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Schaltungsanordnung zur Entzerrung des durch den Einsatz des Gitterstromes
verzerrten Anodenstromes einer Verstärkerröhre Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung
zur Entzerrung des durch den Einsatz des Gitterstromes verzerrten Anodenstromes
einer Verstärkerröhre. Gemäß der Erfindung ist zu diesem Zweck ein vorgespannter
Trockengleichrichter derart im Zuge einerLeitung,.durchdie einTeil derAusgangsleistung
der Verstärkeranordnung parallel zu der Steuerspannungsquelle auf das Gitter der
Verstärkerröhre positiv rückgekoppelt ist, angeordnet, daß er nur in der Richtung
vom Verstärkerausgang auf das Gitter durchlässig ist, und es'sind dabei die Größe
der Vorspannung des Trockengleichrichters und der rückgekoppelte Anteil der Ausgangsleistung
derart bemessen, daß beim Einsetzer. des Gitterstromes ein Zusammenbrechen der von
der Treiberröhre gelieferten Steuerspannung durch selbsttätige Nachlieferung des
Gitterstromes aus dem Röhrenausgangskreis verhindert ist.
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Um einen beliebig einstellbaren Teil der Verstärkerausgangsspannung
dem Steuergitter der Verstärkeranordnung zuzuführen, kann an die Ausgangsklemmen
des Verstärkerausgangstransformators ein Spannungsteiler angeschlossen sein, dessen
Schleifkontakt über eine Vorspannungsquelle mit dem Trockengleichrichter verbunden
ist. Der Trockengleichrichter ist derart angeordnet, daß er nur für die in der Richtung
vom Spannungsteiler zum Steuergitter der Verstärker= anordnung fließenden Ströme
durchlässig ist. Der im Verstärkerausgang angeordnete Spannungsteiler
ist
einpolig an ein definiertes Po tential, z. B. an Erde, gelegt. In der von der Kathode
zum Steuergitter der Verstärkeranordnung führenden Leitung ist eine einstellbare
negative Gittervorspannungsquelle vorgesehen. Die in der von der Kathode zum Steuergitter
der Verstärkeranordnung führenden Leitung angeordnete Vorspannungsquelle ist zweckmäßig
durch eine Kapazität überbrückt.
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Die erfindungsgemäße Anordnung kann mit Vorteil für Gegentaktverstärkeranordnungen
verwendet werden. Sie eignet sich jedoch auch für einfache Verstärker, insbesondere
für Leistungsverstärker.
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Es ist bekannt, eine Verstärkerröhre in der Weise zu betreiben, daß
ein Teil der Verstärkerausgangsspannung dem Verstärkereingangskreis mit positiver
Rückkoppelung zugeführt ist. In diesem Falle hat man jedoch diese Rückführung derart
vorgesehen, daß diese Zusatzspannung mit der Verstärkereingangsspannung in Reihe
liegt. Gegenüber einer Anordnung nach der vorliegenden Erfindung besteht hierbei
der Nachteil, daß in der Gitterzuleitung auch der hohe Innenwiderstand der Eingangsspannungsquelle
der Verstärkeranordnung mit dem Rückkoppelungskreis in Reihe liegt. Dies führt dazu,
daß bei einsetzendem Gitterstrom eine solche Anordnung stets eine Verzerrung aufweisen
muß. Derartige Anordnungen eignen sich demnach lediglich dazu, eine Erhöhung des
Verstärkungsgrades im gitterstromfreien Gebiet zu bewirken, gestatten jedoch nicht,
eine praktisch verzerrungsfreie Verstärkung auch bei positiven Gitterspannungen
mit kleinsten Steuerleistungen zu erzielen.
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Es ist ferner eine Verstärkeranordnung bekannt, die eine Parallelrückkoppelung
vom Ausgang auf den Gitterkreis einer Verstärkerröhre aufweist und bei .der ein
vorgespannter Gleichrichter im Rückkoppelungskreis liegt. Bei dieser bekannten Anordnung
ist jedoch die Rückkoppelung nicht positiv, sondern negativ, so daß beim Erreichen
einer bestimmten Amplitude keine Linearisierung, sondern vielmehr eine erhöhte Krümmung
der Anodenstromkennlinie eintritt.
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Weiterhin ist eine Verstärkerschaltung mit positiver Parallelrückkoppelung
auf den Eingangskreis bekannt, bei der im Rückkoppelungskreis ein Entzerrer angeordnet
ist. Diese Anordnung dient jedoch nicht zur Aufhebung der linearen Verzerrungen
einer Verstärkerröhre, sondern zur Aufhebung der nichtlinearen Verzerrungen eines
vor dem Verstärker liegenden Vierpoles.
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Zur Erleichterung des Verständnisses der Erfindung und ihrer Wirkungsweise
sind einige der möglichen Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes in der Zeichnung
beispielsweise und schematisch dargestellt, und es bedeuten Abb. i ein Schaltschema
gemäß der Erfindung für einen einfachen Verstärker, Abb. 2 ein Schaltschema gemäß
der Erfindung für einen Gegentaktverstärker.
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Gemäß Abb. i wird die zu verstärkende Steuerspannung über den Eingangstransformator
2 der Verstärkerröhre i zugeführt. Die verstärkte Leistung gelangt über den Ausgangstransformator
3 zu dem Belastungskreis -.. Das Steuergitter der Röhre i besitzt eine negative
Vorspannung, die einer einstellbaren Spannungsquelle 8, die mit einem Kondensator
g überbrückt ist, entnommen wird. Im Ausgangskreis des Verstärkers ist parallel
zu den Ausgangsklemmen des Transformators 3 ein Spannungsteiler 7 angeordnet, der
einpolig geerdet ist. Der Abgriff des Spannungsteilers 7 führt über eine Vorspannungsquelle
6 und einen Trockengleichrichter 5 za dem Steuergitter der Röhre i. Durch entsprechende
Wahl einerseits der Vorspatinung 6 und andererseits der Einstellung des Spannungsteilers
7 wird erreicht, daß, sofern keine Übersteuerung der Röhre i erfolgt, kein Strom
vom Spannungsteiler 7 über die Vorspannungsquelle 6 und den Gleichrichter 5 zum
Steuerkreis der Röhre i fließen kann. Erst in dem Augenblick, in dem die Röhre i
derart übersteuert wird, daß ein Gitterstrom in der Röhre i zu fließen beginnt,
erreicht die am Spannungsteiler; abgenommene Spannung einen solchen Wert, daß sie
die Gegenspannung der Spannungsquelle 6 und der primär zugeführten Steuerwechselspannung
(über Transformator 2 ) überwindet und zusätzliche Energie über den Trockengleichrichter
5 dem Steuergitter der Röhre i zuführt. Hierdurch wird erreicht, daß der infolge
Einsetzens des Gitterstromes erforderliche Zuschuß an Steuerenergie dem Gitter der
Röhre i zugeführt wird, ohne daß diese Steuerenergie dem Primärkreis aus dein Transformator
2 entnommen wird. Infolgedessen werden die infolge Einsatzes des Gitterstromes in
Röhre i im Ausgange der Verstärkeranordnung sich ergebenden Verzerrungen und ein
Zusammenbruch der über den Transformator 2 zugeführten Steuerspannung vermieden.
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In Abb. 2 ist die erfindungsgemäße Anordnung in ihrer Verwendung für
eine Gegentaktverstärkeranordnung dargestellt. Die Schaltung und Wirkungsweise dieser
in Abb.2 dargestellten Anordnung ist grundsätzlich die gleiche wie die in Abb. i
gezeigte Anordnung. Die Steuerwechselspannung gelangt über den Eingangstransformator
2 zu den Steuergittern der Röhren i' und i". Die
verstärkte Ausgangsleistung
der im Gegentakt angeordneten beiden Röhren i' und i" gelangt über den Ausgangstransformator
3 zu dem Belastungskreis q.. Im Ausgang des Transformators 3 sind zwei Spannungsteiler
7' und 7" angeordnet, die symmetrisch- an Erde gelegt sind. Der Symmetriepunkt der
Sekundärseite des Transformators z ist mit dem geerdeten Kathodenpunkt der beiden
Röhren i' und i" verbunden. In dieser Verbindungsleitung ist eine ;gemeinsame Vorspannungsquelle
8 angeordnet, die durch einen Kondensator 9 überbrückt ist. Von den Spannungsteilern
7' und 7" führen Abgriffe über die Vorspannungsquellen6'und6" zu den Trockengleichrichtern
5' und 5", von d -enen jeder mit einem Pol der Sekundärseite des Eingangstransformators
:2 verbunden ist.