DE702201C

DE702201C - Hochempfindliche Relaiseinrichtung

Info

Publication number: DE702201C
Application number: DE1938L0095647
Authority: DE
Inventors: Oskar Luehn
Original assignee: ELEKTROWERK GmbH; NSF NUERNBERGER SCHRAUBENFABRI
Current assignee: ELEKTROWERK GmbH; NSF NUERNBERGER SCHRAUBENFABRI
Priority date: 1937-05-11
Filing date: 1938-09-23
Publication date: 1941-02-01

Description

Hochempfindliche Relaiseinrichtung Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine hochempfindliche Relaiseinrichtung, bei der auf dem Kern eines Arbeitsrelais zwei Wicklungen mit entgegengesetztem Wicklungssinn angeordnet sind, von denen die .eine als Anzugswicklung und die andere als Kompensationswicklung wirkt. Das Wesen der Erfindung besteht darin, die Kompensationswicklung bei der gegenseitigen Berührung der empfindlichen Kontaktorgane eines Steuerrelais von zwei schwachen Strömen mit entgegengesetzter Polarität durchfließen zu lassen, die beide zusammen die durch den Schaltvorgang bewirkte Magnetisierung des Kernes nicht beeinflussen, derart, daß .erst durch die Trennung der empfindlichen Kontaktorgane der eine schwache Strom unterbrochen wird und somit der in der Wicklung verbleibende andere schwache Strom zur Aufhebung der Magnetisierung des Kernes wirksam wird und den Anker in seine Ausgangsstellung abfallen läßt. Es ist bereits Gegenstand eines älteren Vorschlags, auf einem gemeinsamen Relaiskern zwei Wicklungen mit entgegengesetztem Wicklungssinn anzuordnen, von denen die eine als Anzugswicklung und die andere als Kompensationswicklung wirkt, und zwar derart, daß der durch den remanenten Magnetismus festgehaltene Anker durch die Beschikkung der Kompensationswicklung mit einem schwachen Strom zum Abfallen -. gebracht wird. Der Unterschied des Erfindungsgegenstandes gegenüber dieser Anordnung besteht darin, daß der im Moment der Schaltung auf die Kompensationswicklung geschickte, zur Aufhebung des remanenten Magnetismus bestimmte Strom durch einen zweiten, ebenfalls auf diese Wicklung geschickten Strom so lange im Gleichgewicht, also wirkungslos gehalten wird, bis dieser zweite Strom bei der Trennung der empfindlichen Kontaktorgane unterbrochen wird; erst dann kann der auf der Kompensationswicklung verbleibende schwache Strom im bekannten Sin iie wirksam werden und den Anker zum Abfallen bringen. Diese Einrichtung kommt in erster Linie bei hochempfindlichen Kontaktorganen mit nur einem feststehenden Kontakt in Frage, wenn der durch die Berührung der empfindlichen Kontaktglieder ausgeführte Schaltvorgang bei einer Trennung dieser Kontakte wieder aufgehoben werden soll. Ein weiterer Vorteil dieser Einrichtung ist darin zu erblicken, daß die beiden schwachen Ströme in der Kompensationswicklung im Moment der Trennung der empfindlichen Kontakte eine Selbstinduktion und somit das Auftreten des bekannten öffnungsextrastromes an den empfindlichen Kontakten verhindern.
In der beiliegenden Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. In der Zeichnung ist i ein Quecksilberkontaktthermometer, 2 eine Quecksilbersäule und 3 ein Kontakt. .1a ist die Anzugswicklung und 4b die Kompensationswicklung, die beide auf dem Kern 6 angeordnet sind. 5 ist ein Schaltanker, 7 und S sind zwei feststehende Kontakte, 9 und i i sind zwei Stromquellen und i o und 12 zwei Widerstände. i 3 ist eine Zugfeder, 14 ein Stromverbraucher, i 5 eine Stromquelle und 16 ein Kontakt zur Einschaltung des Stromverbrauchers 14.
Die Wirkungsweise ist wie folgt: Im Moment der Berührung der Kontakte 2 und 3 wird der Strom 9 über die Wicklung 4a, den Kontakt; und den Schaltanker 5, welcher mit dem Pluspol der Batterie 9 Verbindung hat, geschlossen. Der Anker 5 wird angezogen und bleibt infolge des remanenten ?Magnetismus an dem Kern 6 kleben; hierdurch wird der Anker 5 von dem Kontakt 7 getrennt und der Stromkreis nach der Wicklung 4a unterbrochen; weiterhin erhält der Anker 5 mit dem Kontakt ä Verbindung, wodurch der durch den Widerstand i o stark herabgesetzte Strom 9 auf die Wicklung 4b geschickt wird; gleichzeitig wird aber auch der schwache Strom i i über den Widerstand 12 und die empfindlichen Kontaktorgane 3, 2 auf die Wicklung 4b geschickt, so daß diese Wicklung durch zwei schwache Ströme erregt wird. Da diese beiden Ströme keine Kompensationswirkung auslösen können, bleibt der Anker 5 so lange an dem Kern 6 kleben, bis einer dieser Ströme, z. B. der Strom i i, durch die Trennung der Kontaktorgane 3 und 2 unterbrochen wird, so daß der Strom 9 die Magnetisierung des Kernes 6 aufheben kann, wodurch der Anker zum Abfallen gebracht wird.
Mit der Bewegung des Ankers 5 an den Kontakt 16 wird gleichzeitig über die Stromquelle 15 der Stromverbraucher 14 eingeschaltet.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Hochempfindliche Relaiseinrichtung, bei der auf dem Kern (6) eines Arbeitsrelais zwei Wicklungen mit entgegengesetztem Wicklungssinn angeordnet sind, von denen die eine (4a) als Anzugswicklung und die andere (4b) 'als Kompensationswicklung wirkt, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensationswicklung bei der gegenseitigen Berührung der empfindlichen Kontaktorgane (2, 3) eines Steuerrelais (i) von zwei schwachen Strömen mit entgegengesetzter Polarität durchflossen wird, die beide zusammen die durch den Schaltvorgang bewirkte Magnetisierung des Kernes (6) nicht beeinflussen, und daß durch die Trennung der empfindlichen Kontaktorgane der eine schwache Strom unterbrochen wird und somit der in der Wicklung (4b) verbleibende andere schwache Strom zur Aufhebung der Magnetisierung des Kernes (6) wirksam wird, so daß der Anker (5) des Arbeitsrelais in seine Ausgangsstellung zurückkehrt.
2. Hochempfindliche Relaiseinrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei der gegenseitigen Berührung der empfindlichen Kontaktorgane (2, 3) des Steuerrefais der Stromkreis der Anzugswicklung (4a) des Arbeitsrelais durch dessen Anker (5) (bei 7) unterbrochen wird, um die empfindlichen Kontaktorgane (2, 3) zu entlasten, daß aber der Anker (5) unter der Wirkung des remanenten Magnetismus bis zum Wirksamwerden der Kompensationswicklung (4 b) angezogen bleibt.