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Verfahren und Vorrichtung zur Sehkraftbestimmung
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur subjektiven Augenuntersuchung zur Bestimmung der astigmatischen und sphärischen
Korrektur.
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Die subjektive Messung des Astigmatismus stand bisher mit der Fokussierung
einer radialen Anordnung speichenartiger Linien durch den Patienten in Beziehung.
Die beste sphärische Linsenkorrektur wird bestimmt. Eine zusätzliche sphärische
Optik wird zugefügt. Die speichenartige Linie, die am schärfsten erscheint, ist
diejenige, die einer der erforderlichen Astigmatismus-Achsen am nächsten ist.
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Ein negativer Zylinder kann unter 900 zur Richtung der schärferen
Linie zugefügt werden, bis alle Linien gleiche Schärfe haben. Der Vorgang kann mit
dem Fachmann bekannten Änderungen wiederholt werden. Wenn schließlich die astigmatische
Korrektur eine ausreichende Genauigkeit erreicht, können andere Optimierungstechniken
wie die Verwendung eines Jackson-Kreuzzylinders eingeführt werden.
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Diese bekannten Techniken haben jedoch einige Nachteile.
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Zuerst muß der Patient von dem Augenprüfer ausreichend instruiert
werden, auf das speichenffrmige oder anderslinige
Ziel zu achten,
das die optimale visuelle Erscheinung hat. Der Vorgang der Instruktion des Patienten,
so daß er die Instruktionen versteht, ist zeitraubend und für Teile der Bevölkerung
äußerst schwierig. Dies ist auf das Vorhandensein visueller Aberrationen, den Mangel
an visueller Koordination oder das Vorhandensein von Grundintelligenz und Erfahrung
(wie z.B. in Falle von kleinen Kindern) zurückzuführen.
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Ein zusätzlicher Fehler kann insbesondere bei einer Zylinderbrennweite
geringer Dioptrie auftreten.
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Schließlich wird der Patient durch seine eigenen erwarteten Vorstellungen
hinsichtlich Größe und Form daran gehindert, auf solche üblichen Tests anzusprechen.
Die sphärische Einstellung führt zu einer Änderung der Größe und der Patient, der
nicht an die sich ergebende Größenänderung gewöhnt ist, verwechselt die gewünschte
optische Klarheit mit dem Verhindern einer unerwünschten Größenänderung. Es kann
sich eine fehlerhafte sphärische Sehkraftbestimmung ergeben.
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In ähnlicher Weise führen die Zylindereinstellungen zu einer Änderung
der Zielgeometrie. Der Patient, der nicht an die sich ergebende Änderung der Zielgeometrie
gewöhnt ist, verwechselt die gewünschte optische Klarheit mit dem Verhindern einer
unerwünschten Zielgeometrieänderung. Fehlerhafte zylindrische Sehkraftbestimmungen
können sich ergeben.
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Durch die Erfindung werden eine Vorrichtung und Fin-Verfahren zur
subjektiven astigmatischen und sphärischen Sehkraftbestiznmung geschaffen. Ein Ziel,
das aus einer geraden Linie besteht, wird für maximale Klarheit durch Binstellung
einer sphärischen Optik fokussiert, die bewirkt, daß die Linie der Netzhautbetrachtungsebene
des Auges nahekommt. Eine Änderung der astigmatischen Korrektur wird längs wenigstens
einer Achse diagonal zu der Linie durchgeführt,
bis sich die maximale
Schärfe der Linie ergibt, und zwar ohne sich ergebende sphärische Änderung und ohne
sich ergebende Bewegung des Bildes aus der Netzhautebene des Auges, das geprüft
wird. Ein zweites Ziel, das wiederum aus einer geraden Linie besteht, wird zugefügt.
Dieses Linienziel ist zu dem ersten Linienziel vorzugsweise unter einem Winkel von
450 geneigt. Es wird eine sphärische Einstellung durchgeführt, um die subjektive
Linienschärfe zu erhalten. Eine Änderung der astigmatischen Korrektur wird längs
wenigstens einer Achse diagonal zu der Linie durchgeführt, bis sich die maximale
Schärfe der Linie ergibt, und zwar ohne sich ergebende sphärische Änderung und ohne
sich ergebende Bewegung des Bildes aus der Netzhautebene des Auges. Mittels der
Vektoranalyse der beiden astigmatischen Komponenten kann die astigmatische Korrektur
entweder auf Cartesischen Koordinaten dargestellt werden (entsprechend einer vor
kurzem entwickelten Technik) oder es kann eine Umwandlung in die üblicheren Polarangaben
des Astigmatismus unter Verwendung der Zylinderbrennweite und -drehung durchgeführt
werden.
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Es wurde gezeigt, daß die Messung des Astigmatismus auf zwei Komponenten
unter 450 zueinander bestimmt und dargestellt werden kann. Durch Darstellung dieser
Komponenten auf einem 3600-Diagramm, kann die Drehung und Brennweite des Zylinders
(insbesondere bei einem Zylinder mit geringer Brennweite) leicht bestimmt werden,
wie sich aus der US-PS 3 822 932 ergibt.
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Ein besonderes mehrliniges Ziel, das durch eine Zylinderunschärfe
von 4 bis 12 Dioptrin erzeugt wird, besteht aus Punktquellen, die an den drei Spitzen
eines Dreiecks angeordnet sind. Durch Verwendung des Zylinders, um die Punktquellen
normal zur Basis des Dreiecks unscharf zu machen und durch Messung des Astigmatismus
längs wenigstens einer diagonalen Komponente der Messung, die bezüglich der Achse
des
Unschärfezylinders geneigt ist, wird eine Anordnung von drei Linien erzeugt. Da
die astigmatische Beobachtung, wenn sie längs einer Komponente der astigmatischen
Messung korrigiert wird, dazu führt, daß alle drei unscharfen Linien abstandsgleich
voneinander werden, ergibt sich ein astigmatischer Test, der es dem Patienten ermöglicht,
eine zentrale unscharfe Linie von den restlichen unscharfen Linien abstandsgleich
anzuordnen. Die Fähigkeit, Liniensegmente zu zentrieren bzw. auszurichten, was allgemein
als visuelle Vernier-Schärfe bekannt ist, besitzt ein großer Teil der Bevölkerung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur astigmatischen und sphärischen Sehkraftbestimmung zu schaffen, wobei jede Messung
in getrennten Komponenten bestimmt wird.
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Ein Vorteil der Bestimmung des Astigmatismus in zwei getrennten Komponenten
in Übereinstimmung mit der Vorrichtung und dem Verfahren der Erfindung besteht darin,
daß die Einstellung einer Komponente des Astigmatismus die Einstellung der anderen
Komponente des Astigmatismus nicht beeinträchtigt.
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Ein weiterer Vorteil der Vorrichtung und des Verfahrens der Erfindung
besteht darin, daß die Einstellung des sphärischen Eingangs unabhängig von den beiden
astigmatischen Komponenten der Erfindung ist. Die Änderung der sphärischen Sehkraftbestirnrnung
erfordert keine entsprechende Änderung der beiden ermittelten astigmatischen Sehkraftbestimmungenl
Es ist zu beachten, daß die sphärische Sehkraftbestimmung an einer unerwarteten
Stelle dieses Tests vollständig festgelegt ist. Unmittelbar vor der Ermittlung der
zweiten astigmatischen Komponente wird die sphärische Sehkraftbestimmung festgelegt.
Somit besteht die unerwartete Folge
der Sehkraftbestirnmung dieses
Tests darin, daßanBeine agmatische Komponente der Korrektur für ein Auge eines Patienten
bestimmt wird, zweitens die gesamte sphärische Komponente bestimmt wird, die für
die Korrektur des Auges des Patienten notwendig ist und schließlich die restliche
astigmatische Komponente für die Korrektur eines Auges des Patienten bestimmt wird.
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Zu beachten ist weiterhin, daß jedes Linienziel eine Einstellung von
nur zwei und nicht drei optischen Komponenten erfordert. Jedes Linienziel erfordert
die Einstellung der sphärischen Komponente und derjenigen astigmatischen Komponente,
die den Astigmatismus diagonal zu der Richtung des geradlinigen Ziels ändert. Die
Einstellung der astigmatischen Komponente, die den Astigmatismus parallel und senkrecht
zur Richtung des geradlinigen Ziels ändert, wird nicht durchgeführt.
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Ein Vorteil eines jeden geradlinigen Ziels besteht darin, daß es eine
Einstellung nur seiner entsprechenden veränderbaren astigmatischen Komponente und
der veränderbaren sphärischen Komponente erfordert. Überraschenderweise können diese
Einstellungen in irgendeiner Reihenfolge durchgeführt werden.
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Durch die Erfindung soll auch die Instruktion des Patienten weitgehend
vereinfacht werden. Der Patient wird nur angewiesen, die Betrachtung einer geraden
Linie unter Verwendung diskreter sphärischer und astigmatischer Steuerungen zu optimieren.
Die Möglichkeit der Verwechslung mit anderen Abbildungserscheinungen wie Änderungen
in Form und Größe ist vollständig beseitigt.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist nicht nur das Ergebnis weitgehend
vereinfachter Instruktionen für den Patienten, sondern zusätzlich das Ergebnis der
diskreten und unabhängigen sphärischen und astigmatischen Eins tellungen.
Die
Einstellung irgendeiner der drei optischen Eingänge (ein sphärischer Eingang und
zwei astigmatische Eingänge) ist vollständig unabhängig von den übrigen optischen
Einstellungen. Keine in Wechselbeziehung stehende Einstellung ist erforderlich.
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Außerdem sollen durch die Erfindung vereinfachte geradlinige Ziele
zur Betrachtung durch den Patienten geschaffen werden, wobei die Ziele stets aus
wenigstens einer geraden Linie bestehen.
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Ein Vorteil der Verwendung eines geradlinigen Ziels besteht darin,
daß mit einer sphärischen Brennweitenänderung keine störende Vergrößerungsänderung
bei Patienten auftritt. Der Patient kann seine Schärfe bezüglich einer geraden Linie
ohne störende Größenänderungen durchführen, durch die sein subjektives Ansprechen
auf den optischen Test behindert werden könnte.
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Ein weiterer Vorteil des geradlinigen Ziels, das bei der Erfindung
verwendet wird, besteht darin, daß bei astigmatischen Korrekturen keine st6tenden
Größenänderungen für den Patienten auftreten. Bei der Betrachtung inner geraden
Linie sieht der Patient ein ungeändertes Ziel mit der Ausnahme der Klarheit, mit
der das Ziel gesehen wird.
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Durch die Vorrichtung und das Verfahren der Erfindung soll ein Instrument
mit einer Abbildung geschaffen werden, die zusammen zur Messung des Astigmatismus
in nur zwei getrennten Komponenten geeignet ist.
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Ein Vorteil der Abbildung, die erzeugt wird, besteht darin, daß während
der Astigmatismus in einer Komponente gemessen wird, der Astigmatismusfehler in
der übrigen Astigmatismuskomponente vollständig unterdrückt wird. Die Abbildung,
die nur auf eine Komponente des Astigmatismus anspricht,
kann diese
Komponente des Astigmatismus mit einem hohen Grad an Genauigkeit und mit einem Minimum
an Verwechslung bestimmen, da der Test für eine bestimmte Art der Astigmatismuskomponente
speziell ist.
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Ein weiterer Vorteil der Messung des Astigmatismus in getrennten Komponenten
besteht darin, daß ein Diagramm' der Komponenten zur Festlegung der endgültigen
astigmatischen Sehkraftbestimmung nach Zylinderbrennweite und -drehung leichter
und mit einem höheren Grad an Genauigkeit als bisher üblich durchgeführt werden
kann.
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Ein weiterer Vorteil der Vorrichtung und des Verfahrens der Erfindung
besteht darin, daß leicht ein Handinstrument oder stattdessen ein Instrument, das
leicht in ein vorhandenes optisches Testgerät eingesetzt und mit diesem verwendbar
ist, geschaffen werden kann.
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Auch soll durch die Erfindung ein besonderes, durch einen Zylinder
unscharf gemachtes Linienziel geschaffen werden, das die Messung des Astigmatismus
mit der visuellen Vernier-Schärfe des Patienten verbindet.
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Ein Vorteil der Verwendung der visuellen Vernier-Schärfe des Patienten
für subjektive Messungen des Astigmatismus besteht darin, daß große Teile der Bevölkerung
einen hohen Grad an visueller Vernier-Schärfe besitzen, und daß die Linienzentrierung
eine Information darüber enthält, in welcher Richtung zusätzliche Einstellschritte
durchgeführt werden müssen.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der Figuren 1 bis 12 beispielsweise
erläutert. Es zeigt: Figur 1 eine schematische perspektivische Darstellung der Augentest-Vorrichtung
der Erfindung, aus der ein Ziel, das Auge eines Patienten, das das Ziel
betrachtet
und die Korrekturoptiken zwischen dem Ziel und dem Auge des Patienten sowie in ebener
Form eine Darstellung der Netzhautebene des Auges des Patienten hervorgehen, Figur
2 eine Fig. 1.ähnliche Darstellung der ersten sphärischen Brennweiteneinstellung
der Erfindung, Figur 3 eine Fig. 1 ähnliche Darstellung der Bestimmung der ersten
Komponente der astigmatischen Korrektur, Figur 4 eine Fig. 1 ähnliche Darstellung
eines (vorzugsweise um 45°) geneigten neuen Ziels, wobei die zweite und endgültige
sphärische Sehkraftbestimmungsänderung durchgeführt wird, um die sphärische Sehkraftbestimmung,
die für den Patienten erforderlich ist, festzulegen, Figur 5 eine Fig. 4 ähnliche
Darstellung der Bestimmung der endgültigen astigmatischen Komponente bei Beendigung
des sich ergebenden Tests, Figur 6 eine perspektivische Darstellung einer abgewandelten
Ausführungsform unter Anwendung einer Zylinderunschärfe für Punktlichtquellen zur
Messung einer Komponente des Astigmatismus des Patienten, Figur 7 eine Abbildung,
die das Auge des Patienten von dem bevorzugten Ziel der Erfindung sieht, wenn die
optimale astigmatische Korrektur erreicht wurde, Figur 8 eine Abbildung des gleichen
Ziels, wenn die optimale astigmatische Sehkraftbestimmung nicht erreicht wurde,
Figur
9 eine Darstellung der Vorrichtung der Fig. 6, aus der der Unschärfenzylinder und
das Ziel der Erfindung, geneigt um 450 bezüglich der in Fig. 6 gezeigten Anordnung
zum Testen der übrigen Komponente des Astigmatismus des Patienten hervorgehen, Figur
10 eine Abbildung, die das Auge des Patienten von dem Ziel durch die Vorrichtung
sieht, wenn die astigmatische Sehkraftbestimmung längs der übrigen Komponente der
as tigmati s chen Schärfe festgelegt wurde, Figur 11 eine Abbildung des Ziels, wenn
die richtige ~astigmatische Korrektur nicht bestimmt wurde, und Figur 12 ein graphisches
Diagramm, aus dem hervorgeht, wie die astigmatischen Messungen auf dem Diagramm
kombiniert werden können, um die Drehung und Brennweite der zylindrischen Anordnung
vorzuschreiben.
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Fig. 1 zeigt ein teilweise perspektivisches schematisches Diagramm,
aus dem ein Gerät hervorgeht, das für die Durchführung des Verfahrens gemäß der
Erfindung verwendet werden kann.Betrachtet man die perspektivische und schematische
Darstellung von links nach rechts, so ist ein Ziel T, bestehend aus einer geraden
Linie 14, als erstes dargestellt.
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Typischerweise ist die gerade Linie 14 eine Linie von einer Bogenminute
oder weniger für das Auge des Patienten (diese Abmessung liegt bei dem Maximum der
visuellen Schärfe des Auges), obwohl gröbere Ziele ebenfalls zweckdienlich sein
können. Das Ziel T kann auf irgendeine übliche Art von dem üblichen Augendiagramm
bis zu Projektoren und dergleichen erzeugt werden.
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Der Patient P, der schematisch durch das Auge 15 dargestellt ist,
sieht das Ziel T durch Korrekturoptiken. In Abhängigkeit von seiner visuellen Klarheit
des Ziels T, das er betrachtet, werden aufeinanderfolgend das sphärische Optiklinsenpaar
16 (zum erstenmal), das erste astigmatische Linsenpaar 18, das sphärische Optiklinsenpaar
16 (zum zweitenmal) und schließlich das zweite astigmatische Linsenpaar 20 eingestellt.
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Sphärische Optiklinsenpaare 16 sind bekannt (US-PS 3 305 294, US-PS
3 507 565).
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Das sphärische Optiklinsenpaar 16 wird in Abhängigkeit von den subjektiven
Anweisungen des Patienten über die visuelle Schärfe des Ziels T relativ verstellt.
Die sphärischen Optiken werden schrittweise kontinuierlich verstellt, um durch die
relative Verstellung eines Linsenelements 16 zu dem anderen Linsenelement 16 entweder
eine positive sphärische oder eine negative sphärische Brennweite zu erzielen.
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Erste und zweite astigmatische Optiken 18 und 20 sind bekannt (US-PS
3 751 138).
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Bezüglich der Linsenpaare 16, 18 und 20 ist zu berücksichtigen, daß
diese extrem komplexe optische Flächen sind.
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Diese extrem komplexen Flächen sind hier schematisch als flache Glasstücke
gezeigt. Ihre komplexen Flächen sind aus den US-PS 3 305 294, 3 507 565 und 3 751
138 ersichtlich.
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Das erste astigmatische optische Linsenpaar 18 wird in Abhängigkeit
von den subjektiven Anweisungen des Patienten hinsichtlich der Schärfe des Ziels
T relativ verstellt.
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Das erste astigmatische Linsenpaar 18 ändert die astigmatische Brennweite
von positiv nach negativ längs der einen Diagonalen und gleichzeitig die astigmatische
Linsenbrennweite von negativ nach positiv längs der anderen Diagnonalen.
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Eine entgegengesetzte relative horizontale Bewegung ruft entgegengesetzte
astigmatische Einstellungen hervor.
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Es sollte hierbei erwähnt werden, daß ein großer Teil der mechanischen
Ausrüstung, die verwendet werden kann, um den Betrieb dieser Ausführungsform der
Erfindung zu unterstützen, an anderer Stelle offenbart ist. Z.B. ist das Gerät zur
Durchführung einer gleichen und entgegengesetzten Bewegung der Linsenpaare 16, 18
und 20 in der US-PS 3 874 932 beschrieben.
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Ebenso wird später beschrieben, daß die relative Bewegung eines jeden
der drei Linsenpaare in der Lage ist, optische Sehkraftbestimmungen durchzuführen.
Der Mechanismus zur Fernerzeugung der beiden eingestellten sphärischen und astigmatischen
Ausgangssignale ist in der US-PS 3 822 932 beschrieben.
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Vor der weiteren Beschreibung der Erfindung wird zunächst ein Gesichtspunkt
der ersten Ausführungsform erläutert, die in den Fig. 1 bis 5 gezeigt ist. Die veränderbaren
Astigmatiklinsenpaare 18 und 20 sind von der Art, daß sie rechtwinklig gekreuzte
positive und negative Astigmatiklinsenbrennweiten
längs zueinander
normaler Achsen erzeugen.
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Obwohl die hier gezeigten Linsenelemente vorzugsweise verwendet werden,
ist es offensichtlich, daß andere Linsen und optische Geräte zur Erzeugung dieser
Wirkung verwendet werden könnten, vergleiche beispielsweise die US-PS 3 822 932.
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Nachdem die sehr einfachen Mechanismen der Erfindung erläutert wurden,
kann nun die Arbeitsweise des Verfahrens und der Vorrichtung zur Durchführung des
subJektiven Augentests der Erfindung zuerst anhand der sich auf den Astigmatismus
beziehenden optischen Grenzen erläutert werden.
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Zuerst wird erläutert ~weshalb nur geradlinige Ziele, die vorzugsweise
aus einer einzigen geraden Linie oder wenigstens mehreren parallelen geraden Linien
bestehen, verwendet werden.
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In Fig. 1 ist das Ziel T als eine einzige gerade Linie 14 übertriebener
Breite gezeigt, die sich in der vertikalen Richtung erstreckt. Eine imaginäre Linie
24, die sich in unterbrochenen horizontalen Linien erstreckt, ist ebenfalls dargestellt.
Der Brennpunkt dieser Linien relativ zu der imaginären und schematisch gezeigten
Netzhautebene 26 des Auges 15 des Patienten P erleichtert das Verständnis der Funktion
der veränderbaren astigmatischen Linsenpaare 18 und 20 der Erfindung.
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Es sei angenommen, daß das Auge 15 des Patienten P eine merkliche
astigmatische Aberration hat. Es liegt in der Art des Astigmatismus, daß gerade
Linien bestimmter Richtungen in unterschiedlichen Abständen relativ zu der NetQhautebene
26 des Auges 15 fokussiert werden. Bei dem hier gezeigten Blickfeld bewirkt die
Aberration des Patienten P, daß die imaginäre horizontale Linie 24 hinter der imaginären
Netzhautebene 26 und die vertikale gerade Linie 14 vor der imaginären Netzhautebene
fokussiert wird.
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Wenn das korrigierte astigmatische Blickfeld der beiden Linienziele
14 oder 24 geschaffen werden soll, sind verschiedene sphärische Korrekturen erforderlich,
um beide Linienziele 14 oder 24 zu fokussieren und ins Blickfeld zu bringen. Daraus
ist ersichtlich, daß die speichenartigen, mehrlinigen Ziele des Standes der Technik
bei der Erfindung nicht zufriedenstellend verwendet werden können.
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Da verschiedene Linien verschiedener Winkelorientierung verschiedene
Ebenen der besten Fokussierung in der Nähe der Netzhautebene 26 eines Patienten
P haben, der Astigmatismus hat, was eine völlig unterschiedliche Betrachtung durch
den Patienten erfordert, können nur Linienziele mit parallelen Linien zufriedenstellend
verwendet werden.
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Wenn ein geradliniges Ziel wie ein geradliniges Ziel 14 auf die Brennweite
eines Auges 15, das eine astigmatische Aberration hat, fokussiert ist, sollte eine
astigmatische Einstellung längs einer Ebene durchgeführt werden, die keine relative
Bewegung der Brennweite der betrachteten Linie bezüglich der Netzhautbetrachtungsebene
des Auges verursacht. Mit anderen Worten bedeutet dies, daß die Astigmatismus-Brennweiteneinstellungen
längs normal angeordneter Achsen in gleichen positiven und negativen Brennweiten
auf jeder jeweiligen Achse durchgeführt werden sollten, wobei diese normal angeordneten
Achsen 450 von dem Winkel des Ziels abweichen. Somit kann eine astigmatische Korrektur
einer solchen Komponente ohne Beeinträchtigung der Gesamtbrennweite des Astigmatismusziels
durchgeführt werden.
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Nach der Erläuterung dieser Vorschriften kann der grundlegende Handhabungsvorgang
der Erfindung unter aufeinanderfolgender Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 5 erläutert
werden.
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Bezugnehmend auf Fig. 1 wird ein Patient P gebeten, die Linie 14 zu
betrachten. Danach wird die relative Bewegung der sphärischen Linsenelemente 16
in Abhängigkeit von der
maximalen bzw. optimalen visuellen Schärfe
der Linie 14 durchgeführt. Die Bewegung der Linie 26, um sie mit der Netzhautebene
26 des Patienten P in Übereinstimmung zu bringen, führt zu dem in Fig. 2 gezeigten
Ergebnis.
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Wie außen rechts in Fig. 2 gezeigt ist, erscheint die Linie 14 nicht
mit ihrer vollen optischen Klarheit. Dies ist so, da der Nebenastigmatismus -des
Patienten P längs Diagonalen relativ zu der geraden Linie 14 bewirkt, daß deren
Ränder unscharf werden. Es bleibt daher übrig, diese astigmatischen Aberrationen
zu korrigieren, ohne die sich ergebende sphärisch bezogene Bewegung der Linie 14
aus der Netzhäutebene 26 hervorzurufen.
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Bezugnehmend auf Fig. 3 wurde das zweite astigmatische Linsenpaar
18 relativ verstellt, um die optimale visuelle Schärfe des Patienten P zu veranlassen.
Da das zweite astigmatische Linsenpaar eine entsprechende negative und positive
oder positive und negative astigmatische Linsenbrennweite längs senkrechter Achsen,
von denen jede diagonal zum vertikalen geradlinigen Ziel 14 ist, erzeugt, ergibt
sich die subjektive Verbesserung der visuellen Schärfe des Linienziels 14 ohne irgendeine
Änderung der Brennweite. Diese Einstellung schafft die astigmatische EndbestiBmung
für eine Komponente des Astigmatismus (die einzige Einschränkung ist diejenige,
daß es erwünscht sein kann, die gesamte Folge zu wiederholen, um die optischen Einstellungen
zu optimieren) .
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Bezugnehmend auf Fig. 4 wurde eine neues Linienziel. 34 zur Betrachtung
durch den Patienten angeordnet. Vorzugsweise sollte dieses Linienziel auf einer
geänderten Richtung von 450 bezüglich des Ziels 14 liegen. Es ist jedoch zu beachten,
daß eine genaue 45°-0nderung des Ziels nicht erforderlich ist. Änderungen der Zielrichtung
von mehr als 300 können zu zulässigen Ergebnissen führen.
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Unter Bezugnahme auf Fig. 4 und die Folge der Fig. 1 bis 3 wird daran
erinnert, daß die astigmatische Aberration des Auges 15 des Patienten P bewirkt,
daß das neue Linienziel 34 eine unterschiedliche Brennweite bezüglich der imaginären
Netzhautbrennebene 26 des Auges 15 hat. Daher wird eine zweite sphärische Korrektur
an dem sphärischen Linsenpaar 15 durchgeführt. Diese Einstellung wird in Abhängigkeit
von der maximalen visuellen Schärfe des Patienten bezüglich des neuen Linienziels
34 durchgeführt und bewirkt, daß das Linienziel 34 auf die Netzhautebene 26 fällt.
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Ein überraschendes Ergebnis zeigt sich an dieser Stelle des Verfahrens
der Erfindung. Die zweite sphärische Einstellung, um das geradlinige Ziel 34 mit
der Netzhautebene 26 in Übereinstimmung zu bringen, bewirkt, daß die sphärische
Endbrennweite bekannt ist. Dies tritt selbst dann ein, wenn die astigmatische Endkomponente
nicht bekannt ist. Außerdem beeinträchtigt die Bestimmung der astigmatischen Endkomponente
die sphärische Ende ins tellung des gezeigten Instrumentariums nicht, obwohl die
Umwandlung der hier erhaltenen Bestimmungen in die geläufigere bekannte Bestimmung
wegen des Vorhandenseins des Anderungszylinders nur zur sphärischen Einstellung
führt.
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Bezugnehmend auf Fig. 4 wird daran erinnert, daß die sphärische Optimierung
der Betrachtung des geradlinigen Ziels 34 den Erhalt der visuellen astigmatischen
Klarheit noch übrig läßt. Mit anderen Worten bedeutet dies, daß der Patient P wegen
des Vorhandenseins der unkorrigierten astigmatischen horizontalen und vertikalen
Astigmatikkomponenten noch nicht die optimale Klarheit seiner Betrachtungslinie
34 hat.
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Bezugnehmend auf Fig. 5 wird zuerst das astigmatische optischen Linsenpaar
20 in Abhängigkeit von der maximalen
visuellen Schärfe relativ
verstellt. Die Endkomponente des Astigmatismus wird erhalten. Da wiederum die jeweiligen
negativen und positiven oder positiven und negativen Achsen der astigmatischen Brennweiteneinstellung
auf einem Winkel von im wesentlichen 450 zu dem geradlinigen Ziel 34 liegen, kann
sich keine Abweichung der Netzhautebene 26 ergeben. Vielmehr ist diese Einstellung
die Endeinstellung bei dem Verfahren der Erfindung und ergibt die Endkoordinate
der gewünschten astigmatischen Sehkraftbestimmung.
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Nachdem das Verfahren der Erfindung erläutert wurde, sollte klargemacht
werden, daß die Folge der hier durchgeführten Schritte wiederholt werden kann. Dies
kann getan werden, um die erhaltene Bestimmung zu optimieren oder statt dessen die
Genauigkeit der Bestimmung zu kontrollieren.
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Auch sollte verstanden werden, daß die körperliche Lage der Linsenpaare
16, 18 und 20 gewünschtenfalls geändert werden kann, ohne das Verfahren ungültig
zu machen.
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Es ist zu beachten-, daß jedes Linienziel 1-4 der Fig. 1 bis 3 und
das Linienziel 34 der Fig. 4 und 5 die Eins tellung von nur zwei und niemals von
drei optischen Komponenten erfordert. Somit werden für das Ziel 14 nur die sphärischen
Optiken 16 und die ersten astigmatischen Optiken 18 eingestellt;die zweiten astigmatischen
Optiken 20 werden nicht eingestellt.
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In gleicher Weise werden für -das Ziel 34 nur die sphärischen Optiken
16 und die zweiten astigmatischen Optiken 20 eingestellt; die ersten astigmatischen
Optiken 18 werden nicht eingestellt.
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Auch sollte berücksichtigt werden, daß es für jedes Ziel keinen Unterschied
macht, in welcher Reihenfolge dies Einstellung erfolgt. Die sphärischen Optiken
können vor der Einstellung der anwendbaren astigmatischen Optiken eingestellt
werden,
Umgekehrt können die anwendbaren attigmatischen Optiken vor der Einstellung der
sphärischen Optiken eingestellt werden.
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Überraschend ist festzustellen, daß sich bei der Handhabung entweder
der sphärischen Optiken 16 oder der astigmatischen Optiken 20 für das Ziel 34 die
Endbestimmung ergibt. Dies gilt unabhängig davon, ob die sphärischen Optiken 16
oder die astigmatischen Optiken 20 zuerst betätigt werden.
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Nach der Erläuterung dieser ersten und bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird nun auf eine weitere Ausftihrungsform eingegangen.
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Bezugnehmend auf Fig. 6 schaut ein Patient P an einer Patientenbeobachtungsstation
längs eines Lichtpfads durch einstellbare sphärische Optiken S, einstellbare zylindrische
Optiken A, konstante zylindrische Optiken C auf ein Ziel T. Typischerweise werden
die einstellbaren zylindrischen Optiken so geändert, daß der-Patient P ein Bild
des Ziels T erhält, das ähnlich dem in Fig. 7 gezeigten ist. Durch VergleichmitdarBrennweite
der einstellbaren astigmatischen Korrektur, die erforderlich ist, damit ein Ziel
T dem Patienten als ein Bild ähnlich dem. Bild des in Fig. 7 gezeigten Ziels erscheint,
kann eine Komponente des Astigmatismus gemessen werden. Die restliche Komponente
der Messung wird durch die gleiche Vorrichtung gemessen, die wie in Fig. 9 ausgerichtet
ist. Typischerweise betrachtet der Patient P das neu ausgerichtete Ziel T durch
einstellbare sphärische Optiken S, einstellbare astigmatische Optiken A1 und durch
einen neu eingestellten konstanten optischen Zylinder C'. Ein Patientenbild des
Ziels T mit korrigierter astigmatischer Vorschrift längs der restlichen Komponente
ist in Fig. 10 gezeigt.
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Danach kann unter Bezugnahme auf Fig. 12 ein Diagramm der beiden gemessenen
astigmatischen Eingangssignale hergestellt
werden, um die zylindrische
Brennweite und die zylindrische Drehung vorzuschreiben.
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Nachdem nun diese Ausführungsform der Erfindung allgemein erläutert
wurde, kann nun auf einige Details eingegangen werden.
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Der Patient P ist schematisch durch ein Auge 44 dargestellt.
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Typischerweise bezieht sich die Messung des Astigmatismus des Patienten
auf Unregelmäßigkeiten des Auges des Patienten. Daher ist zu beachten, daß die Winkelausrichtung
des Patienten ungeändert bleibt. Der konstante optische Zylinder und das Ziel werden
neu ausgerichtet, um eine zweite Komponente des Astigmatismus zu bestimmen.
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Die einstellbare sphärische Optik 5 kann irgendeine übliche Form ebenso
wie die zuvor beschriebene Optik mit veränderbarer Brennweite haben. Typischerweise
kann eine Galilei-Optik verwendet werden.
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Das Ziel T ist an dem entfernten Ende des optischen Instruments dargestellt.
Es ist als drei Punktquellen 48, 49 und 50 enthaltend gezeigt. Vorzugsweise sind
diese Punktquellen Punktlichtquellen, wobei das Licht durch eine Hintergrundbeleuchtung
durch das Ziel T geliefert wird (die Hintergrundbeleuchtung ist nicht gezeigt).
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Die konstante zylindrische Optik C ist etwas übertrieben gezeigt.
Die zylindrische Optik ist hier als horizontal ausgerichtet bezüglich des Patienten
P gezeigt und hat in der vertikalen Richtung eine Brechungskraft mit starker Dioptrie.
Wie hier erläutert ist, hat die zylindrische Optik C etwa zwölf Dioptrien.
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In der tatsächlichen Praxis kann die Zylinderbrennweite des Zylinders
C innerhalb weiter Grenzen schwanken. Z.B.
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können Zylinderbrennweitenbereiche innerhalb von 4 bis 20 Dioptrien
verwendet werden.
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Die veränderbaren astigmatischen Linsen A sind von der in der US-PS
3 751 138 gezeigten und beschriebenen Art. Wie in dieser Veröffentlichung im einzelnen
beschrieben ist, kann eine veränderbare astigmatische Optik dadurch erhalten werden,
daß speziell ausgebildete Linsenelemente horizontal und vertikal zueinander bewegt
werden. Verwendet man die Linsenformanordnung und relative Bewegung, die in den
Fig. 5 und 6 der oben erwähnten Patentschrift gezeigt sind, kann eine Astigmatismuskorrektur
bei 450 bezüglich der horizontalen Achse des Zylinders C erhalten werden.
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Es ist zu beachten, daß die veränderbaren astigmatischen Linsen A
hier schematisch als flache kreisförmige Glasscheiben gezeigt sind. Aus der oben
erwähnten US-PS 3 751 138 ist die extrem komplexe Oberfläche dieser Linsen voll
ersichtlich. Auch ist zu beachten, daß tatsächlich irgendein Gerät, das zur Erzeugung
einer astigmatischen Korrektur mit veränderbarer Brennweite bestimmt ist, für die
Erfindung geeignet ist. Z.B. können die gegensinnig gedrehten negativen und positiven
zylindrischen Linsen, die in der US-PS 3 822 932 beschrieben und erläutert sind,
verwendet werden. Es ist nur erforderlich, daß der veränderbare Astigmatismus bei
einem zur Achse des Zylinders C schrägen Winkel erzeugt werden kann. Vorzugsweise
liegt der Astigmatismus, der durch die veränderbaren astigmatischen Linsenelemente
A erzeugt wird, bei 45° bezüglich des Zylinders C.
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Nachdem der einfache Aufbau dieses Gerätes dargelegt wurde, kann nun
seine Arbeitsweise erläutert werden.
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Bei der in Fig. 6 gezeigten Ausrichtung des Instruments betrachtet
der Patient P das Ziel T durch die starke zylindrische Optik C. Der Zylinder C verwischt
die jeweiligen Punktquellen 48 bis 50 des Ziels T in eine Reihe von jeweils geraden
Linien 58 bis 60 (Fig. 2). Zuerst wird die sphärische Korrektur für die Augen des
Patienten P durchgeführt, um die optimale Betrachtung der Ränder der Linien 58,
59
und 60 sicherzustellen. Diese sphärische Einstellung bringt
die Linien zur Koinzidenz mit der Netzhautebene wie bei der zuvor in Fig. 2 erläuterten
Art. Wenn man sich daran erinnert, daß die Punktlichtquellen auf den imaginären
Ecken eines gleichschenkligen Dreiecks liegen, und wenn man für die Zwecke der grundlegenden
Beschreibung annimmt, daß keine astigmatische Vorschrift erforderlich ist, erscheinen
die Punktquellen weitgehend so, wie sie in Fig. 7 gezeigt sind. Insbesondere ist
die Punktquelle 48 zu einer Linie 58, die Punktguelle 49 zu einer Linie 59 und die
Punktquelle 50 zu einer Linie 60 verwischt.
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Ändert man die sich auf das Auge 44 des Patienten P beziehende Annahme,
kann nun die Arbeitsweise der Vorrichtung zum Erhalt einer Komponente der astigmatischen
Vorschrift erläutert werden. Es sei angenommen, daß das Auge des Patienten P eine
astigmatische Aberration aufweist. Insbesondere hat diese astigmatische Aberration
eine Komponente bei 450 relativ zu der Achse des Zylinders C von einer Brennweitendioptrie
von t1 und eine Komponente bei rechten Winkeln mit einer Dioptrie von -1. Das Ziel
T würde ohne irgendein astigmatisches Eingangssignal an der veränderbaren astigmatischen
Optik A dem Patienten P wie in Fig.8 erscheinen. Die Linie 591 erscheint nahe der
Linei 60' und relativ räumlich entfernt von der Linie 58'.
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Als nächstes wird die veränderbare Optik C in Abhängigkeit von der
visuellen Vernier-Schärfe des Patienten bezüglich des Ziels T betätigt. Insbesondere
werden die paarweisen veränderbaren astigmatischen Elemente A relativ verstellt,
um eine 2-Dioptien-Astigmatismuskorrektur bei einer Drehlage von 45 gegemüber der
Drehlage des Zylinders C verstellt. Die Linien 58', 59' und 60', die in Fig. 8 gezeigt
sind, haben das Bestreben, sich bei Erreichen der richtigen astignatischen Vorschrift
in die Position 58, 59 und 60 in Fig. 7 zu bewegen. Die Linie 59 ist abstandsgleich
zu den Linien 58 und 60.
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Unter Bezugnahme auf die Zielanordnungen der Fig. 7 und 8 kann die
Vernier-Schärfe, die durch die Anordnung des Ziels T geschaffen wird, erläutert
werden. Die Vernier-Schärfe umfaßt die Fähigkeit des Menschen, die Übereinstimmung
bzw. Zentrierung von Linien visuell zu erreichen. Bezüglich Fig. 8 wird daran erinnert,
daß der kombinierte Astigmatismus im Auge 44 des Patienten P bei 450 zur Achse des
Zylinders C und die Brennweite des Zylinders C die unscharfen Linien 58', 59' und
60' der Punktquellen 48, 49 und 50 neigen. Diese Neigung bewirkt, daß die Linie
59' sich der Linie 60' nähert. Gleichzeitig entfernt sich die Linie 58' weiter von
der Linie 59'.
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Es könnte erwartet werden, daß das Hinzufügen von Astigmatismus zu
dem Beobachtungsweg die Linien unscharf machen würde, was eine häufige Neueinstellung
der sphärischen Brennweite erfordern würde, um scharfe Linien aufrecht zu erhalten.
Dies ist jedoch nicht der Fall. Das Hinzufügen von Astigmatismus diagonal zu den
unscharfen Linien ändert nur die Orientierung der zylindrischen Unschärfe und nicht
ihre Stärke bzw. sphärische Komponente, zumindest in guter Näherung für die üblicherweise
auftretende Winkeländerung.
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Der Patient hat die veränderbare astigmatische Optik A eingestellt,
um einen gleichen Abstand zwischen den Linien herzustellen, die durch die unscharfen
Punktlichtquellen 48, 49 und 50 erzeugt werden. Nach Einstellung zur Kompensation
seiner astigmatischen Komponente bei 450 bezüglich der Achse des Zylinders C haben
die Linien der Punktlichtquellen 48, 49 und 50 gleichen Abstand.
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Der Mensch mit irgendeiner Art visueller Schärfe kann normalerweise
drei Linien mit einem sehr hohen Grad an Genauigkeit voneinander auf gleichen Abstand
bringen. Dies wird hier als Vernier-Schärfe bezeichnet.
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Während der Messung der Zylinderbrennweite bei einem Winkel, der 45°
bezüglich der zylindrischen Ausrichtung des Zylinders
C ist, verhindert
die relativ große Brennweite des Zylinders C einen Astigmatismus senkrecht und parallel
zu seiner Erstreckung. Obwohl der Astigmatismus des Patienten in dieser Komponente
bewirken kann, daß die unscharfen Linien 58 bis 60 etwas länger oder kürzer werden,
ist die Länge dieser Linien von dem Patienten im wesentlichen nicht erfaßbar.
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Es wurde festgestellt, daß insbesondere bei jungen Patienten, die
ein hohes Ausmaß an visueller Akkommodation haben, große Eingangssignale unterbewußter
sphärischer Korrektur auftreten können. Folglich und vor; allem bei jüngeren Patienten
wird die veränderbare sphärische Optik 5 allmählich zur größten positiven Brennweite
verstellt, für die die Linien scharf bleiben. Dies bewirkt die absolute Unterdrückung
der unterbewußten Fokussierung und sichert die Zuverlässigkeit des Tests.
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Nachdem die Messung des Astigmatismus in einer Komponente erläutert
wurde, wird die Messung des Astigmatismus in der restlichen Komponente mit der in
Fig. 9 gezeigten Instrumenteneinstellung durchgeführt.
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Betrachtet man die Instrumenteneinstellung in Fig. 9, bleibt der Patient
P in der gleichen Realweltanordnung zur Beobachtung durch das Gerät der Fig. 9 wie
für die Beobachtung durch das Gerät der Fig. 6. In gleicher Weise bleibt die sphärische
Optik S, die in Fig. 9 gezeigt ist, ungeändert.
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Der Zylinder C wird neu angeordnet. Typischerweise wird er in eine
neue Position C' angeordnet, in der seine Achse vorzugsweise um 450 bezüglich der
ursprünglichen, in Fig. 6 gezeigten Anordnung geneigt ist (obwohl Anordnungsänderungen
bis zu 300 wiederum zulässige Ergebnisse bringen). In dieser Stellung neutralisiert
bzw. überwindet die größere Brennweite des Zylinders C alle Komponenten
des
Astigmatismus senkrecht zu seiner gedrehten Anordnung.
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Es ist somit ersichtlich, daß die Komponenten des Astigmatismus, die
ursprünglich gemessen wurden, bei dem zweiten Test vollständig neutralisiert werden.
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Das Ziel T' wird in gleicher Weise gedreht. Die Punktquellen 48, 49
und 50 werden relativ zueinander unter einem neuen Winkel von 450 bezüglich der
Anordnung des Ziels T in Fig. 6 angeordnete Das Ziel T hat eine Anordnung, die mit
derjenigen des Zylinders C' gleich ist. Die Punktquellen 48, 49 und 50 liegen alle
an den Ecken eines imaginären Dreiecks, dessen Basis parallel zu der gedrehten Anordnung
des Zylinders C' ist.
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Es wird daran erinnert, daß die veränderbaren astigmatischen Linsen
A von der in der US-PS 3 751 138 gezeigten und beschriebenen Art sind. Unter Verwendung
der Linsenform, Anordnung und relativen Bewegung der Fig. 3 und 4 der oben genannten
Patentschrift kann die Astigmatismuskorrektur vertikal und horizontal,##bei450 bezüglich
der Achse des Zylinders C, erhalten werden.
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Ebenso wie bei der vorherigen Darstellung des Geräts der Fig. 6 ist
tatsächlich jedes Gerät, das zur Erzeugung einer veränderbaren Astigmatismuskorrektur
bestimmt ist, für die Erfindung geeignet. Es ist nur erforderlich, daß der veränderbare
Atigmatismus unter einem Winkel schräg zur Achse des Zylinders C erzeugt wird. Selbstverständlich
wird der Astigmatismus vorzugsweise von den veränderbaren astigmatischen Linsenelementen
A' unter 450 bezüglich der Anordnung des Zylinders C' erzeugt.
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Nachdem das Instrument von der in Fig. 6 gezeigten in die in Fig.
9 gezeigte Anordnung neu ausgerichtet wurde, kann der Vorgang der Messung der restlichen
Komponente des Astigmatismus nun beschrieben werden.
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Wie im vorherigen Fall betrachtet der Patient P das Ziel T' durch
eine starke zylindrische Optik C'. Der Zylinder C' verwischt die jeweiligen Punktquellen
48 bis 50 des Ziels T' in eine Reihe von jeweils geraden Linien 58 bis 60. Zunächst
wird die sphärische Korrektur durchgeführt, um die optimale Betrachtung der Ränder
der Linien 58, 59 und 60 sicherzustellen. Es wird daran erinnert, daß die Punktquellen
auf den imaginären Ecken eines gleichschenkligen Dreiecks angeordnet sind. Nimmt
man für den Zweck der grundlegenden Beschreibung an, daß keine sphärische Bestimmung
längs einer horizontalen oder vertikalen Komponente, die unter 450 bezüglich der
Achse des Zylinders C' liegt, erforderlich ist, erscheinen die Punktquellen weitgehend
wie in Fig. 10. Insbesondere ist die Punktquelle 48 zu einer Linie 58, die Punktguelle
49 zu einer Linie 59 und die Punktquelle 50 zu einer Linie 60 verwischt.
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Ändert man die Annahme bezüglich des Auges 44 des Patienten P, kann
nun die Arbeitsweise der Vorrichtung zum Erhalt der restlichen Komponente der Astigmatismusbestimmung
erläutert werden. Es sei angenommen, daß das Auge des Patienten P eine astigmatische
Aberration aufweist.
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Darüber hinaus hat diese astigmatische Aberration eine horizontale
Komponente unter 450 relativ zur Achse C von -2 Dioptrin der Zylinderbrennweite
und eine vertikale Komponente von +2 Dipptrin der Zylinderbrennweite. Das Ziel T
würde ohne ein astigmatisches Eingangssignal an der veränderbaren astigmatischen
Optik A dem Patienten P wie in Fig. 11 erscheinen. Die Linie 59' erscheint nahe
der Linie 60' und von der Linie 58' relativ räumlich entfernt.
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Als nächstes wird die veränderbare astignatische Optik A' in Abhängigkeit
von der visuellen Vernier-Schärfe des Patienten bezüglich des Ziels T' betätigt.
Insbesondere werden die paarweisen veränderbaren astigmatischen Elemente A' vertikal
relativ verstellt, um einen 4-Dioptrie>Kreuzzylinder
von +2
Dioptr - längs orthogonaler Achsen bei einer Drehanordnung von 450 bezüglich der
Drehanordnung des Zylinders C' zu erzeugen. Die Linien 58', 59' und 60' in Fig.
11 haben das Bestreben, sich in die Stellung 58, 49 und 60 in Fig.
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10 bei Erreichen der Korrektur der astigmatischen Vorschrift zu bewegen.
Die Linie 59 ist von den Linien 58 und 60 abstandsgleich.
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Es sollte berücksichtigt werden, daß die zweite, hier gezeigte Ausführungsform
der Erfindung eine Anzahl von Änderungen ermöglicht. Z.B. könnte ein Ziel mit zwei
Punktquellen zusammen mit dem unscharf machenden Zylinder verwendet werden, die
so angeordnet sind, daß sie dem astigmatisch korrigierten Auge eine einzige gerade
Linie darbieten. Das astigmatisch unkorrigierte Auge würde mehr als eine gerade
Linie sehen. Bei Einführen der astigmatischen Korrektur wäre die Anordnung der Linien
zu einer einzigen geraden Linie das einfache subjektive visuelle Ziel für den Patienten.
Diese Ausführungsform der Erfindung läßt die Verwendung irgendeiner Anzahl von Zielen
mit mehreren geraden Linien zu, vorausgesetzt, daß die Linien sich zu einer erkennbaren
geometrischen Anordnung bei Verstellung der astigmatischen Korrekturoptik bewegen
können.
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Wie im Falle der vorherigen Ausführungsform werden nur zwei und niemals
drei optische Komponenten für jedes Ziel gehandhabt. So ist für das Ziel T und nur
bei der Anordnung der Fig. 6 bis 8 die Einstellung der sphärischen Optik und die
horizontale relative Bewegung der veränderbaren astigmatischen Optik A und niemals
die vertikale relative Bewegung der veränderbaren astigmatischen Optik A erforderlich.
In ähnlicher Weise ist für das Ziel T' nur bei der Anordnung der Fig. 9 bis 11 die
Einstellung der sphärischen Optik und die vertikale relative Bewegung der veränderbaren
astigmatischen Optik A und niemals die horizontale relative Bewegung der veränderbaren
astigmatischen Optik A erforderlich.
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In gleicher Weise sollte auch für die Anordnung des Ziels T beachtet
werden, daß es keinen Unterschied macht, in welcher Reihenfolge die Einstellung
erfolgt. Die sphärische Optik 5 kann zuerst eingestellt werden. Stattdessen kann
die astigmatische Optik A zuerst eingestellt werden.
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Außerdem stellt man überraschend fest, daß die erste Betätigung entweder
der sphärischen Optik 5 oder der astigmaischen Optik A für die zweite Anordnung
des Ziels T zu der Endvorschrift führt. Dies gilt unabhängig davon, ob die sphärische
Optik 5 oder die astigmatische Optik A zuerst betätigt wird.
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Nachdem die beiden Komponenten des Astigmatismus unter Verwendung
der Testvorrichtung der Erfindung erhalten wurden, kann nun die Verwendung der Vorrichtung
für den Erhalt der erforderlichen Vorschrift festgelegt werden.
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Bezugnehmend auf Fig. 12 wandelt das Diagramm mit Kartesischen Koordinaten
in einen üblichen Zylinderlinsenwinkel um. Jedoch ist der Zylinderlinsenwinkel verdoppelt
bzw. mit einem Faktor 2 multipliziert. Somit erscheinen in dem Diagramm der Fig.
12 1800 der Zylinderlinsendrehung über 3600 des tatsächlichen Koordinatendiagramms.
Aus Fig. 12 ist ersichtlich, daß die Kompensationsastigmatismuseinstellung des Tests
des wie in Fig. 9 angeordneten Gerätes als -4-DioptruLen*Astigmatismus längs der
OO-Richtung (x-Richtung) und die Kompensat ions -As tigmatismus-Einstellung bei
dem wie in Fig. 6 angeordneten Test als +2-DioptrivAstigmatismus längs der 45°-Richtung
(y-Richtung) aufgetragen werden sollte, was zu einer Astigmatismus-Bestimmung führt,
die insgesamt eine 4,5-Dioptrien-Zyiinderlinseneinstellung für die Vorschrift auf
einem Winkel von etwa 77° erfordert.
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Die spezielle Linseneinstellung, die hier verwendet wird, ist eine
extreme Linseneinstellung. Sehr wenige optische Korrekturen sind erforderlich, die
derart stark sind.
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Dieses besondere Beispiel wurde zur Erläuterung des Polarkoordinaten-Diagramms
der Erfindung verwendet.
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Es ist ersichtlich, daß die besondere Form der hier verwendeten Kartesischen
Koordinaten einen zusätzlichen Vorteil hat. Insbesondere bei einer Brennweite mit
geringer Dioptrie wird eine Vorschrift für astigmatische Linsen mit einem üblichen
Polarkoordinatensystem unhandlich.
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Dieser Nachteil ist auf den Randfehler und die Tatsache zurückzuführen,
daß der Fehler mit der Winkeldrehung zunimmt, wenn Linsenkorrekturen mit geringer
Dioptrie erforderlich sind.
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Ein Beispiel des in diese Koordinaten eingetragenen Fehlers kann nützlich
sein. Es sei angenommen, daß das Testgerät der Fig. 6 und 9 jeweils zu einer positiven
Zylinderkorrektur von einer halben Dioptrie geführt hat. Es sei ferner angenommen,
daß die Unsicherheit der Messung + 1/4 Dioptrie beträgt.
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Aus Fig. 12 ist ersichtlich, daß die 1/2-Dioptrie-Lage bei 70 aufgetragen
wurde. Außerdem wurde der Bereich des möglichen Fehlers in der 1/2-Dioptrie-Vorschrift
bei 72 aufgetragen. Nimmt man an, daß der visuelle Fehler des Patienten in der astigmatischen
Korrektur irgendwo in den Kreis 72 fallen könnte, ist ersichtlich, daß das Polarkoordinaten-Diagramm
einen größeren Fehler in der Winkelangabe hervorruft. Nimmt man z.B. an, daß der
von dem Instrument gelieferte Punkt irgendwo in den Kreis 72 fallen soll, könnte
der Winkel dieses Kreises von 11,2° bis 33,7° reichen.
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Die Umwandlung der Diagramme in ein System mit Cartesischen Koordinaten
bietet nicht nur die Möglichkeit der leichten Umwandelbarkeit in die ältere und
üblichere zylinderoptische Angabe der Winkeldrehung und der Brennweiten-Dioptrie,
sondern kann auch bei einem Verfahren selbst zur Angabe
der astigmatischen
optischen Korrektur verwendet werden.
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Dieses Verfahren ist in der mathematischen Theorie und als Gerät in
der US-PS 3 822 932 beschrieben.
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