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Gzewebeschleifenbildevorrichtung für Hängetrockner Die Eigenart verschiedener
Gewebe, im besonderen von: Zelt- und Planenstoffen, im nassen Zustand einen brettigen
Charakter anzunehmen, erschwert die Einführung in sog. Hängetrockenmaschinen, weshalb
diese Maschixven mit den bekannten Einhängevorrichtungen und angewandten Stabkettenteilungen
zur Trocknung solcher Gewebe nicht oder nur beschränkt verwendbar sind.
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Die Erkenntnis aber, gerade Zelt- und Planenstofte in ungespanntem:
Zustand zu trocknen; weil nur so allein die natürliche Krumpfung ohne zeitraubende
Zwischenverfahren eintreten kann, erhebt Anspruch auf Lösung der Wareneinführungsfrage
in Hängetrockenmaschinen mit möglichst kleiner Stabkettenteilung, um auch die Maschinen
wärmewirtschaftlich rentabel zu gestalten. Von besonderer Wichtigkeit beim Schleifenbilden
ist, daß die einlaufenden Gewebe nicht den nachfolgenden Stab der Förderkette streifen
und hierdurch Falten- oder Knitterbildung hervorrufen. Dies versuchte man bisher
dadurch. zu beheben, daß die Stabkette während der Schleifenbildung stillstand,
um dann jeweils um eine Stabkettenteilung vorzurücken. Ortsfest angeordnete Einblasedüsen
sollten hierbei auf pneumatischem Wege die Schleifenbildung begünstigen. Die Nachteile
dieser Anordnung .sind, die empfindlichen Getriebe aus dem. Beharrungszustand. heraus
in kurzen Zeitabständen; (to- bis r5mal minuflich) zu beschleunigen: und wieder
abzubremsen. Abgesehen von dem damit verbundenen hohen Verschleiß der Getriebe müssen
nicht nur diese, sondern auch der kraftgebende Teil erheblich überdimensioniert
werden und tragen somit die Schuld am äußerst schlechten Wirkungsgrad dieser Anordnungen.
Die ortsfest angeordneten Einblasdüsen gestatten: wohl
eine geringere
Stabkettenteilung, begünstigen aber die Gefahr, daß sich die gebildeten Gewebeschleifen
beim Schalten der Stabkette auf Förderung gegenseitig berühren und hei appretierten
oder geleimten Geweben aneinander anhaften. Bei bunt gefärbten Geweben gibt in besonderen
Fällen diese: gegenseitige Berühren Farbabdrücke. In beiden Fällen wird der Gewebewert
bedeutend herabgesetzt.
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Zur Behebung vorstehender @Iättgel führte tnan Förderketten mit auf
langen Hebeln sitzenden Tragstäben aus, die über mehreckige Kettenräder fortlaufend
angetrieben, die Stabkettenteilung beim Schwenken der Hebel aus der waagerechten
in die senkrechte Lage vergrößern und so mehr Platz zum Schleifenbilden geben. Die
hierfür erforderlichen, besonders kräftig ausgeführten Spezialketten verteuern die
Vorrichtung nicht nur erheblich, sondern machen dieselbe auch besonders verwickelt.
Ein weiterer Nachteil ist das unverineidliche gegenseitige Berühren der gebildeten
Hängeschleifen beim Einschlagen der Stäbe in die senkrechte Lage.
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Die weiter bekannten umlaufenden Einhängevorricht,ungen sind Spezialkon,strtiktionen
für leichtere Gewebe und kommen für die hier in Frage stehenden schweren Gewebe
nicht in Betracht. weil bei diesen die Zuführungswalze :ich während des Arbeitsganges
auf einer Kreisbahn bewegt und daher deren Abstand von der Stabkette ständig geändert
wird, womit die Gefahr verbunden ist, daß bei größerem Abstand die Gewebebahn zwischen
der Zuführungswalze und dem nächsten Stab der Kette sich staut und eine normale
Schleifenbildung ausgeschlossen ist. Dieselben Nachteile treten auch auf bei Schleifenbildevorrichtungen
mit um einen festen Punkt pendelndem Schleifenzubringer, da auch hierbei die Entfernung
zwischen diesem und der Stabkette sich ständig ändert und infolgedessen die weiter
oben erwähnten Störungen eintreten.
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Es wurde nun erkannt, daß alle dies, Nachteile beseitigt werden können,
wenn man niit der Zuführungswalze so nahe wie überhaupt möglich an die Stabkette
herangeht und diese Entfernung während des ganzen Schleifenbildevorganges beibehält.
'Man bedient :ich hierbei eines über der umlaufenden Stabkette Irin und her bewegten
Schleifenzubringers; und das Neue und Erfinderische besteht hierbei darin, daß als
Schleifenzubringer ein mit seiner die Gewebebahn auf die Förderkettenstäbe abgebenden
Zuführungswalze uninittelbar über der Stabkette sich während der Bildung einer Hängeschlaufe
hin und her b;-wegender Wagen angeordnet ist. Der Wagen erhält seine Vorwärtsbewegung
durch eine auf der von der Stabkette getriebenen Achse sitzenden Kurvenscheibe in
solcher Weise, daß die gleichförmige Vorwärtsbewegung beispielsweise 7'/s der Stabkettenteilung,
die Rückwärtsbewegung dagegen lediglich '/e der Stabkettenteilung beträgt und, durch
Federwirkung beschleunigt, wiederum in Abhängig-1 feit von der Kurvenscheibenform
ausgeführt ,viril, während die Stabkette sich ununterbroclien mit gleichbleibender
Geschwindigkeit %%eiterl>e@veät. Hierdurch wird für die Sclileifenbildung dauernd
die gesamte Stabkettenteilung frei sowie durch eine sinngemäße, möglichst tiefe
Anordnung der ebenfalls ini beweglichen Wagen gelagerten, mit Voreilung in der Gewebelaufrichtung
angetriehen.en Gewebeführungswalze das Streifen der Gewebe an dein nachfolgenden
Tragstab vermieden. Die gleichfalls im beweglichen Wagen angeordnete, an sich bekannte
Einblasclüse begünstigt zusätzlich die Schdeifenbildung auf pneumatischem Wege und
gestattet die Anwendung kleinster Stabkettenteilungr.
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Es sind zwar Schl,eifenzubrin.gervorrichtun.hen bekannt, die, auf
einer Art Laufkatze angeordnet, mit dieser oberhalb von festliegenden Tragstäben
laufen. Hierbei erfolgt die Schleifenbildung bei feststehender Laufkatze. Ist dann
eine Schleife fertig, dann rückt die ganze Vorrichtung um eine Stabteilung weiter,
um wieder stillzustehen und die zweite Schleife einzuhängen, bis sämtliche Stäbe
behängt sind. Vorrichtungen dieser Art haben mit der Erfindung weder im Sinne der
gestellten Aufgabe noch der gefundenen Lösung etwas zu tun, so daß durch diese der
Erfindungsgedanke auch nicht vermittelt werden kann.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigen: Fig. i Artsicht der Vorrichtung im Längsschnitt, Fig.
2 die dazugehörige Draufsicht, Fig. 3 die Vorrichtung, von der Stirnseite gesehen,
Fig. q. eine Einzelheit des Antriebes in Ansicht und Fig. 5 die Spieldauer der Wagenbewegung,
bezogen auf eine Schleifenbildung bei einer Kettenteilung in graphischer Darstellung.
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Das Gewebe W wird über die in bekannter Weise angetriebenen Führungswalzen
i, 2 und 3 der Stabkette .4 zugeführt und in Schleifenform 5 auf die Stäbe 6 gebracht,
wobei sich die Kette. in Pfeilrichtung? ununterbrochen und gleichförmig bewegt.
Ein Anhaften der Gewebe W auf der Führungswalze 3 wird durch die tnit geringer Voreilung
gegenüber den Führungswalzen i, 2 und 3 laufende längs gerillte Walze 8 verhindert.
Der
Antrieb der Stabkette 4 erfolgt durch bekannte regelbare Mittel im Kreislauf innerhalb
des Trockenraumes über Kettenräder. Die in den Maschinenwänden 13, i4 ,gelagerte
Achse io wird durch die mit der Achse fest verbundenen Kettenräder g in der Pfeilrichtung
7 von der Stabkette 4 mitgenommen und ist Träger der Kurvenscheibe i i, die beispielsweise
entsprechend der sechszähnigen Kettenräderg ebenfalls sechsteilig ist, wobei jeder
Teil der Stabketten.teilung t entspricht. Die Wagenseitenteile i5 und 16 der Schleifenbildevorrichtung
sind durch ein Querstück 17, das parallel zu den Schleifenträgern 6 der Stabkette
4 liegt, verbunden und laufen mittels Rollen 18, i9, 2o und 21 auf den in den Maschinenwänden
13, 14 befestigten Schienen 22 und 23. Die Wagenseitenwände 15, 16 sind Träger der
geknöpfelten oder glatten: Gewebeführun:gswalze 24, die unmittelbar über den Stäben,
6 der Stabkette 4 angeordnet ist und ihren Antrieb von der Führungswalze 3 mit bestimmter
Voreilung über Zahnräder 25 und 26 und von da aus mittels Kettentrieb 27 erhält.
Die Kette 27 ist durch Leiträder 28, 29 so geführt, daß das Kettenrad 3o der Gewebeführungswalze
24 bei der Wagenbewegung stets im Eingriff bleibt, wobei die zusätzliche Voreilungder
Walze 24beim Wagenrücklauf in Pfeilrichtung 3.1 keinen Einfluß auf die einlaufenden
Gewebe W ausübt, da die Walze 24 sich von dem Gewebe beim Rücklauf entfernt.
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Die Einblasdüse 32 ist ebenfalls in den Wagenseitenteilen 15, 16 gelagert
und so angeordnet, daß der Luftstrom in bekannter Weise senkrecht nach unten in
unmittelbarer jähe des neu behängten Schleifenträgers wirkt und so das Schleifenbilden
begünstigt, ohne die sich, bildende Schleife besonders aufzublasen. Die Luftzufuhr
zur .Düse 32 erfolgt beispielsweise bei 33 mittels eines in der Fig. i und 2 nicht
dargestellten Kompressors oder Mitteldruck-Zentrifugal-Ventilators, dessen Luftfördermenge
durch, GescH-,vindigkeitsregelung jeweils dem brettigen Charakter der in Schleifenform
einzuführenden Gewebe angepaßt werden kann.
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Der weiter in Fig. i dargestellte und in den Wagenseitenwänden 15,
16 festgelagerte Vier-Icantstab 34 ist Träger des beschwerten Schleifenhaltefilzes
35, der, wie bekannt, beim Rückwärtsbewegen der Vorrichtung jeweils die neu gebildete
Schleife auf den Schleifenträger hält und so ein Abrutschender gebildeten Schleife
durch ihr Eigengewicht verhindert. Diese Festhaltung ist nur beispielsweise ausgeführt
und kann auch auf die verschiedensten Arten, wie durch schwingende Druckwalzen,
Halterollen, federnde Klemmvorrschtungen usw., erfolgen. Die Wagenbewegung erfolgt
von der Achse io aus, um unabhängig von der unvermeidlichen Streckung der Stabkette
4 zu sein. Der Abstand der einlaufenden Gewebe vom neu behängten Stabe bleibt also
stets der gleiche, ohne Rücksicht darauf, ob und in welchem Maße sich die Stabkette
4 gestreckt oder nicht gestreckt hat.
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Die Umwandlung der kreisförmigen Bewegung der Achse io in die erforderliche
geradlinige Wagenbewegung erfolgt mittels eines Hebelstystems über die in den Maschinenwänden
13, 1d. gelagerte Achse 36. Der auf der Achse 36 fest sitzende Hebel 37 ist durch
den Bolzen. 38 drehbar mit dem Hebel 39 verbunden, der zwecks Geradeführung mit
seinem Schlitz 4o über die Achse io greift. Im Hebel 39 sitzt der profilierte und
gehärtete Bolzen 41, der von der Kurvenscheibe i i abgetastet wird und hierdurch
eine Schwenkbewegung auf die Achse 36 überträgt. Auf der Achse 36 sind innerhalb
der Maschinenwände 13, 14 die Hebel 42, 43 fest angeordnet, die gelenkig bei 44,
.45 mit Zugstangen 48, 49 verbunden sind. Diese Zugstangen greifen bei 46, 47 an
den Wagenseitenteilen 15, 16 gelenkig an und übertragen: die Schwenkbewegung geradlinig
auf den Wagen, und zwar in der von der Kurvenscheibe i i und dem beschriebenen.
Hebelsystem abhängigen Form. Um ein sicheres. Abtasten der abfallenden Teile der
Kurvenscheibe i i zu gewährleisten und hiermit den Wagenrücklauf zu sichern, sind
auf der Achse 36 innerhalb der Maschinenwände die Hebel 5o, 51 fest angeordnet,
die ihrerseits mit den bei 52, 53 im Maschinengestell befestigten Zugfedern 54,
55 verbunden sind.
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Die eingeführte Schleifenlänge ist abhängig von der Gewebeeinlau.fgeschwindigkeit
einerseits und der Stabkettenumlaufgeschwin.digkeit andererseits. D.a die Spieldauer
der Wagenvor- und -rückwärtsbewegung im, unmittelbaren Verhältnis zur Kettenteilung
steht, ist es für die Arbeitsweise der Vorrichtung ganz gleichgültig, ob lange oder
kurze Schleifen auf die Stäbe der Stabkette aufgebracht werden.
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Fig. 4 zeigt die Kurvenscheibe i i in vergrößertem Maßstab für ein
beispielsweise sechszähniges Stabkettenrad; hierbei ist die Kurvenform nach der
graphischen Darstellung (Fig.5) der Bewegungszeiten eines Wagenspieles ausgeführt,
und es ist Wert auf vollkommen geräuschlosen Lauf gelegt. Es bedeuten die Strecken:
d Stillstand des Wagens, b Wagenlauf in der Vorwärtsrichtung,, c Stillstand des
Wagens, d Rücklauf des Wagens, e erforderliche Hubhöhe der Kurvenscheibe entsprechend
der Kettenteilung und der Hebelübersetzung, t Kettenteilung.