DE709932C

DE709932C - Mittel zum Bleichen lebender Haare

Info

Publication number: DE709932C
Application number: DEST56798D
Authority: DE
Inventors: Georg Stroeher
Original assignee: Franz Stroeher A G
Current assignee: Franz Stroeher A G
Priority date: 1937-11-11
Filing date: 1937-11-11
Publication date: 1941-08-30

Description

Mittel zum Bleichen lebender Haare Haarbleichmittel, die als wirksamen Bestandteil Wasserstoffsuperoxyd oder Persalze enthalten, bedürfen zur Auslösung einer gleichmäßigen Sauerstoffabspaltung eines Katalysatorzusatzes. Als wirksamer Katalysator ist das Ammoniak bekannt. Alle Haarbleichmittel des Handels enthalten daher Ammoniak oder Ammonsalze, aus denen durch Umsetzung mit nicht flüchtigen Alkalien Ammoniak frei wird, das dann die Abspaltung des aktiven Sauerstoffes auslöst. Auch organische Amine wirken in gleicher Weise.
Es ist bekannt, daß fein verteilte Metalle und auch Metallsalzlösungen ebenfalls eine Sauerstoffabspaltung verursachen. Man war, weil man. die Möglichkeit einer geregelten Aufspaltung des Wassersto ffsup eroxydes nicht erkannte, stets darauf bedacht, daß Haarbleichmittel mit Metallsalzen nicht in Berührung kamen. So findet man in Gebrauchsanweisungen für Haarbleichmittel immer wieder den Hinweis, als Gerät zum Anrichten der Bleichpasteii nur metallfreie Gefäße zu verwenden. Enthält ein ammoniakhaltiges Haarbleichmittel metallische Verunreinigungen, so findet eine schnelle Zersetzung des Mittels statt, die seine Wirksamkeit beeinträchtigt. Aus dem gleichen Grunde vermeidet man, metallbeladenes Haar, z. B. solches; das mit Metallhaarfarben gefärbt wurde, mit Wasserstoffsuperoxyd zu bleichen, da auch hier die Metallablagerung plötzliche Sauerstoffabspaltung bewirkt, so daß infolge starker Erhitzung des Haares Zerstörungen auftreten können. Schließlich war man stets darauf bedacht, daß alle metallischen Frisur hilfsmittel. wie z. B. Spangen, Klemmen usw.. aus dem Haar entfernt wurden. wenn man eine Haarbleichung mit \VasserstolYsupero &-yd vornehmen wollte.
Es wurde nun gefunden, daß man die Metalle beim Bleichvorgang unter besonderen Bedingungen überraschend gut und ohne Schaden für das Haar verwenden kann, wenn man die als Katalysator üblichen Metallsalze, auch in komplexer Form, in solcher Menge einem alkalisierten, sulfonierten Öl beimischt, daß nur eine langsame Aufspaltung des Wasserstoffsuperoxydes bei Körperwärme erfolgt. Dabei können solche sulfonierten Öle, welche die Schwefelsäuregruppe esterartig oder auch als echte Sulfonsäure gebunden enthalten, verwendet werden. Entgegen der bisherigen Ansicht vermag das Metallsalz, wenn es nur in geringen Mengen angewendet wird, den Sauerstoff langsam und gleichmäßig zu entwickeln, so daß vorzügliche Aufhellung des Haares in kurzer Zeit erreicht wird.
Gegenüber den ammoniak- und ammonsalzhaltigen haben die metallhaltigen Bleichmittel den Vorzug, ohne jede Mitwirkung kaustischen Alkalis zu arbeiten. Haarschädigungen infolge der Einwirkung des sich sonst stets entwickelnden Ammoniaks werden völlig unterbunden. Das spurenweise im Bleichmittel enthaltene Metall wird durch das Emulgiervermögen des sulfonierten Öles beim Spiilen mit Wasser entfernt; ein Aufziehen auf das Haar findet nicht statt, so daß die Anwendbarkeit anderer Haarbehandlungsverfahren nach einer Aufhellung des Haares mit dem neuen Mittel nicht gestört wird.
Beispiel I 40 ccm sulfoniertes Rizinusöl neutral werden mit 5 ccm einer 1 O/oigen wässerigen Kupfersulfatlösung, etwa 5 ccm gesättigter Sodalösung und 12 ccm flüssigem, 30°,oigem Wasserstoffsuperoxyd vermischt.
Beispiel 2 40 ccm Türkischrotöl (pH = Sj, 5 ccm - 1 O/oige Ferricyankaliumlösung 5 ccm Sodalösung 200/oig, rgccm Wasser werden gemischt und vor Gebrauch IO g Harnstoffwasserstoffsuperoxyd mit 35% H2 °2 zugesetzt.
Beispiel 3 40 ccm Türkischrotöl (PH = 8), 5 ccm 1 0/oige Kupferammonchloridlösung (CuCl22NHiCl2H2°j, 5 cem Sodalösung 200/oig, 15 ccm Wasser werden gemischt und vor Gebrauch 10 g Harnwasserstoffsuperoxyd mit 350,0 H20S, zugesetzt.

Claims

PATENTANSPRUCH: Mittel zum Bleichen lebender Haare, bestehend aus einem sulfonierten Öl, in welchem die Schwefelsäuregruppe sowohl esterartig als auch als Sulfonsäure gebunden sein kann, und Sauerstoff abgebenden Substanzen, wie z .B. Wasserstoffsuperoxyd, Persalze usw., dadurch gekennzeichnet, daß bei alkalischer Einstellung des Bleichmittels (PH = über 7j zur Sauerstoffabspaltung an Stelle von Ammoniak, Ammonsalzen oder Aminen Lösungen von als Katalysator üblichen Metallsalzen, auch in komplexer Form, verwendet werden.