DE7337936U - Kunstlederbahn mit Kettengewirke als Trägermaterial - Google Patents
Kunstlederbahn mit Kettengewirke als TrägermaterialInfo
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Description
DEUTSCHE GOLD-UND SILBER-SCHEIDEANSTALT VORMALS ROESSLEH
Frankfurt a.M., Veissfrauenstrasse 9
Kunstlederbahn mit Kettengewirke als Trägermaterial
Mit der Einführung endloser Synthesefäden, vor allem auf Basis von Polyamid oder Polyester, hat die Kettenwirktechnlk einen
starken Aufschwung erfahren.
Während zunächst vor allem textile Artikel hergestellt wurden,
zum Beispiel Hemden und Unterwäsche-Stoffe, Gardinen und Oberbekleidungsstoffe,
Veloure usw., haben in den letzten Jahren Kettstuhlwirkwaren auch &ls Trägermaterial für die Herstellung
von Kunststoff-Beschichtungen vor allem auf PVC- und PU-Basis Eingang gefunden. Dabei haben sie zumeist andere dehnbare
Trägermaterialien wie zum Beispiel Baumwoll- und Zellwoll-Gewirke
ersetzt und dabei in vielen Eigenschaften übertroffen. Dies vor allern deshalb, weil es gelingL;, mit einem wesentlich
geringeren Mengeneinsatz an endlosen Chemiefaser-Fäden in
praktisch allen Eigenschaften ein wesentlich schwereres Gewirke
(me'ist Kuliergewirke) aus .Baumwolle und bzw. oder Zellwolle voll
zu ersetzen. Im Zuge der Herstellung immer preiswerterer Artikel
für den Täschnersektor, aber auch für die Automobil-Innenausstattung als Pc ster-JJe spann- und Himrnelstoff und auch für andere
Anwendungen geht das Streben der Beschichtungsindustrie dahin, möglichst leichte Synthetik-Gewirke einzusetzen und dennoch
die für die Anwendung erforderlichen technischen Eigenschaften zu erreichen.
Aus aar Vielzahl der zur Verfügung stellenden Bindunge.n bei der
Kettenwirktechnik hnben wegen des geringen Gewichts überwiegend
die folgenden zwei Legungskoinbinationen Anwendung gefunden:
1. Zweischioiiige Ware lnit Tuchlegung in der Legeschiene I und
Franselegung in der Legeschiene 2 ("blockierte Masche"),
wobei sowohl gleichlegige als auch gßgenlegige Versetzung
wegen dei Ähnlichkeit der Eigenschaften Verwendung finden
können.
2. Zweischienige Ware mit Tuchlegung in der Legeschiene 1 und
Trikotlegung in der Legeschiene 2 (Charmeuse), wobei wegen der Labilität der gle chlegigen Variante vor allem die gegenlegige
Versetzung verwendet wird. Auch die Austauschung der Legungen in den Legeschienen-,also Trikot in Schiene 1 und
Tuch in Schiene 2 - hat als gegenlegige Ware sehr ähnliche Eigenschaften.
Praktisch alle andere'n Legungskorabinationen sind entweder in
ihren Eigenschaften zu instabil, so dass sie sich zum Beschichten
bzw. zum Verbinden mit Kunststoffschichten nicht eignen,
oder sie sind durch länger flottierende Legungen, zum Beispiel Trikot/Samt, Franse/Samt, Franse/Satin usw., wegen des höheren
Fadenverbrauchs deutlich schwerer und übertreffen dann zwar die herkömmlichen Trägergewirke oder -gewebe auf Basis von Natur-.usern
in den Eigenschaften bei weitem, sind ihnen aber aus
wirtschaftlichen Gründen nicht mehr oder.nicht mehr genügend
überlegen.
Von den oben erwähnten beiden nieist verwendeten Wirkbindungen
werden Waren eingesetzt auf der Basis von Fäden im Bereich zwischen 20 und 100 dtex Endlosparn und vorwiegend gefertigt
auf Wirkmaschinen mit Teilungen von Io bis 30» vorzugsweise
18 und 28, Nadeln pro Zoll.
Es hat sich nun bei der näheren Betrachtung aer aus tuch-/
trikot- bzw. trikot/tuchbindiger Wirkware hergestellten Kunstleder gezeigt, dass sie zwcir bei entsprechender Gewichtsersparnis
gegenüber Baumwollgewirke bei deutlich geringeren Herstellungskosten
die Kunstleder auf Daumvoll- und bzw. oder Zellwollträgern in nahezu allen Eigenschaften erreichen, dass sie
aber in der WeiterreissfestigKeit in Längsrichtung eine
Richtungsabhängigkeit zeigen, je nach dem, wie die Reissrichtung
zur Maschenrichtung angesetzt wird.
Reisst man "in die Masche hinein", das heisst in Richtung vom
Maschenfuss zum Maschenkopf, so findet man bemerkenswert hohe Werte, jeweils abhängig von der Fadendicke und der Einbettung
in der Kunststoffschicht des Kunstleders.
Reisst man aber in die andere Richtung, das heisst vom Maschenkopf
zum Maschenfuss hin, so findet man Werte der Weiterreissfestigkeit, die meist nur bei etwa der Hälfte der Werte der
anderen Richtung, oft sogar noch darunter liegen.
Der niedrige Wert der Weiterreissfestigkeit in Längsrichtung
gegen den Maschenkopf wird durch ein Auseinandergleiten der Maschen beim Avei.terreissversuch nach Art eines lieissverschlusses
verursacht. Auch bei sehr guter Einbettung und Haftung der Gewirkerückseite in die bzw. an der Kunststoffschicht kommt es
dabei kaum zu einer Fadcabündelung, sondern es muss - um den
Riss fortzuleiten - nur jeweils ein einzelner Faden gerissen werden, woraxif dann jeweils die nächste . Masche ohne Bruch eines
Fadens sich auseinanderziehen lässt.
Bei der Anwendung der Legung Tuch-Franse ist die Weiterreissfestigkeit
zwar etwas geringer als bei der Legung Trikot-Tuch in der günstigen Längsrichtung, dafür zeigt sich jedoch kein
nennenswerter Unterschied -zwischen den beiden Möglichkeiten
beim Längswei tnrreissen, nümlich in Richtung auf den Maschenkopf
oder auf den Maschenfuss, so dass auf diese Weise insgesamt
bei. dieser Legung in der Weiterreissfestigkeit ein befriedigender
Wert im Vernal tnis zu der;i eingesetzten Gewirke und dessen sonstigen Daten gefunden werden kann.
j'.ei dieser Legung ist jedoch die Kettenwirkware ~ bedingt
durch dir? grudlin.ig« und nur oinon kurzen Fadonweg beschreibende
Franselegung - in der Dehnung in Längsrichtung so stark beschränkt,
dass die Fertigware bei etwa sonst gleichen Eigenschaften nur etwa 50 °o der bei Bauniwoll- und Zellwoll-Gewirke
erreichbaren Längendehnungen hat. Dadurch wird die Verarbeitung in den Fällen, in denen eine Dehnung in Längsrichtung notwendig
ist, oftmals sehr erschwert, in einigen Fällen sogar unmöglich gemacht, weil die Dehnung der Tuch-Franse-]3indung praktisch
schon in die Bereiche kommt, die man auch mit einem Gewebe erreichen
könnte, so dass der Elastizitäts- und Geschmeidigkeitsvorteil der beschichteten Wirkware' in Wegfall kommt.
Zusammenfassend muss also gesagt werden, dass die beiden vom
Gewicht und der Wirtschaftlichkeit her sich anbietenden Grundtypen
der Kettenwirktechtiik, nämlich die Legung Trikot-Tuch bzw.
Tuch-Trikot (Charmeuse) und die Legung Tuch-Franse ("blockierte Masche"), für die Substitution teurerer Gewirke aus Baumwolle
oder Zellwolle nicht genommen werden können, weil entweder bei Tuch-Franse-Legung die erforderliche statische Dehnung nicht
erreicht wird oder bei Trikot-Tuch-Legung die Weiterreissfestigkeit
in Längsrichtung ungenügend ist.
Es wurde nun überraschenderweise eine sehr gut dehnfähige Kunstlederbahn
mit einer leichten Kettenwirkware als Trägermaterial gefunden, die alle gewünschten günstigen Eigenschaften, insbesondere
hinsichtlich der Grosso der Dehnung und der Weiterreissf estigiceit besitzt.
Die dehnfähige Kunstlederbahn oder Zuschnitte bzw. Abschnitte daraus auf Basis eines mit einer Kunststoffschicht verbundenen
zweischienigen Kettengewirkes, welches in der Legeschiene 1 Tuchinaschen aufweist, ist dadurch gekennzeichnet, dass das
Kettengewirke Trikot- und Franseraascnen in der Legeschiene 2
aufweist. Die Trikot- und Fransemaschen sind vorzugsweise in regelmässig wiederkehrender Reihenfolge angeordnet.
Es kann ferner besonder? zweckmässig sein, wenn zwei aufeinander
folgende, gegebenenfalls nur durch Fransemaschen unterbrochene, Trikotmaschen in gleicher Richtung verlaufen.
Im Kettengewirke der Kunstlederbahn können in der Legeschiene 2
aber auch jeweils zwei Trikotmaschen hintereinander in gleicher Richtung verlaufen, bevor die Richtungsumkehr erfolgt, so dass
die Trikotmaschen zu den Tuchmaschen zum Teil gleichlegig und
zum Teil gegenlegig angeordnet sind. Dabei wechselt der Faden
beim Bilden der Trikotmasche, also zweimal in gleicher Richtung in die linke bzw. rechte benachbarte Nadelreihe hinüber, so dass
ein Faden jeweils innerhalb von drei Nadelreihen: Trikotmaschen
bildet, wobei er bei jedem übergang auf jeder Nadelreihe eine Masche bildet.
Das erfindungsgemäss in der Kunstlederbahn verwendete Kettengewirke
weist stets in der von einer Legeschiene gebildeten Legung eine Tuchbindung (Tuchlegung) oder eine einen längeren Fadenweg
als Tuchbindung aufweisende Legung, zum Beispiel eine Samt- oder Satin-Bindung, auf.
Das Bindungebild kann so gewählt werden, dass die von der Legeschiene
2 gebildete Legung stets gegenlegig zu derjenigen der Legeschiene 1 ist; oder es kann auch so gewählt werden, dass innerhalb
des Rapports gegenlegige und gleichlegige Anordnungen auftreten.
Die Trikot- und Fransemaschen in der Legeschiene 2 sind vorzugsweise
in regslmässig wiederkehrender Reihenfolge, beispielsweise im Zahlenverhältnis 1:1, 1:2, 1:3 (2:6), 2:2, 2:1, 3:1.(6:2)
u.s.w.,angeordnet.
Je nach der Häufigkeit der Trikotmaschen ist dabei die Dehnung der
Vare variabel einstellbar,und es sind mühelos Dehnungswerte erreichbar,
wie sie bei den Endartikeln mit einer wesentlich schwereren Wirkware aus Baumwolle oder Zellwolle ebenfalls vorhanden
sind.
Die Weiterreissfestigkeit des Kunstleders übertrifft überraschenderweise
bei dieser Wirkware mit Tuchlegung in der einen und einer aus Franse und Trikotmaschen zusammengesetzten Legung in der anderen
Legeschiene diejenige eines Kunstleders mit einer Wirkware aus reiner Tuch-Franse-Legungskombination als Träger recht deutlich
(Grössenordnung 15 - 25 %) und zeigt überdies keinerlei Unterschiede
in den beiden Reissrichtungen in Längsrichtung, so dass also nicht nur der nachteilige Reissverschlusseffekt der Trikot-Tuch-Legung
vermieden, sondern durch die Beimengungen der Trikotmaschen in die Franse-Legung sogar noch deren Weiterreissfestigkeitswerte
verbessert werden können.
Parallel zur Steigerung der Weiterreiissfestigkeitswerte tritt in
etwa gleichem Ausmass auch eine Steigerung der Stichausreissfestigkeit
auf.
Bekanntlich zeigt die tuch-trikot-bindige Kettenwirkware bei der
Verarbeitung einer Reihe von Schwierigkeiten; sie reagiert auf den Maschinenzug empfindlich duich Einschnürung in der Breite, zeigt
Einrollneigung der Seitenränder,, und es ist oft gar nicht oder nur
unter grosser Mühe möglich, die Verbindung mit der Kunststoffbahn
vollflächig über die ganze Länge u.id Breite zu bewerkstelligen. Im Gegensatz hierzu lässt sich die Tuch-Franse-Kettenwirkware
recht problemlos verarbeiten. Sie verhält sich in bezug auf die Verarbeitungseigenschaften sogar meist günstiger als Baumwoll-und
Zellwollgewirke. Überraschenderweise zeigen sämtliche erfindungsgeiräss
verwendeten Kettengewirke im Verarbeitungsverhalten ein ähnlich günstiges Verhalten wie die tuch-franse-legige Kettenwirkware.
Dieses günstige Verhalten zeigen sogar solche Muster, die in der Legeschiene 2 mehr Trikot- als Fransemaschen aufweisen,
also formal mehr der Tuch-Trikot-Legung mit schlechten Verarbeitungseigenschaften
ähneln.
Darüber hinaus lässt sich im Vergleich zur Tuch-Franse-Legung auch noch die Dehnbarkeit in Querrichtung verbessern bzw. durch
Wahl der" geeigneten Fixier-Bedingungen bei gleichbleibender
Dehnung in Querrichtung eine noch gesteigerte Dehnung in Längsrichtung erzielen, das heisst die erfindungsgemäss verwendeten
Wirkwaren haben gegenüber der tuch-fj-anse-bindigen Ware eine
insgesamt grössere Dehnungsreserve.
Ea muss hierbei angemerkt werden, dass alle Angaben auir Vergleich
der Dehnungen der verschiedenen Wirkbindungen unter der Voraussetzung gleicher Fixierbedingungen und gleichem Fixiereinsprung
gemacht worden sind»
Es ist klar, dass man durch abweichende Fixierbedingungen eine gewisse "Umverteilung" der Dehnungswerte zwischen Längs- und Querrichtung
vornehmen kann, solange das Verhältnis zwischen Rohwirkfläche und Fläche nach dem Fixieren gleichbleibt. Wenn man die
Fläche durch das Fixieren bewusst verkleinert - und dadurch das Gewicht der Wirkware erhöht - kann man ebenfalls etwas gesteigerte
Dehnungswerte auch bei Tuch-Franse-Bindung erreichen, freilich mit geringerer Wirtschaftlichkeit.
Die erfindungsgemäss durch die Wirklegungsänderung erreichten
Dehnungssteigerungen sind von deutlich anderer Grossenordnung
und werden unter Beibehaltung der Fixierbedingungen erreicht, so dass eine Gewichtszunahme praktisch nicht in Kauf genommen
werden muss. Es ist klar, dass ein ähnlicher verbessernder Effekt in Dehnung und Weiterrei^sfestigkeit auch erzielt wird,
wenn in der zweiten Legungsschiene - oder' auch in der ersten,
wenn die Tuchlegung in der zweiten Schiene verwendet wird auch eine Kombination von Fransemaschen mit Tuchmaschen oder
auch von Fransemaschen mit Trikot- und mit Tuchmaschen zum gleichen technischen Effekt verwendet werden kann, wobei jedoch
die Anwendung länger flottierender Fäden zwischen den Maschen eine schwerere Ware zur Folge hat und sich deshalb aus wirtschaftlichen
Gründen meist von selbst begrenzt.
Eine von der optischen Struktur her besonders vorteilhafte Anordnung
ist dabei die gieichmässige Abwechslung von Trikot- und Fransemaschen in dem Kettengewirke, wobei jeweils eine oder
auch jeweils zwei oder mehr Maschen der gleichen Art hintereinander folgen können.
Die für die Verarbeitung oft hinderliche geringe Dehnung von
Kunstleder mic Kettengewirke in Tuch-Franse-Legung wird von dem
erfindungsgemässen Kunstleder je nach Verteilung und Anordnung
der Franse- und/oder Trikotmaschen in der Legeschiene 2 um 50
bis 100$ übertroffen und damit eine mühelose Verarbeitung erreicht.
Die neuen kunststoff-beschichteten Kettstuhlgewirke finden Verwendung
in allen Bereichen« in denen dehnungsfähige Kunstleder benötigt werden, so zum Beispiel in der Täschner-, Bekleidungs-,
Automobil-, Möbel- und Schuhindustrie, in allen den Fällen, in denen auch bisher schon Kunstleder auf Basis von baumwollenen
oder zellwollenen Gewirken, auf Basis von synthetischem Endlosgewirke, auf Basis von Vliesen oder Raschelwirkwaren eingesetzt
worden sind.
Das Kettengewirke bzw. die Kettenwirkware wird auf üblichen Kettenwirkmaschinen (auch Kettenstühle genannt) hergestellt.
Vorzugsweise wird die Kettenwirkware aus endlosen mono- oder multifilen Chemiefaserfäden hergestellt. Die Chemiefaserwirkware
kann zwei oder mehr Endlosfaden-Typen, Fadenstärken, Fibrillenzahlen, Titer- und bzw. oder Drehungsrichtungen von gegebenenfalls
unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung enthalten. Vorzugsweise werden Fäden aus Polyamid oder Polyester eingesetzt.
Es können aber auch andere Chemiefasern wie solche aus Rayon oder Polyacrylnitril verwendet werden. Die Kettenwirkware kann
ainseitig gerauht sein.
Die Kunststoffschicht besteht aus einer geschmeidigen und dehnfähig
eingestellten Schicht auf Basis von beispielsweise weichmacherhaltigem
Polyvinylchlorid, anderen üblichen weich- und dehnfähig eingestellten Vinylchloridmischpolymerisaten oder Polyurethanen,
gegebenenfalls auch Polyamide, Polyolefine oder anderen.üblichen Beschichtungsmaterialien. Die Beschichtung der
Kettenwirkware mit Kunststoff oder die Verbindung der Kettenwirkware mit dor Kunststoffschicht kann auf übliche Weise vor-
genommen werden, zum Beispiel unter Anwendung von Streichverfah ren, Tauchverfahren, durch Walzenbeschichtung (Schmelz-Walzen-Verfahren),
durch Verkleben oder durch Kaschieren. Die Kunststoffschicht kann geschäumt oder schichtweise geschäumt sein
und ferner auf übliche Weise zugerichtet werden. Hierunter versteht man beispielsweise das Drucken, Prägen, Beflocken,
Bestäuben, Rasterlackieren, Sprühlackieren und bzw. oder Perforieren. Die Kunststoffschicht kann schwer entflammbar oder
antistatisch ausgerüstet sowie in der für Kunstleder üblichen Veise pigmentiert sein. , . .
Eine mit einem Schlusslack versehene Schaum-PVC-Bahn mit einem
Gewicht von etwa 6OO g/m2 Kunststoff auf Basis von weichgemachtem
Polyvinylchlorid unterteilt in etwa 250 g/m2 Deckschicht und 350 g/m2 Schaumschicht wird mittels 80 g/m2 einer Kaschierpaste
auf Basis von Weich-PVC mit einem Zusatz an Isocyanaten zui· Erzielung ausreichender Haftung durch Reaktion mit dem Faserrohstoff
Polyamid mit einem Kettengewirke mit folgender Einstellung verbunden:
6,6-Polyamidgarn, 78 dtex, mit 3^ Einzelkap.-'.llaren; Nadeldichte
der Wirkmaschines 18 Nadeln pro Zoll (inch); Legung der Legeschiene
1: Tuchb. .ldung; Legung der Legeschiene 2 (gegenlegig zur
Legung der Legeschiene l): abwechselnd zwei Maschen Franse und zwei Maschen Trikot; Bezifferung der Legungen: Legeschiene 1
(L 1): 1 0/2 3/1 0/2 3; Legeschiene 2 (L 2): 0 l/l O/l 2/1 0 (in der Kettenwirktechnik übliche Symbolik); Maschenzahl: etwa
12 Maschen pro Zentimeter in Längsrichtung und etwa 8 Maschenetäbchun
pro Zentimeter in Querrichtung; Gewicht des Kettengewirkeanteils an der Kunstlederbahn: etwa 65 g/m2. Die Kunstlederbahn
wird noch in üblicher Weise geprägt.
Die mit der fertigen Kunstlederbahn erhaltenen Weiterreise- und
Dehnungseigenschaften werden weiter unten in einer Tabelle
- 10 -
angegeben, und zwar von den beispielsgemässen Kunstlederbahnen
im Vergleich mit mittels tuch-franse-bindiger sowie mittels
tuch-trikot-bindiger Kettenwirkware hergestellten Kunstlederbahnen.
(Zu Beispiel 1 Muster 1).
(Zu Beispiel 1 Muster 1).
Gegenüber dem Beispiel 1 -<ind alle Parameter, alle Ausgangsstoffe
und die Herstellung gleich, lediglich ist die Legung in der Legeschiene 2 geändert in: abwechselnd eine Masche Franse,
zwei Maschen Trikot, eine Masche Franse, zwei Maschen Trikot, jedoch Richtungsumkehr zu den ersten beiden Trikotmaschen, Die
Legungsbezifferung für L 2 ist: 1 2/2 1/2 3/2 l/l 2/1 0.
(Muster 2).
Gegenüber dem Eeispiel 1 sind alle Parameter, alle Ausgangsstoffe
und Herstellungsweise gleich. Lediglich ist die Legung in der Legeschiene 2 abgeändertü und zwar in: abwechselnd zwei Maschen Fran-
sechs Maschen Trikot. Die Legungsbezifferung für L 2 ist:
1 0/0 1/1 2/1 0/1 2/1 0/1 2/1 0.
(Muster 3),
Die Vergleichskunstleder "a" und "b" sind auf gleiche Weise
und aus den gleichen Materialien wie die Kunstledersorten gemäss den Beispielen hergestellt worden.
- 11 -
vT)
Vergleichs-Tabelle bezüglich Weiterreissfestigkeit (gemessen gemäss DIN 53 356) und statischer
Dehnung (gemessen in Anlehnung an DIN 53 36o)
Ca* Ca)
-si CD
Ca) CDI
In der Tabelle sind jeweils Bereiche der Messwerte angegeben, die die Streubreite von Serienmessungen kennzeichnen.
Bindung des Kettengewirkes
L 1: Tuch L 1: Tuch L 2: Franse L 2: Trikot
a b
Beispiel Beispiel Beispiel 12 3
Weiterreissfestigkeit
i.ach DIN 53 356 in k.p
Längsrichtung gegen Mischenkopf
Längsrichtung gegon Maschenfuss
~~^η Querrichtung
statische Dehnung in -bsi 5 kp/5 cm
Streifenbreite nach 30 Minuten Belastung Längsrichtung
Querrichtung
2.1 - 2,5
2.2 - 2,6 2,6 - 2,9
1.4 2,9 2,9 - 3,3 2,5 - 2,8 2,k - 2,7 2,3 - 2,7
2,7 - 3,1 2,6 - 3.0 2,5 - 2,9
2,6 - 2,9 2,6 - 2,9 2,7 - 3,1
8 -
2k -
xx )
15 -45 - 13 - 17
32 - 36
32 - 36
14 - 18 38 - 42
15 - 18 35 - ^O
x) "Reissverschlusseffekt" xx) Für gute Verarbeitbarkeit zu geringe Längsdehnung
Vie die Werte in der Tabelle zeigen, liegen die statischen Dehnungen in Längs- und Querrichtung bei den Kunstledersorten
gemäss den erfindungsgemässen Beispielen I1 2 und 3 gegenüber
den Dehnungswerten des Vergleichskunstleders MaM erheblich
höher, wobei vor allem die um mehr als 6o# verbesserte Längsdehnung einen erheblichen Verarbeitungsvorteil ausmacht. Bei
der Weiterreisefestigkeit in Längsrichtung mit gegen den Maschenkopf gerichtetem Einschnitt ist nicht nur der bei dem
Vergleichskunstleder "b" auftretende ungenügende Wert vermieden (also kein leichtes Aufgehen der Maschen nach Art eines
Reissverschlusses mit nur seltenem Zerreissen von Fäden), sondern es sind auch die Weiterreissfestigkeitswerte gegenüber dem
Vergleichskunstleder "a" praktisch in jeder Richtung mehr oder weniger deutlich erhöht.
Claims (4)
1. Dehnfähige Kunstlederbahn auf Basis eines mit einer Kunststoffschicht
verbundenen zweischienigen Kettengewirkes, welches in der Legeschiene 1 Tuchrnaschen aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass das Kettengewirke in der Legeschiene 2 Trikot- und Fransemaschen
aufweist.
2. Kunstlederbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trikot- und Fransemaschen in regelmässig wiederkehrender
Reihenfolge angeordnet sind.
3. Kunstlederbahn nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
dass zwei aufeinander folgende, gegebenenfalls nur
durch Franseinaschen unterbrochene, Trikotmaschen in gleicher Richtung verlaufen.
4. Kuiistlederbahri auf Basis eines mit einer Kunststoffschicht
verbundenen zweischienigen Kettengewirkes, welches in der Legeschiene 1 Tuchmaschen und/oder einen längeren Fadenweg als
Tuchinaschen aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass im Kettengewirke
in der Legeschiene 2 jeweils zwei Trikotmaschen hintereinander in gleicher Richtung verlaufen, bevor die Richtungsumkehr
erfolgt, so dass die Trikotmaschen zu den Tuchinaschen zum Teil gleichlegig und zum Teil gegenlegig angeordnet sind.
PL/Gt-Pr 18.1.197'*
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE7337936U true DE7337936U (de) | 1974-04-11 |
Family
ID=1298182
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE7337936U Expired DE7337936U (de) | Kunstlederbahn mit Kettengewirke als Trägermaterial |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE7337936U (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4228636A1 (de) * | 1992-08-28 | 1994-03-03 | Stefan Hermes | Schuh, insbesondere semiorthopädischer Aufbauschuh und/oder orthopädischer Therapierschuh |
DE10158364A1 (de) * | 2001-11-28 | 2003-06-12 | Bayerische Motoren Werke Ag | Elastisches Material für eine sichtbare Außenhaut |
-
0
- DE DE7337936U patent/DE7337936U/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4228636A1 (de) * | 1992-08-28 | 1994-03-03 | Stefan Hermes | Schuh, insbesondere semiorthopädischer Aufbauschuh und/oder orthopädischer Therapierschuh |
DE10158364A1 (de) * | 2001-11-28 | 2003-06-12 | Bayerische Motoren Werke Ag | Elastisches Material für eine sichtbare Außenhaut |
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