Lineal i gezogen werden.
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Wenn die parallel verlaufenden Linien in einem bestimmten Winkel zur
Ausgangslinie gezogen «-erden sollen (Abb.3 bis 5), dann wird der bekannte Winkel
zunächst mit der Spiegelschiene 2" am Winkelmesser .I unter Benutzung der Feststellschraube
5 eingestellt und dann in der gleichen Weise das Zeichengerät, wie vorher beschrieben,
angewendet.
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Ein weiteres Beispiel für die Anwendung des Winkelspiegellineals mit
Bezug auf die Abb. 5 Aufgabe: Zur gegebenen Ausgangslinie soll die gewünschte Linie
in einem bestimmten Winkel angelegt werden.
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Lösung. Man stellt mit Hilfe des Winkelmessers q. den Winkelspiegel
2" im gewünschten Winkel zum Lineal i ein. Mit Hilfe der Klemmschraube 5 wird der
Winkelspiegel 2" festgestellt. Nun legt man das Gerät zur Ausgangslinie so an, daß
im Winkelspiegel 2, die Ausgangslinie als verlängerte gerade Linie erscheint und
über die Spiegeloberkante hinweg der hinter dem Winkelspiegel 2" liegende Teil der
Ausgangslinie in der gleichen Geraden wie im Spiegelbild liegt. Die Lage des Lineals
i entspricht der Lage der zugehörigen Geraden bzw. der gesuchten Linie und liegt
der Winkel. im Schnittpunkt der Anfangslinie mit der gefundenen Linie.
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Sinngemäß lassen sich mit dem Winkelspiegellineal. auch Winkel ermitteln,
wenn etwa die Größe der zugehörigen Geraden @gegeben
sind, wie
überhaupt mit dem Winkelspiegellineal alle Aufgaben lösbar sind, die sonst nur bei
Anwendung mehrerer Zeichengeräte, wie Dreiecke, Lineal, Winkelmesser u. d.gl., gelöst
werden können.