-
Vorrichtung zum subjektiven Bestimmen der Lage der Hauptschnitte eines
astigmatischen Auges Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum subjektiven
Bestimmen der Lage der Hauptschnitteeines astigmatischen Auges mit hilfe einer mit
geeigneten Prüfzeichen versehenen drehbaren Schreibe. Als Prüfzeichen dienen entweder
eine Mehrzahl parallel zueinander verlaufender Linien oder zwei Bündel paralleler
Linien, die so zueinander angeordnet sind, daß sie sich rechtwinklig kreuzen.
-
Bei der Prüfung des Auges auf Astigmatismus sieht der zu Untersuchende
mit dem astigmatischen Auge die Linien des Prüfzeichens in einer ganz bestimmten
Stellung deutlicher und schärfer begrenzt als in jeder anderen Stellung, und zwar
nimmt das astigmatische Auge die Linien am deutlichsten wahr, die zu dem schwächer
brechenden Hauptschnitt senkrecht verlaufen. Der andere, stärker brechende Hauptschnitt
liegt dann senkrecht zu dem ermittelten. Prüfzeichen, die aus zwei Bündeln paralleler,
sich rechtwinklig kreuzender Linien bestehen; haben jedoch den Nachteil, daß die
Aufmerksamkeit des zu Untersuchenden durch die sich kreuzenden Linien, die mit verschiedener
Deutlichkeit wahrgenommen werden, abgelenkt wird, wodurch die Prüfung wesentlich
erschwert wird.
-
Zur Behebung dieses Nachteils wird ein vorzugsweise aus einer Mehrzahl
parallel zueinander verlaufender Linien bestehendes Prüfzeichen benutzt, dem nach
der Erfindung ein zweites drehbares Prufzeichen der gleichen Art, das parallel zu
der Ihit dem ersten Prüfzeichen versehenen Scheibe auf ihrer dem zu Untersuchenden
zugekehrten Seite so angeordnet ist, das es sich mit dem ersten Prüfzeichen zur
Deckung bringen läßt.
-
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform für den Gegenstand der
Erfindung ergibt sich, wenn zwei hintereinander drehbar angeordnete, mit je einem
Prüfzeichen versehene Scheiben benutzt werden, von denen die dem Untersuchenden
zugekehrte aus aus einem durchsichtigen Material besteht.
-
Zur Bestimmung der Lage der Hauptschnitte des astigmatischen Auges
wird zunächst das zweite Prüfzeichen mit dem ersten Prüfzeichen zur Deckung gebracht,
um d,eiischwächer brechenden Hauptschnitt bestim men zu können; erst dann wird zur
Korreltion des Astigmatismus übergegangen, indem die Brechkraft in dem zweiten stärker
brechenden Hauptschnitt durch eine entspreteilende Zylinderlinse so abgeschwächt
wird, daß diese mit der Brechkraft des ersten Hauptschnittes gleich ist. Hierzu
ist es jedoch erforderlich, daß das zweite Prüfzeichen wieder so weit gegenübler
dem ersten Prüfzeichen versetzt wird, daß die Bündel paralleler Linien senkrecht
aufeinanderstehen.
-
Dlem zu untersuchenden Auge wird die Zylinderlinse so vorgesetzt,
oaß ihre Zylinderachse parallel zu dem ersten schwächer brechenden IIauptschnitt
liegt. Die Korrektion des Astigmatismus wird als gegeben betrachtet, wenn eine Zylinderlinse
gefunden ist, durch die der zu Untersuchende die senkrecht aufeinanderstehenden
Bündel paralleler Linien in gleicher Deutlichkeit wahrnimmt.
-
Die endgültige Vollkorrektìon wird dann mit Hilfe der bekannten, nach
Bruchteilen des Sehvermögens abgestuften Sehprob entafel und durch Vorschalten entsprechender
sphärischer Brillengläser durchgeführt.
-
Zur Prüfung eines astigmatischen Auges läßt sich mit Vorteil ein
aus einer Mehrzahl von parallelen Linien bestehendes Prüfzeichen venvenden, bei
dem in bekannter Weise mindestens das eine der beiden in seiner Mitte so weit unterbrochen
ist, daß bei sich rechtwinklig kreuzenden Prüfzeichen zwi schen den beiden Prüfzeichen
eine Unterbrechung sichtbar ist.
-
Das zweite Prüfzeichen kann auch unmittelbar an einem Ring befestigt
sein, der drehbar an der Vorrichtung gelagert ist, wenn das Prüfzeichen z. B. aus
Blechstreifen besteht.
-
Beispielsweise Ausführungsformen des Gegenstandes der Erfindung sind
in den Abb. I bis 3 der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Abb. I die Vorrichtung
teilweise in einem die Drehachse der Prüfscheiben enthaltenden Schnitt, Abb. 2 die
Vorrichtung in Ansicht und Abb. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Prüfzeichen.
-
Nach Abb. I und 2 trägt ein Stativ I einen lotrecht stehenden, mehrteiligen
Ring 2, in dem die beiden Glasscheiben 3 und 4 mittels ihrer Fassungsringe 5 und
6 drehbar gelagert sind. An dem Ring 5 ist eine Bohrung7 vorgesehen, in der eine
schraubenförmig gewickelt Druckfeder 8 und eine Kugel 9 liegen, wobei die Kugel
9 in eine auf dem Ring 6 entsprechend vorgesehene Vertiefung 10 einrastet. Außer
dieser Vertiefung ist noch eine zweite um 90 zu dieser versetzte Vertiefung auf
dem Ring 6 vorgesehen. Der Ring 5 ist mit einem Knopf 1 1 als Handhabe zum Drehen
ausgerüstet. Der Ring 6 ist mit einem halbkugelförmigen Gehäuse 12 verbunden, in
dem eine zur Beleuchtung der beiden Scheiben 3 und 4 dienende elektrische Lampe
I3 gelagert ist. Ferner ist auch der Ring 6 mit einem Handgriff 14 ausgestattet.
Die aus Mattglas bestehende Scheibe 4 ist mit drei parallel zueinander verlaufenden
schwarzen Linien 15, I6 und I7, b;ei denen die Abstände der äußeren Linien von den
Mittellinien gleich groß sind, sowie mit einem Zeiges 18 versehen. Auf der aus Klarglas
oder aus einem anderen durchsichtigen Material, wie z. B. Zellhorn o. dgl., bestehenden
Scheibe 3 sind auf der der Scheibe 4 zugekehrten Seite nvei Bündel von je drei parallel
zueinander, in gleicher Richtung verlaufenden schwarzen Linien 19, 20, 2I und 22,
23, 24 aufgetragen, die in der gezeichneten Lage senkrecht auf dem Bündel paralleler
Linien 15, 16 und I7 stehen und in dieser Stellung durch die Kugel 9 festgehalten
sind.
-
Die beiden auf der Scheibe 3 vorgesehenen Bündel paralleler Linien
sind voneinander so weit entfernt, daß noch ein Zwischenraum zu beiden Seiten des
Linienbündels 15, 16 und I7 vorhanden ist. Auch bei diesen Linienbündeln sind die
Abstände der äußeren Linien von der Mittellinie gleich groß gewählt, so daß sich
bei Drehung der Scheibe 3 mit dem Knopf 11 um go" die Linien der Scheibe 3 mit denen
der Scheibe 4 zur Deckung bringen lassen. Durch Drehen der Scheibe 4 mit dem Handgriff
14 kann die Lage des schwächer brechenden Hauptschnittes bestimmt werden, indem
die Stellung des Zeiger 18 an einer an dem Ring 2 vorgesehenen Teilung 25 abgelesen
wird. Die Bestimmung der Lage des zweiten Hauptschnittes erfolgt in der oben beschriebenen
Weise.
-
Abb. 3 gibt in einem kleineren Maßstab zwei sich rechtwinklig kreuzende,
aus je drei parallel zueinander verlaufenden Linien be stehende Prüfzeichen 26 und
27 wieder, bei denen das zweite Prüfzeichen im Gegensatz zu der Ausführungsform
nach Abb. 2 in an sich bekannter Weise aus ununterbrochenen Linien besteht.