DE722247C - Verfahren zur Herstellung hochwertiger Anstrich- und Impraegnierungsmittel aus Talloel - Google Patents

Verfahren zur Herstellung hochwertiger Anstrich- und Impraegnierungsmittel aus Talloel

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DE722247C
DE722247C DED75859D DED0075859D DE722247C DE 722247 C DE722247 C DE 722247C DE D75859 D DED75859 D DE D75859D DE D0075859 D DED0075859 D DE D0075859D DE 722247 C DE722247 C DE 722247C
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DE
Germany
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tall oil
heated
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paints
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Expired
Application number
DED75859D
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English (en)
Inventor
Dr Phil Heinrich Herminghaus
Dr Phil Georg Hopfer
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Ewald Doerken AG
Original Assignee
Ewald Doerken AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09FNATURAL RESINS; FRENCH POLISH; DRYING-OILS; OIL DRYING AGENTS, i.e. SICCATIVES; TURPENTINE
    • C09F1/00Obtaining purification, or chemical modification of natural resins, e.g. oleo-resins
    • C09F1/04Chemical modification, e.g. esterification

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Paints Or Removers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung hochwertiger Anstrich- und Imprägnierungsmittel aus Tallöl Es ist bekannt, daß sich Tallöl durch Veresterung der darin enthaltenen Harn- und Fettsäuren mit mehrwertigen Alkoholen in trocknende und für Anstrichzwecke geeignete Erzeugnisse überführen läßt. Die auf diese Weise erhaltenen Bindemittel eignen sich hinsichtlich der Trocknung und Wasserbeständigkeit nicht für alle Verwendungszwecke.
  • £s hat sich nun gezeigt, daß man zu Erzeugnissen von verbessertem Trockenvermögen, die Filme von erhöhter Wasserfestigkeit und Wetterbeständigkeit ergeben, gelangt, wenn man Tallöl in rohem oder destilliertem Zustand längere Zeit bei Temperaturen von So bis zoo° bläst, gegebenenfalls unter Zusatz von Katalysatoren, anschließend mehrere Stunden auf 25o bis 300° erhitzt, darauf mit mehrwertigen Alkoholen oder Phenolen oder durch Behandlung mit Kalk oder anderen basischen Stoffen oder Metallen weitgehend neutralisiert, sikkativiert und gegebenenfalls mit Lösungsmitteln versetzt. Ähnliche, wenn auch dunkel gefärbte Anstrichmittel erhält man, wenn man Tallöl in rohem oder destilliertem Zustand bei zoo bis 3oo° bläst. Durch Zusatz von Harz- oder Fettsäuren vor der Veresterung kann das Trockenvermögen dieser Erzeugnisse beliebig abgestimmt werden.
  • Werden den vorgenannten Erzeugnissen vor der Veresterung mehrbasische Säuren bzw. deren Anhydride zugesetzt, so werden nach der Veresterung harzartige Stoffe gewonnen, die nach dem Lösen in Lösungsmitteln und Sikk.ativzusatz gut trocknende und besonders wasserfeste und wetterbleständige Anstrich-und Imprägnierunggmittel ergeben.
  • Weiterhin lassen sich aus den nach dem vorliegenden Verfahren gvcvonnenten, aber noch unveresterten Produkten durch Erhitzen mit Resolen und Novolaken harzartige Stoffe herstellen, die, in Benzin- und Benzolkohlenwasserätoffen gelöst, Anstrich- und Imprägnierungsmittel darstellen.
  • Die erhaltenen Ans,trichmittel eignen sich weiter gut zur Herstellung von Grundierungsmitteln, Firnissen, Lacken, Lackfarben-, Druckfarben, Bindemitteln für die Wachstuch- und Linoleumindus:trie, Kitten und Spachteln. Sie lassen sich mit natürlichen und künstlichen Harzen, trocknenden Ölen, Standölen, Öl- und Kunstharzlacken, Wachsen, Kautschuk- und Chlorkautschukprodukten, Celluloseestem und Chlorschwefel kombinieren.
  • Zusammenfassend kann gesagt werden, daß die durch Veresterung gewonnenen Erzeugnisse für alle Zwecke in Frage kommen, für die bisher trocknende öle verwandt worden sind.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, oxydiertes Tallöl zu verestern, sowie weiterhin, die Trocknung von verestertem Tallöl durch Blasen mit Luft zu erhöhen. Demgegenüber wird das geblasene Erzeugnis gemäß vorliegender Erfindung vor der Veres:terung auf 25o bis 300' erhitzt. Hierin liegt der grundlegende Unterschied; denn durch dieses Verfahren tritt eine Wasserabspaltung auf. Es entstehen hierbei stark, ungesättigte Fettsäuren, die nach der Veresterung holzölartige Eigenschaften besitzen, d.h. schnelltrocknend, stark Wasser- und wetterbeständig sind und sich hierdurch wesentlich von den Erzeugnissen, die nach den genannten VOTschlägen erhalten werden, unterscheiden.
  • Ferner wurde bereits vorgeschlagen, Anstrichmittel aus Tallöl mit mehrbasischen Säuren bzw. deren Anhydriden, Fettsäuren und mehrwertigen Alkoholen herzustellen. Auch hier gilt das vorstehend Gesagte. Die hierbei erfindungsgemäß erhaltenen Anstrichmittel sind entsprechend wesentlich wasser-und wetterfester.
  • Man hat auch Resole mit geblasenen, lufttrocknenden fetten ölen vereinigt. Erfindungsgemäß werden dagegen die nach dem Blasen und Wasserabspaken gewonnenen Erzeugnisse des Tallöls verwendet, die noch nichtverestert sind. Diese Erzeugnisse unterscheiden sich wesentlich von den genannten fetten ölen, denn sie sind nicht verestert und können daher keineswegs als fette öle angesprochen werden; im Gegenteil, durch die Behandlung dieser freien Säuren mit Resolen und Novolacken tritt erst eine Art Veresterung der Komponenten ein, so daß es sich hierbei um ganz andere Erzeugnisse handelt.
  • Es ist auch bekanntgeworden, das technische Gemisch der Leinölfettsäure mit Luft zu behandeln und nach Erhitzen auf 26o° anschließend zu verestern. Bei dem Verfahren gemäß Erfindung dient das Tallöl als Ausgangsmaterial; dieses besteht aus einem Gemisch verschiedener Fett- und Abietinsäuren, die Zusammensetzung des Fettsäuregemisches in Tallöl ist zudem eine ganz -andere als die des Gemisches der Leinölfettsäure. Das aus dem Tallöl gemäß Erfindung erhaltene Endprodukt ist daher ein anderes als das vorerwähnte.
  • Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens seien folgende Beispiele genannt, die jedoch in keiner Weise als erschöpfend anzusehen sind. Beispiel i 6oo g rohes oder destilliertes Tallöl werden 35 bis 40 Stunden bei Temperaturen zwischen 8ö bis 200° geblasen, anschließend 8 bis io Stunden auf 25o bis 3oo- erhitzt und hierauf mit 6o g Glycerin bei 26o bis 29o-' verestert, bis eine Säurezahl von etwa i o bis 15 erreicht ist. Es wird dann mit Lackbenzin bis zur Streichbarkeit verdünnt und mit der erforderlichen Menge Sikkativ versetzt. Das erhaltene Erzeugnis ist zur Herstellung von Firnissen und Lacken gtit geeignet. Beispiel 2 6o- rohes oder destilliertes Tallöl werden 35 bis 4o Stunden bei Temperaturen zwischen 8o bis Zoo' geblasen, anschließend 8 bis io Stunden auf 25o bis 300' erhitzt und hierauf mit 6o g Pentaerythrit bei 26o bis 300° verestert, bis die Säurezahl auf etwa i o bis 15 herabgedrückt ist. Es wird dann mit Lackbenzin bis zur Streichbarkeit verdünnt und mit der erforderlichen Menge-Sikkativ versetzt. Nach dem Aufstrich ergibt sich ein besonders gut trocknender Film. Beispiel 3 6oo g rohes oder destilliertes Tallöl werden 35 bis 40 Stunden bei Temperaturen zwischen 8o bis 200° geblasen, anschließend 8 bis iö Stunden auf 25o bis 300° erhitzt und hierauf mit io g Kalk 3 bis 4 Stunden bei 22o bis 24o" behandelt. Dann wird mit 43 g Glycerin bei 26o bis 29o° so lange verestert, bis die Säurezahl auf etwa i o bis 12 gesunken ist. Hierauf wird mit Lackbenzin bis zur Streichbarkeit verdünnt und mit der erforderlichen Menge Sikkativ versetzt. Das erhaltene Erzeugnis ist zur Herstellung von Firnissen und Lacken gut geeignet. Beispiel 4 312 g rohes oder destilliertes Tallöl, das längere Zeit zwischen 8o bis Zoo' geblasen und anschließend mehrere Stunden auf 250 bis 3oo' erhitzt wurde, werden mit i48 g Phthal.säureanhydrid und io6 g Glycerin so lange auf Zoo bis 22o° erhitzt, bis die Säurezahl so weit gesunken ist, daß sich das Erzeugnis als Bindemittel für Lackfarben verwenden läßt. Das Reaktionsprodukt wird dann mit Lackbenzin bis zur Streachb.arkeit verdünnt und mit der erforderlichen Menge Sikkativ versetzt. Das erhaltene Anstrichmittel eignet sich gut zur Herstellung wetterfester Lackfarben. Beispiel 5 200 g Novolak (nicht härtbares werden in ¢0o g Cyclohexanon gelöst und mit Zoo g rohem oder destilliertem Tallöl, das längere Zeit bei Temperaturen zwischen 8o bis 2oo° geblasen und anschließend mehrere Stunden auf 25o bis 300° erhitzt war, bis zur Homogenität erhitzt.
  • Nach den Abdestillieren des Cyclohexanons wird das Reaktionsprodukt noch solange auf Zoo bis 300° erhitzt, bis die Säurezahl auf etwa 2o gesunken ist.
  • Das Reaktionsprodukt wird dann mit Lackbenzin bis zur Streichharkeit verdünnt und mit der erforderlichen Menge Sikkativ versitzt. Das erhaltene Erzeugnis wird als Grundierungs- und Imprägnierungsmittel verwendet.
  • Beispiel 6 200g Resöl (härtbares Phenolharz) werden in 400 g Cyclohexanon gelöst und mit Zoo g rohem oder destilliertem Tallöl, das längere Zeit bei Temperaturen mvischen 8o bis 2oo° geblasen und .anschließend mehrere Stunden auf 25o bis 300° erhitzt war, bis zur Homogenität erhitzt.
  • Nach den Abdestillieren des Cyclohexanons wird das Reaktionsprodukt noch solange auf Zoo bis 300°_ erhitzt, bis die Säurezahl auf :etwa 20 gesunken ist.
  • Das Reaktionsprodukt wird dann mit Lackbenzin bis zur Streichbarkeit verdünnt und mit der erforderlichen Menge Kobalt- und Bleisikka.tiv versetzt. Es wird ein Grundierungs- und Imprägnierungsmittel erhalten.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Anstrich- und Imprägnierungsmitteln aus Tallöl bei erhöhter Temperatur durch Blasen und anschließende Veres.terung bzw. Absättigung, dadurch gekennzeichnet, daß Tallöl in roheren oder destilliertem Zustande etwa 35 bis 40 Stunden bei 8o bis 2oo° geblasen, darauf 8 bis io Stunden auf 25o bis 3oo° erhitzt und ,anschließend, gegebenenfalls nach Zusatz mehrbasischer Säuren bzw.,deren Anhydriden, in bekannter Weise bei höheren Temperaturen mit mehrwertigen Alkoholen Bader Phenolen verestert bzw. mit Kalk abgesättigt oder reit mehrwertigen Alkoholen teilweise verestert und mit Kalk abgesättigt und mit Sikkativ sowie gegebenenfalls organischen Lösungsmitteln versetzt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Tallöl nach dem Blasen und Erhitzen mit Resolen oder Novol,aken bei i 5o bis 300° in Gegenwart von vorzugsweise cyclischen Alkoholen bis zur Homogenität erhitzt und nach Abdestillation der Alkohole bis zur Absättigung (S.Z.=2o) weiter -erhitzt wird.
DED75859D 1937-07-31 1937-07-31 Verfahren zur Herstellung hochwertiger Anstrich- und Impraegnierungsmittel aus Talloel Expired DE722247C (de)

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DE (1) DE722247C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2565484A (en) * 1949-03-15 1951-08-28 Armstrong Cork Co Fractionation of tall oil
DE974500C (de) * 1953-03-27 1961-01-19 Basf Ag Verfahren zur Herstellung von harten, hellfarbigen Esterwachsen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2565484A (en) * 1949-03-15 1951-08-28 Armstrong Cork Co Fractionation of tall oil
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