DE723379C - Verfahren zur Herstellung eines Saeuerungsmittels fuer Roggenbrotteig - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Saeuerungsmittels fuer Roggenbrotteig

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DE723379C
DE723379C DESCH96133D DESC096133D DE723379C DE 723379 C DE723379 C DE 723379C DE SCH96133 D DESCH96133 D DE SCH96133D DE SC096133 D DESC096133 D DE SC096133D DE 723379 C DE723379 C DE 723379C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A21BAKING; EDIBLE DOUGHS
    • A21DTREATMENT, e.g. PRESERVATION, OF FLOUR OR DOUGH, e.g. BY ADDITION OF MATERIALS; BAKING; BAKERY PRODUCTS; PRESERVATION THEREOF
    • A21D8/00Methods for preparing or baking dough
    • A21D8/02Methods for preparing dough; Treating dough prior to baking
    • A21D8/04Methods for preparing dough; Treating dough prior to baking treating dough with microorganisms or enzymes
    • A21D8/045Methods for preparing dough; Treating dough prior to baking treating dough with microorganisms or enzymes with a leaven or a composition containing acidifying bacteria

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Bakery Products And Manufacturing Methods Therefor (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Säuerungsmittels für Roggenbrotteig Gegenstand des Patents 656 963 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Säuerungsmittels für Roggenbrotteig, gemäß welchem eine Nährflüssigkeit mittels der Säurebakterien des natürlichen Sauerteigs bis zur Bildung einer erheblichen Säuremenge vergoren und die Säureflüssigkeit nach dem Aufsaugenlassen durch aufgeschlossenes Getreidemehl vorsichtig getrocknet wird.
  • Die vorliegsende Erfindung bezieht sich auf eine weitere Ausbildung dieses Verfahrens, gemäß welcher ohne Anwendung von abstumpfenden oder neutralisierenden Mitteln unter nachträglicher Freisetzung der gebildeten Säuren ein Säuerungsmittel von besonders hohem Säuregehalt erzielt werden kann. Erfindungsgemäß wird bei der Herstellung der Sauerflüssigkeit unter solchen Bedingungen gearbeitet, daß möglichst viel Säure im Verhältnis zu den in der Nährlösung vorhandenen Stoffen, die nicht in Säure umgewandelt werden können, gebildet wird. Zur Herstellung der Sauerflüssigkeit wird eine dünne Nährflüssigkeit mittels Säurebakterien unter günstigen Bedingungen bis zum möglichst vollständigen Verbrauch der darin enthaltenen löslichen Kohlehydrate vergoren. Um nach der Vergärung eine nicht nur säurereiche, sondern praktisch zuckerfreie Lösung zu erhalten, werden der verdünnten Nährlösung Nährstoffe, wie Hefeautolysat u. dgl., zugesetzt, die auch gleichzeitig als Puffer wirken können. Die endvergorene Sauerflüssigkeit mit hohem Säuregehalt wird gegebenenfalls nach Abtrennung fester Bestandteile und bzw. oder Konzentrieren unter Zusatz geringer Mengen mehlartiger Stoffe, insbesondere quellstärkereicher Mehle, zur Trockne gebracht und nötigenfalls vermahlen.
  • Bei der Endvergärung der verdünnten Nährlösung unter den angegebenen Bedingungen erhält man in einheitlichem Gärungsvorgang eine Sauerflüssigkeit mit einem Säuregehalt von beispielsweise z 0o -oder sogar darüber, welche in der angegebenen Weise in die Form eines Trockensauers mit einem Säuregehalt bis zu beispielsweise 2o% übergeführt werden kann.
  • Die einfachste Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, daß die dünne Nährflüssigkeit unter Einhaltung der oben beschriebenen günstigen Bedingungen so weit vergoren wird, daß die in der Nährflüssigkeit enthaltenen löslichen Kohlehydrate, besonders Zucker und Dextrin, unmittelbar aufgebraucht werden. Um aber nach der Säuregärung etwa noch vorhandene geringe Mengen Zucker u. dgl. zu beseitigen, kann zum Schluß der Säuregärung noch eine alkoholische Gärung eingeleitet werden, wodurch der Gehalt der Sauerflüssigkeit an Geschmacks- und Duftstoffen erhöht und die Hygroskopizität des fertigen Trockensauers beseitigt wird. Selbst= verständlich muß die Temperatur, die in der Regel bei der Säuregärung etwa 35 bis 5o° beträgt, je nach den zur Säuregärung verwendeten Säurebakterien, bei der anschließenden alkoholischen Gärung den günstigsten Lebensbedingungen der ausgewählten Hefen angepaßt werden. Die endvergorene Sauerflüssigkeit von möglichst hohem Säuregehalt wird nach Konzentration unter Aufnahme des noch flüssigen Rückstandes mit mäßigen Mengen mehlartiger Stoffe, insbesondere quellstärkereichen Mehls, zur Trockne gebracht und nötigenfalls zu einem feinen Pulver vermahlen.
  • Als Nährstoffe können der dünnen Nährflüssigkeit beispielsweise Hefe, Hefeautolysat, Leguminosenmehl, Roggennachmehl, kleberreiches Weizenmehl oder andere eiweißreiche Stoffe zugesetzt werden. Hierdurch wird nicht nur die Säuregärung gefördert, sondern auch eine reichlichere Bildung von Geschmacks-und Duftstoffen, ähnlich denen des gesäuerten Brotes, erreicht. Durch die Erhöhung des Gehaltes an Kolloiden wird auch beim Eindampfen der Sauerflüssigkeit eine bessere Bindung der Duft- und Geschmacksstoffe und eine geschmackliche Abrundung in dem mit Hilfe des Trockensauers hergestellten Brot erzielt. ` Bei Ausführung des Verfahrens kann beispielsweise eine Nährflüssigkeit, welche in ioo Teilen etwa 15 bis 7 oder weniger Teile Mehl enthält, endvergoren werden. Man kann auch so verfahren, daß die aus einer zweckmäßig mehlfreien,. verdünnten Nährflüssigkeit erhaltene Sauerflüssigkeit zum großen Teil von Wasser durch Abdampfen befreit und dann mit einer mehlreichen, zweckmäßig vor Impfung mit Säurebakterien durch Erhitzen enzymfrei gemachten breiförmigen Flüssigkeit nach Endvergärung durch die Säurebakterien gemischt und darauf, z. B. unter Benutzung geheizter Walzen, bei Temperaturen von etwa ioo° und darüber schnell getrocknet wird.
  • Der Vollständigkeit halber mag bemerkt werden, daß bei der Herstellung der Sauerflüssigkeit die Anwesenheit von gärfähiger Hefe nicht unbedingt ausgeschlossen werden muß; eine schwache alkoholische Nebengärung neben der Säuregärung erhöht den Gehalt an angenehmen Geschmacks- und Duftstoffen, wie sie im gesäuerten Brot in der Regel enthalten sind. Die Temperaturen bei der Säuregärung werden den bestimmten Säurebakterien angepaßt, deren Auswahl abhängig ist von dem erstrebten Geschmackscharakter. Für die technische Nutzung des vorliegenden Verfahrens wird am zweckmäßigsten aus der Sauerflüssigkeit unter Verwendung mehlartiger Stoffe ein Trockenerzeugnis mit hohem Säuregehalt hergestellt. Man kann aber die endvergorene Sauerflüssigkeit auch zur Herstellung eines haltbaren, nicht vollständig zur Trockne gebrachten Konzentrates verwenden, welches bei einem sehr hohen Säuregehalt einen niedrigen Gehalt an löslichen Extraktstoffen, wie Dextrin und Zucker, enthält. -Das Verhältnis von Säure zu den vorhandenen Extraktstoffen in der konzentrierten Sauerflüssigkeit hängt ab von dem Grad der Verdünnung der der Gärung unterworfenen Nährlösung, wobei sich mit zunehmender Verdünnung bis zu dem für die Erreichung des möglichst höchsten Säuregehaltes bei der Endvergärung (etwa 2%) günstigsten Nährstoff-
    Behalt das Verhältnis Säure zu sonstig Ex-
    traktstoffen zugunsten der ersteren in der
    Sauerflüssigkeit und dadurch auch in dem Fertigerzeugnis verschiebt.
  • Beispiel i 5o bis Zoo kg Roggennachmehl mit einem Aschegehalt von z. B. 2 bis 41/@ % .werden unter Zusatz von io bis 5okg Hefeautolysat in i ooo 1 Wasser eingerührt und mittels einer Milchsäurebakterienkultur bei 25 bis 35° unter zeitweiligem Rühren vergoren, bis der Säuregrad praktisch nicht mehr steigt. Gegen Ende der Gärung kann man noch etwas gärfähige Hefe zusetzen und noch einige Zeit gären lassen. Dann wird die Gärlösung eingedickt oder zu einem Trockenpulver ver;-kraust. Man kann auch die Lösung abschleudern und das Zentrifugat mit einem Teil des abgeschleuderten Rückstandes oder mit aufgeschlossenem Mehl zusammen trocknen und erhält dabei Trockensauer mit verschieden hohem Säuregrad. Der Säuregehalt des Trokkensauers, auf Milchsäure berechnet, beläuft sich auf 8 bis 2o%.
  • Beispiel 2 50 kg Roggennachmehl mit einem Aschegehalt von 2 bis 41/20/0 werden in i ooo 1 Wasser eingerührt und mit i o his 5o],- Hefeautolysat versetzt und nach Zusatz einer llilchsäurebakterienkultur bei 25 bis 35' unter zeitweiligem Rühren vergoren. bis der Säuregrad praktisch nicht mehr steigt. Dann wird die Gärlösung durch Zentrifugieren von ungelösten und unvergorenen Bestandteilen abgetrennt. Die so mehlfrei Beinachte Sauerflüssigkeit, die einen liilclis:iuregel>.11t von etwa 2 bis 3 0to hat, wird durch Eindampfen auf einen Säuregehalt von t 2 bis tot' ü gebracht.
  • Ein Mehl-Wasser-Teig, der durch Erhitzen auf Pasteurisiertemperaturen vorher sterilisiert werden kann, wird mit Sauerteig oder Milchsäurebakterien geimpft, worauf man ihn bis zum Endsäuregrad säuern läßt. Es wird je nach Konzentration des Breies und der verwendet-en Mehlart ein Säuregrad von 30 bis 7o Säuregraden erreicht. Dieser Mehlbrei wird mit der vorher erwähnten zentrifugierten und eingedampften Sauerflüssigkeit gemischt und auf Walzentrocknern getrocknet. Das Trockenprodukt stellt einen Trockensauer mit einem sehr hohen Säuregrad dar. Der Säuregrad hängt ab von dem Säuregrad des verwendeten Mehlteiges und dem Säuregehalt der konzentrierten Sauerflüssigkeit.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: t. Verfahren zum Herstellen eines Säuerungsmittels für Roggenbrotteig nach Patent 656963, dadurch gekennzeichnet, daß eine dünne Nährflüssigkeit, der eiweißreiche Stoffe, wie Hefe, Hefeautolysat, Leguminosenmehl, Roggennachmehl o. dgl., zugesetzt sind, mittels Säurebakterien bis zum weitmöglichst vollständigen Verbrauch der darin enthaltenen löslichen Kohlehydrate vergoren wird, worauf die Sauerflüssigkeit, gegebenenfalls nach Abtrennung fester Bestandteile und bzw. oder Konzentrieren, unter Zusatz geringer Mengen mehlartiger Stoffe, insbesondere quellstärkereicher Mehle, zur Trockne gebracht und nötigenfalls vermahlen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die aus der zweckmäßig mehlfreien, verdünnten Nährflüssigkeit erhaltene Sauerflüssigkeit zum großen Teil vom Wasser durch Abdampfen befreit und dann mit einer mehlreichen, zweckmäßig vor Impfung mit Säurebakterien durch Erhitzen enzymfrei gemacht-en breiförmigen Flüssigkeit nach Endvergärung durch Säurebakterien gemischt und darauf, z. B. unter Benutzung geheizter Walzen, bei Temperaturen von etwa ioo° und darüber schnell getrocknet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die aus einer verdünnten, vorzugsweise mehlfreien Nährlösung erhaltene endvergorene Sauerflüssigkeit zu einem Konzentrat von hohem Säuregehalt eingedickt wird.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2344228A1 (fr) * 1976-03-20 1977-10-14 Menge Wilhelm Procede d'obtention d'un levain naturel en vue de preparer du pain et des produits de boulangerie

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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FR2344228A1 (fr) * 1976-03-20 1977-10-14 Menge Wilhelm Procede d'obtention d'un levain naturel en vue de preparer du pain et des produits de boulangerie

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