DE71616C - Viehfutter - Dämpfapparat - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAM

Die vorliegende Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dafs in der Construction des Futterdämpfers die Wärme der durch den Schornstein abgehenden Feuergase in Verbindung mit dem durch das Feuer erzeugten Dampfe dazu benutzt wird, das zu dämpfende Futter zu erwärmen und dadurch bedeutend an Zeit und Brennmaterial gespart wird, und dafs das Fruchtwasser aus dem zu dämpfenden Futter abfliefst und nicht wie bei neuerdings aufgetauchten Constructionen das Fruchtwasser zum Dämpfen des Futters wieder verwerthet wird.

Fig. ι der beiliegenden Zeichnungen zeigt den Verticalschnitt des Dämpfapparates;

Fig. 2 ist die Vorderansicht desselben, Fig. 3 ein zweiter Verticalschnitt, Fig. 4 ein Horizontalschnitt, Fig. 5 die obere Ansicht ohne den oberen Verschlufsdeckel und Fig. 6 ein Horizontalschnitt durch die Feuerung.

In einem Blechgefäfse a, welches behufs besserer Aufstellung drei oder mehr Füfse hat, befindet sich unten die Feuerung b, mit" Steinen ausgemauert (Fig. 6), und über derselben ein Wasserraum c, welcher als oberen Deckel einen etwas gewölbten Boden hat, der in der Mitte ein Rohr d trägt, an dessen oberem Ende verschiedene kleine Löcher sowohl seitlich als auch an der Stirnfläche angebracht sind.

Das Gefäfs α ist oben zur Hälfte mit einem festen Deckel u versehen und zur anderen Hälfte mit einem abnehmbaren, durch Steg j und Druckschraube e zu dichtenden Verschlufsdeckel /.

Die Feuergase, welche sich im Räume b bilden, ziehen durch den Schornstein g, der durch den Wasserraum und den darüber befindlichen Raum für das zu dämpfende Futter und durch den festen Theil des oberen Deckels u geht, ab.

Um den Schornstein g ist im Räume für das Futter eine Hülse h angebracht, bestehend entweder aus Drahtgewebe oder aus gelochtem Blech oder aus einzelnen Stäben, damit die vom Schornstein ausstrahlende Wärme sich leicht dem Futter mittheilen kann. Die Hülse soll das Futter von der heifsen Wand des Schornsteins abhalten, um ein Anbrennen oder Ankleben des Futters zu vermeiden.

Ueber dem Boden des Raumes für das Futter liegt ein zweitheiliger Siebboden i, welcher verhütet, dafs das zu dämpfende Futter beim Dämpfen in das Fruchtwasser, welches sich auf dem Boden des Raumes sammelt, eintaucht. Dieses Fruchtwasser wird durch das seitliche Rohr k, Fig. 2, abgeleitet. Es ist aufserdem noch ein Fülltrichter /, ein Wasserstandsglas m und ein Ablafshahn η an dem Wasserraume angebracht. Für das Ausräumen des fertig gedämpften Futters ist ein Verschlufs 0 mit Schürze ρ vorgesehen. Ein Schieber q dient zum Reinigen der Feuerzüge und des Schornsteins.

Der Betrieb dieses Viehfutter-Dämpfers ist folgender:

Nachdem durch den Trichter / der Wasserraum gefüllt ist, wird Feuer in dem Feuerraum b angemacht, dann das zu dämpfende Futter von oben in den Behälter gefüllt und der Verschlufsdeckel f durch den Steg s und die Druckschraube e geschlossen.

Claims (1)

1. Bis das Wasser im Behälter c ins Sieden kommt, hat die vom Schornstein ausstrahlende Wärme das Futter etwas angewärmt, und sowie das Sieden des Wassers beginnt, strömt der Dampf aus den oberen Löchern des Rohres d zwischen das Futter.

   Dies mufs so lange fortgesetzt werden, bis aus dem Abflufsröhrchen k Dampf an Stelle des Wassers ausströmt, alsdann ist das Futter gar und wird mittelst einer Kratze aus der Oeffnung ο herausgenommen. Sobald dies geschehen ist, kann die Procedur von neuem beginnen.

   Pa te ν τ-An spruch:

   Ein Viehfutter - Dämpfapparat, bestehend &at drei über einander liegenden Abtheilungen, ck\: Feuerung b, dem Wasserraum c und dem Behälter für das zu dämpfende Futter, und an dem die oberste Abtheilung so eingerichtet ist, dafs das Fruchtwasser stetig durch k abgeleitet wird, während das Futter durch die ausstrahlende Wärme des durchgehenden ummantelten Schornsteins g und durch den durch Rohr d eintretenden Dampf gargekocht wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.