DE708199C - Verfahren zur Schaumschwimmaufbereitung von Braunkohle u. dgl. in saurer Truebe - Google Patents

Verfahren zur Schaumschwimmaufbereitung von Braunkohle u. dgl. in saurer Truebe

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DE708199C
DE708199C DEB182535D DEB0182535D DE708199C DE 708199 C DE708199 C DE 708199C DE B182535 D DEB182535 D DE B182535D DE B0182535 D DEB0182535 D DE B0182535D DE 708199 C DE708199 C DE 708199C
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acids
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Dr Hans Fueldner
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BAYERISCHE STICKSTOFF WERKE AG
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B03SEPARATION OF SOLID MATERIALS USING LIQUIDS OR USING PNEUMATIC TABLES OR JIGS; MAGNETIC OR ELECTROSTATIC SEPARATION OF SOLID MATERIALS FROM SOLID MATERIALS OR FLUIDS; SEPARATION BY HIGH-VOLTAGE ELECTRIC FIELDS
    • B03DFLOTATION; DIFFERENTIAL SEDIMENTATION
    • B03D1/00Flotation
    • B03D1/02Froth-flotation processes
    • B03D1/06Froth-flotation processes differential

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  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zur Schaumschwimmaufbereitung von Braunkohle u. dgl. in saurer Trübe Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Schaumschwimmaufbereitung von Braunkohle u. dgl. zwecks Herstellung eines aschearmen, kohlenstoffhaltigen Brennstoffes und hat insbesondere die Veredelung heimischer Brennstoffe,-die zufolge ihres hohen Aschegehaltes bisher im wesentlichen durch Gewinnung von Schwelteer ausgenutzt worden sind, zum Ziele.
  • Man hat zwar bisher auf die verschiedenste Weise versucht, die Eigenschaften der Kohlen zu verbessern; z. B. hat man zur Entfernung löslicher Verunreinigungen die Kohlen mit Säuren ausgewaschen und getrocknet, oder man hat zur Entfernung der Feuchtigkeit aus nassen Braunkohlen diese mit Wasser entziehenden Ölen unter Druck behandelt oder zur Abtrennung von Schwefelkies aus Kohle durch Schwimmaufbereitung das Wasser bei Temperaturen von 300° C aus der Kohle vollständig ausgetrieben. Es war weiterhin bekannt, Braunkohle, Torf u. dgl. zu extrahieren, um physiologische Salze zu gewinnen.
  • Überraschenderweise würde gefunden, daß weder das Wasser aus der Braunkohle bei höheren Temperaturen vollkommen entfernt werden muß, noch eine Druckbehandlung in Autoklaven o. dgl. notwendig ist, wenn man Braunkohle oder jüngere natürliche Brennstoffe o. dgl. nur unvollständig vom Wassergehalt befreit, d. h. antrocknet oder auf Lufttrockenheit bringt und sie dann mit beliebigen Schwimmitteln unter Zusatz von Salpetersäure, Phosphorsäure oder organischen Säuren, wie z. B. Oxalsäure, Weinsäure, Ameisensäure u. dgl., oder Säuregemischen der Schwimmaufbereitung unterwirft. Hierdurch wird vorteilhafterweise nicht nur Energie gespart und eine starke Belastung der Aufbereitung durch das bekanntlich sehr schwierige Austreiben der letzten Wassermengen vermieden, sondern es ist auch die Entaschung bei einer vollständig getrockneten und damit bereits angeschwelten Braunkohle wesentlich geringer. Es war überraschend und nicht vorauszusehen, daß auf die erfindungsgemäß einfache Weise eine Schwimmaufbereitung der Braunkohle mit praktisch vollständiger Ausbeute und weitestgehender Entaschung durchzuführen möglich ist. Unterläßt man die erfindungsgemäße Antrocknung bzw. Trocknung bis zur Lufttrockenheit, dann ist eine praktisch befriedigende Ausbeute an Reinkohle nicht zu erreichen. Es war weiterhin überraschend, daß auch durch eine Antrocknung der feuchten Kohle selbst auf einen Feuchtigkeitsgehalt, der noch weit höher liegt, als, der Lufttrockenheit entspricht, nicht nur an Wärme wesentlich gespart werden kann, sondern auch hier gleichzeitig ganz beträchtlich erhöhte Ausbeuten an Reinkohle gegenüber den bekannten anderen Entaschungsverfahren erzielt werden.
  • Die Antrocknung kann dadurch erfolgen, daß man die Kohle vor oder nach der Mahlung bei höheren Temperaturen mit Gasen, z. B. Luft oder Sauerstoff, belädt. In manchen Fällen, beispielsweise wenn die gewonnene Kohle verschwelt werden soll, ist es vorteilhaft, die Antrocknung in Abwesenheit von Sauerstoff und in Anwesenheit von Kohlensäure oder hochmolekularen Gasen, z. B. Rückgasen der Verschwelung, durchzuführen. Bei geologisch älteren Braunkohlen genügt es vielfach, wenn die Antrocknung der Reinkohle nur in geringem Maße durchgeführt oder die Rohkohle hinreichende Zeit an der Luft lagern gelassen wird.
  • Es wurde ferner festgestellt, daß die erfindungsgemäße Schaumschwimmaufbereitung durch eine Vor- oder Nachbehandlung nach den bekannten Kohleaufbereitungsverfahren nicht beeinträchtigt wird. Es ist unter Umständen vorteilhaft, besonders für die Aufbereitung minderwertiger, stark bergehaltiges Gut führender Braunkohlensorten, zunächst nach .den bekannten Setz-, Schwimm- und Sichtungsverfahren z. B. eine reine Naßsortierung vorauszuschicken, durch die eine Trennung der eigentlichen Kohle, des Mittelgutes und zuletzt des bergehaltigen Gutes erreicht wird. Man kann die teilweise Trocknung bzw. Antrocknung und die Feinmahlung vor oder hinter dem Trennverfahren durchführen. Das Gut wird in anderen Fällen vor der Schwimmaufbereitung einem Trockensichtungsvorgang unterworfen, der gleichzeitig mit dem Trocknungsvorgang verbunden werden kann. Bei vielen Braunkohlensorten, besonders denen des mitteldeutschen Gebietes, wird die Rohkohle zweckmäßig und verfahrensgemäß nach einer Antrocknung unmittelbar der Schaumschwimmaufbereitung unterworfen.
  • Die Mahlfeinheit der Rohbraunkohle bzw. der vorbehandelten Braunkohle wird vorteilhaft so weit getrieben, daß die Teilchengröße des Mahlgutes kleiner als die der Sedimentasche ist. Man hat dies leicht in der Hand, indem man die .durchschnittliche Größe der Sedimentasche in der betreffenden Braunkohlensorte beispielsweise mikroskopisch in bekannter Weise ausmißt und den Mahlvorgang dann entsprechend einstellt. Daß man die Aschenbestandteile bei einer Aufbereitung möglichst nicht unnötig zerkleinert, ist zwecks Vermeidung schädlicher Schlämme allgemeiner Grundsatz.
  • Zur Schwimmaufbereitung können fast alle in .der Kohlenaufbereitungstechnik bekannten Schaumbildner und Stabilisatoren verwendet werden, wie z. B. Steinkohlen-, Braunkohlen-, Holzdestillate u. dgl., allein oder besser noch zusammen mit Sammlern, Schäumern, drükkenden oder belebenden Zusätzen, z. B. Ölsäuren und anderen organischen Säuren, ferner Alkohol, z. B. Fuselöl, oder andere Abfallerzeugnisse. Der pH-Wert im Schwimmgerät wird vorteilhaft so eingestellt, daß er den Wert von 6,8 nicht überschreitet, um Kohleverluste in der Trübe zu vermeiden; am besten arbeitet man bei einem pH-Wert von i bis 5 im Schwimmraum. Dieser Säuregrad wird erfindungsgemäß mittels Salpetersäure, Phosphorsäure oder organischer Säuren, wie Oxalsäure, Weinsäure u. dgl., eingestellt, oder es finden Gemische verschiedener Säuren Verwendung. Man bevorzugt solche Elektrolyten bzw. Säuren, die mit den basischen Bestandteilen bzw. Verunreinigungen der Braunkohle leichtlösliche Verbindungen bilden können. Besonders vorteilhaft sind erfindungsgemäß solche Säuren, die mit den basischen Bestandteilen der Braunkohle, z. B. Alkalien oder Erdalkalien, handelsübliche Düngesalze bzw. das Pflanzenwachstum fördernde Verbindungen ergeben, z. B. Calciumnitrat oder Magnesiumnitrat. Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden mit Vorteil mehrbasische anorganische oder organische Säuren verwendet, die in einer Absättigungsstufe schwerlösliche Verbindungen mit den basischen Bestandteilen der Braunkohle zu bilden vermögen, beispielsweise Phosphorsäure, oder organische Säuren, wie Oxalsäure oder Weinsäure. Verwendet man zur Einstellung des Säuregrades Phosphorsäure, so flockt bereits oft bei einem pH-Wert > 3,o Aluminium-und/oder Eisenphosphat aus, die man zweckmäßig für sich allein oder zusammen mit der übrigen Gangart im Absetzkasten abzieht und aufarbeitet. Beim Arbeiten mit Phosphorsäure entsteht Dicalciumphosphat, wenn man mit kalkigen Braunkohlen, die fast die Regel bilden, bei einem pH-Wert von 4,5 bis 5,o arbeitet. Das ausgeschiedene Dicalciumphosphat wird erfindungsgemäß gesondert oder zusammen mit den übrigen ausgeschiedenen Aschebestandteilen abgezogen. Zur Herstellung von Mischdüngern werden zweckmäßig Gemische von Salpetersäure und Phosphorsäure verwendet.
  • Vorzugsweise werden verhältnismäßig hohe pH-Werte außerhalb des Schwimmaufbereitungsraumes aufrechterhalten. Bewirkt man die Einstellung des letzteren unter Verwen-.dung von elektrischem Strom, so wird erfindungsgemäß der Säuregrad der Trübe durch ein elektrisches Gleichstrompotentialgefälle in einer oder mehreren, vorzugsweise in der letzten Zelle derart eingestellt, daß im Ab-" setzraum der höhere und im Schaumaustragsraum -der niedrigere pH-Wert herrscht.
  • Die in Betracht kommenden Vorrichtungen können als Rührgeräte, Druckluftgeräte, wobei die Luft entweder unmittelbar einströmt (Freiluftgeräte) oder zur Erzeugung vieler kleiner Bläschen durch porige" Steine, Gewebe u. dgl. eingeführt wird (Druckluftgeräte), oder als vereinigte Rührdruckluftgeräte arbeiten.
  • Verfahrensgemäß gestaltet man diese dann so aus, daß man -den Absetzraum anodisch und den Schaumkasten kathodisch schaltet. Auch kann man mehrere Diaphragmen an den entsprechenden Zwischenstellen im Potentialgefälle einschalten und dann die einzelnen anfallenden Salze gesondert abziehen.
  • Im übrigen arbeitet man so, daß man in der angesaugten Trübe, die das aufgegebene Gut gröber oder auch außerordentlich fein enthalten kann und die mit Ölen bzw. den anderen Schwimmitteln versetzt ist, durch kräftiges Rühren und durch Einführen von Luft in bekannter Weise einen Schaum erzeugt, der mit den kohlehaltigen Bestandteilen an die Oberfläche steigt, während die Letten bzw. Berge absinken oder zum Teil in den Säuren gelöst werden. Der Schaum wird in die Konzentratrinne abgezogen, wie üblich mit wenig Wasser aufgebrochen und dann mit Schleuder- oder Filterpressen, besonders Vakuumfilterpressen, entwässert und danach gegebenenfalls getrocknet. Das Filterwasser, welches die Schwimmittel enthält, geht in das Bad zurück. Die Trübe kann man zwecks Ausscheidung der restlichen Salze im Kreislauf ganz oder teilweise neutralisieren.
  • Man kann in Serienschaltung arbeiten oder man arbeitet unterbrochen oder stufenförmig mit verschiedenen Bädern und mit jeweils verschiedenen pH-Werten, vorzugsweise derart, daß .das reinste Schwimmgut in das Bad mit dem kleinsten pH-Wert gelangt. Es gelingt so, zu praktisch aschefreien Braunkohlen zu gelangen.
  • Wesentlich ist vor allem nun die Feststellung, die sich an in- und ausländischen Kohlensorten bestätigt, daß der Schmelzpunkt der Restasche im allgemeinen bei sehr viel höheren Temperaturen liegt als bei nicht verarbeiteten Braunkohlen oder auch vielen Steinkohlenkoksen. Beispielsweise hatte die Restasche einer nach dem vorliegenden Verfahren gewonnenen Oberröblinger Braunkohle den Aschenschmelzpunkt von 1410°, während er bei der Rohbraunkohle zu 1:270' gefunden wurde. Ferner wurde gefunden, daß man eine derartige Kohle oder den daraus hergestellten Grudeschwelkoks sogar im Sauerstoffstrom veraschen kann, ohne das ein Schmelzen der verbleibenden Asche auftritt.
  • Hierdurch ist es möglich, die Vergasung dieses Brennstoffes oder -des daraus hergestellten Schwelkokses mit Sauerstoff oder sauerstoffangereicherter Luft in großtechnischem Maßstabe durchzuführen, z. B. auch in Vergasergeräten oder Dampfkesselfeuerungen, ohne Gefahr einer Verschlackung und bei erhöhten Brennraumleistungen. Ebenso laslen sich hochkonzentrierte Synthesegase mit dem nach .der Erfindung gewonnenen Brennstoff, z. B: für die Benzinsynthese nach Fischer/Tropsch, durch Sauerstoffvergasung unter Druck durchführen. Die Aschereinheit der Braunkohle bzw. des Schwelkokses ist ebenso für eine unmittelbare Druckhydrierung mit Wasserstoff wichtig.
  • Neuartig ist die besondere Verwendbarkeit als fester Brennstoff in Explosionsmotoren. Zufolge der Aschearmut und des tiefen Zündpunktes gibt die gewonnene Braunkohle sowie der entsprechende Schwelkoks größte Vorteile und nähert sich in teilweiser oder ganzer Form dem idealen festen Brennstoff z. B. für den Kohlenstaubmotor.
  • Die Anwendungsmöglichkeit der gewonnenen aschearmen Braunkohle bzw. des daraus hergestellten Schwelkokses ist nicht auf obige Verfahren beschränkt, sondern sie ist ausgezeichnet geeignet für sämtliche chemischen, thermischen und metallurgischen Verfahren sowohl für Kohlungs-, Reduktions- als auch synthetische Reaktionen, z. B. Carbidreaktionen u. dgl.
  • Das veredelte Gut .kann ferner überall dort mit Vorteil verwandt werden, wo sich bisher die störenden Eigenschaften der Braunkohlen-Schwelkoks-Asche nachteilig bemerkbar machten, vor allem in Gasflammöfen, z. B. Siemens-Martin-Ofen u. dgl. Es ist bereits bekannt, daß sich Rollbraunkohle mittels Xylol als Schwimmöl in durch Salzsäure angesauerter Trübe hydrophob verhält, also sich .durch Schwimmaufbereitung gewinnen läßt. Es hat sich aber gezeigt, daß bei hoch wasserhaltigen Rohbraunkohlen hierbei die Ausbeute mangelhaft ist. Es ist ferner bekannt, zwecks Abscheidung von Pyriten aus Braunkohle diese durch Erhitzen auf etwa 300 ° C schwimmfähig zu machen. Hierdurch wird der gesamte Wassergehalt ausgetrieben und die Wichte der Kohle unter i gebracht, während die Wichte des Pyrits unverändert bleibt. Schließlich ist es bekannt, daß die von Natur aus stark hydrophile Braunkohle in getrocknetem Zustand von Wasser nicht oder nur sehr schwer benetzt wird, was auf eine in ihrer Oberfläche festhaftende Luftschicht zurückzuführen ist. Demgegenüber wird beim Verfahren gemäß der Erfindung die Rohbraunkohle in nur angetrocknetem oder lufttrockenem Zustande verwendet, was zusammen mit den aufgeführten Säuren nicht nur den Vorteil einer höheren Ausbeute und einer Schonung der Geräte gegen den Säureangriff, sondern auch die weitere Nutzbarmachung solcher Säuren ermöglicht, die mit den basischen Bestandteilen der Braunkohle handelsübliche Düngesalze ergeben. Schließlich sind Schwimmaufbereitungsverfahren mit Hilfe des elektrischen Stromes bekannt, wobei aber lediglich von der oxydierenden Wirkung an der Anode Gebrauch gemacht wird. Demgegenüber wird bei einer Ausführungsform des Verfahrens gemäß der Erfindung der elektrische Strom zur Schaffung bzw. Aufrechterhaltung der sauren Reaktion nutzbar gemacht, so daß ein besonderer Säurezusatz entbehrlich ist. Beispiel i 7,5 kg mitteldeutsche Braunkohle. von Wernsdorf mit 49,o2% H2O wurden bei Io5°C in Luftatmosphäre auf I5,5% H2O vorgetrocknet. Der Aschegehalt dieser Braunkohle betrug 9,95 010, bezogen auf Trockenstoff.
  • Diese vorgetrocknete gemahlene Kohle wurde mit Wasser durchsetzt und im Schwimmkasten unter Einleiten von Luft eingeführt. Die Badflüssigkeit hatte folgende Zusammensetzung: Wasser-Phosphorsäure-Schwimmittel --- 2o ooo/Ioo/9o. Der pH-Wert war 2,3. Das Schwimmittel bestand aus 7 5 ccm Kienöl und 15 ccm Fuselöl.
  • Der Braunkohlenschaum, der sich auf dem Absetzkasten sammelte, wurde fortlaufend abgezogen, mit wenig Wasser aufgebrochen, mehrmals abgenutscht und getrocknet. Die im Zeitraum von 30 Minuten abgezogene Schaummenge wog 6,2 kg, der Wassergehalt der abgesaugten Kohle betrug d.7,70(0 Der Aschegehalt im feuchten Stoff betrug I,011/,; im Trockenstoff 1,9 0f0.
  • Die Ausbeute an Trockenreinkohle betrug 94,80/0. Bei weiterer Schwimmaufbereitung oder bei serienmäßiger Schaltung mehrerer Schwimmkästen gelingt sehr leicht eine praktisch vollständige Ausbeute.
  • Diese Schwimmkohle hat ausgezeichnete Eigenschaften, die sie für die in der Beschreibung näher erwähnten Zwecke geeignet macht.
  • Die Zündtemperatur betrug nach dem Verfahren von D. J. W. K r e u l e n 184'C. Die Initialtemperatur beträgt i72° C. Bei i84° C tritt dann eine leichte Verpuffung ein, und die Temperatur schnellt augenblicklich hoch auf 300 ° und höher. Diese niedrigen Zündverhältnisse benötigen im Kohlenstaubmotor vorteilhafterweise einen nur niedrigen Kompressionsdruck, der sich bekanntlich auch auf die Schleißwirkung sehr günstig auswirkt.
  • Der Heizwert der trockenen Schwimmkohle beträgt 6432 Cal und liegt somit um 262 Cal höher als der Heizwert der Rohbraunkohle (617o Cal).
  • Die für den Kohlenstaubmotor wichtige Aschenzahl, welche die auf Io ooo Cal bezogene Aschenmenge in Gramm bedeutet, errechnet sich hieraus auf: 29,5. Diese Zahl liegt also günstiger als beispielsweise bei westfälischem Anthrazit mit 45 bis So.
  • Der Ascheschmelzpunkt wurde gefunden
    für .die Rohbraunkohle i i90 ° C,
    für die Schwimmkohle 136o ° C.
    Auch beim Verbrennen im Sauerstoffraum war keine Verschlackung der Asche aufgetreten.
  • Die Verkokungsprobe ergab folgende Analyse, bezogen auf Trockenstoff:
    Asche I,9 %
    flüchtige Bestandteile 57,I7%
    Koksausbeute (fixer C) 40,76°/0.
    Die trockene aschearme Schwimmkohle läßt sich leicht auf feinsten Staub vermahlen. Nach zweistündiger Mahlung des Trockengutes, das den Feinheitsgrad von Feuerungsstaub hatte, war 83 0,0< 10 00o Maschensieb. Die feineren Anteile lassen sich durch Sichtverfahren, z. B. Windsichtung, noch erhöhen.
  • Die aschearme Schwimmkohle ist auch für die verschiedensten chemischen Verfahren hervorragend geeignet. Beispiel e 8,5 kg einer mitteldeutschen Braunkohle aus dem Bitterfelder Revier werden durch Lagermassen an der Luft bis zur Lufttrokkenheit entwässert; die lufttrockene Kohle hatte einen Wassergehalt von 14,20/0 und einen Aschegehalt von 9,1 °%, bezogen auf Trockenstoff: Das lufttrockene Gut wurde in einem salpetersauren Bad, dessen pH-Wert i,8 betrug, mit einer Mischung von Kienöl und Fuselöl als Schwimmittel ausgeschwommen. Die Versuchsdauer bis zur praktisch vollständigen Ausbeute betrug 28 Min., die Ausbaute an Reinkohle war 99,9%. Beispiel 3 8,5 kg einer mitteldeutschen Braunkohle wurden erfindungsgemäß auf einen Wassergehalt von 28°I, angetrocknet; der Wassergehalt der Ausgangskohle betrug 48,3'10, der Aschegehalt, bezogen auf Ausgangstrockenkohle, war 12111, Die angetrocknete Braunkohle wurde bis auf eine Siebfeinheit von 36°o Maschen/cm' gemahlen und darauf in einem phosphorsauren Bad, dessen pH-Wert bei 2,o lag, ausgeschwommen. Als Zusatzmittel fand Steinkohlenteeröl Verwendung; die Versuchsdauer betrug 30 Min. Die Ausbeute an Reinkohle betrug Ioo% bei einem Aschegehalt von nur- 1,q.010, bezogen auf Trockenkohle.
  • Wurde :die gleiche mitteldeutsche Braunkohle vorher -nicht angetrocknet, so war die Ausbeute bei den gleichen Bedingungen wie vorher nur 4-2,5/, und stieg auch bei verlängerter Versuchsdauer nicht an. Beispiel 4 8,5 kg einer Bitterfelder Braunkohle wie bei Beispiel 2 wurde mit einem Kienöl-Fuselöl-Gemisch als Schwimmittel in einer Trübe behandelt, die eine an Salzen bereits konzentrierte Lauge mit 5o0/, Calciumnitrat neben geringen Mengen anderer Salze war. Die Trübe war salpetersauer mit einem pH-Wert von i,8. Die Schwimmaufbereitung vollzog sich sehr schnell und war bereits nach 16 Min. bei einer Ausbeute an Reinkohle von Ioo%, vollständig beendet. Der Aschegehalt der Kohle, bezogen auf Trockenstoff, sank von 9,101o selbst bei dieser überraschend kurzen Schwimmdauer auf Z,101,. Die übrigen Bedingungen bezüglich Verbrauch der Ölmenge (o,8010) sowie Art und Menge der Luftzuführung waren die gleichen wie bei Beispiel 2. Die an Verunreinigungen und Asche angereicherte Trübe konnte zur Herstellung gekörnter Düngemittel verwendet werden, z. B. zur Granulierung von Kalkstickstoff.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Schaumschwimmaufbereitung von Braunkohle u. dgl. in saurer Trübe, dadurch gekennzeichnet, daß die Braunkohle angetrocknet oder auf Lufttrockenheit gebracht und mit beliebigen Schwimmitteln unter Zusatz von Salpetersäure, Phosphorsäure oder organischen Säuren, wie Oxalsäure, Weinsäure u. dgl., oder Säuregemischen der Schwimmaufbereitung unterworfen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man solche Säuren verwendet, die mit den basischen Bestandteilen .der Braunkohle, z. B. Alkalien oder Erdalkalien, handelsübliche Düngesalze ergeben.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man solche mehrbasischen Säuren verwendet, die in einer Absättigungsstufe schwerlösliche Verbindungen mit den basischen Bestandteilen der Braunkohle zu bilden vermögen.
  4. 4. Verfahren nach. Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Verwendung von Phosphorsäure ausgeschiedenes Dicalciumphosphat gesondert oder zusammen mit den übrigen ausgeschiedenen Aschebestandteilen abzieht.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis unter Verwendung von elektrischem Strom, dadurch gekennzeichnet, daß der Säuregrad der Trübe durch ein elektrisches Gleichstrompotentialgefälle in einer oder mehreren, vorzugsweise in der letzten Zelle derart gebildet wird, @daß im Absetzraum der höhere und im Schaumaustragsraum der niedrigere pH-Wert herrscht.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks Ausscheidung der Salze die Trübe zeitweilig ganz oder teilweise neutralisiert.
DEB182535D 1938-03-25 1938-03-25 Verfahren zur Schaumschwimmaufbereitung von Braunkohle u. dgl. in saurer Truebe Expired DE708199C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE756721C (de) * 1939-07-09 1952-11-10 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur Entaschung von Rohbraunkohlen
US3998604A (en) * 1974-09-23 1976-12-21 International Oils Exploration N.L. Demineralization of brown coal

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DE756721C (de) * 1939-07-09 1952-11-10 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur Entaschung von Rohbraunkohlen
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