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# Yerfahren zur, Reinig'ung von Zuckerfabriksäften |
Die -Erfindung - Uetriff t ein -Verfahren zur |
III. . . I von Zuck-ersäften. Nach der Er- |
fmdung werden - Maßnahmen getroffen, -um |
Zuckevsäfte gut MtrIerbtax zu machen. Die |
Erfindung hat insbesonderie Bedeutung für |
Zuck,edabrik!r,oh-säfte, clie, nach. ebnem der- bie- |
kannten Vorscheideverfahren. vorgesch#eden |
sind. |
Nach 46r Erfindung wird Zuckerfabrik- |
scheideschlamm ausgewaschen und dem, Saft |
vo!r der FiltratIon,- insbesondere dem, vorge- |
schiedenen Siaff, zugesetzt.. Manerreicht.hier- |
durch einmal eint, voTzügliche Filtrierfähig- |
keit der Säfie, - insbesondere in denjenigen |
Fällen, indenen Ader Rohsaft na-cli Aerfolgtex |
VoTscheidung unhüttelbar fiftrIert werden- soll, |
anderexseits ergibt .#sich Ehre.. Erspärnis an |
Kalk und der Yortfall. einer'große!ä Menge |
des viel&-1,ch- nicht verwerthäreü Scheide- |
schlämmes. Diese trifft -bes(ind#xs für- Gegen- |
den zu# wo der Bo*dm#.genüg..egd,-IizaUdl>al#g |
Ist# so daß Ader Schieideschlamm nicht als |
Düngennittel verwertbar ist. Die Beseitigung |
-der anfallenden Schlammengen ist da.TIn- lästig |
und kostspielig. Ste-Ilen:weisa, wird idex Schlamm |
sogar künstlich getrocknet, ur#L ihn versand- |
fähig zu machen. |
Es sind geMde in der letzten Zeit eine |
Reihe, Verfahren -vOlgeschlagen worden, = |
den Verbrauch vc«i Kalk zur Saftreirägung |
herabzusetzen, damit die Ansammlung großer |
S,ch,ei#di##schla=ne-ng.en vermieden wird. - Ein |
gewisser Fortschritt wurde durch. Einführung |
der V&Tscheildung erzielt. Der Gesamtkalk- |
verb:rauch, der ohne - Vorsch-eidung. etwa 2 % |
betrug" konnte durch VoTsc4,ei#dung insgesamt |
auf etwa 1,2 % hezabgesetzt- werden. |
Ein optimal vorgeschiedener Rohsaft, d.Ii. |
ein 'Rohsaft, dex durch Kalkzugabe einen, |
PH-Wert von io,8 erreicht hat, ist an, sich |
schon fdteTbax, wenn auch die Filtration sehr- |
,scliwi.aT#g ist und-im allgemeinen sehr große |
Fi,ltexfläch,en verlangt. Weiter tritt bei einer solchen Filtration
der Nachteil auf, daß der Rohsiaft
infolge des langen Verwellens in Rohrleitungen,
FilterImmmern, Absitzbehält'ern
u. dgl. sich stark verfärbt.
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Setzt man erfind-ungsgemäß idem vorg-eschiedenen Saft ausgewiaschenien
Scheideschlamm zu, so- erhält man -eine ausgezeichnete Fütri-erbiatkeit des Saftes,
und die erwähnten Nachteile fallen fort.
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Versuche haben ergehm, daß Sch ' eideschlamm sich auswaschen
läßt und mit einfacheil Mittelnaufe#n zIernlichreines Pxodukt von 99,5 ()/o
ausgewaschen werden kann. Für den Auswaschprozeß. eignet sich besonders gut v.orjälirig-e-r
Schlamm. Dies beruht vermutlich darauf, daß die in dem Schlamm enthalt,en«n Nichtzuckerstoffe
und kolloldalen Bestandteile k solchem Schlamm verfault trud zersetzt sind
und sich leichter durch Aus-
waschen entferneh lassen. Die Behandlung des
Scblamm--s erfvIgt in Quirlwäschen, Maischen, Rührwerken. u. dgl.
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Es hat sich herausgestellt, daß der Scheideschlanun vor dem Auswaschen
noch erhehliche, Bestandteile an organischer Trockensubstanz: besitzt. Nach vorgenommenen
Untersuchungen hatten beispielsweise die Proben vor dem Auswaschen: I # 19,3
9 0/0,
2 = 19,70 11/0, 3 = 19,50 9/0 -
Nach den Versuchen
hattexidieselben Proben: I = 3,71 "/0, 2 # 3,50 0/0,
3 =
3,62 lli'o.
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Es wurde nuin untersucht, #ob- der ausgewaschene Scheideschlamm
-dieselbe Wirkung 'hat -wie -ein im'# Saft aus Kalk und Kohlensäure erzeugter Niederschlag.
Dabei eugab, sich, daßeine Probe von vorgeschIedenem Saft, der unt 2 O/o ausgewaschenem
Scheideschlamm versetzt war, urn 2o 0/6 heller wax als 'eine Saftproe, die ohne
Scheidesch-Iammzusatz filtriert wurde.
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Der Schlamm kann für den erfindungs, gemäßen Zusatz zu dem zu filtrIerenden
Saft nach dem Auswaschen in nasser Form verwendet wexden. Um e##ne unnötige Verdun,
nung des Saftes zu vermeiden, -kann de-r Schlamm nach dem Auswaschen -duzch Ahsitzenlassen
odex, Uurch AbfiltrIeren,- von dem anhaftenden Wassex weitgehend befreit, ges auch
vor dem Zusatz getrocknet werden.
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Man gibt beispielsweise dem vorgeschiedeneu Rohsjaft zur Erzielung
-einer guten Filtrierbarkeit etwa 6 Gewichtsteille ausgewas#henen -Schlamms
(nassen Schlamm mit etwa 5o % Trockensubstanz) zu. Eine Verfärbung tritt hierbeierst
nach so langer Zeit ein, daß für den praktischen Betrieb eine Verfärbungsgefahr
nicht auftritt. Vergleichsunter suchungen exgaben in diesem Zusammenhang folgendes:
. Das Filtrat von vorgeschiedenem, Saft mit zugesetztem, altern (nicht ausgewaschenem)
Scheideschlamm hatte eine Extinktioin von o,o8 gemessen mit dem ;elektrischen Kolorimeter
von Dr. Lange. Dieser Saft hatte nach zweistündigem. Stehen eine wesentlich höhere
Extinktion von 0,12. Diese Farbzunahme des filtrierten Saft-es ist ein hinlänglich
bekannter übelstand, der sich bisher bei allen Versuchen. zur hauptscheidungslosen
Saftreinigung unangenehm bemerkbar' gemacht hat. Irn Gegensatz #dazu zeigte vorgeschiedener
Saft, dem vGr -der Filtration ausgewaschener Scheideschlaimm zugesetzt worden war,
eine Extinktion von 0,055, nach zweistündigern Stehen oo65. Die Farbzunahme
dieses filtrierten Saftes blieb vollständig aus. Die Filtriationsgesch::windigkeit
stieg durch den Zusatz von ausgewaschenem Scheideschlamm um etwa
5 0/0.
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Es ist klax# daß das Verfahren nacl-1 der Erfin.!fung eine wesentliche
Verringerung Ües zu verbrauchenden und hiervor Ün Kalkofen zu brennenden Kalkes
bedeutet. M dem Verfahren nacli,der Erfindung kreist dauernd eirie praktisch konstante
Kalkm-enge, in der Fabrikation. Das lästige- Fortschaffen von Scheideschlamm entfällt
* fast ganz.
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Man hat bereits den beim Steffenschen Melassea-usscheidungsveHahren
anfallenden Zuckerkalk dem Rohsaft beigegeben. Hierbe# handelte es sich aber
ü= ein sowieso in reinem Zustand anfallendes KaIkproldukt, für das eine Verwertung
als Abfallprodukt nicht in Frage Imm- und das im Zusatz: -zu frisch gebranntem Scheidekalk
durch Rücknahme in den Betrieb entsprechende Verwendung fand. Die Beigabe des Steffenschen
Zudcerkalk-es ist übrigens, abgesehen davon, -daß sie nu
in den mit Steffenschem
Aussdieidüi#gsverfahren ausgerüsteten Fabriken-möglich ist, auch in solchen Fabrikken
nur begrenzt durchfuhrbar, da der -Zuck&kälk- oft *in größeren Mengen Raffinose
enthält, deren kückführuxig in den Vorderbetrieb der Fabrik zu einer unerwünschten
Steigerung des gaffinnisegehalts der Pro-dukte führt Im vorliegenden Falle handelt
es sich, im Gegensatz zur Rücknahme von Steffenschem "Zu#ck-e-rkalk, dagegen um
die Venviertung eines Abfallproduktes, näm-]ich des Scheldeschlannn3, aus dem durch
Auswaschen ein. sehr wirksames Unterstutzungsmittel für die Filtrierfähgkeit von
Zuckersäften, insbesondere von vorgeschledenen Säften, geschaffen wird.
Manhat
auch bereits Scheideschlamm ideal zu filtrierendei Säften zugesetzt. Diies bringt
den Nachteil nüt sich, daß in die Säfte die in dem Scheldeschlamm enthaltenen Vefunreinigungen
wieder hineingetriagen werden, was gerade vermieden werden muß.
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Schließlich hat man den Säften sonstige, mechanisch. wirkende Mittel
zur Verbesserung der Filtrierfähigkeit -zugegeben, wie beispielsweise Kieselgur.
Die Zugabe von IGeseIgur hat sich jedoch als zu teuererwIesen.
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All-en diesen bekannten Vorschlägen gegenüber erweist sich das Verfahren
nach. der Erfindung als besonders einfach, -wirtschaftlich und wirkungsvoll.